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Nissi ben Noach,

N.

D, auch Acha Nissi ben Noach, 113 72 D 878,

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Karäer aus Bozra, der in der leßten Hälfte des neunten Jahrhunderts lebte. In seiner Selbstbiographie berichtet er von sich, daß er viele Länder bereist und mehrere Sprachen erlernt hat. In den jüdischen Wissensfächern erfreute er sich des Unterrichts von vielen angesehenen Lehrern. Seine geschichtlich interessanten Angaben sind ferner, daß er in Jerusalem unter den Karäern viele Spaltungen gefunden; er selbst war der Gründer einer neuen Sekte, die mit ihren Lehren und Gesezen weit über Anan hinausging, was ihm viele Feinde zuzog. seiner Rechtfertigung verfaßte er darauf eine Schrift in hebräischer Sprache, betitelt: „Bitan Hamaskilim“, „Palast der Verständigen", auch „Peles Biur Hamizwoth“, „Wage zur Erklärung der Gebote". Er ermahnte in derselben, Mischna (f. d. A.) und Talmud (f. d. A.) zu studieren, wahrscheinlich, um den Standpunkt des Karäismus gegenüber dem Rabbinismus besser kennen zu lernen, und ihn zu würdigen zu verstehen. Außerdem mahnte er, daß man sich in die Schrift vertiefe, dabei auch Kenntnis von der Massora (f. d. A.) zu Rate ziehe. Man findet in dieser Schrift eine ausführliche Auslegung des mosaischen Gesezes, weshalb sie ein Grundbuch des Karäismus, ein Buch der Gebote (Sepher Hamizwoth) bildete. Auch viele Widerlegungen des Rabbinismus finden wir da, sie bildet das erste karäische Buch mit polemischer Tendenz. Es werden daselbst sämtliche Geseze unter die zehn Gebote auf Sinai rubriziert. Von dieser Schrift, die verloren ging, existiert nur noch die Einleitung.) Dieselbe hat zur Ueberschrift: „Erklärung der zehn Gebote “2). Von Bedeutung war seine Wiedereinführung der levitischen Reinheitsgeseße, die bei den Rabbaniten infolge des Aufhörens des Opferkultus außer Kraft getreten waren; er näherte sich damit den Samaritanern, die auch noch diese Geseze beobachteten. Der Synagoge schrieb er die Heiligkeit des Tempels zu, daher durfte bei ihnen der innere Raum nicht von den Unreinen betreten werden. Die Karäer mieden deshalb auch den Umgang mit den Rabbaniten, die nicht die levitischen Reinheitsgefeße beobachteten. Wir erwähnen noch seine starke Polemik gegen die Stellen der spätern mystischen Agada (f. d. A.), die von Gott und den Engeln in sinnlicher Weise sprechen und Gott selbst menschliche Gestalt und menschliche Eigenschaften beilegen. Mehreres siehe „Karäer".

Nissim ben Jakob Jbn Schahia, apy. Vorzüglicher Gelehrter. Zeitgenosse und Amtsbruder des Chananel ben Chufchiel (1005-1055), die

1) Abgedruckt in Pinsker, Likute Kadmanoth S. 2—3; das. J. I. S. 37–41. 2) Das. II. S. 5.

kollegialisch das Rabbineramt verwalteten und gemeinschaftlich der Talmudschule zu Kairvan vorstanden. Von diesen war ersterer so arm, daß er von Samuel, dem Minister zu Granada in Spanien, unterstüßt werden mußte. Zu Lehrern hatte er seinen gelehrten Vater und den eingewanderten Gelehrten Chuschiel, Hauptvorsteher der Talmudschule zu Kairvan. Litterarisch bekannt machte sich Nissim durch seine Abfassung einer Schrift in arabischer Sprache, in der er dunkle Stellen des babylonischen Talmuds durch Parallelstellen aus jerusalemischen Talmud oder aus dem Talmud Babli erläuterte und ergänzte. Diese Schrift führt den Titel: „Maphteach", Schlüssel.1) Auch halachische Entscheidungen für das Ritual und das Eivilrecht stellte er in einer andern Schrift zusammen, betitelt: „Megillat Setharim". Eine dritte Schrift von ihm ist ein Commentar zum Pentateuch,2) ebenfalls in arabischer Sprache, in welchem er nach saadjanischem Muster (s. Saadja) der vernunftgemäßen Auffassung folgte. Nissim hinterließ keinen Sohn, aber desto mehr sammelten sich zu ihm Jünger aus verschiedenen Gegenden, auch aus Spanien, die später zu den talmudischen Größen gezählt wurden. Mehreres siehe „Chananel ben Chuschiel". Zur Litte= ratur nennen wir hier S. L. Rappaport, Biographie des R. Nissim in Biccure Haitim 1832 und Landshut, Amude Haaboda voce R. Nissim.

