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keines ihrer Menge geworden. Denn sie bücken sich vor Nichtigen und Leeren und beten Götter an, die nicht helfen.') Wir beugen das Knie, bücken uns und bekennen unsern Glauben vor dem König der Könige, dem Heiligen, gelobt sei er. Er hat den Himmel ausgespannt und die Erde gegründet; der Siß seiner Herrlichkeit ist im Himmel oben, die Residenz seiner Macht in den unermeßlichen Höhen; er ist unser Gott und keiner mehr. Wahr ist dieser unser König, Nichts ist ohne ihn, wie es in der Schrift heißt: „„Und so erkenne es heute und überlege es in deinem Herzen, daß der Ewige Gott ist, im Himmel oben und auf der Erde unten, sonst Niemand."" (5 M. 4. 39.) (5 M. 4. 39.) Daher hoffen wir auf dich, Ewiger unser Gott, dich bald zu sehen in der Herrlichkeit deiner Macht, wegzuschaffen die Scheusale von der Erde, auszurotten die Gößen und die Welt durch das Reich des Allmächtigen zu vervollkommnen, daß alle Kinder des Fleisches in deinem Namen rufen, dir sich alle Frevler der Erde wieder zuwenden. Mögen alle Bewohner der Welt erkennen und einsehen, daß jedes Knie nur dir sich beuge und jede Zunge dir schwöre. Vor dir, Ewiger, unser Gott, werden sie knien und hinfallen, die Ehre deines Namens verherrlichen und Alle auf sich das Joch deines Reiches nehmen. So wolle bald über sie immer und ewig regieren, denn dein ist das Reich und ewig wirst du ehrenvoll herrschen, wie es in der Schrift heißt: "Der Ewige regiert immer und ewig"" (2 M. 15. 18.); ferner: Und der Ewige wird König über der ganzen Erde sein, an diesem Tage wird der Ewige eins und sein Name eins fein."" (Sacharia 14. 9.) Die Abfassung dieses echt messianischen Gebetes wird verschiedenen Persönlichkeiten des jüdischen Altertums zugeschrieben. Einige nennen Josua, der es bei seinem Einzuge in Kanaan im Hinblick auf die Gößen dieses Landes verfaßt haben soll.) Andere geben die Männer der großen Synode (s. d. A.) als die Abfasser desselben an.3) Endlich halten die Dritten den Geseßeslehrer Rabh (f. d. A.) im 3. Jahrh. für den, der dasselbe für das Achtzehngebet (f. Schemone Esre) des Neujahrsfestes verfaßt hätte.4) So erhielt sich dieses Gebet Jahrhunderte lang ausschließlich für dieses Fest,3) bis man es später auch für den Schluß des Morgen- und Abendgebetes jedes Tages bestimmte.") Dieses schöne messianische Gebet, das nach obigen Angaben der vorchriftlichen Zeit angehört oder nach dem dritten obigen Bericht in einem Lande, Babylonien, entstand, wo zur Zeit (im 3. Jahrh.) das Christentum noch nicht eingedrungen war,) wurde fälschlich Gegenstand verläumderischer Anklagen meistens, wie oben schon erwähnt, seitens der Täuflinge, der Juden, die zum Christentum übertraten und die Wahrhaftigkeit ihres Uebertrittes dokumentiren wollten. Sie brachten vor, daß dieses Gebet gegen das Christentum gerichtet sei und dessen Verlästerung zum Gegenstand habe. Da ihnen hierzu thatsächlich der Beweis fehlte, so suchten sie denselben künstlich und spisfindig aufzufinden. Durch Berechnung des Zahlenwerthes der Buchstaben des hebräischen Wortes: verik, p, und das Leere" in dem Saße: „und sie verbeugen sich vor Nichtigem und Leerem" 316, eine Summe gleich dem Zahlen

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Dieser ganze Say ist nach Jesaia 31. 7; 75. 5; 55. 5; 45. 5. der hebräisch lautet

