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erblühten, da der Winter (Hoheslied 2, 11), d. i. die talmudische Entwicklung, vorüber war; es erschien die fromme Gemeinde der Karäer in der Periode des vierten Reiches (Daniel 7, 23), von allen Reichen verschieden, welche die ganze Erde verzehrt; sie zertritt und zermalmt zur Zeit des kleinen Hornes (Daniel 7, 8), dessen Augen gleich Menschenaugen und dessen Mund vermessen redet. Es hatte das Karäertum von seinem ersten Auftreten an bis heute verschiedene Entwicklungsphasen durchzumachen, von denen die folgende stets die vorhergehende an Bedeutung und Energie übertraf, bis der Rest sich vollständig enthüllte. In der Phase des Höhepunktes des Islams, des vierten Reiches (bei Daniel 7, 23) erschien im Jahre 750 Anan und erweckte die Herzen seiner Glaubensgenossen; er öffnete ihre Augen, daß sie sehnsuchtsvoll nach der geschriebenen Thora schauten und eifrig mit dem Studium derselben zu befassen strebten; denn bei den Rabbaniten, infolge des Brauches, sich stets mit dem Talmud, aber nicht mit der Schrift zu beschäftigen, war die schriftliche geoffenbarte Lehre völlig der Vergessenheit anheimgefallen. Nach Anan trat Benjamin Nehawendi (800-830) auf; er bildete eine neue Ent wicklungsphase. Er entdeckte neue Dinge, die Anan unbekannt waren, weil er in seinen Lehren noch immer den Rabbaniten nachfolgte. Nach ihm trat die dritte Entwicklungsphase des Karäismus ein, wo in Bezug auf die Gebote der Schrift manche Aenderung erfolgte. Es standen bald dazu die Männer von Osten und Westen auf, die eine Kräftigung der Religion durch das Studium der Philosophie anstrebten, in Jerusalem wohnten und die Güter der Welt verachteten. Es sind dies die gegenwärtigen Frommen daselbst, in welchen sich der edle Rest offenbart, ihnen schließen sich die an, welche die Gesetze der Thora befolgen". Mehreres der Geschichte der Karäer und ihres Schrifttums haben wir in einer besondern Arbeit „Die Karäer“, abgedruckt in der Geschichte der rabbinischen Litteratur von Wünsche und Winter (Trier 1894, Sigmund Mayer), behandelt, auf die wir hier, um jede Wiederholung zu vermeiden, hinweisen. charakteristisches des Karäismus stellen wir hier einige Züge seiner Schrifteregese auf. Während derselbe einerseits so sehr an dem Buchstaben hängt, daß er das Verbot des Feueranzündens am Sabbat (2. Mos. 35, 3), auf jede Benutzung des Feuers und des Lichtes am Sabbat, auch bei der Ofenheizung durch einen Nichtjuden, auch wenn das Licht oder die Heizung vor Eintritt des Sabbats geschehen, beachtet wissen will; ebenso das körperliche Vergeltungsrecht (2. Mos. 21, 24; 3. Mos. 24, 19) nach seinem buchstäblichen Sinne zu handhaben befiehlt, läßt er sich andererseits nicht abhalten, selbst mancher Religionsvorschrift der Thora eine sinnbildliche Bedeutung zu geben, und daher die herkömmliche Beobachtung der selben, für eine Zuthat der Rabbiniten zu erklären. Wir erinnern an die Geseße der Pfostenschrift, Mesusa (f. d. A.) und der Philakterien (s. Tephillin) in 2. Mos. 13, 9) u. a. m., die von ihm symbolisch gedeutet werden, sodaß von der Vollziehung derselben abgesehen wird.) Nicht minder inkonsequent sind die karäischen Gelehrten in der Benutzung vortalmudischer Quellen bei ihrer Gefeßes auslegung2), wenn sie auch die entschiedenen Gegner des Rabbinismus sein wollen. Dagegen sehen wir sie in ungeschwächter Bitterkeit bei der Erwiderung der ihnen zugefügten Unbillen. Die Vertreter der Hochschulen in Sura und Pumbadita verhängten über die Karäer den Bann. Sie erwiderten diese Unbill, daß sie streng verboten, jede Ehe mit den Rabbaniten einzugehen, an ihrer Tafel teilzunehmen, am Sabbat das Haus derselben zu betreten u. a. m.3)

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1) Siehe oben. 1) Siehe: Weiß, Geschichte der Tradition, Band 4, S. 88–89. 3) Hadassi Eschkol No. 179,

