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Das weckte von neuem den Verdacht eines geheimen Sabbatianismus im Hause seines Vaters. Mehreres siehe: Emden Jakob. Jonathan Eibeschüß starb im Jahre 1764 und wurde ehrenvoll bestattet und sehr betrauert.

Eleasar Kalir, siehe: Kalir Eleasar.

Elia Baschiatzi, vollständig: Elia ben Mose Baschiati, (1420-1491). Bedeutender Gelehrter, Karäer, Abkömmling einer vornehmen, gelehrten Familie, geboren in Adrianopel, wo sein Vater Mose und sein Großvater Menachem, Häupter der karäischen Gemeinde daselbst waren, die mehrere Erleichterungen in den strengen Sabbathgesehen der Karäer einführten, gegen welche viele Karäer protestierten. Gegen die dadurch entstandenen Spaltungen der Karäer verfaßte er später ein höchst bedeutsames Werk, betitelt: Adereth Eliachu", der Mantel Eliahus, in welchem er den Nachweis führte, daß es den Gelehrten gestattet sei, von den Bestimmungen der Vorgänger abzuweichen. In Konstantinopel wurde er unter Mordechin Kontin auch in profanen Wissenschaften als in der Mathematiku. a. m. ausgebildet. So treffen wir ihn im Jahre 1460 als Chacham der karäischen Gemeinde daselbst, wo schon sein Vater und Großvater in dieser Stellung gewirkt hatten. Das Hauptziel seiner Amtsthätigkeit daselbst war, durch Schrift, Wort und That die inneren Spaltungen und Parteien zu beseitigen und eine Versöhnung bei ihnen herbeizuführen. Zu diesem Zwecke schrieb er das schon genannte verdienstvolle Werk „Adereth Eliahu“, woran er bis zu seinem Tode gearbeitet hat, das jedoch erst sein Schüler und Schwestermann Kaleb Efendipulo vollendete. 1835 wurde dasselbe in Koslow gedruckt. Dieser Ausgabe waren drei Sendschreiben vorgedruckt und ein Schreiben des Inhalts Chalukath Hakaraim", Geschicke und Gründe der karäischen Spaltung. Das Werk selbst hat 14 Abschnitte, von diesen behandelt Abschnitt 1. das Kalenderwesen in 42 Kapiteln; 2. die Sabbathgeseze in 32 Kapiteln; 3. das Passahfest in 10 Kapiteln; 4. das Wochenfest in 10 Kapiteln; 5. das Posaunenfest, Neujahr, in 2 Kapiteln; 6. das Versöhnungsfest in 4 Kapiteln; 7. das Laubhüttenfest in 5 Kapiteln; 8. das Gebet, bestehend aus drei Teilen; 9. die Tierschlachtung in 27 Kapiteln; 10. die Reinheitsgeseße in 23 Kapiteln; 11. die Cheverbotsgesete in 7 Kapiteln; 12. das Eherecht in 16 Kapiteln; 13. die Beschneidung in 5 Kapiteln; 14. die Trauergeseße in zwei Teilen von 4 und 5 Kapiteln.

בן אשר הלוי .אליהו

Elia Levita, auch Elia Bachur, 172 8,1) vollständig: Elia ben Ascher Halevi Aschkanasi, “ɔɔws "ba tw8 ja 18. Bedeutender hebräischer Sprachforscher, ein Deutscher, der 1469 in Neustadt an der Aisch bei Nürnberg geboren wurde und 1559 in Venedig starb. Von seiner Erziehung und Bildung, sowie von seiner Jugendgeschichte wissen wir nur, daß er sich mit hebräischen grammatischen Studien beschäftigte und sich um die Kenntnisse des jüdischen Schrifttums bemühte, was ihm auch, wie seine spätern Schriften bezeugen, in reichlichem Maße gelang. Kriegerische Unruhen, die ihn um seine ganze Habe brachten, nötigten ihn mit seiner Familie auszuwandern. Er begab sich nach Italien, wo er 1504 erst in Padua verblieb. Er lehrte daselbst hebräische Grammatik und kommentierte die grammatische Schrift des Moses Kimchi (s. d. A.), betitelt: „Mehalech Schebile hadaath", die 1508 in Pesaro und 1546 in Venedig gedruckt wurde.2) Wieder