אל אך לא ober nad) einer auben gesart שהם משתחרים להבל וריק ומתפלכים כאכיכים

war Gegenstand der Anklage, als bezöge derselbe sich auf das Christentum, und wurde in den späteren Gebetbüchern weggelassen, ob freiwillig aufgegeben oder von der Censur gestrichen? Wahrscheinlich Letteres, worauf die dafür gesezten Punkte deuten. 2) Kolbo § 16. Elia Rabba im Namen des R. Juda Hachassid; ebenso im Buche Hachredim und neuerdings Levysohn in jetner Schrift: „Minhagim.“ 3) Menasche ben Israel in seiner Schrift: „Rettung der Juden.“ Absch. 4. Nr. 2. ) Siehe: „Nabh“ und „Neujahrsgebete." ") So findet sich dieses Gebet verzeichnet in der Gebetordnung des Neujahrsfestes, aber nicht bei den täglichen Morgen- und Abendgebeten. 6) So im Buche Kolbo § 11. 16 und 36. Tur Orach chagim 133. 7) In BabyIonien gab es im 3. Jahrh, noch keine oder nur sehr wenige Christen. Ausdrücklich heißt es: „In Nehardea (f. d. A.) giebt es keine Minin d. h. Chriften." Siche: „Christentum.“

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wert in dem Worte „Jischu“, 27, Jesus, dem Namen des Stifters des Christentums, ebenso des Wortes Jekaro", "", seiner Herrlichkeit" in dem darauf folgenden Saße: „und der Siß seiner Herrlichkeit im Himmel oben“, das auch 316 giebt und ebenfalls dem Zahlenwert von Jischu, w, Jesus, gleichkommt, brachten sie es heraus, daß dieses Gebet gegen Jesus und das Christentum gerichtet sei. Eine besondere Schrift darüber hat der getaufte Jude Samuel Friedrich Brenz 1614 unter dem Namen „Schlangenbalg" in Nürnberg veröffentlicht, der treulich und oberflächlich Johannes Wülfer ebenfalls in Nürnberg in seinem Buche: Theriaca judaica" Nürnberg 1681 gefolgt ist. Es waren schwere Tage für das Judentum. Die angesehensten Rabbiner traten gegen diese schmähliche falsche Beschuldigung auf, sie wiesen auf die Zeit der Abfassung dieses Gebetes, die eine vorchristliche gewesen und sich gar nicht auf das Christentum beziehen fönne;') ferner, daß der Stifter des Christentums hebräisch nicht Jischu, sondern,, Jeschua, hieß, ein Name, der nicht, wie angegeben, den Zahlenwert 316, sondern 386 enthalte; 2) aber es war vergeblich, sie wurden nicht gehört und die falschen Angaben der Täuflinge wurden geglaubt. Endlich brachte man es dahin, daß das Alenu-Gebet freigegeben wurde, aber die oben genannten verdächtigen Säße und Wörter wurden von der Censur gestrichen und deren fehlende Stellen wurden mit Punkten bezeichnet. Der wackerste Verteidiger war der Amsterdamer Rabbiner Menasche ben Israel (1604 — 1657) in seiner Schrift: ,,Rettung der Juden") wo er unter Andern sagt: „Es ist nicht die Sitte der Juden, andern Gottheiten, wenn sie auch heidnisch sind, namentlich zu fluchen." So heißt es in 2 M. 22. 27.:,,Die sollst du nicht verfluchen." Philo, der Alerandriner (1-60.) gibt darüber*) folgenden Grund an:,,damit nicht diejenigen, die ihre eigenen Götter lästern hören, aus rachgieriger Gegenvergeltung den wahren Gott, den Gott Israels, lästern. Und wir haben Beispiele genug, daß unter den abgöttischen Heiden gebräuchlich war, ihre Götter wechselweise zu schimpfen und zu verfluchen.“ Und in diesem Sinne schreibt Flavius Josephus (37103) in seinem Buche: Wider Apion": So wie es unser Brauch ist, uns selbst zu beobachten und keinen andern anzuklagen oder zu schmähen, so dürfen wir auch nie diejenigen verspotten oder lästern, die etwas Anderes für ,,,,Gott" halten. Unser Gefeßesgeber hat es uns durch die Benennung,,,,Götter“”“ ausdrücklich verboten. Dem zufolge dürfen wir das nicht nach unserer eigenen Religion thun." Die Zeit, in welcher dieses Alenu-Gebet und andere Gebete abgefaßt wurden, war in den Tagen Esras (458 - 430), der mit 120 Männern dieselben verfertigt hat. Man kann daher nicht sagen, daß darin etwas gegen die Ehre und Achtung Christi enthalten sei, der erst so viele Jahre nachher geboren wurde. Zum Schluß berühren wir noch einen anderen Punkt, der zu Mißverständnissen und Mißbrauch führte, gegen den ebenfalls die angesehensten Rabbiner angekämpft und auf Abstellung desselben gedrungen haben. Nach der gefeßlichen Bestimmung,5) soll man vor dem Sage: Und wir beugen das Knie u. f. w. ein wenig pausiren, um gehörig den Gegensat hervorzuheben. Einige mißbrauchten diese Zwischenzeit zum Ausspucken, was darauf mehrere auch thaten. Die unwissende Menge hielt dieses Ausspucken als hierher für immer gehörig und ahmte es nach. So entstand der Brauch, vor dieser Stelle im Alenu-Gebet auszuspucken. Gegen diesen abscheulichen Brauch, der die ganze