Selten, DVD, mn, Sektenwesen, Sektiererei, peas, . In der Religionsgeschichte des Judentums bezeichnet diese Benennung jede religiöse Sonderrichtung, deren Angehörige sich zu einerlei Religionslehren und Geseßen bekennen, die von den der andern jüdischen Religionsgenossen abweichen und von diesen als Irrlehren angesehen und bekämpft werden. Die freie Forschung, die Denk- und Lehrfreiheit im (s. d. A.) im Judentume, die dem Israeliten gestattet, gewissermaßen es ihm zur Pflicht macht, in den Lehren und Gefeßen seines religiösen Schrifttums zu forschen und über dieselben nachzudenken, brachte, wie dies nicht anders möglich war, eine Verschiedenheit in der Auffassung derselben hervor. Diese Verschiedenheit der Auffassung der Lehren und Gesetze unter den Bekennern der jüdischen Religion führte im zweiten jüdischen Staatsleben und nach demselben zu Vereinigungen, Vereinen, der Religionsgenossen gleicher Lehr- und Denkweise, aus deren Mitte verschiedene Sekten, religiöse Sonderrichtungen im Judentume hervorgingen, die sich bald zu besondern Religionsgemeinden konstituierten. Die frühere Einheit des jüdischen Religionsbekenntnisses war vernichtet. Der Mosaismus war sich bei der Proklamierung der freien Forschung, der freien Lehr- und Denkweise (s. d. A.) dieser Folgen wohl bewußt und bestimmte die Einseßung eines Obergerichts (f. d. A.), das über die streitigen Gesetzesauffassungen entscheiden sollte. Auch der Rabbinismus (s. d. A.) späterer Zeit lehrte, daß dem dissentierenden Gelehrten, P, zwar erlaubt sei, seine abweichenden Lehren und Gefeßesauslegungen im Kreise seiner Jünger vorzutragen, aber verbot ihm, wenn er seine Jünger nach denselben auch zu handeln ermahnte, und so aus der Theorie in die Praxis überging.) Doch vermochte alles dies nicht die einmal freigegebene Selbstforschung in der Gestaltung ihrer Resultate einzudämmen. Man blieb nicht bei der Theorie stehen, es bildeten sich Sekten, Vereinigungen der Angehörigen jeder Sonderrichtung, die im talmudischen Schrifttume mit dem Namen Minin", Arten, Abarten, Seftierer, belegt wurden. Dieser Benennung für Sekten" folgte die spezielle Einzelbezeichnung derselben, aber in korrumpierter Weise. Es nannten die Pharisäer (f. d. A.) ihre Gegner, die Gesezesgerechten, die Zaddikim (f. d. A.) „Zaddukim" Sadducäer (f. d. A), wieder belegten diese ihre Gegner, die Pharifäer (s. d. A.), „Parischim", D, die Absonderer, mit dem Namen „Peruschim", Dw, Ausgesonderte, Sonderlinge. Wir sprechen erst: 1. von den Samaritanern oder Knihäern. Es ist die älteste Sekte unter den Juden, die im talmudischen Schrifttume Kuthim", D, Kuthäer, heißt. Man versteht darunter das Mischvolk in der Landschaft Samariens in Palästina, das nach der Eroberung und Auflösung des Zehnstämmereiches (s. d. A) aus der Verschmelzung der dort zurückgebliebenen Israeliten mit den durch Salmanassar dahin verpflanzten heidnischen Völkerschaften aus Babel, Kutha, Ava, Hamath und Sepharvaim hervorging. Diese neuen Kolonisten nahmeu die Neligion des jüdischen Volkes an, doch behielten sie vieles vom Heidentume bei, von dem sich die Nachkommen allmählich wieder lossagten, aber immer eine Sonderrichtung gegenüber dtm spätern Ausbau des rabbinischen Judentums bildeten. Es war die erste Sekte, welche gegen die Absonderungsgesetze und Trennungsanstalten des jüdischen Volkes von den andern Völkern, wie dieselben durch die Häupter Esra und Nehemia (s. d. A.) angeordnet wurden, protestierte und sich zu einer jüdischen Religionsgemeinde mit einem eigenen Tempel konstituierte. Wir haben in Abteilung I und II dieser Real-Encyclopädie, Artikel „Samaritaner“, ausführlich über die Geschichte und die Lehren dieser Sekte gesprochen und bitten, dasselbe dort nachzulesen.

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1) Stehe: Dissentierender Gelehrter".