1) So wurde er nach seinem grammatischen Werke „Habachur“ (s. wetter), genannt, doch er selbst unterschrieb sich in seinen Schriften 1928 178, Elia der Deutsche, auch voll2) Sebastian Münster hat diese Schrift lateinisch

אשכנזי אליהו בר אשר הלוי ftinbig

überseßt, Basel 1525.

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waren es kriegerische Unruhen, in welchen sein erspartes Vermögen den Plünderern in die Hände fiel; er reiste von da nach Venedig, wo er seine Frau und Familie ließ, und kam nach Rom. Dort hatte er das Glück, daß ihn der damalige Ordensgeneral und spätere Kardinal Egidio Viterbo in sein Haus nahm und für seinen Unterhalt sorgte. Dafür ließ er sich von ihm im Hebräischen unterrichten, er wollte selbst die kabbalistischen Bücher, die hebräisch abgefaßt waren, lesen. Für ihn kopierte er später (1516), die kabbalistischen Schriften, nämlich das Buch Rafiel und das von der Weisheit der Seele, non, ebenso einen Kommentar zum Jezirabuch, D.) Zehn Jahre verweilte er in dem Hause seines Gönners. Den Franziskaner Galatinus soll er bei der Abfassung der Schrift: Von den Geheimnissen der katholischen Wahrheiten", (gedruckt 1518) geholfen haben. Die Mysterien wurden in derselben durch Zitate aus Talmud, Kabbala und Sohar bestätigt. Er war ferner der Lehrer des Paulus Fagius, Sebastian Münster, Georg de Selve, Bischof von Lavour u. a. m. Auf Wunsc seines Gönners Egidio Viterbo bearbeitete er auch verschiedene Teile der hebräischen Grammatik, wobei er den Schriften der Kimchiden folgte. Viterbo selbst unterrichtete ihn im Griechischen und andern Wissenschaften. In Mußestunden arbeitete nun Levita an seiner grammatischen Schrift, Habachur", die er ihm nach ihrer Vollendung widmete. Ferner verfaßte derselbe das Buch „Harkaba“, über die formae mixtae und eine Schrift Grammatische Regeln in Versen", betitelt: „Pirke Schira".2) Politische Unruhen in Rom zvangen ihn, das liebgewonnene Haus seines Freundes nach zehnjährigem Aufenthalt zu verlassen, er reiste nach Venedig zurück, woselbst er seine Frau zurückgelassen hatte, und arbeitete da sein größeres Werk über die Massora, nämlich „Massoreth Hamfora", aus. In der dritten Vorrede daselbst wies er die Jugend der hebräischen Vokalzeichen nach, gegen die bisherige Angabe von dem Alter derselben. Ueber die Accente schrieb er eine Schrift, betitelt: „Tub Taam". Von da verlegte er auf Veranlassung des Paulus Fagius seinen Siz nach Jsni bei Ulm, wo er Korrektor in der Buchdruckerei war und in den Mußestunden sein Werk „Tischbi", das Erklärungen von 712 rabbinischen Wörtern enthält und sein größeres Wörterbuch „Metugeman“ zu dem Targumim anfertigte. Eine deutsche Uebersetzung der Psalmen verfaßte er noch in Venedig nach seiner Rückkehr dahin. Auch eine deutsche Uebersetzung des Pentateuchs und der 5 Megilloth verfaßte er daselbst. Eine andere Schrift über die Abkürzungen im hebräischen Schrifttume, betitelt: „Schibre Luchoth", wurde von ihm 1538 gedruckt. Ein größeres Werk über die Massora, MD, blieb ungedruckt und befindet sich in der Bibliothek in Paris. So hat Elia Levita das Verdienst, die Leistungen der jüdischen Gelehrten in der hebräischen Sprachforschung den christlichen Gelehrten übermittelt und zum Teil auch die Lehren der Kabbala ihnen zugeführt zu haben. Für die Wissenschaft im allgemeinen war seine Entdeckung wichtig, daß die Zeichen der Vokale und der Accente den Lehrern im talmudischen Schrifttum noch unbekannt gewesen, sie gehören der nachtalmudischen Zeit an. Nicht unerwähnt wollen wir noch lassen, daß Franz 1., König von Frankreich, ihm den ehrenvollen Antrag machte, an der Universität in Paris einen Lehrstuhl für das Hebräische anzunehmen. Er lehnte jedoch bescheiden diesen Ehrenantrag ab aus dem Grunde, er könne sich nicht in einer Stadt woh! fühlen, wo den Juden der ständige Aufenthalt verboten ist.3) Noch haben wir

