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ist ihre Wurzel, darum ist sie unvergänglich. Die weise Seele scheut nicht den Tod, nur büßt sie die Sünde mit Strafen. Aber die reine Seele empfängt des Wohlwollens Segen, sie lächelt dem leßten Tag entgegen.) Unter dem Throne seiner Herrlichkeit ist der Stand der frommen Seelen. Da ist die Anmut der kommenden Ewigkeit. Wir sehen hier den Autor voller Gläubigkeit; er hängt ganz der ererbten Tradition an, die im Volksglauben wurzelt. So erscheint er uns in vollem Gegensaß zu seinen oben angegebenen Philosophemen, in denen er an dem biblischen Glauben der Gottesweltschöpfung aus Nichts rüttelt und ihn durch seine Philosopheme eine fremde Unterlage zu geben versuchte. Der Neuplatonismus in Alexandrien, der durch Philos Religionsphilosophie (f. d. A.) ins Judentum eingedrungen, aber bald von da infolge seiner Philosopheme, die man als mit der jüdischen Religion unvereinbar erkannt hatte, ausgewiesen wurde, hat durch Gabirol seine Auferstehung im Judentume gefunden. Mit einem Aufwand von tiefer Geistesschärfe erbaute er auf dessen Grund sein oben angegebenes philosophisches System. Aber dasselbe erlitt gleich der Philosophie Philos ein ähnliches Geschick. Unter den jüdischen Gelehrten erhoben sich bald Gegenstimmen, welche das Verschwinden desselben aus dem Judentume bewirkten. Nur ein Schriftsteller in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, nämlich Schemtob Falaquera, bringt Auszüge aus der „Lebensquelle", Mekor Chajim, und zwar in hebräischer Sprache. Dagegen erfreuten sich die Philosopheme Gabirols bei den christlichen Gelehrten einer freundlichen Aufnahme. Ueberseßt wurde seine philosophische Schrift von dem Dominikaner Gondisalvi 1150 und erhielt den Lateinischen Namen Fons vitae. In der Scholastik des Mittelalters haben sich die bedeutendsten Gelehrten als Albert Magnus u. a. m. mit der Philosophie Gabirols, der bei ihnen Avencebrol oder Avicebron hieß, sehr beschäftigt. Die Gegner der Gabirolschen philosophischen Arbeiten unter den Juden waren meist seine Landsleute, die jüdischen Gelehrten in Saragossa und später der bedeutende Religionsphilosoph Abraham Jbn Daud (f. d. A.) in seiner Schrift: Emuna ramah", 8.2) Gegen die Saragossianer war sein Gedicht: „Wehe mir und der Weisheit, wehe! Daß solches Volk ich um mich sehe! Dem Gott nachzuforschen, einerlei, Ob Gößendienst, ob Zauberei!"3)

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Die Verfolgungswut der Saragossaner traf übrigens später auch den Dichter Salomo Banfed (gegen 1400), der in einem Gedicht gegen seinen Leidensgenossen Gabirol4) redend anführt:

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So sprach ich mit mir in Gedanken

Da tritt Gabirol in die Schranken!

Wie Gottes Engel anzuschauen

Bei seinem Anblick fühlt' ich Grauen!

Er schwingt ein Schwert, und seinem Munde

Entfahren Blize in die Runde.

Sein Wort jedoch verbreitet Licht,

Da liebevoll er zu mir spricht:
Sei mir gegrüßet, Rubens Sproß!
Mein Freund und Schicksalsgenoß'

1) Spr. Sal. 31. 25. 2) Stehe über Abraham Ibn Dauds Philosopte und Gegnerschaft von Gabirol weiter unten in diesem Artikel und im Supplement V Artikel Abraham Jbn Daud. Vergl. hierzu Kaempf, „Nichtandalusische Poesie", B. I. Prag 1858, S. 188-89. B. II, S. 200 und 201. Hierzu besonders Senior Sachs in nn S. 3. 3) Edelmann,

27 S. 9. *) Kaempf, Bd. II S. 201 und Bd. I ́S 189.

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Sei ohne Furcht, was auch geschehen
Ich komme jeßt, dir beizustehen!
Hat dich verleßt in ihrer Wut
Die frevelhafte, böse Brut?

Es sei dein Trost, daß dieser Troß

Auf Edles nur lenkt sein Geschoß“.

