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werden." Die Unterlage dieser Uebersehung ist die troditionelle Deutung dieser Stelle, die sich in den Midraschim erhalten hat. Dieselbe lautet:,,bis er kommt nach Silo", d. i. der Messiaskönig, ihm werden

die Völker gehorsam sein“,,,denn er kommt und macht die Zähne

eine 9tebensart) שהיא בא ומקהה שיניהם של אומות העולם ;"ber tilter ftumpf

für sie gehorsam, widerstandslos, ohne Gegenrede machen“).) Eine zweite Relation erklärt das Wort „Schilo“, 2, als eine Zusammenschung von "E, Geschenk, und >, ihm, und bedeutet „Geschenke ihm" als Bezeichnung des Messias nach Jesaia 18. 7.:,,zu dieser Zeit werden Geschenke gebracht dem Ewigen Zebaoth") Endlich ist es eine dritte Relation, welche, wie oben, die Bezeichnung,,Schilo“, nach 5. M. 28. 9.: gleich

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, talmudisch Geburt, Nachgeborener", nimmt als Angabe des spä teren Davididen.3) Gegen diese agadische Auslegung, die sich in der Schule der Mystiker einer willigen Aufnahme erfreute und von da weitere Verbreitung gefunden hatte, protestirten die bedeutendsten jüdischen Exegeten im Mittelalter bis in die neueste Zeit. Wir nennen von diesen: Abraham Jbn Esra, Salomo b. Mair, gen. Raschbam, Joseph Albo, Jsaak Abrabanell u. a. m. bis auf Isaak b. Abraham in seinem Buche Chisuk Emuna, Lipmann in seinem Nizzachon u. Moses Mendelssohn in seinem Biur zur Stelle. Der Erste (1093-1167) bezieht den ganzen Vers, wie wir oben angegeben, auf David, in dem sich die Führerschaft Judas vollendete.) Zur Erklärung des Wortes „Echilo“,, zitirt er außer den oben erwähnten Erklärungen auch die, welche,,bis er kommt nach Schilo" N ,,bis das Ende Silos gekommen" lautet, wo das Wort P, Ende“, ergänzt wird oder das xz die Bedeutung von untergehen“ hat, ähnlich dem 3. M. 22. 7. 82,,die Sonne geht unter". Passend wird hierzu auf Pf. 78. 40. hingewiesen: „Er verließ die Wohnung Silos und erwählte David seinen Diener.") Auch das Wort p wird in dem oben angegebenen Sinne von „gehorsam sein“ erklärt. Die Úeberseyung dieses Verses würde demnach sein: „Es weicht nicht das Scepter von Juda bis Schilo untergeht und ihm (dem David) die Völker unterthan werden." Treffender noch ist die Erklärung von Salomo b. Mair, genannt Raschbam, der dabei auf Rehabeam den Vers bezieht. Derselbe veranstaltete bekanntlich nach dem Tode Salomos eine Volksversammlung zu Sichem (2. Chr. 10. 1.), die zur Teilung des Reiches führte. Sichem und Silo lagen sehr nahe und wurden nur durch eine Ebene getrennt, sodaß man Silo mit Sichem oft verwechselte;") auch war die Zwischenebene ganz und gar zur Abhaltung jener Versammlung geeignet. Der Sinn würde demnach sein: „Es weicht nicht das Scepter von Juda und der Gejeßgeber von seinen Füßen, bis er (Rehabeam) nach Silo kommt, dem (Salomo oder Rehabeam) die Völker gehorsam waren.") Der gelehrte Verfasser des Pentateuch kommentars „Chaskuni“ (1260) schließt sich dieser Auffassung an, aber bezieht das Schilo“ auf den Propheten Ahia aus Silo, der die Trennung des Zehnstämmereiches als einen göttlichen Beschluß verkündete.*) Der Erklärung des Raschbam oben folgt Moses Mendelssohn in seinem Kommentar zu dieser Stelle. Nicht unerwähnt lassen wir die Meinung des Einen, der bis er nach Silo kommt" auf die Einteilung des Landes in Silo deutet.) Nur Salomo Jizchaki, genannt „Raschi“, und Nachmanides behielten in ihren Pentateuchkommentaren obige traditionelle Erklärung der Mystiker bei; sie repräsentiren die Schule der Halbmystiker. Nicht