1) Siehe hierzu Orient Litteraturbl. 1849 c. 78 und die Artikel „Jezirabuch“ und „Kabbala“. 2) Das grammatische Werk „Habachur“ wurde mit einer lateinischen Ueberseßung von Sebastian Münster und mit einer Anmerkung in Basel 1525 und in Jum 1542 gedruci. Die Schrift Harkaba“ wurde in Venedig 1546 und die kleinere Schrift „Pirke Elia“ in Pisaro 1527 und in Verona 1546 gedruckt. 3) Siche die Einleitung zu Levitas „Tischbi“.

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einen in hebräischer Sprache abgefaßten Brief zu nennen, der an Professor Sebastian Münster in Basel gerichtet ist und unsere Aufmerksamkeit besonders anregt. Derselbe wurde in neuester Zeit von dem Rabbiner Dr. Morit Periz 1894 in Breslau bei Schottländer mit einer Einleitung, deutscher Ueberseßung und gelehrten Anmerkungen herausgegeben und verdient gelesen zu werden.1)

יעקב בן צבי אשכנזי

Emden Jakob, ap, deutlicher Jakob Sohn des Zevi Aschkenasi, now as 12 apy", abgekürzt 2, (geb. 1698, gest. 1776). Berühmter Gelehrter, ein Mann von seltenem biedern Charakter, Sohn des berühmten Rabbiners Chacham Zevi Aschkenasi, der mehrere Jahre das Rabbinat der deutsch-israelitischen Gemeinde in Amsterdam verwaltete. Sein Beiname „Emden" ist der Stadt seiner spätern Thätigkeit als Rabbiner entnommen. Ausgerüstet mit ungewöhnlich großen Geistesgaben erwarb er sich sehr früh nicht blos Kenntnisse in Bibel und Talmud, sondern auch in profanen Wissensfächern, ebenso bemühte er sich in der Kabbala (f. den A.), heimisch zu werden. Im Jahre 1715 war er ein Talmudjünger des berühmten Rabbiners Mardechai in Ungarisch-Brod und 1716 verheiratete er sich daselbst mit dessen Tochter Rahel, worauf er nach damaliger Sitte noch mehrere Jahre im Hause seines Schwiegervaters verblieb. Von Amsterdam, wohin er sich später begab, wurde er als Rabbiner nach Emden berufen. Aber schon 1731, nach kaum fünfjähriger Amtsthätigkeit gab er dieses Amit auf, teils wegen Kränklichkeit, teils aus Unbehagen, er sehnte sich nach Unabhängigkeit. Er siedelte nach Altona über, wo er vom König von Dänemark ein Privilegium zur Anlegung einer Buchdruckerei erhielt. In