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Seine Diener find Pest, Krieg und jegliches Unheil.

Außer ihm ist kein anderer, und alles wirst du begreifen“,
Wenn du jene Gewalt erkannt hast über die Erde".1)

Ob sich in der Angabe „Gott als Urgrund aller Dinge, in allen wirksam“ eine Stimme des Pantheismus vernehmen lasse ist ungewiß. Nachdrucksvolleres hören wir c) über die Erkenntnis Gottes. Auch diese läßt er durch orphische Verse verkünden:

„Wohl verkünde ich, o Sohn, wo seine Spuren ich blicke
Und die gewaltige Hand des allgebietenden Gottes,

Aber ihn selber erkenne ich nicht, denn Nebel umgiebt ihn
Rings. Doch zehn der Zeilen verkünden ihn den Menschen.
Ihn vermochte der Sterblichen keiner je zu schauen“.2)

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Nicht minder wertvoll sind seine Worte: d) über das Gesez und den Sabbat. Das ganze Gesez Mofis gebietet Frömmigkeit, Gerechtigkeit, Mäßigkeit und die übrigen wahrhaften Tugenden.3) Ueber den Sabbat lehrt er: „Der Schöpfer der Welt hat uns, weil unser Leben voll Mühseligkeit ist, den siebenten Tag zur Ruhe angewiesen". Unecht und tendenziös hinzugefügt scheint der folgende Sat; derselbe könnte aber auch heißen: Das erste Werden jenes Lichtes, in welchem alles erschaut werde". Vielleicht könnte man diesen Sat auf die Weisheit beziehen, denn von ihr kommt jedes Licht, aber vergleicht man hierzu die Worte Clemens,4) daß der siebente Tag als Ruhe verkündet wird, vorbereitend den erstgebornen Tag, unsere wahre Ruhe, der ja auch der erste Ursprung des Lichtes ist, in welchem alles geschaffen wird, so ist es erwiesen, daß kein Jude dieses geschrieben haben kann; der Saß ist unecht. Dieser Schrift reihen wir IV. das sogenannte Buch der Weisheit Salomos an, das so sehr es sich auch bemüht, das Bibelwort und die Bibellehre noch in ihrem einfachen Wortsinne in der Bibel darzustellen und wiederzugeben, findet man in ihm doch schon auch Säße und Lehren, die nicht mehr biblisch klingen, sondern mehr unter dem Einfluß der griechischen Philosopheme von Gott, Schöpfung, Mensch u. a. m. stehen und über die Bibellehren darüber hinausgehen. Nicht umsonst hielt man dieses Buch als eine Schöpfung Philos, wenn dies auch in Abrede gestellt werden muß, so steht es den religionsphilosophischen Lehren und Anschauungen Philos am nächsten; es nimmt ungescheut die Philosopheme eines Plato und der Stoiker auf, wenn diese auch nicht mit den biblischen Lehren und Anschauungen im Einklang stehen, die es ungescheut verkündet. Es war dies auch der Grund seiner Apokrypherklärung in Palästina. Wir wiederholen, was wir schon in dem Artikel,,Buch der Weisheit Salomos") gesagt haben: „daß man den Autor desselben als in der Mitte zwischen Judentum und Griechentum stehend bezeichnen kann; er nimmt von da und dort alles auf, was ihm zum Einklang des Judentums mit den Lehren und Anschauungen der gebildeten griechischen Welt zu passen scheint. Völlig gegen die Bibellehre bezeichnen wir feine Angaben Kap. 17. über die Schöpfung der Welt aus formlosen Urstoff; ferner Kap. 9. 15., daß der menschliche Leib Siß der Sünde sei, ein Kerker für die Seele;6) Kap. 7. 24. das Durchziehen der Weltseele durch alle Dinge; Kap. 7. 25. 26. Die Weisheit ist ein Hauch, Gottes Kraft, ein Ausfluß aus des Allmächtigen Herrlichkeit; Kap. 8. 5. sie schafft Alles; Kap. 9. 4. sie ist

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1) Das. XIII cap. 12. pag. 664-66.) Euseb. praep. L. 13. 12. 3) Das. S. 667. *) Clemens, Strom VI. 680.) Supplement III. S. 48. ) Weisheit 9. 15.