Nissim ben Ruben, 1218" 12 DID), aus Gerona (Gerundi) (1340—1380), Arzt und bedeutende rabbinische Autorität in Barzelona, die noch zu den ersten und ältesten gezählt wurde. Durch seine Schriften erreichte er eine verdiente Berühmtheit, die oft aufgesucht wurde, so daß Barzelona, wie unter Salomo ben Jdereth (f. d. A.), Siz und Mittelpunkt der jüdischen Wissenschaft wurde. Man rühmte von ihm seine Verstandesklarheit in der Auffassung und Darstellung der verwickeltsten talmudischen Diskussionen, wobei es ihm nicht an Tiefe und Scharfsinn fehlte. Er verfaßte Kommentare zu mehreren Talmudtraktaten und zu Alfasi (f. d. A.), die wegen ihrer lichtvollen Erklärungen berühmt, gerne studiert und benußt wurden. Auch seine Vorträge, Deraschoth, die er veröffentlichte und unter dem Titel „Zwölf Vorträge des R. Nissim“ bekannt sind, erfreuten sich eines großen Leserkreises und werden heute noch gern gelesen.3) Der berühmte Gelehrte Isaak ben Schescheth (s. d. A.) fagt von ihm: „Wollten wir seinen Ruhm verkünden, wir vermögen es nicht, denn unter allen Weisen Israels giebt es nicht seinesgleichen".4) Es sind 14 Traktate im Alfasi, die er kommentierte.5) Bon seinen Kommentaren zu den Talmudtraktaten sind mehrere gedruckt, aber noch manche blieben als Manuskript in den Bibliotheken.) Seine Responsen sind sehr zahlreich, da er von den Gemeinden des In- und Auslandes fort= während mit Anfragen über Kultus- und Rechtsachen überhäuft wurde. Von diesen jedoch hat sich kaum der zehnte Teil erhalten; gedruckt sind nur wenig, etwa 77. In den veröffentlichten zwölf Vorträgen bringt er auch die philosophischen Forschungen von Moses Maimonides, Abraham Ibn Esra u. a. m. Er ist ein entschiedener Gegner der Mystik und scheut sich nicht seinen Tadel gegen Nach=

1) In neuester Zeit wurde sie von Goldenthal, Wien 1847, herausgegeben. 2) Bon dem sich nur geringe Neste erhalten haben. 3) Dieselben wurden in Prag und Lemberg mchrere mal gedruckt. 4) Responsen von R Isaak b. Schescheth § 377. and a s

,imlid) Sabbath, Pesachim אין אנו מספיקים כי בכל חכמי ישראל אין ערוך איליו

Taanith, Rosch haschana, Beza, Succa, Megilla, Kethuboth, Gittin, Kidduschin,
Schebuoth, Aboda Sara und Cholin. ) Gedruckt wurden in Warschau und früher in
Dyhrenfurt: zu Sabbath, Rosch haschana, Gittin, Nedarim, Sanhedrin Cholin, Nidda,
Baba mezia. Im Manuskript sind noch: zu Pesachim, Beza, Megilla, Taanith, Moed
Katon und Baba bathra.

manides 'auszusprechen, daß er sich von der Kabbala zu weit hinreißen ließ.1) Wenn er in den Vorträgen über die Schöpfung philosophische Erklärungen giebt, so bemerkt er ausdrücklich daß dieselben keinen Anteil an den mystischen Angaben der Kabbala über die Schöpfung haben.2)

B.

