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Im Verlage von Ferdinand Schöningh in Paderborn erschien soeben:

Steinmann, A. Dr., Univ.-Professor, Jesus und die soziale Frage. VII u. 262 Seiten. gr. 8. M 24.'

Die Arbeit stellt in einem ersten grundlegenden Teile den sozialen Gehalt der Lehre Jesu lichtvoll heraus und entwickelt ihn in einem zweiten praktischen Teile an ausgeführten Fastenpredigten in packender Form weiter.

Die Jungfrauengeburt und die vergleichende Religionsgeschichte. VIII u. 42 Seiten. gr. 8. M 1.60. Auf die Preise 40% Verlags-Teuerungszuschlag.

Die Opferanschauungen der römischen Meßliturgie

Liturgie- und dogmengeschichtliche Untersuchung
von Jos. Kramp S. J.

8°. In steifem Umschlag M 7.—.

Warum und wie ist die ganze Meßhandlung ein Opfer? Welche
Opferanschauungen enthält die ganze Meßliturgie, wie sie sich
vor unseren Augen abwickelt, in ihren Gebeten und Zere-
monien? Die Untersuchung dieser Frage bezwecken die
Ausführungen des vorliegenden Buches-

Verlag von Jos., Kösel & Friedrich Pustet,
Kommanditgesellschaft, Verlagsabteilung Regensburg.

Soeben erschien:

C. Telch, Epitome theologiae moralis universae

per Definitiones, Divisiones et summaria Principia. 5. Aufl., 20.-26. Tausend. XLIV u. 602 S. 12o auf Bibeldruckpapier Gewicht geb. 185 Gramm. Preis M. 40.

Frcs. 20. Schwz. Frcs. 8.80.

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Frz.

Mit peinlicher Gewissenhaftigkeit und Genauigkeit hat der Verfasser in dieser fünften Auflage die seit dem Inkrafttreten des neuen Codex juris canonici erlassenen Erklärungen und Entscheidungen des heiligen römischen Stuhles berücksichtigt, soda das wegen seines praktischen Wertes für jeden Theologen unentbehrliche Buch in jeder Beziehung auf der Höhe steht.

Verlag von Felizian Rauch, Innsbruck.

Abhandlungen

Das Charakterbild des heiligen Benedikt von Nursia und seine Quellen

Von Heinrich Schrörs-Bonn1)

Von dem Leben und Wesen des hl. Benedikt ist bekanntlich zum Erstaunen wenig überliefert. Wir wissen, daß er aus einer der vornehmen Familien im Gebiete des sabinischen Norcia stammte, die in Rom begonnenen höhern Studien, angeekelt durch das sittenlose Treiben der gebildeten Jugend, vor der Zeit abbrach; daß er dann den Aszetenstand wählend, eine Zeitlang in einem freien Vereine von Gesinnungsgenossen zu Enfide lebte und schließlich als Einsiedler in einer Höhle bei Subiako; daß er diesen Beruf wieder aufgab und die Leitung eines verrotteten Klosters übernahm, um bald das Unmögliche einzusehen, diese zuchtlosen Mönche zu bessern; daß er hierauf selbst im Aniotale ein Kloster gründete, das sich zum Mittelpunkte einer 12 kleine Genossenschaften nach orientalischer Art umfassenden Mönchskolonie auswuchs, und endlich ein Großkloster in Montekassino errichtete und für dieses die bekannte Regel verfaßte das ist alles, was geschichtliche Kunde uns übermittelt. Dazu sind es

1) Unser langjähriger Mitarbeiter, Prof. Dr. H. Schrörs ersucht uns festzustellen, daß er uns bereits im März 1920 um Aufnahme der vorliegenden, damals fertig eingesandten Abhandlung gebeten hat. Die Schriftleitung.

Zeitschrift für kathol. Theologie. XLV. Jahrg. 1921

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nur nackte Tatsachen, ohne innere Verknüpfung und unbeleuchtet von dem individuellen Geiste des Mannes und dessen treibenden Gedanken, die wir eben aus geschichtlichen Nachrichten nicht kennen. Nicht einmal die Lebensgrenzen des Urhebers des abendländischen Mönchtums stehen fest. Die angenommenen Jahre 480-540 beruhen nur auf Vermutungen. Selbst in Montekassino wußte man darüber nichts Genaueres mehr, als am Ende des 8. Jahrhunderts ein so kenntnisreicher und gewissenhafter Historiker wie Paulus Diakonus dort schrieb. Dieser setzt1) die Jahre Benedikts einfach in dieser Allgemeinheit sicher irrig - in die Regierungszeit Justinians d. G. (527-565).

Wenn man die außerordentlich große und einzigartige Bedeutung erwägt, die der Benediktinerorden für Kirche und Kultur bis zum Entstehen der Armutsorden im 13. Jahrhundert gehabt hat, und seine Universalität in Betracht zieht, die ihn schon bald die christlichen Länder des Westens mit seinen Niederlassungen überziehen ließ, so nimmt es wunder, daß die Geschichte seines Ursprunges und die Geschichte des Patriarchen so vieler Tausende Söhne fast gänzlich in Vergessenheit geraten konnte. Gewiß war es das dunkelste Jahrhundert des katholischen Italiens, in dem der Stern St. Benedikts aufging. Aber aus demselben Jahrhundert leuchten doch die Gestalten eines Boëthius und Kassiodorus mit ziemlicher Klarheit herüber. Wer das Unbekanntsein des großen Heiligen von Montekassino nicht dem Spiel eines unglücklichen Zufalles zuschreiben will, wird die Gründe in der Sache selbst suchen müssen.