Beisiberin auf Gottes Thron; Kap. 8. 1. fie regiert Alles; Kap. 7. 27. sie erneuert Alles, was gleichsam sie als eine Gehilfin Gottes bezeichnet. Deutlicher wiederholt sich dieses in der Angabe Kap. 10. 17., daß sie in den Wolken- und Feuersäulen der Israeliten in der Wüste anwesend war. Wir erkennen in diesen Säßen eine Hypostasierung der Weisheit, die in den Angaben Philos vom Logos vervollständigt erscheint, aber nicht mit der Bibellehre von Gott zu vereinen ist. Ebenso sind die andern Lehren dieses Buches von der Präeristenz der menschlichen Seele in Kap. 8. 20. Dagegen stimmen mit den Lehren und Anschauungen des Judentums die Lehren Kap. 1. 12. 13. 16., daß Gott nicht den Tod geschaffen, sich nicht freue an dem Untergange der Frevler, nur die Gottlosen bringen den Tod durch ihre Werke; ferner Kap. 3-5. von dem Los der Gerechten und dem Geschick der Frevler, die Lösung der Theodice.1) Eine weitere Entwicklung dieser Lehren bringen die Schriften Philos. Wir haben, wie wir bereits oben angaben, in Abteilung II dieser Real-Encyclopädie, Artikel „Religionsphilosophie", ausführlich die philonische Religionsphilosophie dargestellt und in ihrem Verhältnis zu den Lehren des palästiniensischen Judentums besprochen und bitten, dasselbe dort nachzulesen. Wir gehen jezt zur geschichtlichen Darstellung der Religionsphilosophie der zweiten Epoche über: B. der religionsphilosophischen Arbeiten der jüdischen Gelehrten in Babylonien, Spanien und Südfrankreich, der Provence. Diese Epoche beginnt mit dem Wiedereinzug der Philosophie unter die Juden, der durch den Einfluß der arabisch-griechischen Philosophie erfolgt war. Die Männer, die sich in die religionsphilosophischen Studien vertieften, darin vorzügliches leisteten und hier in Betracht kommen, sind: Saadja Gaon, Bachja ben Joseph, Salomo Gabirol, Joseph Ibn Zadik; Abraham Ibn Esra, Abraham ben Chija, Jehuda Halevi, Abraham Jbn Daud, Moses Maimoni, Levi ben Gerson, Meir ben Moses Aldabi, Chasdai Creskas, Joseph Albo, Joseph ben Schemtob, Spinoza und Moses Mendelssohn. Der Mann, der als Hauptträger dieser Epoche auftritt, ist der erste der oben genannten ausgezeichneten Gelehrten, nämlich Saadja Gaon, das Schuloberhaupt in Sura (892-943). Wir haben über sein Leben und Wirken in dem Artikel „Saadja Gaon" ausführlich gesprochen und bitten, dasselbe dort nachzulesen. In zwei Schriften hat er die Vereinbarkeit des Judentums mit der Philosophie, der vernunftgemäßen, philosophischen Denk- und Anschauungsweise dargethan. Die eine ist sein Kommentar zum Jezirabuch (s. d. A.) und die andere sein religionsphilosophisches Werk „Emunoth we Deoth", ,,Glaubenslehren und Vernunftmeinungen". Er stellt da eine Religionsphilosophie des Judentums auf, in der die heilige Schrift, die Tradition und die Philosophie mit ihrem vernunftgemäßen Denken als die Erkenntnisquellen und die gleichen Faktoren gelten. Lettere bilden die Grundbedingungen, unter denen die Vereinbarkeit der Philosophie mit den Lehren und Gefeßen des Judentums zu erfolgen habe. ,,Vier Erkenntnisquellen", lehrte er,,,giebt es,2) die unabweisbar beachtet werden sollen: 1. die sinnliche Wahrnehmung; 2. die Vernunfterkenntnis; 3. die logische Nötigung und 4. der Inhalt der heiligen Schrift mit den Angaben der wahren Tradition". Bei dem Widerspruch mit einer derselben, soll eine Umdeutung der betreffenden Schriftstelle vorgenommen werden“. „Doch hüte man sich", warnte er,,,vor einem zu schnellen Urteil bei der Vernunfterkenntnis und sei vorsichtig bei dem Gebrauch einer allegorischen Deutung bei den Gefeßen und Geschichtserzählungen in der Schrift, da diese leicht zur Nichtbeachtung der