Philosophie und Judentum. I. Keine absoluten Gegensäte, Vereinbarkeit derselben, jüdisch-alexandrinische Philosophie, ihr erstes Produkt, Philo der Philosoph deren Repräsentant, seine Abirrungen und Folgen, Gegenstimmen, Reaktion und Verurteilungen. Vernunfterkenntnis und Glaube, Selbstdenken und das geoffenbarte Wort, Forschung und Religion bilden im Judentum keine Gegenfäße, die sich ausschließen und bekämpfen, sie sind vereinbar, sollen sich gegenseitig erhellen und aufklären. Den Glauben im Sinne von wahr halten, dessen Wahrheit durch nichts bezeugt zu werden braucht, kennt die jüdische Religion nicht; ihr Glaube an Gott und Offenbarung mit ihren Lehren und Geseßen ist nicht der sogenannte blinde Glaube oder gar der vernunftwidrige, der der Vernunft zu schweigen gebietet und sie in Fesseln bannt, sondern der, welcher die Zeugen seiner Wahrhaftigkeit mit sich führt, auf die er sich beruft und durch die er erkannt sein will. Es sind dies die Vernunfterkenntnisse, die Verstandesschlüsse, auch die geschichtlichen Thatsachen und die sinnlichen Wahrnehmungen. Es mahnt das Bibelwort: „Dir ist es gezeigt zu erkennen, daß der Ewige Gott ist im Himmel oben, auf der Erde unten, sonst Keiner,"3) ferner: „Nur dessen rühme sich, der sich rühmen will, betrachten und mich erkennen";4) „Ihr seid meine Zeugen, erkennet, glaubet und wisset, daß ich es bin, vor mir war kein Gott und nach mir wird keiner sein".5) In voller Zuversicht ruft der Prophet: Und die Erde wird voll der Erkenntnis Gottes sein, wie Wasser das Meer bedeckt."6) So bringen die biblischen Bücher der dritten Abteilung, der Kethubim, abgerundete religions-philosophische Abhandlungen; es philosophiert das Buch Hiob über den Vergeltungsglauben, die Leiden der Gerechten in ihrem Einklange mit der göttlichen Gerechtigkeit; das Buch Koheleth über die Bestimmung des Menschen, das höchste Gut, die menschliche Unsterblichkeit u. a. m. Auch die Psalmen haben zusammenhängende, ausführliche vernunftgemäße Betrachtungen über verschiedene Themen aus der Glaubensund Sittenlehre. So spricht Ps. 78 über die Vergeltung; Pf. 139 über die Allwissenheit und Allgegenwart Gottes; Pf. 73 und 93 von des Frevlers Wohlergehen und der göttlichen Gerechtigkeit; Ps. 90 von der Ewigkeit Gottes; Ps. 147, 148 und 103 von der Weltschöpfung, der Offenbarung Gottes in der Natur und der göttlichen Fürsorge u. a. m. Es ist hier nicht der Ort, diese Philosopheme darzustellen, da wir dies in den betreffenden Artikeln der Abteilung I dieses Werkes gethan haben. Das Eindringen der griechischen Philosophie in das Judentum während des zweiten jüdischen Staatslebens in Palästina, das Bekannt und Vertrautwerden der jüdischen Gelehrten mit den Philosophemen der griechischen Weisen war ihnen daher nicht etwas Fremdartiges und wenig Zusagendes, sondern galt bald als das, was sich mit dem Geiste und den Lehren des biblischen Schrifttums vereinigen ließe. Enthält ja die religiöse Idee des

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1) Nach einem Respons von Isaak ben Scheschet Nr. 167. vpn
va on 17 10. 2) Bergl. den ersten Vortrag daselbst.

hap
4) Jeremia 9. 23. ) Jejaia 43. 11. 6) Daselbst.

7 7712 7277 22

3) 5. B. Mos. 4. 25.

