Am Geburtstage. Durch dein allmächtig „, Erblickt' ich diesen Tag, Werde" In dem, für diese Erde, Den Kummer und die Freude, Die sich fortan mir nahn, Ich will sie, dankend, beide Aus deiner Hand empfahn; Du fandtest in die Nächte Des Kummers Licht und Ruh'; Es führte deine Rechte Mir Freund und Führer zu. Auf den Vergangenheiten Soll oft mein Blick noch ruhn; Sie mögen mich begleiten, Und lehren, Recht zu thun, Daß ich, zu deinem Preise, Dir, Gott, und mir getreu, Vor dir, Herr meiner Tage, Sei kräftig mein Gemüth, Wenn jeder Troft entflieht. Zu dir, o Gott, empor, Und hålt dem Blick der Thrånen Die hell're Zukunft vor. Trost der Ewigkeit. Ich fühle tief, wie oft ich fehle, Bedrångt vom Wahn der Nichtigkeit; Und doch wie dürftet meine Seele Nach Wahrheit und Vollkommenheit! Noch strahlt mir nicht Das volle Licht, Das uns zu beiden leitet. Oft überwältigt, wenn ich ringe, Den schwachen Muth ein leerer Schein, Die Nichtigkeit der eitlen Dinge; Und abgethan wird dort erst sein, Was hier mich quålt; Und was mir fehlt, Das werd' ich dort erwerben. Wenn siegend hier das Unrecht wüthet: Sein enger Schauplay ist die Zeit! Dort wird vergolten und vergütet, Wo du bist, Gottes Ewigkeit! Dich himmelan, Mein Geist, und sei getröstet! Abendlied eines Kranken. Schon bricht die dunkle Nacht herein; Der Tag verschwand, nicht meine Pein; Schon lange drückte keine Ruh' Des Schlafs mein mattes Auge zu. Und wandelt Furcht mich an und Graun : Zu dir erhebt sich mein Vertraun, Zu dir, mein Gott, voll Gnad' und Huld, O, rúste du mich mit Geduld! Du bist's allein, der Hülfe schafft ; Stehst du mir bei mit deiner Kraft: Dann bleibt mein Herz getrost und fest, Wenn Menschenhülfe mich verlåßt. |