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1) Mehreres siehe den Artikel „Buch der Weisheit Salomos“ in Supplement III. G. 42-44. 2) Saadja, Emunoth V. 93; VII. 109; besonders das. Einleitung 8. 7.

Gefeßesvollziehung oder zur Vernichtung des Glaubens an die Existenz der geschichtlichen Personen führen könnte. Einen Widerspruch zwischen den Religions= wahrheiten der Schrift und den Ideen der reinen Vernunfterkenntnis kann es nicht geben, wo sich dennoch ein solcher zeigen sollte, ist er nur scheinbar, der sich bei leichtem Nachdenken beseitigen lasse. Im Notfalle greife man zur Umdeutung oder bildlichen Auffassung der betreffenden Schriftstelle.) Den Gegnern der Philosophie, die er Schwachsinnige nennt, erklärte er, daß die philosophische Beleuchtung des Judentums zur Befestigung des Glaubens nicht nur gestattet, sondern auch Pflicht sei, wozu er auf den Spruch Jjob 34. 4 und Jesaia 9. 28 hinweist.2) Ueberhanpt sollte der Zweck der Aufstellung einer Religionsphilosophie in obigen Schriften der sein, einerseits die Glaubensschwachen unter seinen Religionsgenossen zur richtigen philosophischen Auffassung der Lehren und Geseze des Judentums anzuleiten, andererseits auch die Stockgläubigen, welche jede philosophische Beleuchtung der Religionslehren als irreleitend scheuen, aufzuklären. So werden von ihm in philosophischer Beleuchtung vorgeführt und behandelt: 1. die Schöpfung und der Weltschöpfer Gott; 2. die Gottesidee, die Gotteseinheit; 3. die Offenbarung der Lehren und Geseze; 4. der Mensch, seine Willensfreiheit und die göttliche Alwissenheit; 5. vom Verdienst und Schuld, über das Gute und Böse, das Gebet, die Buße und die innere Gottesverehrung; 6. die Seele, ihr Wesen und ihre Bestimmung; 7. die Wiederbelebung der Toten; 8. die künftige Erlösung Israels und der Messias; 9. die Vergeltung und 10. der sittliche Wandel. Doch ist die Philosophie in der Behandlung der hier angegebenen Themen nicht die vorausseßungslose, die Herrin, der sich alles zu unterordnen habe, sondern nur das sekundäre, die Dienerin, welche die Wahrheiten der Religion durch die Vernunft erweisen, sie beleuchten und vernunftgemäß darstellen soll. Wir gehen nun an seine Behandlung dieser Themen. I. Die Schöpfung und der Weltschöpfer. Die Schrift lehrt,") eine zeitliche Weltschöpfung durch Gott aus Nichts gegen die Annahme eines Urstoffes von ewig her. Zur philosophischen Begründung dieser Schriftlehre stellt Saadja mehrere Beweise auf.4) Der erste ist: Die Welt ist ihrer räumlichen Ausdehnung nach endlich und begrenzt. Die Erde bildet ihren Mittelpunkt und der Himmel ist ihre Peripherie. Nun kann keinem endlichen Wesen eine unendliche Kraft einwohnen, folglich ist die Kraft, von der die Welt erhalten wird, endlich; es müsse daher die Welt, Himmel und Erde, endlich, d. h. zeitlich sein, Anfang und Ende haben; sie wurden erschaffen. Der zweite lautet: Die Welt ist aus Teilen zusammengesezt, ihre Verbindung ist aus Gliedern und diese wieder aus Gliedern, alles weist auf das Werk eines Wirkenden, eines Schöpfers hin. Der dritte: Die Welt ist Zufällen ausgesezt; da sie nicht ursprünglich da waren, so muß die Welt geschaffen sein. Der vierte bezieht sich auf den Begriff der Zeit; die Welt kann nicht unendlich sein, da des Menschen Denken in der Zeit rückwärts zu schauen vergeblich wäre, denn Unendliches kann nicht durchmessen werden; die Zeitreihen der Vergangenheit und Zukunft müssen daher endlich sein, einen Anfang haben; sie muß erschaffen worden sein, sie hatte einen Schöpfer. Der Erweis für das Dasein eines Weltschöpfers Gott!" ist nun gegeben. Es soll nun II. der Gottesbegriff, die Lehre von Gott, seiner Einheit und Einzigkeit aufgestellt und begründet werden.5) Das biblische Schrift