Nächst der Philosophie war es auch die Ethik, der er seine gedankenvolle Thätigkeit widmete. Es sind zwei ethische Schriften, die er hinterließ und die noch eristieren, beide waren arabisch abgefaßt und wurden später hebräisch übersezt. Die eine führt in der hebräischen Uebersehung von Juda Jbn Tibbon den hebräischen Titel: „Tikkun Midath Hanephesch“, won P, „Ueber die Veredlung der menschlichen Seele" und die andere ist betitelt: „Mibchar Hapeninim“, BER, Perlenauswahl". Wir berichten über den Inhalt beider in dem Artikel Sittenlehre, philosophische" und bringen hier nur noc seine symbolische Deutung von Bibelversen, die er als Philosoph gleich andern philosophisch gebildeten Zeitgenossen oft vornahm. Abraham Ibn Esra bringt in seinem Kommentar zu 1 Mof. 3. 21 dessen allegorische Deutung vom Paradiese (Gan Eden, Garten Eden), daß „Eden" die obere Welt andeutet, der „Garten“ die sichtbare Welt der Formen, gefüllt mit der Menge der Einzelwesen gleich dem Garter mit Gewächsen; der „Strom", der aus Eden fließt, bezeichnet die Mitte der Körperwelt; die vier aus ihm sich trennenden Ströme deuten die vier Elemente an; Adam, Eva und die Schlange bezeichnen die drei Seelen, von denen deutet Adam, der Namen giebt, auf die weise Seele hin; Eva nach der Bedeutung des hebräischen Namens, von , die animalische und die Schlange die begehrende, vegetative.) So findet er in Jef. 43. 7 „Ich habe alles Gewordene zu meiner Ehre geschaffen, gebildet und gemacht", die stufenmäßige Emanation der Welt ausgesprochen. Mehreres von ihm bringen die Schriften: S. Munk, Melange de Philosophie juive et arabe, Paris 1857-59; ferner die Theologischen Jahrbücher, 1856-57, wo von der andern lateinischen Ueberseßung, die Dr. Seyerlein gefunden, gesprochen wird; ferner Ritter, Geschichte der Philofophie I über Gabirol; Joel in der Fränkelschen Monatsschrift von 1857–58. Hierzu wäre noch auf Cusari von Jehuda Halevi, übersezt von Cassel, hinzuweisen, wo gegen ihn S. 24 und 25 gesprochen wird.

IV. Jehuda Halevi, vollständig: Jehuda ben Samuel Halevi,

, arabisch: Abul Hassan Jbn Allavi. Genialer Dichter, Religionsphilosoph und Arzt, geboren in Castilien 1085, gest. in Palästina 1140. Wir haben in dem Artikel „Jehuda Halevi“ über sein Leben, Wirken und seine Schriften ausführlich gesprochen, hier beabsichtigen wir seine religionsphilosophischen Leistungen darzustellen. Das Buch, worin er seine Ideen über die Religion des Judentums mit ihren Lehren und Gesezen aufstellt, ist in arabischer Sprache abgefaßt, betitelt: „Al Chasari", Buch des Beweises und der Argumentation zur Verteidigung der geschmähten Religion. Hebräisch wurde dieses Buch im 12. Jahrhundert von Juda Jbn Tibbon (f. d. A.) und von Isaak ben Juda Kardinal (s. d. A.) überseßt.2) Der hebräische Titel desselben ist: 111 D, Sepher Hakosri.

1) Vergl. noch Ozar Nechmad II S. 218. Siehe mehr darüber Bacher, S. 47-49, Biblische Eregese der Religionsphilosophen des Mittelalters vor Maimon. *) Mehreres von diesen und andern Uebersetzungen verweisen wir auf den Artikel „Jehuda Halevi“, Supplement V S. 93 Anmerkung 1.