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lassen

1) Midrasch rabba 1. M. Absch. 98. zur Stelle. 2) Jalkut I. § 160 u. Midrasch Lekach tob edit. Buber, S. 236. 3) das. Vergl. Raschi zu 1. M. 49. 10.) In seinem Kommentar *) Vergl. Josua 24. 1. u. 26; Nichter 21. 19.

ויטט משכו שיכה (5 .10 .49 .2 .1 31

1). In seinem Kommentar zur Stelle. *) Siehe seinen Kommentar zur Stelle. ) Es ist dies die Meinung des Pentateuchkommentars Baal Turim von R. Jacob ben Ascheri (1350),

besser geht es mit dem zweiten oben angegebenen Schriftbeweis aus dem Pentateuch. 4. M. 24. 17. heißt es: „Ich sehe ihn, aber nicht jeßt, ich schaue ihn, aber nicht nahe; es tritt ein Stern von Jakob hervor und es erhebt sich ein Scepter aus Israel, er zerschmettert die Häupter Moabs und vernichtet alle Söhne

אראגו ולא עתה אשררכן וכא קרב דרך ככב מיעקב :Seths.4. Der bebr. Zert lautet Diefe edbriftitele wird וקם שבט מישראל ומחץ פאתי מואב וקרקר כל בני שת

von den Mystikern im 1. Jahrh. n. messianisch aufgefaßt. So zitirt im Talmud R. Atiba (Anfang des 2. Jahrh.) diesen Bers bei der Anerkennung Barkochbas als Messias.') Diese Auffassung haben wir ebenfalls in den aramäischen Pen