1) Vorrede zu Emunoth we Deoth § 11. Hierzu II. 4. IX. 183 im Emunoth we Deoth selbst 2) Daselbst. 8) 1 Mos. 1. 1; Jesaia 44. 24. 4) Vergleiche den ersten Traktat setnes religionsphilosophischen Wertes,,Emunoth we Deoth", Glaubenslehren und Vernunftmeinungen.) Dasselbe geschieht in dem zweiten Traktat seines Werkes.

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tum bezeichnet Gott in seiner Einheit und Einzigkeit.1) Den philosophischen Nachweis hierzu giebt Saadja in folgendem: „Gott ist der Weltschöpfer, daher unvergleichbar mit irgend einem Geschaffenen, Gottes Einheit ist erwiesen.2) Gott ist Schöpfer der Körperwelt; Körper sind viele, Gott ist nur einer, sonst müßte er dem Begriff der Zahl und den Körperbestimmungen unterworfen sein. Außer der Einheit, müssen wir ihm als Weltschöpfer zuerkennen: 1. Leben, Bewußtsein von dem, was er thut; 2. Macht und 3. Wissen, Weisheit und 4. Unvergleichbarkeit oder Einzigkeit". Ein fernerer Schritt von Saadja ist die Wahrung der Reinheit dieser Gottesidee, wo alle scheinbaren Widersprüche in den biblischen Ausdrücken erklärt und jede andere Annahme zurückgewiesen werden soll und zwar durch Aufstellung einer Norm, daß sämtliche etwa dagegen sprechenden Aeußerungen in metaphorischer Bedeutung aufzufassen sind. Zur Feststellung bedient er sich der zehn von Aristoteles aufgestellten Kategorien, Grundeigenheiten, unter denen er die auf Gott sich beziehenden biblischen Aussagen bespricht und erklärt. Die erste ist Wesen und Substanz. Hier wird die Möglichkeit einer Identifizierung Gottes mit einem Wesen der substanziellen Stoffe abgewiesen. Auch die Schrift hat derartige Verneinungen darüber; sie nennt beispielsweise das Mineralreich,3) die Pflanzenwelt,4) die Sterne,5) das Tierreich,6) die Engel7) u. a. m. Die biblische Angabe von der Schöpfung des Menschen nach Gottes Ebenbild bezeichnet nur seine Bevorzugung, wie sie auch in diesem Sinne von Berg Gottes" spricht. Die Bezeichnung Gott ist ein verzehrendes Feuer“ (5 M. 4. 