Judentums mit ihren Lehren von Gott, Welt, Menschenbestimmung, Volks- und Staatswohl wunderbare Berührungspunkte mit den Angaben der griechischen Philosophie darüber. Es erwachte daher bei den gebildeten Juden Alexandriens und Palästinas der Wunsch, die Lehren und Geseze ihres heiligen Schrifttums in Einklang mit den Lehren und Anschauungen der griechischen Weisen zu bringen und im Gewande der griechischen Philosophie erscheinen zu lassen. So entstanden die Schriften der jüdisch-alexandrinischen Philosophie, die in der Geschichte der jüdischen Religionsphilosophie einen wichtigen Plaß einnehmen. Es gehören hierher die griechische Bibelübersehung, Septuaginta, das Buch der Weisheit Salomos, die Schriften des Aristeas, nämlich der Brief und sein philosophischer Bibelkommentar, von dem sich nur Bruchstücke erhalten haben, ferner der Bibelkommentar des Philosophen Aristobul, von dem ebenfalls nur Bruchstücke noch existieren; ferner die wertvollen Schriften des Philosophen Philo.1) Wir haben von dem Inhalt dieser Schriften in den betreffenden Artikeln einzeln gesprochen und möchten dasselbe hier nicht wiederholen. Ausführliches enthalten die Artikel „Religionsphilosophie" in Abt. II und „Ethik, philosophische" in Supplement I dieser R.-E., wo die religions-philosophischen Leistungen Philos dargestellt werden. Die Vereinbarung der Philosophie mit den Lehren und Gefeßen des Judentums feierte da ihre erste Verwirklichung. Aber diese Arbeit war keine leichte. Zur Verkündigung der Lehren und Geseze des biblischen Schrifttums nach den Anschauungen der Griechen genügte nicht mehr das einfache Bibelwort; sie mußte in der griechischen Sprech- und Denkweise vorgenommen werden. Es war die Verseßung der reinen Bibellehre mit nichtjüdischen Ideen die Folge davon. So bringen die Schriften der Juden in Alexandrien die Philosopheme der griechischen Weisen, die gegen die Bibellehren verstoßen. Es spricht das Buch der Weisheit Salomos in Kap. 17 von der Schöpfung der Welt aus formlosem Urstoff; Kap. 2. 15 vom menschlichen Leib, daß er Sit der Sünde, ein Kerker für die Seele sei; Kap. 7. 25. 26 wird die Weisheit als ein Hauch der Gotteskraft, ein Ausfluß des Allmächtigen dargestellt, die Alles schafft, Alles regiert und leitet, eine Beisißerin auf Gottesthron ist; Kap. 8. 20 hat die Lehre von der Präeristenz der Seele.2) Es sind dies Ideen und Lehren der platonischen Philosophie, die sich mit den Angaben des biblischen Schrifttums darüber nicht vereinigen lassen. Ebenso waren es die allegorischen, symbolischen Deutungen der Geseze in den Schriften des Aristeas und Aristobul, welche eine Vernachlässigung der Gesezes= vollziehung (s. d. A.) zur Folge hatten. Es genüge, meinten Viele, die Idee des Gesezes nach seiner allegorischen Deutung in sich aufzunehmen und bedarf nicht die leibliche Vollziehung desselben. Philo (f. d. A.) tritt zwar polemisch gegen solches Verfahren auf und dringt auf die Aufrechthaltung der Gesezesvollziehung3), aber nichts desto weniger fanden auch in seine Schriften die Philosopheme Platos und anderer griechischen Weisen Aufnahme, die gegen die Bibellehren verstießen. Es wird in denselben die Weisheit zum Logos, der Gott gleich gehalten wird.4) Er soll der Leiter der Patriarchen, der Führer Mosis und des israelitischen Volkes gewesen sein.5) Philos andere Abweichungen von der Bibellehre sind seine Annahmen von Mittelwesen zwischen Gott und Welt; ferner seine Angabe, daß die Gottähnlichkeit des Menschen sich auf den Logos

1) Wir bitten über dieselben die betreffenden Artikel in Abt. II dieser R.-E. nachzulesen. 2) Stehe „Seele". 3) Siehe darüber die Artikel Philo“ und „Religionsphilosophie" in Abt. II dieser R.-E. 4) Die Stellen darüber hat Siegfrieds Schrift Philo der Alexandriner“ S. 222, ) Vergl. darüber Grossmann De Logo G. 64.

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