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Dies Leben in Gott ist nicht ein dumpfes, gedankenloses, blindes Schweben in dunkeln Gefühlen, die gehaltlosen Nebelgestalten nachziehen; es ist ein helles, heitres Selbstbewußtsein, ein flares, freudiges Anschauen der Gegenwart und Herrlichkeit Gottes; es ist ein lebendiges Erkennen seiner Offenbarung, die in heiligen Stunden innerlich in unserm Gemüth, und äußerlich in den Wundern der Natur, zu ihm uns erheben. Das Leben in Gott ist die wahre Heimath, die selige Ruheståtte unsers unsterblichen Geistes. Es ist die lichte Höhe, wo die Täuschungen schwinden! Da leuchtet eine helle, geistige Sonne! Die Sonne der Wahrheit, welche die Dinge, die uns umgeben oder begegnen, in ihrer wahren Bedeutung erkennen läßt. Erfreuliche, wie das Widerwärtige, selbst die dunkeln Schattenstellen, die Gråber geliebter Freunde, erscheinen im Lichte dieser Sonne als Uebergangspunkte an der Grenze des irdischen Daseins. Unruhe, Wechsel und Tod herrschen in dem Leben der Welt: ewigen Frieden und unsterbliches Wesen gewährt uns das Leben in Gott. Hier erhebt mein Geist seinen Blick zu einer hohen Gestalt: Jesus Christus ist es, der uns das Leben in Gott

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heller, als jemals ein Weiser, aufschloß. — „Vater im Himmel, nicht mein Wille, sondern der deine geschehe!" So ruft er aus, bei den furchtbarsten Begegnissen seines irdischen Wandels. Vater, dein Wille geschehe, ist das Wort der Weihe vor dem Eingange zu einem stillen, frommen Leben, — zu einem seligen Leben in Gott!

Hat reine, stille Frömmigkeit
Die Seele sich errungen:
Mit tröstender Zufriedenheit
Fühlt sie sich dann durchdrungen.
Sie traut auf Gott!

ihr Glaube spricht:~/

Der Herr ist meine Zuversicht,
Ich weiß, an wen ich glaube!

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Betrachtungen über Leben und Tod zur Besiegung der Todesfurcht.

Das Leben führt zum Tode, der Tod führet zum Leben: so heißt das Gesetz, welches durch die unendliche Wesenreihe der Schöpfung waltet. Jedes Dasein geht eine Stufenfolge von Zustånden durch, von denen der eine immer die Vorbereitungsstufe des andern ist. So verhält es sich in der sichtbaren Außenwelt, die uns umgiebt, so in der unsichtbaren, die unser innerstes Wesen ausmacht, das ist: im Reiche der Sitten. Der Mensch durchwandert mehrere Stufen des Alters; auf jeder dieser Stufen wird es in verschiedener Rücksicht anders mit ihm; ob er gleich im Grunde in seinem Bewußtsein, unter Begleitung der Erinnerung und der Hoffnung, immer derselbe bleibt.

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So geht es, bis er an ein Ziel gelangt, wo eine größere Verwandlung, ein Lebensabschnitt von höherer Bedeutung, ihm bevorsteht: es ist das Ziel, welches die irdische Laufbahn beschließt der Tod. Daher ist es Pflicht, unsere Ansichten über diese lezte wichtige Verwandlung unsers irdischen Seins zu berichtigen.

Der Tod kann nichts Furchtbares für den haben, der ihn als den Führer in ein neues Leben betrachtet; und dies neue Leben da keine neue Erschaf

fung mit uns vorgeht

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kann nichts andres sein, als eine Fortsetzung des Lebens, welches wir diesseits des Grabes geführt haben; eine Fortsetzung, die mit erhöhten und geübteren Kräften ihre Fortschritte, mit helleren, geschärfteren Blicken ihre Ansichten und Betrachtungen beginnt: alles dieses aber nur nach dem Maße der Gewöhnungen und Fertigkeiten, welche die Seele in dem irdischen Dasein erwarb ; Gewöhnungen in der Fähigkeit, würdig zu genießen, Fähigkeiten in der Kraft, würdig zu handeln; beides nåmlich, wie es das Gesez in unserm Busen, das Gewissen, uns vorschreibt. Welch ein mächtiger Antrieb, nach Vervollkommnung zu streben, liegt in diesem Gedanken, welche

Aufforderung läßt er an uns ergehen, mehr und mehr unsre Schwächen abzulegen, die uns zur Trägheit im Guten hinabziehen, immer mehr uns loszumachen von den Fehlern, die unserer Veredlung, unserm Besserwerden Abbruch thun, und uns immer freier zu ringen von der Macht und Herrschaft des Irdischen, in so fern es in uns unedle Leidenschaften erweckt, und uns dem höheren, reineren Dasein abwendig macht!

Der Tod kann nichts Furchtbares für den haben, der dies Leben als eine Vorschule betrachtet, die ihn vorbereitet und weihet zu den Pflichten einer neuen, höhern Thätigkeit, und die ihn würdig macht zu den Genüssen einer reineren und dauerhafteren Glückseligkeit.

Aber welcher Geist der Weisheit und der Lehre waltet in dieser Vorschule unsrer Vollendung? Jesus Christus, dieser göttliche Lehrer und Führer, von dem himmlischen Vater zu uns herabgesandt, daß er uns einführe zu den Tiefen der Weisheit; daß er uns aufschließe das Reich des ewigen Lebens, wo heiliger und herrschender die Gerechtigkeit ist, die vor Gott gilt; Jesus Christus, dieser erhabene Menschenfreund, dieser Erlöser von Irrthum und

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