seinem Hause hatte er eine eigene Eynagoge, die von seinen Freunden besucht wurde. So bildete er in Altona innerhalb der jüdischen Gemeinde eine eigne Gemeinde und lebte einsam und abgeschlossen mit den Seinigen. Mehrere ihm angebotene Rabbinate lehnte er ab, man bewunderte seine Bescheidenheit und Uneigennüßigkeit. Bei der Wiederbesetzung des Rabbinats der drei Gemeinden Hamburg, Altona und Wandsbeck drängten ihn seine Freunde, sich um diesen Wirkungskreis zu bewerben, aber er erklärte ihnen, er werde die auf ihn fallende Wahl nicht annehmen. Da wurde Jonathan Eiveschüß (s. d. A.), der Rabbiner in Meß war, gewählt. Der= selbe bemühte sich, den gelehrten Jakob Emden für sich zu gewinnen, er lobte ihn öffentlich in seinen Vorträgen und wollte für den Absaß seiner Bücher sorgen. Aber Jakob Emden war nicht käuflich, das ließ sein fester und biederer Charakter nicht zu. Aver Emden war von einer gewissen Keßerriecherei nicht frei. Er hielt fich, gleich seinem Vater, berufen, gegen jede Anklage des Sabbatianismus das Richteramt zu führen. An Jonathan Eibeschütz hastete schon aus früherer Zeit, da er noch in Prag Rabbiner war, der Verdacht des Sabbatianismus. In Hamburg und Altona verteilte er Amulette (Kameoth) an schwangere Frauen. Diese für Talismane, Geisterbanner, gehaltenen Amulette wurden von Jakob Emden geöffnet, der die Inschrift derselben, so sehr auch ihre Wörter und Buchstaben künstlich umstellt waren, herausbekam; sie lautete deutsch: „Gott Jsraels, der du in der Zierde deiner Macht weilst, sende durch das Verdienst deines Knechtes Sabbati Zevi Heilung für diese Frau, auf daß dein Name und der Name Sabbati Zevi in der Welt geheiligt werde." Jonathan stellt diese Angabe des Inhalts in Abrede, auch der Vorstand der Gemeinden erklärte sich für ihn und verbot Jakob

1) Zur Litteratur über Elia Levita nennen wir: die Biographie des Levita von Wunderbar im Orient, Litteraturblatt von 1848, Nr. 4 und 6; ferner die gründliche Biographie von dem Gelehrten Salomon Buber in Lemberg, Leipzig 1856; endlich die von Dr. J. Levy, Elia Levita und seine Leistungen als Grammatiker, Breslau 1888.