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So in der Gegenschrift: „Jüdischer Theriak" Hanau 1615 von R. Salomon Zewi Offenhausen. 2) So im Buche Nizachou von Lipmann Mühlhausen, gedruckt in Amsterdam S. 111. Jus Deutsche übertragen von Moses Mendelssohn und als eigene Schrift herausgegeben. Mir liegt diese Schrift in Moses Mendelssohns sämmtliche Werke" Ofen 1825 vor, aus der hier von S. 127 ab zitirt wird. ) In seiner Schrift de monarchia. ) Tur orach chajim 132.

Würde des Gebetes erniedrigte, erhob sich unter Andern der Rabbiner Jesaia Horwit zu Frankfurt am Main (1570-1630), der in seiner Schrift,,Schelah") darüber sagt: „Einige aus den untern Volksklassen haben den Brauch, im AlenuGebet auszuspucken, ohne hierzu einen Grund zu haben. . . ., was ein wahrhaftes Vergehen ist. Es ist daher Pflicht diesem Unfug zu steuern.") Wir haben nur noch Einiges in Betreff des hebräischen Tertes dieses Gebetes nachzutragen. Die Einschiebsel nach dem Worte ihrer Menge" wird verschieden angegeben. Nach einer Leseart lautet dieselbe: on

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Denn fie bident fich vor 9tidbtigen unb, וריק ומתפלכים אל אל לא ירשיע

Leerem und beten zu einem Gott, der nicht hilft."3) Eine andere hat als zweiten
Sag: Und sie beten Gößen an, die nicht helfen." Eine
dritte endlich stellt in den zweiten Sag: und sie beten
zu dem, der nicht hilft.“ Um den Gegensaß hierzu scharf hervorzuheben, haben
einige Gebetbücher zum Anfang des nächstfolgenden Sages: „Aber
wir“;) in Andern lesen wir nur: „Und wir“,3) und die Dritten jedoch
feßen dafür das fürzere:,,und wir". Eine dritte Verschiedenheit ist in
wir“.
dem Schluß des nun folgenden Sages: „er spannte den Himmel auf, gründete
die Erde und der Sit seiner Herrlichkeit ist im Himmel oben u. s. w."
Dagegen heißt es in anderen Gebetbüchern
anstatt der zwei' leßten Worte: No,,und der Thron seiner Herrlichkeit",
wohl gegen die verläumderische Angabe, daß das Wort, in der Zahl-
deutung seiner Buchstaben 316 gibt gleich den Buchstaben des Namens
Fischu, und sich auf „Jesus“ beziehe. Der Schluß dieses Saßes lautet eben-
falls verschieden. Nach Einigen heißt derselbe: und kein Anderer", 187

שמים וייסר אדץ ומושב יקרי (*

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'), Andere segen: er ist Gott, Niemand außer ihm": y 8 DVIÊN 877 17,) und die Dritten lesen: er ist unser Gott und nichts mehr“ 87 2) Mehreres siehe: Messianische Gebete".