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2. Die Chassidim, DTON, die Frommen, Affidäer, oder wie sie später hießen, die ersten Chassidim, s 70, die Frommen der Vorzeit. Wir haben in den Artikeln: „Chassidim“, „Essäer“ und „Pharisäer“ ausführlich über die Sekte der „Chassidäer" in der makkabäischen und nachmakkabäischen Zeit gesprochen und bemerken hier nur, daß wir die Chassidim, die zu den Pharisäern gehörten und einen Bestandteil des Pharisäertums bildeten, von den Chassidim, die sich nicht mit ihnen vereinigten und gleich den Sadducäern Gegner derselben waren,') zu unterscheiden haben. Die Essäer, von denen wir später sprechen werden, gingen aus den Chassidäern hervor, die nicht zu den Pharifäern gehörten. In der Mitte der Pharisäer (s. d. A.) bildeten die Chassidim die ertremste Richtung derselben,2) zu der sich die bedeutendsten Volks- und Gesetzeslehrer, als z. B. R. Akiba u. a. m. bekannten.

3. Die Hellenisten, probs. Diesen Namen führte jene Partei unter den Juden Palästinas, die unter der griechisch-syrischen Herrschaft nach einer Verschmelzung des Judentums mit dem griechischen Heidentum strebte und so durch Einführung griechisch - heidnischer Sitten und Aufhebung der jüdischen Religionsgesete als Zerstörer der Religion ihrer Väter in der Geschichte des Judentums gebrandmarkt wurden. Ausführliches über dieselben bringt der Artikel „Hellenisten" in der Abteilung II dieser Real-Encyclopädie. Von denselben unter scheiden wir die jüdischen Hellenisten in Alexandrien (f. d. A.) u. a. a. D. in Aegypten, Palästina und Syrien, die ein reiches Schrifttum über die Lehren, Geseze und Geschichte des Judentums in griechischer Sprache abfaßten und so bedeutendes zur Verherrlichung und Ausbreitung des jüdischen Gottesglaubens unter die gebildeten Nichtjuden Vorderasiens und Roms u. a. D. geleistet haben. Von der Würdigung und Hochschätzung dieser jüdischen Hellenisten, sowie des Griechentums unter den Juden überhaupt, von seiten der jüdischen Volks- und Gesezeslehrer in Palästina haben wir in dem Artikel Griechentum" gesprochen und bitten, dasselbe dort nachzulesen.3)

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4. Žaddikim, PT, Gesetzesgerechte. Dieselben bildeten kurz vor der makkabäischen Erhebung die mittlere Richtung zwischen den zwei extremen Parteien unter den Juden Palästinas, den Hellenisten (j. d. A.), welche auf radikale Hellenisierung der Juden durch Abschaffung des jüdischen Gottesglaubens drangen und den Chassidäern, Chassidim, die kein Jota vom jüdischen Geseß und den Bräuchen der Juden aufgeben wollten und das ganze Judentum in allen seinen Bestandteilen geschüßt und erhalten wissen wollten. Die Zaddikim, die Gefeßesgerechten, an deren Spiße die Hohenpriester Simon der Gerechte (s. d. A.), Simon II. (129-199) und Onias III. standen, hatten zu ihrem Grundsaße, der hellenistischen Zeitströmung soweit nachzugeben, wie weit sich dieses mit der Aufrechthaltung des Gesezes verträgt, ein Mehr gebe es nicht. Wir haben in dem Artikel „Sadducäer und Pharisäer" nachgewiesen, daß auch diese Gesezesgerechten sich mit den Chassidäern in der makkabäischen Erhebung gegen die Hellenisten vereinigten, aber nach Besiegung der Eyrer und Niederwerfung der abtrünnigen Hellenisten sich großen Teils wieder von den Chassidäern wegen deren Gesezeserschwerungen und anderer verschiedener Bräuche trennten und

1) Es waren dies die „Essäer“, die „Toble Schachrit“ (f. d. A.) u. a. m., die wir in dem Artikel „Essäer" genannt und ausführlich in einzelnen Artikeln besprochen haben. Siehe auch den Artikel „Choni Maagal“, bekannter „Chassid“, vielleicht Essäer, dem Simon Sohn Schetach mit dem Bann gedroht habe. 2) Siche: „Chassidim“. 3) Vergleiche hierzu noch die Artikel: Septuaginta“, „Artstäas“, „Aristobul“, „Philo der Alexandriner", Josepus Flavius, Religionsphilosophie", Religionsgespräche“, „Ethit, philosophische", „Rom", "Alexandrien“, Ausbreitung des Judentums“ und „Das Judentum im Dienste der Menschheit“.