24) drückt nur die Vernichtung der Frevler durch Gott aus. Die zweite Kategorie ist die Qualität. Auch diese kann in ihren zwei Beziehungen auf die Ausdehnung und die Verbindung oder Trennung von Gott nicht ausgesagt werden; was auch die Schrift und die Tradition im Einklang mit der Vernunft bestätigen. Die scheinbar dagegen sprechenden Ausdrücke von Gott als Haupt, Auge, Antlig, Ohr, Mund, Lippe, Hand u. a. m. müssen metaphorisch gedeutet werden. Die angegebenen Erscheinungen bei den Propheten in 2 M. 24. 10; Ezechiel 1. 26; 1 K. 22. 19 u. a. a. D. hält Saadja als eine eigens hierzu geschaffene Lichtschöpfung, welche in der Schrift Herrlichkeit Gottes", 123, und im Talmud Schechina" genannt wird.8) Die dritte Kategorie ist die Qualität der Accidenzien. Auch diese kann auf Gott nicht bezogen werden, da die Accidenzien von Gott geschaffen wurden und ihm daher nicht anhaften können. Die dagegen in der Schrift vorkommenden Ausdrücke von Gott, als Liebe, Haß, Wohlwollen, Unwillen, sind als bildliche belehrende Bezeichnungen für des Menschen Thun und Lassen zu deuten. Die vierte Kategorie ist die der Relation. Gott ist von ewig her, die Geschaffenen können daher nicht vom Uranfange in einer Beziehung zu ihm gedacht werden. Die in der Schrift scheinbaren Gegenausdrücke als z. B. Gott ist König u. a. m. sind Bezeichnungen seiner unbeschränkten Machtvollkommenheit. Die fünfte Kategorie ist die des Raumes, die auf Gott ebenfalls keine Beziehung haben kann. Er ist der Schöpfer des Raumes, er ist ewig, war allein ohne den Raum, auch ist der Raum nur für einen Körper, Gott ist körperlos. Die Bezeichnungen: „Gott wohne im Himmel" oder „im Tempel", „unter Israel" u. a. m. sind nur bildliche Ausdrücke als Auszeichnung der genannten Orte.9) Die sechste Kategorie ist die der Zeit. Gott ist Schöpfer aller Zeit; ferner er war ursprünglich

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1) So in 5 Mos. 6. 4. Vergleiche hierzu Abt. I, Artikel Einheit Gottes" in dieser RE. Emunoth we Deoth II 44.) Jef. 46. 4. 6. 4) Daf. 40. 18-20. *) Das. V. 25. 26. 6) 5 Mos. 15-18. 7) Pf. 89. 7. 8) Emunoth II. 51. 9) Vergleiche hierzu den Artikel „Allgegenwart Gottes" in Abt. I dieser R.-E.