1) Sanhedrin S. 97b. Im Midrasch wird diese Stelle auf „Messias Sohn Joseph" (5. d. A.) gedeutet. So ausdrücklich in der Pesikta Sutarta zu 4. M. 24. 17. (edit. in Wilna 1880. Bl. 129b.); auch Bethhamidrasch edit, Jellinek III. S. 141 u. a. m.; es heißt dajelbst:,,Die Israeliten sammeln sich in Obergaliläa. Dort erscheint ihnen Messias b. Joseph, von wo sie mit ihm nach Jerusalem ziehen; es erfülleu sich die Worte in Daniel 11. 14: Und die Gewaltigen deines Volkes werdeu sich erheven, um die Weissagung zu erfüllen, aber sie werden zu Fall kommen u. s. w." In der Abt. II. dieser Realencyclopädie, Artikel ́„Mesfias Sohn Joseph" S. 768 jagten wir, daß man unter dem Messias_Sohn_Joseph", dem Vorläufer des Messias Sohn Davids, den für den Messias gehaltenen Simon Bartochba (f. d. A.) zu verstehen habe. Einen directen Beweis hierzu, außer den dort vorgebrachten, finden wir in der eben zitirten Midraschstelle in Verbindung mit dem Ausspruche R. Akibas, der diese Stelle als Nachweis der Messianität Barfochbas zitirt, sodaß die Deutung dieser Bibelstelle im Midrasch auf,,Vessias Sohn Joseph“ nur im Zusammenhange mit der von R. Akiba ihren Sinn und ihre Ergänzung hat. Der Messias, auf den R. Akiba obigen Vers bezog, war „Messias Sohn Joseph", der getötet werden mußte, wenn später der „Messias Sohn David" erscheinen sollte. Wir erkennen darin eine Apologetik der Deutung Rt. Akibas und eine Erklärung des ganzen verunglückten barkochbaischen Aufstandes, der als Vorgeschichte der nunmehr zu erwartenden Ankunft des „Messias Sohn David“ eintreten mußte. Dalmann in seiner Schrift Der leidende und sterbende Messias" S. 21. fezte dieser unserer Ausführung entgegen: „Die Geschichte weiß nichts davon, daß das Judenvolk nach Barkochbas Untergang an seiner Mejfianität habe festhalten wollen." Sicherlich, entgegnen wir, waren es unter Anderen die Jünger und Anhänger K. Akibas, die zur Rechtfertigung ihres Lehrers in Bezug auf dessen obige Deutung des Schriftwortes an der Messianität Barkoch bas festhielten, aber die nach der Niederlage Bartochbas erfolgten schweren hadrianischen Verfolgungen und die völlige Entmutigung des Volkes verboten ihnen, sich darüber auszusprechen. Ein Einziger aus dieser verhängnisvollen Zeit, R. Doja, wagte es, andeutungsweise in einem Vortrage dem Volle Trost zu verkünden; er zitirte die Worte des Propheten Sacharia 12. 10.: „Und ich gieße aus über das Haus Davids und die Bewohner Jerusalems den Geist der Gnade und des Wohlwollens; schauet zu mir empor wegen des, den sie durchbohrten und beklaget ihn gleich der Klage uni einen Einzigen" und rief ihnen darauf zu: „Den sie durchbohrt (getötet) hatten, das war der Messias Sohn Joseph!" (Gemara Sueca S. 52a.). Mehr durfte er zur Zeit nicht sprechen. Aber die Midraschim haben später die Ergänzung zu dieser Trostesrede R. Dojas gebracht; sie erflären, daß der Tod des „Messias Sohn Joseph“ vor der Ankunft des „Meffias Sohn Davids" als eine göttliche Bestimmung erfolgen sollte. So lesen wir in einer Boraitha (Succa S. 52a): Der Mejias Davidide wurde aufgefordert (Pf. 2. 7. 8.), für jich etwas zu erbitten; er sah den Lod des Mejjias b. Joseph und ervat sich das Leben." Die biblische Unterlage zur Aufsteuung eines Mejias Sohn Joseph“ ist 5. M. 33. 17. (Mosis bildliche Segensverheißung für Joseph) in Berbindung mit der Verheißzung von Mojes in 1. M. 49. 22. 26. (vergl. Tanchuma Schemoth S. 49 b. edit. Buber und Midrasch rabba 1. M. Abschn. 75.) unter Hinweisung auf Ezechiel 37., wo auf das Holz Josephs das des Juda kommt (beide sollen eins sein, über die David König sein wird). Ein Zweiter aus dieser Zeit ist Simon Chassida, der die Stelle in Sa= charia 2. 1-4. zitirt, die von den Hörnern (Mächten) spricht, die Israel zerstreut haben, auch von vier Schmieden, die dieselben vernichten sollen und mit der Erklärung schließt: Diese vier Schmiede sind:,,der Messias Davidide, der Messias Sohn Joseph, Eliahu und der Priester der Gerechtigkeit" (Pesikta Rabbathi 15. edit. Friedemann. Bergl. über diese Stelle, besonders über den Priester der Gerechtigkeit, den Artikel „Messiasse“). Die Aeußerungen anderer Lehrer dieser Zeit bitten wir Abt. II. S. 762-763 nachzulesen, von denen wir den Ausspruch R. Jehudas hervorheben, der die erfolgte Verödung als Vorboten der sicheren Aukunft des Davididen betrachtet. Diese messianischen Lehren am Ende des 2. Jahrh. sinden nur in Verbindung mit der Zeitgeschichte, mit der von der Niederlage des Messias-Barkochba, ibre Bedeutung; sie sollen ben Tod dieses Messias erklären. Einen Beweis zu dieser unserer Darstellung fanden wir später in der Schrift von Abrabanel,,Jeschuoth Meschicho" Absch. 4. S. 31. (edit. Königsberg), wo