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eine eigene Sekte bildeten, die gegen die Neuerungen von Lehren, Geseßeserschwerungen der Pharisäer protestierten. In den Artikeln „Zaddikim“ und „Sadducäer" sprechen wir von den Lehren der Sadducäer und deren Kämpfe gegen die Pharifäer, auf den wir hier verweisen.

5. Pharifäer, 775, Absonderer; auch Peruschim, DW15, Abgesonderte. Nächst den Chassidäern, Chassidim (s. d. A.) in der makkabäischen Zeit waren es später die Pharisäer (s. d. A.), die sich durch große Frömmigkeit und strenge Gefeßlichkeit auszeichneten und für die Aufrechthaltung des Religionsgesetzes überhaupt in allen seinen Teilen gegen die leichtere Handhabung desselben bei verschiedenen Klassen des jüdischen Volkes in Palästina und anderen Gegenden eintraten. In den Artikeln: „Chassidäer“ und „Pharisäer" haben wir über die Thätigkeit und Lebensweise dieser zwei Sekten ausführlich gesprochen und wollen hier noch einiges von den Pharisäern nachtragen. Die erste Erwähnung der Pharisäer im talmudischen Schrifttume geschieht in den Berichten aus der Zeit Johann Hyrkans (f. d. A.) von 135 bis 106. Es gehörten damals zu den Pharisäern die angesehensten Volks- und Gefeßeslehrer, die Chassidäer dieser Zeit, ein großer Teil des Volkes u. a. m., sodaß sie darauf gegen 80, vor der Auflösung des jüdischen Staates durch Titus, das Judentum in Palästina repräsentierten. Von ihrer Entstehung und Bildung wissen wir nur, daß unter Johann Hyrkan die Bildung des Chaberbundes (f. d. A.) mit seinen verschiedenen Abstufungen vor sich ging, der die Absonderung vom Landvolke „Am Haarcz" (s. d. A.) zur Folge hatte. Man hielt das Landvolk als den Teil, der es mit der Geseßesvollziehung nicht genau nahm, und sonderte sich von ihm ab. Diese sich Absondernden erhielten von da ab den Namen „Pharisäer“ oder, wie das Landvolk sie nannte: „Peruschim", die Abgesonderten oder Ausgeschiedenen. Unter sich nannten sich die Pharisäer „Genossen“, „Chaberim“, zur gewissenhaften Gefeßesbeobachtung. Diese durch die Bildung des Chaberbundes erfolgte Absonderung von der ungeseßlichen Lebensweise des Landvolkes war eine Wiederholung dessen, was schon zur Zeit Esras (f. d. A.) zur Wiedereinführung der gefeßlichen Lebensweise unter die Bekenner des jüdischen Glaubens geschah. Vergl. Esra 6, 21; 9, 11; 10, 11; Nehemia 9, 2; 10, 29. Infolge der Umtriebe der jüdischen Hellenisten, welche auf die Vernichtung der jüdischen Religionsgeseße hinarbeiteten, hatte die Gesetzesvollziehung unter dem Landvolke in Palästina viel gelitten, sodaß die Wächter des Gesezes sich wieder zu der Maßregel der Absonderung genötigt sahen. Die Entstehung der Benennung „Pharisäer“ kann daher erst gegen 130 für diese Vereinigung erfolgt sein. Die verschiedenen Klassen, Arten und Abarten haben wir in dem Artikel: „Sadducäer und Pharisäer" angegeben. Gegner der Pharisäer waren die Sadducäer, die Essäer und ein großer Teil des Landvolkes, das wegen seiner feindlichen Stellung zu den Volks- und Gesezeslehrern den Namen „Am Haarez" (f. d. A.), Ungebildeter, Gefeßesunkundiger, hieß. 6. Sadducäer, D'P173, fiehe über dieselben die Artikel „Zaddikim“ Sadducäer" und "Pharisäer".

