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Grabrede

bei der

feierlichen Bestattung

der unvergeßlichen

Elisa Frau von der Recke,

geb. Reichsgräfin von Medem,

am 16. April 1833,

gesprochen

von

D. Moris Ferdinand Schmalk,

Pastor.

So

So sank auch Sie hinab! Was wir schon lange ahneten und täglich nåher kommen sahen, das ist geschehen! Ein großer Geist ist uns entflohen, ein schönes Herz gebrochen, ein reiches Leben hat für uns geendet. Dieser klare Blick, von dem warmen Herzen durchdrungen, dieser lebendige Sinn für das Wahre und Gute, für das Einfache und Schöne, dieser noch im Spätherbst der Jahre jugendlich glühende Eifer für das Rechte und Edle, diese unermüdet schaffende, und segnende, heilende und beglüfür uns sind sie dahin. Wir stehen

-

ckende Liebe,
gebeugt an ihrer Gruft.

An solchem Grabe ziemte wohl ein stummer Schmerz. Doch, wer mag schweigen, wo die Pflicht ruft, und wo die Klage der Liebe laut wird in tausend Herzen? Was wir besaßen, tiefer fühlen wir's als je, indem wir es verlieren. Zum leztenmale schauten wir die theuren Züge, aus denen sonst uns

Weisheit sprach und Liebe; da tritt das große Bild des reich geschmückten Lebens noch einmal vor uns hin! Wir schauen es voll tiefer Wehmuth an; doch ob dem Auge die Thråne entfällt, das Herz erhebt sich himmelwärts. Tief präge ihr Bild unsrer Seele sich ein, ihr Geist lebe und wirke unter uns fort, und in unsrer Mitte walte ihre Liebe.

Viel hatte ihr der Ewige gegeben, aber viel Frucht auch wird der Herr der Ernte an ihr finden. Frühzeitig erwachte in ihr ein reger kräftiger Geist, in seiner jugendlichen Entfaltung schon nahm er die feste Richtung auf klare und befriedigende Wahrheit, blindem Glauben kühn entgegentretend und alles verschmähend, was nicht auf klar gedachten und überzeugenden Gründen beruhet. Diese Richtung war ihr bis zur legten Stunde des Bewußtseins geblieben, aber jede Einseitigkeit wußte sie dabei glücklich zu vermeiden.

Das höchste Ziel alles ihres Denkens, Strebens und Wirkens, war Licht und Recht, Menschenglück durch sittliche Veredlung, fittliche

Veredlung durch kindlich frommen Glauben, der, klar und warm, Geist und Gemüth zugleich befriedigte.

Des Menschen Vernunft war ihr heilig über alles, galt ihr für die höchste Gottesgabe, für den Funken aus dem Lichtmeere der Gottheit, für den Abglanz göttlicher Herrlichkeit, aber dem kalten Vernünfteln war sie niemals hold. Die höchste und reinste Vernunft war ihr in Jesu erschienen, daher stand ihr hoch über allen großartigen Gestalten, welche durch diese Welt gegangen sind, der erhabene Erlöser der Menschheit. Sie hing mit der heißesten Verehrung und Liebe ihm an, bekannte sich mit ganzer Seele zu den einfachen Wahrheiten seines Evangeliums, und es waren ihr selige Stunden, wo sie alle die Ihrigen um sich her zur stillen Feier des christlichen Bundesmahles vereinte. Ihre frommen Lieder haben den himmlischen Meister besungen, und haben Tausende und aber Tausende zum Himmel emporgetragen, so oft sie in christlichen Tempeln erklangen. Wer ist ein Christ? Die große Frage hatte sie Jahre lang ernst bewegt in ihrem Herzen, und fie hatte sich es zur Aufgabe geftellet, die Antwort nicht durch Wort und Schrift allein, sondern auch durch That und Leben zu geben.

Diesem reichen Geiste stand ein Herz ohne

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