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tateuchüberseßungen. Das Fragmenttargum Jeruschalmi übersegt: An

חמה אבא כיה

וכית היא כדין ומסתכל אכא ביה ובית הוא קריבא עתיד כמוקם בכך מדבית יעקב ופריק ושכיט מדבית ישראל ויקטר תקיפי מראבאי וירוק ויטיצי כל כני מדינתא

"Ich sehe ihn, aber er ist nicht jezt, ich' schaue' ihn, aber er ist nicht nahe; es wird ein König vom Hause Jakob aufstehen, ein Erlöser und Herrscher vom Hauje Israel, er tötet die Mächtigen der Moabiter, er vernichtet und vertilgt alle Söhne des Morgenlandes.“ Dieser messianischen Auffassung folgten in etwas milderer und erweiterter Form die anderen Targumim. Das Targum

כד יקום מככא ביעקב :i. u. die sorte . פריק ושכיט Onkelos jeit anjtatt bes co fidb era, ויתרכא משיחא מישרא: ויקטר רברבי מואב וישכט בכל בני אנטא

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hebt der König von Jakob und hervorgeht der Messias aus Israel, er tötet die Fürsten Moabs und herrscht über alle Menschen." Die lesten Worte: „er herrscht über alle Menschen“ treten an die Stelle: „er vernichtet alle Söhne des Morgenlandes. Einen völlig neuen Zusaß hat das Targum Jonathan: „er vernichtet alle Söhne Seths von dem Nachkommen Gogs, die gegen Israel in den Krieg ziehen, sie jämmtlich werden vor ihm fallen." ri

משירתיה ראגג דעתידין כסדרא סדרא קרבא בישראן ייפכין פגריהון ככהון קדמי

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Dagegen stellen die Eregeten der Verstandesrichtung eine andere Erklärung auf, die auch hier nichts Messianisches sieht. So giebt die griechische Ueberschung der Septuaginta diese Stelle ohne jedwede Beziehung auf den Messias wieder. &s beibt bajelbjt: «ἀνατελεὶ ἀστρον ἐξ Ιακώβ, ἀναστήσεται ἄνθρωπος ἐξ Ισραὴλ καὶ θραύσει τοὺς ἀρχηγούς Μωάβ καὶ προνομεύσει πάντας υιούς Σήθ." geht auf ein Stern von Jakob, es steht auf ein Mensch aus Israel und vernichtet die Führer Moabs u. s. w.“ Das hebräische z wird hier durch „Mensch“, „Mann” = ärdgwлos überseht; ebenso haben wir da die Uebersetzung von 4. 1. 24. 7. 2 2 2 2 burd: ἐξελεύσεται ἄνθρωπος ἐκ τοῦ σπέρματος αὐτοῦ „Es wird ein Mann aus seinem Nachkommen hervorgehen." Auf wen hier hingewiesen wird, darüber sind die Angaben verschieden. Viele') beziehen diesen Ausdruck auf den Messias, was nicht richtig zu sein scheint, da diese griechische Bezeichnung für den verheißenen Messias nicht in dem jüdisch-griechischen Schrifttum vorkommt. Wir versiehen darunter eine Hinweisung auf David, der bekanntlich den Krieg gegen Amalek (Agag) glücklich vollführte, ebenjo gegen Moab und die anderen Nachbarvölter. Bon den jüdischen Eregeten des Mittelalters sind es besonders Abraham Ibn Esra und K. Salomo Jizchaki (Jaschi), die diese Stelle auf David beziehen; auch der Pentateuchkommentar Mojes Mendelssohns „Biur“ schließt sich diejer Erklärung an. Von geringerem Belang ist eine dritte Stelle, die in 5. M. 18. 15.: Einen Propheten aus deiner Mitte von deinen Brüdern, gleich mir, wird der Ewige dein Gott dir erstehen lassen, ihm sollet ihr gehorchen." Ebenso die Wiederholung derselben daselbst V. 18.: Einen Propheten Lasse ich ihnen aufstehen aus der Mitte ihrer Brüder, gleich dir, und ich lege