Emden unter verschiedenen Drohungen die weitere Verbreitung des angegebenen Inhalts. Jakob Emden ließ sich jedoch nicht abschrecken, er erklärte in seiner Synagoge, daß er den Schreiber der Amulette für einen Sabbatianer halte, der den Bann verdiene, aber er wolle nicht den Oberrabbiner als den Abfasser der selben halten, doch habe er die Pflicht, sich von diesem Verdachte zu reinigen.') Diese Erklärung rief eine Erbitterung auf der andern Seite hervor, der Vorstand verbot bei Strafe des Bannes Emdens Synagoge ferner zu betreten, auh in seiner Druckerei dürfe nichts gedruckt werden. Auch Eibeschüß erklärte öffentlich in der Synagoge unter Eidesversicherung, daß er nicht dem Sabbatianis mus anhange, es möge sonst Schwefel und Feuer vom Himmel auf ihn herabstürzen. Mit Verwünschungen gegen die Sabbatianer sprach er den Bann über die aus, die ihn verläumden. Der Vorstand ließ darauf Jakob Emden die Weisung zukommen, Altona zu verlassen, was dieser unter Berufung auf das ihm vom Könige verliehene Privilegium zurückwies. Indessen liefen aus Meş von den Gelehrten Samuel Heilmann und Nehemias Reischer zu Gunsten Emdens Gutachten ein, die den Verdacht gegen Eibeschüß verstärkten. Auch innerhalb der drei Gemeinden erhoben sich Stimmen für Jakob Emden, aber dieser fühlte sich in Altona nicht mehr sicher und begab sich nach Amsterdam. Indessen blieb auch Eibeschüß nicht unthätig, er schrieb an seine früheren Schüler und Freunde, die Rabbinate in Deutschland, Ungarn, Polen und Italien bekleideten und forderte sie auf, sich seiner anzunehmen, ihre Erklärung über den Inhalt der verdächtigen Amulette abzugeben.2) Man erzählte, daß zur Sicherung der Sache Eibeschüt große Geldsummen über Königsberg und Breslau zur Verteilung an die Rabbiner geschickt wurden. So kam es, daß sich die Gemeinden in Mähren Proßniß, Nikolsburg u. a. m. mit ihren Rabbinern, ebenso einige Gemeinden in Ungarn und Polen, Preßburg und Krakau an ihrer Spize, sich für Eibeschüß erklärten; auch zwei Kabbalisten, Elia Olianow und Samuel Effiogan, an die sich Eibeschüß gewandt hatte, gewann er für sich, sie erklärten, daß die Amulette von Eibeschüß nichts Kezerisches enthalten. Leßterer hatte früher dem oben genannten Gelehrten Samuel Heilmann die Amulette als kezerisch angegeben.3) Bald erhoben sich auch gegen sie gewichtige Stimmen, nämlich die vom Rabbiner Falk in Frankfurt a. M., Loeb Heschel, Heilmann in Met, die Eibeschüß aufforderten, sich über die verdächtigen Amulette zu verteidigen. Jonathan erwiderte nichts. Bald trat auch ein Mann, Baruch Iwan, aus Polen für die Gegner Eibeschüß's auf, der Faktor des sächsischen Ministers, der die Absetzung des Lubliner Rabbiners bewirkte. Der Kampf gewann immer größere Ausdehnung, sodaf auch in den Sigungen der Synode der Vierländergemeinden Polens die Parteien gegen einander sich den Bann zuschleuderten.4) Die Gegner des Eibeschüß in Deutschland erließen die Erklärung, daß der Schreiber dieser sabbatianischen Amulette gebannt und von Israels Gemeinschaft abgesondert werden müsse. Der Name Jonathan Eibeschütz wurde nicht erwähnt. Dieser milden Entscheidung traten auch andere bedeutende Rabbiner, als die von Venedig in Italien bei, die M. Ch. Luzzato gebannt hatten. Diese Entscheidung wurde 1752 dem Vorstande der drei Gemeinden zugesandt mit der Aufforderung, Jonathan Eibeschütz habe sich im Laufe von 2 Monaten vor einem rabbinischen Schiedsgerichte von dem Verdachte der Abfassung der Amulette zu reinigen, sonst werde sein Name

1) Vergleiche die Schrift „Minchath Kenaoth“ von Jakob Emden Seite 4; ebenjo sein Buch pann, Seite 1. 2) Vergleiche die Schrift „Luchoth Eduth“ Seite 43–44. 3) Vergleiche Luchoth Eduth" S. 12 und „Sephat Emeth“ S. 40 a. 4) Siche die Schrift Eduth Bejakob" S. 59 a.

