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Obenstehend ist die babylonische medizinische Keilschrifttafel aus Niffer von beiden Seiten in ungefähr Originalgröfse in Zinkotypie wiedergegeben. Das Original liegt im Konstantinopler Museum als Nr. 583. Für einige der Mitglieder habe ich Gipsabgüsse anfertigen lassen. Ob dieselben ankamen, weifs ich nicht. Von der Rückseite

1 Siehe PUSCHMANNS Handbuch I. S. 95. Die Zinkotype verdanken wir der Freundlichkeit von Herrn RHEINDT in Bukarest (Mitgl. d. Ges.)

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Zeile 8-29 ist auf Seite 217 eine Lesung in Typendruck mit assyrischen Keilschriftzeichen reproduziert. Die Übersetzung ist an vielen Stellen noch fraglich und selbst die Lesung, z. B. in der Mitte der Zeile 15 könnte oder stehen, was gänzlich verschiedene Schriftzeichen sind. Doch sei eine unverbindliche probeweise Übersetzung versucht:

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„Für dasselbe zweites Rezept: Samen der Pflanze Rannu, Samen des Baumes Schenu, Spezerei Kukru, Spezerei Buraschu, Spezerei

Körner von Buraschu, einen Topf alten Bieres sollst du zur einheitlichen Masse zerschneiden. Mit kochendem Safte von Kasu-Kraut sollst du es kneten, auf die Haut sollst du es streichen; auf seiner Schörfe (Scabies) mit der Hand sollst du es einreiben und verbinden.

Für dasselbe drittes Rezept: Uschappich-Kraut, Getreide Tuntu, Bier aus Hyoscyamus, Mehl von Getreide Laptu, Pflanze Haschu, Pflanze Bariratu mit Palmwein auf ein kleines Coliertuch sollst du es gießen, auf die Hand sollst du es streichen, mit der Hand sollst du es verreiben und verbinden.

Für dasselbe viertes Rezept: Uschappich-Kraut, Mehl von Getreide Laptu, Pflanze Nuhurtu, Pflanze IM-HAR, Zweig vom Baum Binu sollst du zur einheitlichen Masse zerschneiden, mit Palmwein auf ein kleines Coliertuch giefsen; zuvor sollst du Fluchmehl aufstreuen; dann sollst du (dies) auf die Haut streichen, mit der Hand sollst du es verreiben und verbinden.

Für dasselbe fünftes Rezept: Uschappich - Kraut, Kasu-Kraut, Zweig vom Baum Schuschu, Pflanze AN-UT sollst du zur einheitlichen Masse zerstofsen, in Wasser werfen, in einem qatrinu genannten Gefälse macerieren, seine Füfse damit einreiben, zuvor aber Talg einreiben und er wird genesen.

Für dasselbe sechstes Rezept: Einen Topf sollst du nehmen, du sollst ihn zerstofsen, Spezerei AN-NINIB, Pflanze Haltappanu, Pflanze KUR-KUR sollst du pulverisieren, mit Palmwein auf ein kleines Coliertuch giefsen; zuvor sollst du Fluchmehl aufstreuen; in die Haut auf seiner Schörfe (Scabies) mit der Hand sollst du es verreiben und verbinden.

Für dasselbe siebentes Rezept: Einen Zweig vom Baum Schuschu sollst du mit Saft von Kasu-Kraut kneten, colieren und ihn verbinden und er wird genesen.

Für dasselbe achtes Rezept: Holz Binu, Pflanze Maschtakal, Holz NAM-TAR sollst du zur einheitlichen Masse zerschneiden; Spezerei Kukru, Spezerei Buraschu sollst du zerstofsen, (beides) zur einheitlichen Masse vermengen, in ein kleines Coliertuch und einen Topf giefsen, ihn verbinden und er wird genesen."

Diese in allen Einzelheiten ganz unverbindliche Übersetzung von Rezepten gegen Eczema oder Scabies möge einen allgemein orientierenden Einblick in die altbabylonische Rezepttherapie und ihre nahe Verwandtschaft mit den mittelalterlichen Arzneibüchern zeigen. Ich habe

mehrfach Vorarbeiten des auch um die Keilschriftmedizin hochverdienten Pariser Abbé SCHEIL verwendet, der zuerst auf diesen Text hinwies und ihn zugänglich machte.

b) Ein babylonischer Zahnwurmtext,

geschrieben von der Hand des Nabunadinibru, Sohn des Kudaranu. Der an Zahnschmerzen Leidende, für den sie geschrieben sind, scheint Marduknadinachu geheifsen zu haben.

Da die babylonischen Schriftzeichen weniger bekannt sind als die assyrischen, geben wir hier zunächst die Originalschrift in assyrischen Zeichen, was nicht viel anderes bedeutet, als wenn der Setzer von heute

ein in deutschen Buchstaben (Fraktur) geschriebenes Manuskript in lateinischen Typen (Antiqua) setzt.

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Umschrift und Übersetzung dieses Keilschrifttextes lauten.

1 ul-tu (il) a-nu-um

Als Gott Anu

ib-nu-u šam-u

schuf den Himmel,

šam-u

der Himmel

ir-si-tum
die Erde

nârâti
die Flüsse

5 a-tap-pa-ti

die Kanäle

ru-šum-ta
der Schlamm

il-lik tu-ul-tu

da ging der Wurm;

ana pân (il) e-a

ib-nu-u ir-si-tum

schuf die Erde,

ib-nu-u nârâti schuf die Flüsse, ib-na-a a-tap-pa-ti

schufen die Kanäle,

ib-na-a ru-šum-ta schufen den Schlamm,

ib-nu-u tu-ul-tu

schuf den Wurm,

ana pân (il) šamaš i-bak-ki

beim Anblick der Sonne weinte er.

il-la-ka di-ma-a-ša

Vor das Angesicht des Gottes Ea kamen seine Tränen:

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,,,,Ich gebe dir das Holz MA, welches reif (faul?) ist,

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