Amulet, yp, Amulete, ap I. Name, Arten und Bedeutung. Der Name Amulet ist lateinisch, eine allgemeine Bezeichnung für Schußmittel gegen Zauberei, böses Auge, Dämonen, Krankheiten oder sonstige Unglücksfälle, wie dasselbe nach dem Volksglauben des Altertums bei den Völkern des Morgen- und Abendlandes, auch noch im Mittelalter von Juden und Christen in verschiedener Form angefertigt und getragen wurde. Im biblischen Schrifttum kommt diese allgemeine Benennung nicht vor. Die lechaschim" in Jesaia 3. 20 bezeichnen nicht „Amulete" allgemein, sondern eine specielle, bestimmte Art derselben, das Amulet mit Zaubersprüchen (f. weiter) im Unterschiede von den Amuleten anderer Art, als z. B. den mit Figuren u. s. w. Erft das talmudische Schrifttum bringt die allgemeine Benennung für Amulet“ durch ,,Kemia", (Sabbath S. 60 a), die nach ihrem Stamme, rap, binden, anbinden oder umbinden, „Angebinde" bedeutet. Es gab von denselben bei den Juden dreierlei: a) ein auf Pergament oder Lederstreifen geschriebenes Amulet; b) ein von Metafiüäen angefertigtes, 19) und c) das aus gewissen Pflanzen, ihren Blättern oder Wurzeln zusammengeseßte.') Neben diesen gab es noch andere Gegenstände, die als Amulete gebraucht wurden und schon in den biblischen Schriften vorkommen, aber deren Benennung daselbst geschieht in einer Weise,

1) Schelah Trattat Cholin, Tephila. 2) daselbst

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by 3) Nach Iciaia 30. 7.; 75. 5.; 55. 5.; 45. 5. Diese Leseart findet sich in dem Gebetbuch der Sephardim.) In Abudraham. 5) Kolbo § 122.) Nach Jesaia 51. 13.) Siddur des Nab Amram Gaon. *) Im Machsor Roma. 9) Nach 5 M. 4. 39. So im Gebetbuch von Jakob Emben. 10) Midrasch rabba 3 M. Absch. 25. Anf. S. 1686. 1) Jeruschalmi Gabbath Absch. 4. 8,8. Topry. Szzi.

