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heilig und ewig ist, was der Ewige will! Vom Aufgange bis zum Niedergange herrscht das Geseß seiner Barmherzigkeit. Aber dieselbige Stimme, welche jene Verheißung verkündet, läßt uns auch vernehmen, daß wir berufen sind, so viel an uns ist, mitzuwirken, daß der Wille Gottes, der das Heil Aller bezweckt, schon hier auf Erden geschehe. Wenn wir in Recht und Gerechtigkeit, und immer demuthsvoll vor Gott wandeln; wenn wir, wie unser Vater im Himmel, Barmherzigkeit üben gegen unsern Mitmenschen, welches Volkes, welcher Sitte, welches Glaubens er sei; wenn wir mit Nachsicht und Bereitwilligkeit verzeihen, wie unser Meister seinen Feinden verzieh; wenn wir unbedingtes Wohlwollen üben und Liebe: dann geschieht durch uns der heilige Wille unsers Vaters im Himmel. Wenn ich mit Engelzungen redete," spricht, des göttlichen Geistes voll, ein erleuchteter Nachfolger Chrifti; ,,und håtte die Liebe nicht, so wåre dies alles nichts nüße." Liebe ist das große, allumfassende Grundgeseß in dem Reiche Gottes.

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Vater im Himmel, dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf unsrer Erde. Möge

denn auch durch mich, so weit meine Kräfte reichen, geschehen dein heiliger Wille. —

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Wie deine Hand das All erhålt;
Wie fie beglückt, was lebt und ist:
So finde mich die kleine Welt,

Die mir verlichen ist. 119 892 Ep.

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Das Leben in der Welt,

gegenüber

dem Leben in Gott.

Heilige Stille der Nacht, du besänftigest, du beruhigest die legten Bewegungen, welche die Geschäfte des Tages zurückließen; die Aufforderungen des thätigen Lebens schweigen. Ruhe, dieser sanfte Ton in den Gewirren des Lebens, ergießt seine Erquickung über die müden Kräfte. Ungestört kann ich über die Erfahrungen meines entflohenen Tages nachdenken! Mir selbst überlassen, blicke ich, von diesem Standpunkte der Zurückgezogenheit hinüber in das Streben und Leben der Welt. — Wie ganz anders erscheinen dem unbefangenen Blicke die Gestalten, welche die lichten Höhen und die

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dunkeln Niederungen des großen Weltlebens durchwandeln. Selbstsucht, Leidenschaften und Wahn hier unten, wie dort oben, sind die bewegenden Kräfte aller der Sørgen und Bestrebungen, die einander heimlich tåuschen, oder offenbar feindlich durchfreuzen. - Welche Anstalten werden gemacht, welche Anstrengungen werden aufgeboten! wie viel åußere und innere Ruhe wird aufgeopfert, um zur Ruhe zu einem unverkümmerten Selbstgenusse zu gelangen; und wenn das Ziel erreicht ist, und die Befriedigung nicht gewährt, die es darzubieten schien, oder nicht in dem Maße gewährt, welches die unersåttliche Phantasie mitbrachte: dann tritt sogleich Unmuth und Mißvergnügen an die Stelle des Genusses; und die Steigerung des Genusses führt Sättigung, Ueberdruß und Ekel herbei. Die begiervolle Seele nimmt einen neuen Anlauf, die Verwirklichung ihrer phantastischen Wünsche zu erjagen, ohne sich durch frühere Erfahrungen abschrecken zu lassen, die schon oft ihre Erwartungen getåuscht hatten. Da taumelt, wie ein Trunkener, der vers wilderte Sinn von einer betäubenden Lust zur andern; die Betäubung schwindet, und eine wüste, drückende Leere bleibt zurück. Der Mensch ist

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in nichts so beståndig, als in der völligen Dahingebung: sich von seinen phantastischen Träumen belügen, und vom äußern Schimmer tåuschen zu laffen. Tief verwundet, ja selbst reuevoll, kehrt er von der Täuschung zurück, nur nicht zu sich selbst. Wie viel Elend ist mit dem Glanz der Hoheit bekleidet! wie groß ist die Zahl der Darbenden, die mitten im Ueberfluß irdischer Güter, den Anbau eines seligen Lebens vergeblich versucht! Die Sehnsucht darnach ist schuldlos, ist gerecht und hat ihre Vollmacht vom Himmel; aber in der Wahl der Gegenstände, an welche wir sie mit ihren Ansprüchen verweisen, da liegt der Irrthum, der so gern Himmel und Erde vermischt.

Eitle Freuden werdet ihr
In den ernsten Augenblicken,
Wenn der Tod uns ruft, und wir
Uns nur haben, noch entzücken?

Werdet ihr zum Gråberhain

Tröstende Begleiter sein?

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Ach! wir såen auf den Boden der Vergänglichkeit, um dauernde Früchte zu ernten; wir senden thörichte Seufzer in die Luft, als wåre von flüchtigen Winden das Heil, der Friede zu erwarten,

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