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Mutig und tatenfroh hat unsere kleine Schar bisher ihren oft steinigen und dornigen Weg zurückgelegt. Die Schwelle des angeblich für so junge korporative Lebewesen kritischen dritten Jahres ist überschritten unter günstigen Aspekten, wie uns dünkt. Also auf glückliches Weitergedeihen!

Zu einem Rückblick auf das bisher Geleistete ist es heute noch zu früh, aber es scheint mir an der Zeit, einmal die Umstände und Ereignisse darzulegen, welche zur Gründung unserer Gesellschaft geführt haben, zumal ich, entgegen sonstigen Gepflogenheiten, diese Zeitschrift vor zwei Jahren nur mit knappsten Worten eingeleitet habe, ohne mich und die Leser mit Präliminarien aufzuhalten.

Als die historische Richtung in der deutschen Medizin und Naturwissenschaft zu erstarken begann, ihre einzelnen Vertreter sich zu finden und zusammenzuschliefsen trachteten, waren die Versammlungen deutscher Naturforscher und Ärzte der gewiesene Boden des Zusammentreffens und der gemeinsamen Betätigung und das soll auch in Zukunft zum Heile unserer Wissenschaften und ihrer Geschichte so bleiben!

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Im Jahre 1886, als die Naturforscherversammlung zu Berlin tagte, war die Historie noch in Latenz. Altmeister AUGUST HIRSCH hat Dornröschen", wie man sie jüngst öfters genannt hat, noch nicht aus dem Schlafe wecken wollen; er zeigte nur ihr Schlofs in

einer kleinen Sammlung historischer Gegenstände. In der von ihm vorbereiteten und geleiteten „,Sektion für medizinische Geographie, Klimatologie und Tropenhygiene" kam nur unsere geographische Schwesterwissenschaft zu Worte; von Geschichte war nicht viel zu

spüren.

Dagegen trat der Wiener Vertreter der Medikohistorie, der damals im Zenit seines Ruhms stand, THEODOR PUSCHMANN, 1889 zu Heidelberg in der 3. allgemeinen Sitzung der Naturforscherversammlung bedeutend für die Pflege der Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften in die Schranken und begründete fünf Jahre später zu Wien 1894 die

34. Abteilung für medizinische Geographie, Statistik

und Geschichte,

in welcher die Historie zwar noch seitwärts durch den Tropenwald als räudig Schäflein trabte, aber doch wenigstens genannt wurde und in den angemeldeten Vorträgen schon eine beachtenswerte Fülle aufwies. Eine kleine historische Ausstellung gab diesem ersten Debut noch mehr Nachdruck und Relief.

In Frankfurt a. M. 1896 ergriff die Geschichte gleichfalls das Wort, wenn auch die ,,hochaktuell" gewordene Tropenhygiene ihre bescheidene Stimme vollkommen übertönte.

Mit Düsseldorf 1898 beginnt eine Periode ununterbrochener Betätigung. Dort stand Dornröslein Geschichte zum ersten Male völlig wach vor aller Welt auf eigenen Füfsen. Die Tropenhygiene war abgetrennt als besondere Sektion, fand, da der erste Kolonialenthusiasmus verraucht war, überhaupt keine Redner und suchte Unterschlupf bei der Abteilung Hygiene, wo sie auch hingehört.

War das Arbeitsfeld nach einer Seite derart neu abgegrenzt und wesentlich eingeschränkt, so wurde es nach einer anderen Seite zum erstenmale um so stolzer erweitert: die ganze Geschichte der Naturwissenschaften ward mit in den Arbeitsbereich einbezogen und der volle Sektionstitel lautete:

Abteilung 34: Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften; historische und geographische Nosologie.

123. Sept. Bedeutung der Geschichte für die Medizin und die Naturwissenschaften. ,,Tageblatt", S. 173-178.

Was OEFELE und ich in Düsseldorf in Ausstellung und historischer Festschrift zu leisten versuchten, will ich hier nicht weiter hervorheben. Genug, dafs die historische Abteilung für sich allein als der blühendsten eine bestand, so blühend, dass manche ältere Sektion verwundert sich die Augen rieb und in die Worte des "Faust" ausbrach:

Sie überwächst uns schon
An mächt'gen Gliedern .