קמיע של עי

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die auf ihre Verpönung bei den Juden der bessern Klaffen wegen ihres heidnischen Ursprunges hinweist. Die in 1 B. Mose 34. 4 genannten Ohrringe der Frauen Jakobs heißen in der aramäischen Ueberseßung „Kadischa“, p, heilige „Schußmittel", die Jakob vergraben ließ. Ebenso zählt der Prophet Jesaia die schon oben genannten „lechaschim" zu den Gegenständen, welche von den verderbten Sitten der Juden zeugten. Das Buch der Sprüche Salomos stellt die Lehren der Religion als das beste Schußmittel Amulet", gegen böse Begegnisse auf. So heißt es Kapitel 3, Vers 3 und 4:,,Knüpfe sie um deinen Hals, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens, und du findest Gunst und Gewogenheit in den Augen Gottes und der Menschen." Ferner lesen wir Kap. 7. 3: Binde sie um deine Finger und verzeichne sie auf die Tafel deines Herzens“; Kap. 4, 26:,,Denn Leben sind sie denen, die sie haben, und Heiluug dem gan= zen Fleische“; Kap. 6, 22: „So du gehst, führt sie dich; so du liegst, wacht sie über dich, und wenn du erwachst, unterhält fie dich." Ein König, wird erklärend hinzugefügt, ließ seinen Sohn eine Reise unternehmen, dieser jedoch fürchtete sich vor Dieben ünd Seeräubern. Was that sein Vater? Er nahm einen Stock, höhlte ihn aus, legte ein Amulet hinein und übergab ihn seinem Sohne mit den Worten: Diesen Stock habe stets in deiner Hand und du wirst Niemanden zu fürchten braucheu. Ebenso lautete der Gottesruf an Israel: „Meine Kinder! Mit der Thora, der Gefeßeslehre, beschäftigt euch stets, es wird jede Furcht von euch schwinden." 1) Auch der Priestersegen (4. M. 6. 24.) galt als schüßendes Amulet: Ein König, heißt es darüber, wollte seine Tochter verheirathen, was that er? Er gab ihr ein Amulet und sagte: Trage stets dieses Amulet, damit dich kein mißgünstiges Auge schädige." Ebenso ließ Gott nach Anfertigung des Stiftszeltes den Priestersegen sprechen:,,Gott segne dich und behüte dich u. f. w.“2) Bei Andern werden die Tugenden oder sonstige errungene Verdienste als Amulete, Schußmittel, betrachtet. Gott sagte, heißt es, zu dem Engel, der mit Jakob kämpfen sollte (3. M. 32. 25.): Jakob tritt gegen dich auf, er hat fünf Amulete: fein eigenes Verdienst, das Verdienst seines Vaters und das seiner Mutter, das Verdienst seines Großvaters und feiner Großmutter; miß dich nur mit ihm, ob du gegen ein Amulet, sein eigenes Verdienst bestehen wirst.") Der spätere Mystizismus, der diese Mahnungen wörtlich nahm, hat in konsequenter Richtung auch die Tephilin und die Mesusa als „Amulete", Schußmittel, gegen böse Unfälle ausgegeben, eine Auffassung, gegen welche die bedeutendsten Gelehrten des Judentums Verwahrung einlegten und die sie als unjüdisch verwarfen. Maimonides in seinem Buche,,More Nebuchim", I. Abschnitt, 61, sagt darüber: „Es soll dir nicht der Wahnsinn der Amuletenschreiber in den Sinn kommen, was du von ihnen hörst oder in ihren Schriften findest, von Namen, welche sie aus verschiedenen Buchstaben zusammenseßen, die in der That nicht das Geringste bedeuten; sie nennen sie „Gottesnamen“ und meinen, daß dieselben besonders heilig gehalten werden müssen, der Reinheit bedürfen und Wunder wirken. Es ziemt keinem Gebildeten, dergleichen Worte zu hören, viel weniger an sie zu glauben." An einer anderen Stelle lehrt er (More I, 32): Als böse und thörichte Menschen dergleichen Stellen über die Gottesnamen fanden, verbreiteten sie die Lüge, daß sie beliebige Buchstaben verbinden und so von denselben Gottesnamen bilden können, welche auf gewisse Art geschrieben und ausgesprochen, Wunder wirken. Solche Lügen, welche die Narren erdichtet haben, wurden niedergeschrieben, von Unwissenden gelesen und als Wahrheiten beherzigt. Kurz

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1) Midrasch rabba 3 M. Absch. 25 Auf. 168 B. 2) Midrasch rabba 4 M. Absch. 12. 6.2158. Pesikta rabbathi Absch. 5. 3) daselbst 1 M. Abschn. 77. S. 76 a. und dafelbft zum Hohld, voce NI DA