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es zur Rechtfertigung der Messiasanerkennung R. Akibas von Barkochba heißt: Es war im Bolle die Tradition verbreitet, daß vor dem Mejjias Sohn David der Messias Sohn Joseph fonummen werde, um den Kampf gegen die Völker zu führen nach Sacharia 12. 10." Lon dem Messias Sohn Joseph wird hier und an anderen Örten als von einem schon gekommenen und getöteten berichtet, nach dem nun der „Messias Davidide" erscheinen wird. Jungere Midraichim haben dieje Sagen verschieden erweitert und so lebendig ausgemalt, daß der, welcher den Ursprung derselben nicht kennt und erwägt, versucht wird, deren Angaben von dem Messias Sohn Joseph als Verheizungen für die Zukunft zu halten, während sie als abgethan gelten und nur wegen des zu erwartenden Messias Davididen im Zusammenhange mit ihm erzählt werden. Wenn Dalmann in seiner obengenannten Schrist S. 21. uus entgegenhält: „Der Messias Sohn Joseph soll ja außerdem noch erscheinen“, so bitten wir ihn, zum Verständnis dieser Angaben auf die Geschichte ihres Ursprunges zurückzugehen, nach der die Sage von,,Messias Sohn Joseph" schon in der Person des „Mejjias Barkochba“ ihre Verwirklichung gefunden 1) Auch nach 3. Frankel S. 183 in seiner Schrift: lleber den Einfluß der palästinischen Exegese"

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meine Worte in seinen Mund, daß er Alles zu ihnen rede, was ich ihm befehle." Sehr früh schon wurden von christlicher Seite diese Aussprüche als messianisch bezeichnet und auf Jesus bezogen.') In dem jüdischen Schrifttum finden wir teine messianische Deutung dieser Stelle, auch nicht unter den Mystikern, die fonst mit der christlichen Auffassung der messianischen Schriftstellen übereinzustimmen pflegen. Die meisten jüdischen Gelehrten beziehen diese Stelle auf die Propheten im Allgemeinen.2) Andere deuten sie auf Josua) oder auf Jeremia. ) Das gleich dir" wird bald auf deine Mitte von deinen Brüdern",") bald auf den Gegensaß des „Zauberpropheten" zu dem „wahren Gottespropheten",") oder auf den heiligen Geist", dessen der Prophet teilhaftig wurde, ') bezogen. Dagegen wird die Verheißung eines Diessias im Schrifttum der Propheten an mehreren Stellen verkündet. Doch verstehen spätere Exegeten auch diese Schriftstellen anders zu deuten und stellen jede Beziehung auf eine Messiasverheißung in Abrede. Nach der Auffassung dieser Exegeten, schließt der gelehrte Joseph Albo, beruhe der Messiasglaube nur auf einer Tradition, die dessen Grunolage bildet.®) Wir sehen uns diese Schriftstellen der Propheten einzeln an und zitiren dieselben mit ihren Auslegungen nach beiden Richtungen. Die Grundlage aller messianischen Stellen, die von einem künftigen Davididen, Messias, weissagen, ist die Schriftverheißung an David in 2. S. 7. 12-17. Dieselbe lautet: So deine Tage voll geworden und du bei deinen Vätern liegst, errichte ich nach dir deinen Nachkommen, der von dir kommt, und ich befestige sein Reich. Dieser erbaut das Haus in meinem Namen, und ich befestige den Thron seines Reiches auf ewig. Ich werde ihm zum Vater sein, und er wird mir ein Sohn, den ich auf sein Fehl züchtige mit der Zuchtruthe der Menschen und durch die Plage der Erdensöhne. Aber meine Liebe weicht nicht von ihm, wie ich sie von Saul weggewendet, den ich vor dir abgeschafft habe. Und fest bleibt dein Haus und dein Reich auf ewig vor dir; dein Thron soll auf ewig befestigt sein." Es wird hier die Ewigkeit der Herrschaft des Davididen und dessen Reiches verheißen. Diese Stelle hat die älteste Weissagung; sie wird 1. K. 8. 17-22; das. V. 24-27; 9. 4-5; 1. Chr. 22. 7—11; Ps. 132. 11-18; 89. 4-5. u. 30. u. a. a. D. wiederholt und dient als Grundlage der späteren prophetischen Verheißungen von der Wiedererhebung des Davididen und seines Reiches in seiner höchsten Würde als sittliches Idealreich und Idealkönigtum. Aeltece christliche Eregeten) beziehen diese Weisfagung auf den Messias, speciell auf Christus, dem jedoch die Stelle in 1. Chr. 22. 9. ff. entgegen ist, wo von David diese Verheißung auf Salomo bezogen wird. Ebenso deuten mehrere Lehrer im Midrasch 10 dieselbe auf Salomo. Aber auch diese Erklärung hat Ps. 89. 30. gegen sich, wo es heißt: „und ich seße ewig seinen Nachkommen ein und seinen Thron gleich den Tagen des Himmels." Darnach wäre der Begriff von „ewig“ oder nicht im Sinne von einer längeren Dauer" zu nehmen, was nach dieser Deutung angenommen werden mußte. Wir schließen uns daher vollständig