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Dasselbe hat 5 Abschnitte, in denen die Themen in dialogischer Form behandelt werden.) In der eingehenden Besprechung derselben weicht der Verfasser von den jüdischen Gelehrten vor ihm und seiner Zeit darin ab, daß er von der Philosophie nur zur Erläuterung und klarer Darstellung der Lehren und Gefeße des Judentums einen Gebrauch macht, dagegen will er von ihr, wo es sich um Bestätigung und Bewahrheitung derselben handelt, nichts wissen. Das Judentum,“ sagt er, „bedarf der Philosophie nicht, nicht ihrer Schlußfolgerungen, nicht : ihrer spekulativen Vernunftgründe als Zeugen der Wahrhaftigkeit seines Glaubens; es hat die geschichtlichen Thatsachen, auf die es sich beruft". (2. 11; V 16.) Die Philosophie, deren Systeme so oft wechseln, so oft bekämpft und aufgehoben werden, hält er als unzulänglich dafür.2) Es war dies ein Protest gegen die Aussprüche eines Saadja Gaon (f. d. A.), Bachja Jbn Pakuda (f. d. A.), Joseph Ibn Zaddik (s. d. A.) u. a. m. Man gelange nur durch philosophische Spekulation zur höchsten Stufe der Gotteserkenntnis“. In seinen Gedichten hat er darüber: „Lasse dich von der griechischen Weisheit nicht bethören, Sie hat nur Blüten, aber keine Aehren; Die lehrt, daß unerschaffen ist die Welt Von Ewigkeit gewölbt das Himmelszelt. Daß keinen Anfang nahm das riesige All Der Mond sich nicht erhebt von seinem Fall!"

„O, höre nur auf jener Lügenmund

Trau' ihrem Bau, der ruht auf schlechtem Grund.
Mit ödem Herzen wirst du zurückkommen,

Wenn du den leeren Schwall erst satt bekommen.
Ists thöricht nicht, zu wählen krumme Pfade
Und nicht den Weg eben und grade!"3)

Es verzichtet Jehuda Halevi auf den Nachweis der Einheit und des Einflanges der jüdischen Religion mit der Philosophie, sucht auch nicht den Ausgleich ihrer Lehren und Gefeße mit derselben. Die jüdische Religion ist das, worauf beide Töchterreligionen, das Christentum und der Islam, sich berufen; sie hat geschichtliche Thatsachen zu ihrer Grundlage. Die Ankündigung im ersten Ausspruch des Dekalogs: „Ich bin der Ewige, dein Gott, der dich aus Aegypten geführt", stellt die Berufung auf eine geschichtliche Thatsache auf. Diese in Ver-bindung mit der Offenbarung auf Sinai in Gegenwart eines ganzen Volkes sind die Zeugen der Wahrhaftigkeit der jüdischen Religion.4) Mit Recht lesen wir bei Kaufmann:5) der Mann der in der jüdischen Religionsphilosophie des Mittelalters zuerst die Religion von ihrer Bevormundung durch die Philosophie erlöste, war Jehuda Halevi".") Wir bemerken hierzu, daß Jehuda Halevi für sich durchaus kein Gegner der Philosophie und ihrer Forschungen war, vielmehr erwies er sich als treuer Jünger derselben, der ihre Systeme kennt, ihren Studien ergeben war und sich bemühte, ihre Ideen, Lehren und Weltanschauungen, soweit sie das religiöse Moment nicht in Frage stellen, in sich aufzunehmen und von ihnen Gebrauch zu machen. Man soll über Gottes Werk nicht klügeln“;7) „Die höchste Stufe für den Menschen ist der reine Glaube ohne Forschung" waren

1) Ausführliches darüber bitten wir in dem betreffenden Artikel „Jehuda Halevi“ S. 93 nachzulesen. 2) Daselbst S. 93, siehe das Gedicht daselbst. 3) Luzzato, Bethulath 56 Ende. Geiger, Divan 86. 4) Das. S. 94 und Cusari 1. 1–13. 5) Kaufmann, Geschichte der Attributenlehre S. 119. 6) Das. 7) Das. III. 23.