ein Thor glaubt Alles!" Ein anderer Rabbi, Jehuda Halevi (im 12. Jahrhundert), flagt in seiner Schrift „Kusari“ 4, 23:,,Man wendet sich den Nichtigkeiten der Astrologie, den Beschwörungen, dem Aberglauben der Amuleten und anderen widernatürlichen Erperimenten zu, ohne zu bedenken, daß dieselben von der Thora verworfen werden." Nur die Mystiker machten hiervon eine Ausnahme; sie erlaubten Amulete und machten selbst von ihnen Gebrauch. So erzählt Salomo ben Adereth (im 13. Jahrhundert), daß Nachmanides ein Amulet mit dem Bildnis eines Löwen trug (Responsen 167. Wien). II. Gebrauch und Verwendung. Der Gebrauch von Amuleten zum Schuße gegen böses Auge, Dämonen, Krankheiten u. A. m. war auch bei den Juden eine traurige Thatsache, die gegen das Gesez, das jede Art von Aberglauben streng verbietet, gar arg verstieß. Der Amuletenglauben wurzelte so tief auch in dem Volksglauben der Juden, daß seine Vernichtung unausführbar war, und die erleuchteten Lehrer des Judenthums sich zunächst nur mit der Umbildung resp. Schwächung desselben begnügen mußten, wie er neben den strengen Gefeßen gegen den Aberglauben geduldet werden konnte. Im talmudischen Schrifttum daher wird der Gebrauch von Amuleten nicht verboten, aber auch nicht empfohlen, sondern nur als etwas Unabweisbares im Volke geduldet. Die einzige Bedingung dabei war, derselbe durfte nichts Heidnisches au sich haben, wie z. B. Zaubersprüche u. A. m. So lautet darüber ein Ausspruch des Gefeßlehrers R. Akiba (im 2. Jahrhundert): „Wer Bannsprüche über eine Wunde zu deren Heilung flüstert, hat keinen Anteil an der zukünftigen Welt.") Diesem fügt Maimonides (im 12. Jahrhun= dert) hinzu: Alle die dieses thun, gehören zu den Leugnern der Thora, da sie die Worte der Thora, die zur Heilung der Seele bestimmt sind, zur Heilung des Leibes mißbrauchen.“ Nichtsdestoweniger erlaubte er, in gefahrvollen Krankheiten zur Beruhigung des Kranken, damit, wie er sich ausdrückt, sein Sinn nicht zerrüttet werde, davon Gebrauch zu machen. Viel ausführlicher läßt sich darüber der schon oben genannte Salomo ben Adereth (im 13. Jahrhundert) in seinen Responsen aus. Ich befinde mich dabei, schreibt er, in großer Verlegenheit, da die Amulete nach manchen Stellen im Gesez ats abergläubisches Werk verboten, aber nach manchen doch zugelassen werden können. Vor allen untersuche man, ob sie von wirklichem Erfolg waren. Maimonides meint, daß dergleichen Werke eitel Lug und Trug sind, weshalb sie die Schrift auch verboten hat, dagegen behaupten Andere, sie seien von Einfluß, aber die Schrift will durch deren Verbot, daß wir uns Gott mit unbedingtem Vertrauen zuwenden. Die Philosophen endlich bestreiten Alles, was dem Naturgange entgegen ist, so stellen sie auch die biblischen Wunder in Abrede. Ich suche den Ausgang wie mit Lichtern und vermag ihn nicht zu finden, aber ich glaube: Kuren, die mit Beschwörungen und Anrufungen von Geistern verbunden sind, sind verboten, dagegen halte ich Kuren, die einen natürlichen Zusammenhang zwischen dem Heilmittel und der Krankheit zeigen, nicht nur gestattet, sondern man soll mit dem Hinblick auf Gott, der allein Genesung sendet, sich ihrer bedienen. Sympathische Kuren sind, so sich der Erfolg derselben mehrere Mal gezeigt hat, nicht verboten, da sich vielleicht in ihnen ein innerer uns nicht bekannter Zusammenhang findet." Im talmudischen Schrifttum finden wir darüber: „So Jemand sagt: Nimm von dem, was man für die Gößen räuchert, oder hole dir von der Aschera und mache davon ein Amulet, und du wirst geheilt, nimm nicht, denn man darf sich nicht von Sachen des Gößenwesens heilen lassen.") In diesem Ausspruche wird das Erlaubtsein des Gebrauchs von Amuleten, wenn dieselben nichts Heidnisches haben, vorausgeseßt. So wird das Tragen von

1) Sanhedrin S. 907. 2) Midrasch rabba 2 M. Absch. 16 S. 1162. NO DIU

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