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Engelstimme der Liebe, welche zur Eintracht, zu wechselseitigem Wohlwollen die Herzen berief; gewichen ist der Friede von dem geweihten Raume, wo die gottselige Seele waltete; in Trümmern drohen zu verfallen die Anstalten, welche Wohlstand, Veredlung und Erhebung verlassener und vernachlässigter Menschen bezweckten. Mit tiefer Trauer erblickt solches das theilnehmende Gemüth. Wird es auch hier den erscheinenden Gott der Liebe wahrnehmen? Wohl schwer ist es, bei so stürmenden und hemmenden Wendungen des Schicksals noch den Glauben zu retten: daß Glückseligkeit Aller der Zweck des ewis gen Vaters der Menschen sei; ach! der Menschen, die einander so vielfach das kurze Leben verkümmern! Aber auch hier soll das Herz nicht verzagen, der Muth nicht verzweifeln und nicht wanken der Glaube an den unerforschlichen Regierer, der über den Wolfen thront.

‚. Der einzelne Mensch hier unten überschaut nur die Einzelheiten des großen in einander greifenden Menschenlebens. Er, der Ewige, der mächtig und heilig waltet über das unermeßliche Weltall, der aus Wüsteneien. fruchtbar blühende Fluren, aus den Trümmern verheerter Städte verjüngtes, frisches Le

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ben hervorruft; er allein weiß, was dem ganzèn Reiche seiner Schöpfungen, was selbst dem Einzelnen ersprießlich ist. Er, der ewig Weise, hat auch meine Glückseligkeit bestimmt und meine Verluste geordnet, um meine Wohlfahrt, besonders in ihren Beziehungen auf das Ewige, zu begründen. Sollte ich trostlos verzagen an dem Grabe, das meine Thrånen beneßen, daß der ewige Geist der Liebe aus meinem vielfach verarmten und schmerzenvollen Leben auch sie hinweg nahm, welche die Freude, der Trost meines Herzens war! — Dank ihm, heißer, inniger Dank! daß er ste mir gab; daß sie so lange die Meinige war. Das Andenken an ihre Tugenden, an ihre sanfte Milde, an ihr Wohlwollen, ́an ihre Versöhnlichkeit, an Alles, was sie wirkte und that, richte mich auf, wenn ich verlassen die Stellen umwandle, die mit den Spuren ihres schönen Daseins bezeichnet sind.

Theure, verklärte Schwester, du trauerst nicht, wie ich dir nachtrauere. - Du wandelst in hellerem Lichte; hinter dir liegt das Leben der Thränen, die Welt der Verwirrungen und des Wahnes; dir ist klar, `was uns dunkel erscheinet. Im frommen, gottergebenen Herzen will ich dein Andenken tragen, bis

auch meine schmerzvolle Hülle in Staub zerfallen und mein erlöster Geist sich aufschwingen wird, wo der Vater der Liebe uns wieder zusammen führt.

Stärke du, o himmlische Kraft, meine bange Seele; stärke in ihr den Vorsaz, festzuhalten im Glauben an deine Weisheit und Liebe; nicht müde zu werden im Ringen nach Licht und Recht, und rüftig Gutes zu wirken, so lange mein Tag} währet. Amen!

Gott in der Natur und in der Kraft

der Tugend.

Hier Pier stehe ich in Gottes lebendiger Schöpfung; wohin mein Auge sich wendet, umringen mich Wunder der Herrlichkeit; überall sprechen zu mir Zeugen der Allmacht, die ich nicht zu durchdenken vermag; ich sehe Spuren der Weisheit, die meine ganze Seele mit Erhebung und andachtsvoller Bewunderung erfüllen; ich vernehme, ich empfinde den Anhauch einer unendlichen Liebe, die erhaltend, die beglückend und beseligend das unendliche All der Welten, wie jedes einzelne Wesen umfaßt, welches als Atom im Ocean der Unendlichkeit schwimmt. Gott!

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Gott! Heiliger! Ewiger! du bist dort, wo strahlende Welten ewige Gottesdienste feiern! du bist dort du, den kein Name nennt; du bist auch hier, wo meine Seele zu dir betet.

Ich wandere einsam und sinnend durch den aufblühenden Garten, durch die sonnige Flur:

in

jedem Sonnenstrahl berührt mich ein Glanz der Herrlichkeit Gottes; in jedem Hauche, der kühlend mein Gesicht anweht, fühle ich den Odem des Ewigen, der Leben und Glückseligkeit ausgoß über den ganzen Haushalt der Natur.

Kräfte, unerforschliche Kräfte wirken durch einander und wechselseitig für einander; und hoch und niedrig, klein und groß, dient ein Wesen dem andern, und empfångt wiederum von einem dritten die Beförderung seines Daseins; bewußtlos das Niedere im Thiere, mit Bewußtsein das Höhere im Menschen! Ich betrachte die kleine geschäftige Ameise, wie sie ruhig und sorglich ihr wohlgeordnetes Familienleben betreibt; ich sehe den Wurm, der aus seinem Schlummerlager im Schooße der Erde hervorgeht; seine Nahrung ist ihm bereitet, er lebt, er genießt, bringt seines Gleichen hervor und kehrt zurück in den Staub, aus welchem er entstand; ich bemerke den Vogel, wie er sein Neft auf den wiegenden Zweig bauet, wie er es gegen den Angriff der stürmenden Witterung schirmt; wie er seine Brut mit angemessener Nahrung versorgt; und eine Stimme

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