feine Grundsäße.1) Die Grundlehren des Judentums, als die der Gottesallmacht, der göttlichen Vorsehung, der Schöpfung aus Nichts, der Unsterblichkeit der Seel: u. a. m. haben ihre Wurzeln in den geschichtlichen Thatsachen und sind dadurc jedem Zweifel entrückt. Nur für den im Glauben Jrregewordenen, wenn es gilt, ihn durch Verstandesbeweise zum Glauben zurückzufrühren und in Erwägung, daß bei ihm nur Vernunftgründe Eingang finden, zumal er sich nach seiner Abweichung von dem Glauben der philosophischen Forschung zugewendet, darf ? man, um ihn zurückzuführen, den Weg der philosophischen Forschungen einschlagen.3) Auf einer andern Stelle hat er darüber: „Der überlieferte Glaube ist nur für den Mann von Seelenreinheit schön, aber bei Glaubensverirrung ist die Forschung vorzuziehen, besonders wenn sie zur Bewahrheitung des überlieferten Glaubens führt, sodaß alsdann der Mensch beides, Erkenntnis und Ueberliefertes, erhält“.) Einen ferneren Gebrauch von dem vernunftgemäßen Denken machte er bei der Erklärung der göttlichen Attribute und der Klarlegung der menschlichen Willens freiheit als nicht im Widerspruch mit der Allmacht und Allwissenheit Gottes stehend.") Wir sprechen hier nun von seiner Darstellung und Aufassung der in seiner genannten Schrift behandelten Themen der jüdischen Religion. a) Gott, seine Eigenschaften, Attribute, Benennungen und Anthropophormismen. „Gott!" Das Dasein Gottes wird hier, wie wir bereits angegeben, nicht mittelst philosophischer Argumente, sondern durch geschichtliche Thatsachen erwiesen und gelehrt. Die Offenbarung Gottes auf Sinai in Gegenwart des ganzen Israelitischen Volkes mit seinem ersten Ruf: „Ich bin der Ewige, dein Gott, der dich aus Aegypten, dem Sklavenhause, herausgeführt", sowie die ganze Geschichte des jüdischen Volkes verkünden das Dasein Gottes. verkünden das Dasein Gottes. „Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt", waren die Worte, wie Moses seine Sendung dem israelitischen Volke in Aegypten ankünden sollte. Die Religion des Judentums bedarf nicht der Philosophie zur Bewahrheitung ihres Glaubens" lautete sein sich oft wiederholender Ausspruch.5) Nur in der Erklärung der Gott beigelegten Eigenschaften, Attribute, Benennungen und Anthropophormismen u. a. m. sehen wir Jehuda Halevi zum vernunftgemäßen Denken, zur Philosophie, zurückgreifen. Wir hören ihn darüber: „Fern sei es von Gott, daß sich in seiner Thora etwas fände, was der Verstand zurückweisen und als falsch erklärt werden müßte.6) Die Gott beigelegten Eigenschaften, wie dieselben sich im biblischen und nachbiblischen Schrifttume vorfinden, haben die Affektionen des Menschen, die durch Gottes Wirkungen hervorgerufen werden, zu ihrer Basis. In Bezug darauf sind die Angaben derselben: Gott ist gnädig, barmherzig, eifervoll u. s. w. Die Verschiedenheit derselben haben wir uns nicht als eine Aenderung in Gottes Wesen zu denken, da Gott unveränderlich ist, sondern rührt von der Vorstellung des Menschen darüber her. Im allgemeinen lassen sich diese Eigenschaften in drei Klassen teilen: 1. die der Wirkungen oder Thätigkeit; 2. die der relativen und 3. die der negativen.) zu ersten gehören die, welche sich auf Grund von Wirkungen, die man Gott zuschreibt, beziehen, als z. B. reich machen, arm machen, erhöhen oder erniedrigen, eifervoll rächend, gnädig, barmherzig, gewaltig, mächtig u. a. m. Es sind Bezeichnungen aus des Menschen subjektiver Vorstellung von Gottes Wirken, die nichts mit einer thatsächlichen Aenderung in Gottes Wesen zu thun

1) Daf. V. 1. 2) Daf. II. 26. Vergl. den Artikel „Maimonides“ über seine Schrift „More Nebuchim". 3) Da!. V. 1. 4) Siehe über dieselben weiter unten. 5) Gott, Schöpfung, Offenbarung und Vorsehung sind, nach ihm, die Gegenstände, die durch die geschichtlichen Thatsachen allein erwiesen werden sollen. 6) Cusari I. cap. 67 und 89. bab nbibn