Möge auch das weitere Wort der ,,seligen Knaben" zur Wahrheit werden:

Wird treuer Pflege Lohn

Reichlich erwidern.

Jedenfalls glaubten die rheinischen Medikohistoriker mit Recht sagen zu dürfen:

Das lang Erstrebte

Hier ists getan!

Soweit Düsseldorf! 1

Auf der glänzenden Müncher Versammlung von 1899 war freilich ein kleiner Rückschlag bemerkbar. Die Tropenhygiene, alias „medizinische Geographie", hatte sich, wie schon bemerkt, in Düsseldorf allein nicht als lebensfähig gezeigt; man vereinigte sie daher aufs neue mit der Historie und setzte sie völlig unverdientermassen im Abteilungstitel voraus:

Abteilung 35. Medizinische Geographie und Geschichte der Medizin,

1 Vielleicht darf ich meine Schlussworte zur Widmung der historischen Festschrift zur Düsseldorfer Naturforscherversammlung,,,Historische Studien und Skizzen zu Naturwissenschaft, Industrie und Medizin am Niederrhein“ (134173 S. Lex.-8°), hierhersetzen:

,,Noch ist die Muse der Geschichte bei den Herbstversammlungen deutscher Ärzte und Naturforscher nur selten zu Gaste geladen worden; niemals noch wurde ihr soviel Aufmerksamkeit entgegengebracht, wie es auf dieser Jubelversammlung (70.) in der rheinischen Kunst- und Gartenstadt der Fall sein wird. Möge ein gütiges Geschick es geben, dass sich ein Gastrecht in Hausrecht wandle und die Geschichte unserer Disziplinen zur ständigen Begleiterin der Forschung werde!"

Gilt doch gar vieles von dem damals Gesagten noch heute und das Stofsgebet am Schlusse kann man auch jetzt noch so recht von Herzen sprechen, wenn eine geringe Besserung auch nicht zu verkennen ist.

obgleich sie im Vorjahre gar nicht geredet hatte und auch in München mit keinem Vortrag hervortrat. Um so bedeutender kam die Schwester Geschichte zur Geltung, und in Aachen 1900 war man infolgedessen gerechter; die Geschichte trat in der Sektionsbenennung an die Spitze:

Abteilung 36. Geschichte der Medizin und medizinische Geographie.

Trotz des schlechten Besuches dieser Versammlung hat die historische Sektion auch in Aachen gelebt und in drei Sitzungen getagt, während manche andere Abteilung dort gar nicht zustande kam.

So war in den letzten Jahren des vorigen Jahrhunderts, entsprechend dem Anwachsen des historischen Sinnes in der deutschen Ärztewelt und bei den deutschen Naturforschern und dank der Rührigkeit der deutschen Vertreter der historischen Richtung, auf den Naturforscherversammlungen die Geschichte unserer Wissenschaften bedeutsam hervorgetreten, so hatten ihre Jünger einen vorläufigen Zusammenschlufs gefunden. Unerwartet und ungewollt gab die erste Versammlung im neuen Jahrhundert der Sache eine neue Wendung.

Der schwache Besuch Aachens und das dadurch bedingte geringe Leben in einer ganzen Reihe von Sektionen bot einer starken Strömung im Vorstande der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte" willkommenen Anlafs, unter dem Gesichtspunkt grösserer Konzentrierung d. h. um der immer weiter gehenden Spezialisierung Einhalt zu gebieten, die Zahl der Abteilungen zu vermindern. Dafs diesem Bestreben des Zusammenwerfens mehrerer Sektionen die eben erkämpfte historische Abteilung als die jüngste vor allen anderen zum Opfer fallen würde, war von vornherein klar. Zuerst sollte die Historie nach altem Brauch mit Hygiene, Tropenhygiene, Bakteriologie und medizinischer Geographie vereinigt werden (siehe Geschäftsbericht 1901), doch wollte es ein gütiges Geschick, dafs zuletzt ihre Angliederung an die gröfste aller Abteilungen, an die 14. für „innere Medizin, Pharmakologie, Balneologie und Hydrotherapie" beschlossen wurde. Dies war ein so gewaltiges Arbeitsfeld, dass bei einer stark besuchten Versammlung, wie sie für Hamburg in sicherer Aussicht stand, noch ein Schimmer von Hoff

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