allein und ohne Zeit; auch ist die Zeit das Maß der Dauer der Körperzeit, aber Gott ist körperlos; es geht aus allen diesen hervor, daß auch diese Kategorie auf Gott keinen Bezug haben kann. Die biblischen Ausdrücke, die Gott Zeit erteilen, müssen daher umgedeutet werden. So soll der Ausspruch: „Vor mir war kein Gott geschaffen, nach mir wird keiner sein“ (Jef. 43. 10), nur andeuten, daß vor der und nach der Sendung der Propheten Gott einzig sei. Die siebente Kategorie ist die des Besizes, die ebenfalls auf Gott nicht bezogen werden kann; alles geschaffene ist Gottes Werk, man vermag daher nicht anzunehmen, Gott habe dieses, aber jenes nicht. Die Aussprüche: „Israel ist Eigentum Gottes",) ist eine Bezeichnung der Auszeichnung. Auch die Stellen: „Gott ist mein Anteil",2) oder: Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs" sind ebenfalls nur als Preis der Frommen anzunehmen, da auch die Schrift Gott als Gott Aller verkündet. Die achte Kategorie ist die der Lage. Unter Lage versteht man das Sichstüßen eines Körpers auf einen andern; was von Gott, der kein Körper ist, nicht ausgesagt werden kann. Die dagegen scheinbar klingenden Bibelbezeichnungen von Gott als Sißen, Stehen u. a. m. sollen metaphorisch im Sinne von Hülfsbereitschaft u. a. m. erklärt werden. Die neunte Kategorie ist die des Wirkens. Auch diese in ihrem grobsinnlichem Sinne kann von Gott nicht ausgesagt werden. Gott schafft nur durch seinen Willen. Die biblischen Angaben von Wirken oder Ruhm Gottes bezeichnen das Hervorbringen Gottes durch seinen Willen und das Unterlassen desselben. Eine andere Bedeutung hat das Reden Gottes, was die Erschaffung von Worten bedeutet, die in das Chr des Propheten dringen, das Unterlassen desselben wird durch Schweigen Gottes" angegeben: Gott schweigt" (Jes. 42. 14), d. h. er unterläßt eine Kundgebung. Die Ausdrücke „er gedenkt ihrer" (1 M. 8. 1), „er gedachte nicht“ (Klgld. 2. 1), bezeichnen die göttliche Befreiung oder die göttliche Nichtbefreiung von einem Leiden. Die Stellen, wo ein Geschehenwerden von Gott nicht gesagt werden. kann, wie 2 M. 33. 18. 20. 33, die Bitte Moses u. a. m. sind als durch einen erschaffenen Lichtstrahl Gottes geschehen zu deuten. Die zehnte Kategorie ist die des Leidens, die ebenfalls auf Gott keine Anwendung hat. Die Schriftstellen 2 M. 33. 18-23 von der Bitte Mosis, Gott zu schauen und die Antwort darauf, werden auf den erschaffenen Lichtstrahl Gottes zur Offenbarung von Prophetien bezogen.3) III. Welt, Mensch, Vernunft und Weisheit, Willensfreiheit, göttliche Allwissenheit und Allmacht, die Schriftstellen darüber. Diese Themen behandelt Saadja in zwei Schriften, in dem philosophischen Kommentar zum Schöpfungsbuch, Sepher Jezira) und in seinem Emunoth we Deoth, Absch. 4. Die Welt wird als von Gott erschaffen und durch ihn erhalten dargestellt.5) Gott wird das Leben der Welt genannt.6) Er ist als solcher wie das Leben (die Lebenskraft), in jedem Teile und dem Ganzen der Welt gegenwärtig.7) „Gott trägt die ganze Welt“ ist die bildliche Bezeich= nung hierzu.) Ein auf Symmetrie beruhendes Gleichgewicht unter den Werken der Schöpfung bildet das Band ihrer Erhaltung.9) Vier Elemente, Erde, Himmel (Feuer), Wind (Luft) und Wasser, die auch Hiob 28. 24 kennt, sind es, durch die Gott jedem Wesen der Schöpfung seine eigentümliche Natur verliehen. 10)

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1) 5 Mos. 32 9. ) Pf. 16. 5. 3) Die Angaben des erschaffenen „Lichtstrahl Gottes“ hier und in den prophetischen Mitteilungen oben hat viel Aehnlichkeit mit dem Logos Philos, nur daß er hier als geschaffen gedacht wird. 4) Siehe den Artikel Saadja, Teil III. daselbst Seine Schriften".") Siehe oben 6) Daniel 2 7. 7) Kommentar zum Jezirabuch IV. 1. *) Jezira III. 5. Vergl. Jeremia 23. 24. u 1 'n os g. 9) Kommentar zum Jezirabuch I. 2, worauf Koheleth 7. 14 bezogen wird. 10) Das I. 1, vergl. hierzu Spr. Sal. 30. 4.

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