7. Essäer, siehe Essäer.

8. Zeloten, sp, Kanaim, siehe „Zeloten".

9. Karaim, Karäer, siehe Sekte der Karäer.

10. Serene,, auch Seria, vw,) Pseudomessias (716-721), der seinem nicht unbedeutenden Anhange, meist von Juden aus Syrien, Spanien und

1) In der Gutachtensammlung von Mose de Trani Nr. 19 heißt er, aber in

den Gutachten 7 у S. 24 ist dieser Name: y'¬w.

andern Ländern, ein eigenes Religionsgesetz bestimmte, das von dem des talmudischen Judentums stark abwich, so daß Serene neben seinem angeblichen Messiastum auch der Stifter einer jüdischen antirabbinischen Sekte ist. Derselbe stammte aus Untergaliläa, wo es in der Nähe des alten Jesreel einen Ort dieses Namens gab.) Nach dem Beispiele Muhammeds wollte auch er ein Reformator des Judentums sein. Er schaffte den zweiten Feiertag (5. d. A.) ab, verwarf die im talmudischen Schrifttum angegebenen Gebetsformeln,2) hob die rabbinischen Speisegesetze auf,3) erlaubte den Wein der Nichtjuden zu trinken,4) ebenso schaffte er ab die traditionellen Eheverbotes, der Verwandtschaftsgrade, w, auch ließ er nicht den Ehekontrakt bei Eheschließungen nach rabbinischen Bestimmungen anfertigen.6) Serene erfreute sich eines starken Anhanges; die Juden in Spanien waren entschlossen, ihr Hab und Gut dort zu lassen und sich um den Messias Serene zu scharen. Nach der Entlarvung seines Trugwerkes verharrten seine Anhänger noch als Selte, deren Mitglieder nach vielen Jahren sich einzeln reuevoll ins rabbinische Judentum aufnehmen ließen. Die Gutachtensammlung von Natronni (720) und die von Mose di Trani (gest. 1580) haben mehrere Responsen von den Bedingungen ihres Wiedereintrittes ins rabbinische Judentum.7)

11. Abu Jisi Obadja, w28, ebenfalls ein Pseudomessias 745 bis 755 in Persien, aus der Stadt Isfahan. Er verkündete, Gott habe ihn erweckt, die Juden vom Joche der Völker zu befreien. Von seiner Reform kennt man die Aenderung der Gebete, die Aufhebung des Ehescheidungsgeseßes, ebenso die des Opferkultus, die Einführung der sieben täglichen Gebetszeit; er verbot den Genuß von Fleisch und Wein u. a. m. Seine Anhänger erhielten sich noch im 10. Jahrhundert, sie bildeten eine eigene jüdisch-religiöse Sekte und verehrten ihn als den erschienenen Messias 8)

12. Judhhan oder Jehuda aus Hamadan, 1878, sonst auch Jehuda der Berfer, D7 87. Derselbe lebté um 800 und hielt sich ebenfalls für einen Messias oder messianischen Vorläufer und hat seinem nicht unbedeutenden Anhange eine Reform des Judentums verkündet; er lehrte, das göttliche Wesen dürfe man sich nicht sinnlich oder menschenähnlich vorstellen, die sinnlichen und menschenähnlichen Angaben von Gott soll man allegorisch deuten. Er gebot seinem Anhange vollständige Askese. Seine Anhänger fasteten und beteten viel, enthielten sich von Fleisch und Wein, schwankend waren sie bei der Bestimmung der Festzeiten. Ihr Stifter, Jehuda der Perser, behauptete nämlich, nach der Bibel sind die Feste nach dem Sonnenjahr zu bestimmen. Seine Anhänger haben sich noch lange als eigene Sekte unter dem Namen „Judhyaniten" erhalten; sie glaubten fest, er sei nicht gestorben und werde nochmals mit einer neuen Lehre erscheinen.9)

כת שבתי צבי,abbatiener .14

13. aräer, richtiger Karaim, DP, siehe Sekte der Karäer. Anhänger des Pseudomessias Sabbathai Zevil (1626-1676), die sich nach dem Uebertritt ihres Meisters zum Islam zu einer Sekte vereinigten und ein eigenes Gemeinwesen nach empfangenen Lehren und Glaubensfäßen bildeten. Wir haben in dem Artikel Messiasse“ (in Supplement III, S. 90-93) über den Pseudomessias Sabbathai Zevi ge=

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1) H. L. Schwarz, das heilige Land, S. 46. 2) In dem Gutachten von Natronat Gäon in Schaare Zedek pag. 24 Nr. 7, 8, 9 und 10 heißt es: nban obbano orx. 3) Daselbst

התיר להם עריות Dafelbft (5 ואין משמרים יין משום יין נסך Dafelbft ( אינם רואין טריפה

*) Daselbst on pin niin on 18. Vergl. Graet, Bd. VI, S. 489. 7) Stehe oben Anmerkung 5 und Schaare Zedek, Gutachten der Gäonen pag. 24. Moje de Trant Nr. 19 daselbst. 8) Vergl. Graeß VI, Note 15. 9) Vergl. Graez, Gesch. V, Note 18, S. 518.

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