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,,Der Gerechte erbarmet sich auch seines Thieres!" -Um wie viel nåher stehen meinem Herzen meine Mitmenschen! Selbst in dem Uebelwollenden, der mir wehe that, darf ich das Wesen meines Geschlechts nicht verkennen.

Dein Wort, o Herr, sei meine Stüße, wenn meine heiligsten Vorsäge wanken, es stårke und kräftige meinen Muth zu beharren in allem, was recht ist; besonders wenn die Stunde der Anfechtung naht, stehe mir dann bei der Trost deiner Verheißung, auf daß ich nie unfreundlich und ungeduldig verzage.

Ein Blick in die mich umgebende Natur, die oft scheinbar widerstrebende Mittel und Kråfte für ihre große Haushaltung anwendet, erwecke mein gläubiges Vertrauen zu dir, du ewige Weisheit, damit ich inne werden möge, daß alle Dinge, selbst feindliche Berührungen, denen, die Gott lieben, zum Besten dienen müssen. In diesem Leben müssen dem beschränkten Blicke Verworrenheiten begegnen, damit das Herz ihre Ausgleichung jenseits erwarte. Nur Anfänge bieten sich hienieden dar, deren Entwicklung jenes Leben auf sich nimmt. Da wird dann mein Glaube zum Schauen; da werde ich die rau

hen Felsenwege segnen, die zu den Auen des Friedens mich führten. Nur möge meine Seele sich standhaft bewahren, keine Verschuldung auf sich zu laden; und wo meine Schwachheit fehlte, da sei mein Bestreben bereit, zu verbessern, zu vergüten, was von mir nicht recht gethan war. Mit diesem Vorsage trete ich nach dieser stillen Stunde der Andacht in das handelnde Leben. Unterstüße du, Gott der Barmherzigkeit, mit deiner Kraft meinen Willen, fest zu halten an dem Geseß, welches du in das Gewissen mir schriebst. Mein ganzes Leben sei ein betendes Anschauen deiner unendlichen Gnade und Güte, so wie dein heiliges Walten eine fortgesezte Wohlthat ist, für alle deine Geschöpfe.

O, du Wesen aller Wesen!
Deine Güt' und Herrlichkeit
Füllt das weite Reich der Zeit;
Auch der Mensch ist auserlesen,
Von der niedern Erde schon
Aufzuschau'n zu deinem Thron.

Glauben und Unglauben.

Der Glaube ist ein Fürwahrhalten dessen, was nicht durch eine unmittelbare oder sinnliche Erfahrung zu uns gelangt, sondern durch die Vermittelung der Vernunft, als wahr, erkannt wird. Der Glaube in göttlichen Dingen ist nicht sowohl eine Pflicht, als eine unumgängliche Nothwendigkeit, welche tief in unserm innersten Leben gegründet ist. Der Glaube an Gott, an die Unsterblichkeit der Seele und an eine ewige Folge unserer Handlungen ist ein unabweisbares Bedürfniß unsrer geistigen Natur. Ja, sogar die rohen, wildesten Völker, die keine andere göttliche Offenbarung kennen, als den erhabenen Anblick der unermeßlich reichen Fülle der herrlichen Weltnatur, fallen nieder und beten das geheimnißvolle Wesen an. Im Gemüthe des redlichen Zweiflers kann dieser Glaube

durch harte, für uns unbegreifliche Schicksale erschüttert, aber nicht entführt werden, so wie die Pflanze durch Windstöße wohl hin und her bewegt, jedoch ihrem Boden nicht entrissen werden kann. Der entschiedene Ungläubige, der sich der frommen Gläubigkeit, als eines Bedürfnisses schåmt, welches nur schwachen Seelen gezieme, kråftigeren Geistern aber fremd set, - wird es nicht dahin bringen, diesen Glauben gänzlich in seinem Gemüthe zu ertödten. Anwandelungen von Aberglauben werden ihn oft überraschen und seine Glaubensverleugnung für Lüge erklären. Immer liegt eine Selbsttäuschung bei dem Unglauben zum Grunde, er mag nun hervorgehen -entweder aus dem thörichten Bestreben, mit einem Scheine von Geistesüberlegenheit zu prahlen, oder aus der frevelhaften Absicht, das Gewissen zum Schweigen zu bringen und ungehindert zu thun, was den Sinnen gelüftet. Der wahre Glaube wurzelt tief in dem Gefühle unserer Abhängigkeit von unserm himmlischen Vater! Die Vernunft ist Pflegerin dieses Glaubens, und die feste Zuversicht, die ruhigste Ergebung in die Fügungen des ewigen Vaters ist die Frucht! Die Vernunft, dieses heilige Licht von Gott, darf nie den Glauben verlassen,

wenn er nicht auf Abwege gerathen, wenn er nicht in Wahn und in den Irrthum verfallen soll, der in Ueberladungen und Verhüllung den innern Kern. so leicht aus dem Auge verliert. Jesus Christus,

der so lebendig in sich selbst die höhere Vernunft darstellt, diese Kraft, zu vernehmen das Göttliche, das Himmlische, Er, der Heilige, war der Held dieses Glaubens, der sein ganzes irdisches Leben erleuchtete und ihn begleitete bis in den Tod. In den Offenbarungen, die Chriftus von Gott und einem Gottesreiche dem menschlichen Geschlechte mitgetheilt hat, findet der rechte Glaube die wahre Kraft seines Lebens.

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