öffentlich gebrandmarkt werden. Auch diese Aufforderung konnte wieder keinen entscheidenden Erfolg nehmen. Es zogen sich von diesem entschiedenen Vorgehen mehrere Rabbiner zurück. So die Rabbiner von Venedig, ebenso der Rabbiner von Amsterdam; der Rabbiner von Konstantinopel erklärte sich sogar für Eibeschüß und ein Sendbote aus Jerusalem, Abraham Israel, erlaubte sich, den Bann über die Gegner Jonathans auszusprechen. So blieb die Sache unentschieden. Es blieb nichts anderes übrig als die Hilfe der weltlichen Macht anzurufen. So wendeten sie sich an den König von Dänemark, Friedrich V. Von da erfolgte bald die Entscheidung. Im Juni 1752 erhielt Jakob Emden die Erlaubnis, nach Altona zurückzukehren, von seiner Synagoge und seiner Druckerei wieder beliebigen Gebrauch zu machen, dagegen wurde Jonathan Eibeschüß seines Amtes enthoben mit der Aufforderung, sich über die verdächtigen Amulette zu rechtfertigen und über die ihm vorgelegten 15 Fragen sich zu äußern. Auch in Polen erhoben sich jezt Stimmen gegen Eibeschüß; ebenso forderte Jecheskel Landau Eibeschüß auf, die ihm zugeschriebenen Amulette zu verdammen und so jeden Verdacht von sich abzuwälzen.) Eibeschüß konnte jedoch diesem Anfinnen nicht nachkommen, da er diese Amulette als von ihm geschrieben vorher anerkannte. Es blieb nur noch eine Rettung für ihn übrig, sich an seinen frühern Jünger zu wenden, der getauft den Namen Karl Anton führte und in Helmstädt Lektor der hebräischen Sprache war. Eibeschüß suchte ihn auf und ließ sich von ihm eine Schußschrift ausarbeiten. In derselben führte er unter anderm aus, daß der Sabbatianismus aus der Mitte der Judenheit geschwunden sei, die Amulette seien harmlos, die gedeutelt wurden. Die Schußschrift überreichte man dem Könige, dem sie gewidmet war, und sie verfehlte nicht, bei ihm einen guten Eindruck zu machen. Der König verbot die Streitigkeit fortzusehen, Eibeschüß wurde wieder in sein Amt als Rabbiner eingesett, er leistete dem Könige den Eid der Treue. Doch vermochte dieser Machtspruch die Gegner nicht zu beruhigen, ihre Zahl vergrößerte sich noch. Sie baten in einem nochmaligen Gesuch an den König um Revision des Prozesses. Da erklärte Elbeschüß im Jahre 1753 auf Anraten des Vorstandes in Altona sich dem Ausspruche eines Schiedsgerichts zu fügen. Aber die Wahl des Schiedsgerichts kam nicht zu Stande. Da sollte die vierländer Synode in Polen die Angelegenheit schlichten. Ende Oktober 1753 verhandelte dieselbe darüber, die Sache Eibeschüß trug den Sieg davon und die gegnerischen Schriften wurden verbrannt. Aehnlich lautete die Verordnung des Krakauer Rabbinats. Indessen ordnete auch der König die erbetene Revision des Prozesses an. Von Professoren der Theologie wurden im Jahre 1755 Gutachten über die fraglichen Amuletten eingefordert. Auch Eibeschüß arbeitete und veröffentlichte zur Rechtfertigung eine Schußschrift aus. Entscheidend in dieser Angelegenheit war eine Schrift von dem Professor und Pastor David Friedrich Mergerlin 1756; er behauptete in derselben, daß die fragliche Inschrift der Amulette sich auf Jesus beziehe, Eibeschüß sei im Herzen ein Christ, nur wage er nicht seinen christlichen Glauben zu bekennen. Zulett forderte er den König von Dänemark auf, Eibeschüß zu schüßen, anderseits ermahnte er Eibeschüß, die Maske fallen zu lassen und sich offen zum Christentum zu bekennen. Eibeschüß erwiderte nichts. Aber der König dekretierte, ihn wieder in sein Rabbineramt einzuseßen und befahl der Gemeinde Altona ihm Gehorsam zu leisten. Mitte Dezember 1756 geschah feierlich seine Wiedereinseßung als Rabbiner. Allmählich beruhigten sich auch die Gemüter. Im Jahre 1776 starb Jakob Emden, er überlebte seinen Gegner Eibeschüß, der 1764 gestorben war, um

1) Siehe Note 7 in Graetz, Geschichte Band 10.

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