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hältniß zwischen Gott und den Menschen enthält; ich blicke auf den Kreis, der zunächst mich umgiebt und mir heilige Verpflichtungen vorhält. Ach! wie viel Mangelhaftes finde ich noch an der unmittelbaren Wirksamkeit, die von mir ausging, und an dem Beispiele, welches ich gab. — Wohl nicht immer begleitete die volle Heiterkeit der Geduld jene, wie dieses! wohl nicht immer ergriff ich freudig genug die Gelegenheit, Freude um mich her zu verbreiten, wenn körperliche Leiden mich drückten! Wohl - nicht immer habe ich dankbar genug mich der günstigen Verhåltnisse gefreut, die mich in den Fall seßten, Gutes zu wirken! und selbst die gelungenfte That meiner Kraft, und die ruhigste Stille, mit der ich etwa mein Leiden ertrug, waren beide ganz rein vor Gott von aller eitlen Selbstgefälligkeit? - War mein Thun und Lassen immer begleitet von der heiligen Demuth, die aus dem Munde unsres Heilandes spricht: „Und wenn ihr alles gethan habt; so sprecht: wir sind unnüße Knechte!"

Herr! Herr und mein Gott! mit tiefbewegter Seele blicke ich zu dir, o du Herzenskündiger! wer ist rein vor dir! wer kann wissen, wie oft er fehlet! Verzeihe mir die verborgenen Fehler. Erfülle mich

mit der Kraft deines Geistes, daß ich mehr und
mehr mich loswinde von den Mångeln und Fehlern,
die mich noch immer empfinden lassen, wie viel mir
fehlt an der Gerechtigkeit, die vor dir gilt. Nie
weiche von mir die heilige Demuth, diese sichere Füh-
rerin auf dem Wege zur inneren Vollendung.
Du, Herr, haft meine Tage bestimmt, ich weiß es
nicht, wie fern oder nahe mir der lezte ist; aber je-
der Zeitabschnitt soll mich erinnern:

Die Jahre dieser Pilgerzeit
Sind uns zum Heil gegeben;
Wir sollen hier mit Emfigkeit
Nach höchster Tugend streben;.
Uns jeder Gabe Gottes freun,
Ihm unser ganzes Leben weihn,
die Menschen lieben.

Wie er,

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Ermunterung zum Dank gegen Gott, auch in traurigen Verhältnissen des Lebens.

Gott! du heiliger und segnender Vater deiner Menschen, die du erschufft, auf daß sie durch Fortschritte zur innern Veredlung immer würdiger werden, um einst Genoffen deines himmlischen Reichs zu sein, zu welchem du die Seelen durch läuternde Anfechtung der Erdenwelt führst! Erfülle mich, Vater der Liebe, mit deiner Verheißung: daß deinen Kindern alle Dinge, und selbst niederbeugende Verhåltnisse zum Besten dienen; daß du im Verleihen, wie im Entziehen, ein gütevoller Wohlthåter bist. Ja, Herr und Lenker meiner Tage, zu dir flüchtet mit allen ihren Thrånen meine niedergebeugte Seele von einem theuern Grabe, welches in sich das Liebste verschließt, was mein Herz mit heiliger, mit beseli

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fortan und öde! D! laß, Vater der Liebe, den

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lichten verklärten Himmel, der jest meine Schwesterfeele umgiebt, herüber leuchten durch dies finstre Gewölf in mein nåchtliches Dasein!

Erziehung für die Ewigkeit einer geistigen Vollendung und Erhebung ist dies schnell vorübergehende Leben; eine Vorbereitungsschule ist es zu einer immer heiligern Thätigkeit, zu einer immer reineren Liebe. Wohl find es heiße Stunden, die Stunden der Prüfung in dieser Nebungsanstalt; aber sie führén zu den Beseligungen der innern Ruhe, welche durch die Unruhe des Kampfes befördert wird. In jeder Menschenbrust wohnet, aber waltet nicht immer die freie Willenskraft, sich aufzuringen von dem Niederdrucke der Unzufriedenheit, des Mißmuthes und der leidenschaftlichen Ungeduld, wenn unser reinstes Streben mißlingt, wenn unsere theuersten Hoffnungen scheitern. Wer durch redliche Thätigkeit und Beharrlichkeit im Guten zu dieser Ruhe des innern Friedens gelangt, und bei den widrigsten Schicksalen, bei den verworrensten Erscheinungen des großen Weltlebens, das Vertrauen zu Gottes allweiser Vorsehung festhält; wer es auch dann noch festhält, wenn

Stunden des Kummers ihm nåher kommen, wenn unerseßliche Verluste sein Leben veröden: der wird nach und nach ruhig und anspruchlos mit frommer Heiterkeit in sich einen Himmel anbauen, in welchem der Friede wohnet, wo die Liebe waltet; er wird uneigennützig und edek, die Menschen lieben; wohlwollend, schonend und helfend auch denjenigen sich nahen, die da irren und fehlen, die unverträglich den Frieden der Andern stören.

Wenn mitten unter den Erscheinungen einer harten, trauervollen Zeit ein edles Haupt sich erhebet, das innig Gottes Willen erkennet und Gott nachahmt, Segen und Wohlthat spendend, wohin es sein Auge wendet, und Anstalten gründend, die auf das vielseitige Heil seiner nahen und fernen Mitmenschen hinstreben; dann wird die theilnehmende Seele, die so gern sich des Wohls der gesammten Menschheit erfreut, den erscheinenden Gott der Liebe in solchem Ereigniß erblicken! sie wird dankend niederfallen und anbeten den hohen Lenker menschlicher Schicksale. → Aber plöglich hinweggenommen wird das würdige Haupt aus dem Kreise seiner wohlthätigen Wirksamkeit, von dem Flor seiner blühenden Stiftungen. Des Segens Duelle versiegt nun; verstummt ist die

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