1) So schon von Justinus Märtyr., Tertullian, Athanasius, Euseb. demonstr. 3. 2. 9. 11; Luctanz 4. 17; Augustinus c. Faust. 16. c. 16. 18; 18. 19.; Isidor Pelus c. 3. ep. 49. Vergl. hierzu Apostelgesch. 3. 22. 23; das. 7. 37; Joh. 6. 46., wo dieser Vers ausdrücklich auf Jesus gedeutet wird. So Maimonides an mehreren Stellen; Joseph Albo in seinem Ikkarim Absch. 42; Kimchi, Nachmanides, Alschech, besonders Lipmann in seinem Nizzachon § 137. u. a. nt. 3) Ibn Esra zu 5. M. 18. 15. apa) Baal Haturim daselbst. ) So Raschi. ) Ibn Esra. ) Targumim. ) Ikkarim 1. c. ) Augustinus de civitate dei 17. 8. 9. u. a. m. nach ihm; so Scholz, Handbuch der Theologie des alten Bundes II. Regensburg 1862. S. 172. Daß diese Stelle Messianisches enthält, gestehen andererseits de Wette, Biblische Dogmatik. Berlin 1831. S. 110.; Thenius, die Bücher Samuelis. Leipzig 1842. S. 157. Vergl. Hengstenberg, Christologie des a. T. Berlin 1854. S. 164 166. 10) Jalkut zu Samuel § 146; ebenso Raschi zur Stelle

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der Erklärung von David Kimchi (1230) in seinem Commentar zu 2. S. 7. 6. an, der diese Verheißung auf die ununterbrochene Kette der Nachkommen Davids

ועל כל זרע דוד אמיר לא על שכמה לבד אלא על רחבעם :beutet mit ben Wortent 11nb iber Davids ganzen 9tadbtomment, ועל היוצאים מכרכר בניהם ובני בניהם