Der hl. Benedikt ist nicht der Stifter eines Ordens gewesen, sondern nur eines einzelnen Klosters, und dieses hat das Sch cksal gehabt, nach wenig mehr als einem Menschenalter unterzugehen (581), um erst 136 Jahre später wieder aufzuerstehen (717). Während dieser langen Zeit hat die geflohene Klosterfamilie beim Lateran in Rom allem Anscheine nach ein Stilleben geführt. Darum ist die

1) Hist. Langobard. I 26, vgl. c. 25 (MG SS. rer. Lang. 63). Sogar den Aufenthalt Benedikts in Subiako verlegt er in diese Zeit.

Gründung des Heiligen aus Norcia nur in ideellem Sinne der Ausgangspunkt des Ordens geworden, insofern nămlich die hier verwirklichte und bloß für den engsten Kreis gedachte Lebensordnung ein freies Vorbild abgegeben hat und das ihr zugrunde liegende monastische Gesetz anderswo einfach rezipiert worden ist als eine glücklich gefundene, dem vernünftigen Zuge der Entwicklung entsprechende, den verschiedenartigen örtlichen Bedürfnissen Freiheit lassende Form. So erklärt es sich, daß die Person des hl. Benedikt weit zurücktrat. Nichts berechtigt uns daher, aus der Größe der Wirkung den Rückschluß zu machen auf eine besonders machtvolle Persönlichkeit mit stark ausgeprägten natürlichen und übernatürlichen Charaktereigenschaften. Man verstehe uns wohl: nicht die Möglichkeit oder die anderweitig erschlossene Wahrscheinlichkeit eines solchen Bildes wird geleugnet; es soll nur gesagt sein, daß wir kein geschichtliches Wissen davon haben.

Auch in Montekassino selbst lebten keine Erinnerungen jener Art fort. Als hier wenige Jahrzehnte nach dem Tode des Heiligen der Mönch Markus sein Gedicht1) über das Entstehen des Klosters verfaßte, erzählte er nur einige legendenhafte Wundergeschichten und kleine Äußerlichkeiten, aber nichts von dem Gründer selbst und den Ideen, die ihn dabei leiteten. Paulus Diakonus hätte sichtlich gern seiner Langobardengeschichte ein Leben des hl. Benedikt eingefügt, aber er kannte nur die von Gregor d. Gr. und Markus berichteten Wunder und füllte mit diesen ein langes Kapitel 2). Mit richtigem Gefühle für ihren poetischen und sagenhaften Inhalt kleidete er seine Erzählung in zwei Gedichte. Von dem Helden selbst wußte er nur zu rühmen: „Er leuchtete durch die Verdienste eines großen Lebens und apostolische Tugenden (oder Wunderkräfte) hervor"). An Aufzeichnungen oder mündlichen Überlieferungen fand sich offenbar nichts. Es darf nicht eingewendet werden, daß durch das lange Verschlagensein

1) Migne PL 80,183 f.

) L. I c. 26 (a. a. O. S. 63–68).

3) Ebd. S. 64.

der Mönche nach der Zerstörung des Klosters jene verloren gegangen und diese erloschen seien; denn das gemeinsame Leben setzten sie in Rom fort und erhielten sich im Nachwuchs als geschlossene Genossenschaft bis zur Heimkehr nach Montekassino. Wenn sie bei ihrem Wegzuge das Regelbuch und einige andere Schriften" mitnahmen und bis zur Rückkehr treu bewahrten1), werden sie auch die weitern schriftlichen Denkmäler, die St. Benedikt betrafen, nicht vergessen und mündliche Erinnerungen nicht haben aussterben lassen. Mag Paulus Diakonus, der jene Nachricht bringt, sie aus alten kassinesischen Berichten geschöpft haben, wie Traube2) annimmt, oder aus mündlicher Tradition, jedenfalls liegt in seinem Schweigen über anderes ein Beweis, daß damit seine Kenntnis zu Ende war. Dem Geschichtschreiber und seinen Mitbrüdern im Mutterkloster war St. Benedikt mehr ein Name als eine Persönlichkeit. Das Werk des Heiligen lag in hellem Lichte vor ihnen, aber die Sonne, von der das Licht ausging, war unter den Horizont bereits versunken.

Wenn schon dem Jahrhundert, in das Benedikts Leben hineinfällt, und dem anhebenden Mittelalter keine geschichtlichen Erkenntnisquellen mehr zu Gebote standen, um Person und Charakter desselben zu erfassen, wird es für die heutige Wissenschaft anders sein? Das ist die Frage, die wir zu stellen haben.

Die historische Literatur über den Mönchsvater hat sich, von Baronius und Mabillon angefangen, damit begnügen müssen, die wenigen geschichtlichen Tatsachen, die wir eingangs zusammenstellten, wiederzugeben und sie mehr oder minder reichlich mit Wundererzählungen aus den Dialogen Gregors d. Gr. auszuschmücken. Ein wirkliches Bild des Lebensganges und Charakters zu entwerfen, hat sie nicht gewagt, sehr begreiflicher Weise. Jüngst jedoch versuchte Dr. Ildefons Herwegen, neue Pfade einschlagend, dies zu leisten. Seine Schrift über den hl. Bene

1) Paulus Diac., Hist. Langob. IV 17 S. 122 u. VI 40 S. 179. ") Textgeschichte der Regula S. Benedicti', hg. von H. Plenkers (Abhandlungen der bayr. Ak. d. Wiss., phil.-hist. Kl. 25 [1910]) 30.

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