.2 .Cusari II (1 .במה שידחה הראיה

haben. Die zweiten, die relativen, sind solche, die eine Verehrung Gottes bezeichnen, als: gepriesen, ruhmreich, hoch, heilig, erhaben n. a. m., es sind Ausdrücke der Ehrfurcht. Auch bei diesen bleibt das göttliche Wesen unberührt, feine ungeteilte Einheit wird durch sie nicht alteriert. Zu den dritten gehören die von nur scheinbar positivem Gehalt, deren wahre Bedeutung nicht das positiv Bezeichnete derselben, sondern das Gegenteil davon angiebt, als z. B. lebend, worunter man Empfindung und Bewegung, also leibliche Bewegung, versteht, die auf Gott nicht bezogen werden kann, daher dieser Ausdruck nur in negativem Sinne als nicht regungslos, nicht leblos bedeutet. Ebenso verhält es sich mit der Bezeichnung „Gott ist Licht", d. h. er ist nicht finster; „Gott ist Einer", d. h. er ist keine Vielheit; Gott ist der Erste", d. h. er ist nicht nach einem Andern entstanden. Es sind Bezeichnungen, die jede Unvollkommenheit von Gott fern halten sollen. So verstehe man auch unter ,,Gott sieht“, „Gott hört“, daß ihm nichts entgeht.') Die Namen oder Benennungen Gottes sind Angaben von relativen Eigenschaften, Attributen, als Ausdrücke der verschiedenen Beziehungen Gottes zu seinen Geschöpfen, oder Angaben der göttlichen Wirkungen in Form von göttlichen Eigenschaften. Es gehören hierher die Benennungen Gottes, als 1. Barmherziger, D, 2. Gnädiger, n, u. a. m. Andere sind: „Elohim“,

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8, Bezeichnung desjenigen, der mit Macht über etwas schaltet und entscheidet, also Herr, Eigentümer, in Beziehung auf Gott als die über die Schöpfung sich erstreckende Gottes-Allmacht; ferner „El“, x, und „Eloa“, bx, bezeichnen Gott als den Urquell aller Kräfte; Adonai“, 178, Herr, ist eine Bezeichnung der unmittelbaren Gottesgegenwart in der Anrede; eine fernere Benennung „Herr der Herren", 787 78, und Gott der Götter", D8, geben an, daß alle in der Welt wirkenden Kräfte Gottes bedürfen.2) Eine Ausnahme von diesen Gottesnamen machen die Benennungen Gottes durch: ", abgekürzt 798 und 71, die nicht wie die andern die menschliche Wahrnehmung, Gotteswirksamkeit zu ihrem Grunde haben, sondern auf Gotteswesen felbst sich beziehen in der Angabe vom ,,Sein", der Seiende", Ewigseiende". In dieser Bezeich= nung kannten ihn die Stammväter des israelitischen Volkes, der später durch Adonai“, Herr, stellvertretend erseßt wurde.3) b) Israel, sein Beruf und seine Auserlesenheit. Auch hier ist es der historische Boden, auf dem Jehuda Halevi sich bewegt, um die Auserlesenheit Israels nachzuweisen. Das Buch der Geschichte schlägt er auf und die darin verzeichneten Thatsachen legen ihm das Zeugnis von der Auserlesenheit und dem Beruf des israelitischen Volkes ab. Der erste Mensch, Adam, war, da er durch Gott selbst geschaffen wurde, in höchster Vollkommenheit, er war daher gleichsam ein Sohn Gottes"4.) Von den spätern Nachkommen wurden die Menschen ,,Söhne Gottes" genannt, die an geistiger Vollkommenheit ihm glichen. Seth war Adam gleich (1 Mos. 5. 3); Abel sollte es sein, aber da er von Kain getötet wurde, trat,,Seth" an dessen Stelle. Mit einigen Unterbrechungen ging diese angeborene Tugendhaftigkeit auf Noah über. Von diesen vererbte sie sich auf dessen Sohn,,Sem" und von ihm auf Abraham", den Stammvater der Israeliten. Nach Abraham war es Isaak und nach ihm Jakob und auf Jakob folgten dessen zwölf Söhne in die Würde der Auserlesenen. Es waren nicht mehr einzelne Männer, sondern eine ganze

1) Das. Hierzu Cusari V. cap. 12 und cap. 18. 2) Vergl. Cusari V. cap. 21; besonders das. II. cap. 54. 3) Vergl. Cusari IV. Hierzu den Artikel „Adonai“ Tetrá grammaton und „Adonai“, sowie „Namen Gottes". 4) Jehuda Halevt in Cusari II. 14, daselbst sagt er, auch Seth" war würdig, Gottessohn genannt zu werden. Vergl. Evang. Luc. 3, Ende, wo „Adam“ ebenfalls „Gottessohn“ bezeichnet wird.

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