von ihren talmudischen Gefeßeslehrern bestätigt worden . . . . erklärt es, daß der Text (in 5. M. 23.), welcher das Darlehn auf Zinsen vom Ausländer gestattet, nur von den fremden Nationen verstanden werden kann und darf, mit welchen man Handel trieb, und welche selbst den Israeliten leihen, da diese Befugnis auf dem natürlichen Prinzipe der Gegenseitigkeit beruht. Daß selbst in Betreff der fremden Nationen die heilige Schrift, indem sie gestattet, Zins von ihnen zu nehmen, von keinem übermäßigen und für den, der ihn entrichtet, verderblichen Gewinn reden will, weil sie uns anderswo erklärt, daß jede Ungerechtigkeit ein Gräuel in den Augen des Herrn ist. Zufolge dieser Grundsäße, und damit in Zukunft kein Jude sich auf die Unwissenheit seiner religiösen Pflichten in Betreff des Darlehns auf Zinsen gegen seine Landsleute ohne Unterschied der Religion berufen kann, erklärt das große Sanhedrin, kraft der Vollmacht, mit der es bekleidet ist, allen Israeliten, daß die durch gegenwärtigen Beschluß vorgeschriebenen Bestimmungen über das dienstwillige und zinsbare Darlehn zwischen Hebräern und Hebräern, sowie die durch den Tert der heiligen Schrift über diesen Gegenstand erwähnten Grundsäße und Vorschriften sich sowohl auf unsere Landsleute ohne Unterschied der Religion, als auch auf unsere Glaubensgenossen beziehen. Es erklärt ferner, daß jeder Wucher ohne Unterschied, nicht allein zwischen Hebräern und Hebräern und zwischen Hebräern und Mitgliedern einer andern Religion, sondern auch gegen die Fremden aller Nationen verboten ist, indem es diesen Gebrauch als eine Ungerechtigkeit, die in den Augen des Herrn ein Gräuel ist, betrachtet.') In Deutschland hat im Jahre 1844 die Rabbinerversammlung zu Braunschweig unter Akklamation die Erklärung abgegeben: „Der Jude nennt die Mitglieder des Volkes, unter dem er lebt, seine Brüder. Jede mit dieser Erklärung in Widerspruch stehende Aeußerung ist hiermit als aufgehoben zu betrachten."") 1) S. Klein, das Judentum, Basel 1860. S. 148-151. 2) Protokolle der Rabbinerverjammlung. Braunschweig 1844. S. 75. und S. 79. |