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erstreckt sich diese Verheißung, nicht über Salomo allein, sondern auch über Rehabeam und die Nachkommen von ihm, ihre Kinder und Kindeskinder." Von den hierher gehörenden Prophetenstücken nennen wir erst das von Amos 9. 11 -12.: „An diesem Tage richte ich die gefallene Hütte Davids wieder auf; ich zäune ihre Risse und stelle die Ruinen wieder her und erbaue sie wie vormals." Die Person des Davididen wird nicht hier ausdrücklich genannt, aber sie ist unter Wiederaufrichtung der Hütte Davids" mit angedeutet. Diese Stelle wird von den meisten jüdischen Eregeten') auf den Messias bezogen. Eine Ausnahme hiervon bildet die Annahme (s. weiter), daß sämmtliche messianischen Verheißungen in den Schriften des alten Testamentes sich schon im Laufe der leßten Hälfte des ersten und der ersten Hälfte des zweiten jüdischen Staatslebens erfüllt hatten.2) Von den Lehrern des 3. Jahrhunderts wird der Messias in Bezug auf diese Stelle in Amos kurzweg Bar Naphli“, “, „Sohn der gesunkenen Hütte Davids", genannt.) Nicht so einig ist man in der Erklärung der zwei wichtigften messianischen Stellen in Jefaia 9. 5-6. und daselbst Kap. 11. 1-12. Erftere lautet:,,Denn ein Kind wird uns geboren, ein Sohn gegeben, die Herr schaft ruht auf seiner Schulter; man nennt ihn: Wundervoller, Rat, mächtiger Gott, ewiger Vater, Fürst des Friedens. Zur Mehrung der Herrschaft und des Friedens ohne Ende auf dem Throne Davids und in seinem Reiche; es zu festi= gen und zu ftüßen, von jezt bis ewig; der Eifer des Ewigen Zebaoth vollführt dieses." Diese Weissagung kann nur im Zusammenhange mit der in Kav. 8. 4. 7. 22-23., von dem feindlichen Einfall der Assyrer unter Tiglat Pilesser (im Jahre 740 v.) in das Zehnstämmereich und der ersten Deportation der Erulanten aus demselben nach Assyrien, verstanden werden. Im Reiche Jehuda regierte damals der König Ahas (741-725), Vater des auf ihn folgenden Königs Hiskia (725-696). Gegen den König des Zehnstämmereiches Pekach, Sohn Remaljahus, (759-739), und Rezin, König von Damaskus (738), die verbunden in das Reich Juda einzubrechen drohen, ruft der so bedrängte Ahas den König von Affyrien Tiglat Pilesser zu Hülfe. Dieser kommt, besiegt die Verbündeten Rezin und Pekach und macht sich das Zehnstämmereich zinsbar. Wir lesen darüber Jesaia 7. 16.:,,Noch ehe der Knabe das Böse zu verwerfen und das Gute an wählen versteht, wird der Boden von den zwei Königen, vor denen du dich scheuest, verlassen sein“; ferner daf. Kap. 8. 4.: „Noch bevor der Knabe Vater and Mutter kennt, erdbert das Heer (das assyrische) Damaskus und bringt die Beute Somrons vor den König von Assyrien." Die Nennung des Knaben ist in beiden Stellen eine symbolische Figur, die in der dritten, unserer obigen ersten Weissagung ihre Enträthselung hat, auf die sie hinweist. Es ist der König Hiskia, der im Jahre 749 geboren und zu 25 Jahren (im Jahre 725) König wurde,1) also zur Zeit der Invasion der Assyrer (740) gegen 9 Jahre alt gewesen sein

1) So von Jizchaki, genannt Raschi von David Kimchi u. a. m. Beide haben darüber:

סיכת דיד הנופלת litter יבא יום ההוא המיכן לגאולה יבי אקים סוכת דוד הנופלת

verstehen sie 127 sob das Reich des davidischen Hauses. 2) Vergl. Gemara Sanhedrin S. 98b., den Ausspruch von Hillel II. (im 4. Jahrh.) daselbst: „Die Israeliten haben keinen Messias mehr zu erwarten, da ihnen derselbe schon in den Tagen Hiskias geworden"

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uf einer anbern Stelle beiBt e8: (9ott אין משיח לישראל שכבר אכליהי בימי חזקיהו בקט הב"ה כעשרת .94 .6 Gemara Sanhedrin)

wollte den Hiskia zum Messias machen." pin) daselbst S. 96b.

♦) Nach 2. K. 17. 2. 2. Chr. 29. 1.

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2 A8 D28 Wann wird « Bar Naphli» kommen ?

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