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der, die mit einer ungewohnten seligen Empfindung ihre Seele erfüllten. In der dunkeln Ahnung ihrer Sehnsucht wurde es heller; es dåmmerte zu ihr die Geisterwelt herein, der die hochgeliebte Mutter, deren Bild sie im Herzen trug, schon so lange angehörte. Aus den Entzückungen, die jene Lieder in ihr erweckten, erstand die Begeisterung, die an eigenen Hervorbringungen dieser Art ihre Kråfte versuchte; der erste gelungene Versuch war das Lied: „Ich hoff' auf Gott." In einem, ihr Leben betreffenden, Aufsage schildert sie den Zustand der frühesten Aufregungen ihres Gemüthes mit folgenden Worten: „Schon als zartes Kind` wurde Andachtsgefühl die höchste Seligkeit meines Herzens. Wenn kindliche Leiden mein tiefbewegtes Gemüth niederbeugten und ich einen einsamen Augenblick gewann, in welchem ich niederknieen und dem lieben Gott mein stilles Leiden erzählen konnte, dann fühlte sich meine kindliche Seele erleichtert. So legte sich in meinem innersten Leben der Grund zu einer tröstenden und versöhnenden Andacht." Diese Worte der frommen

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Verfasserin eröffnen uns das Geheimniß der Seelenruhe, welche sich ihr unter allen Wendungen des irrsalvollen Lebens bewährte. Indem ste nun aber dunkeln Gefühlen sich immer ausschließender hingab; so gerieth sie in den Zustand, der von dem Schritte: zu weit nicht fern ist. Sie that diesen Schritt wirklich; aber ihre, mit ungemeiner Kraft ausgerüstete Vernunft kam ihr zu statten: diese, durch günstige Lebensumstände und Verhältnisse ein Mal aufgeregt, fand sich jedoch bald wieder zurecht, und an die Stelle mystischer Träume, phantastischer Hoffnungen und vermessener Forderungen an die Geisterwelt trat nun die hellere Glaubensfreudigkeit der reinen, einfachen Christusreligion, mit dem ruhigfrommen Sinn, aus welchem ein, Wohlthat und Liebe umher verbreitendes, Leben hervorging. In der ungetrübten Klarheit ihres Geistes, vereint mit der vollen Wärme und Innigkeit des Gefühls, umfaßte sie die ewigen Wahrheiten, die das unvergångliche Wort des erhabenen Welterlösers enthält. Solchergestalt ist ihre Religion kein starres, dürres

Verstandeswerk; sie ist vielmehr ein köstlicher Stamm, der in den Tiefen des Gefühls seine Wurzeln ausbreitet, oben aber in den Zweigen leuchtet die Sonne der Vernunft. Die Frucht dieses Stammes gewährte ihr die Kraft, unüberwunden zu dulden und die Kämpfe zu bestehen, womit das irdische Dasein auch die geweihteste Seele nicht verschont. Ein Zeugniß dieser Kraft Gottes hat sie in den folgenden Blättern zu einem kleinen Denkmale für ihre Lieben bestimmt: und so reicht sie von ihrem Krankenlager ihren Freundinnen und Freunden mit dieser Gabe die Hand.

Dresden, im März 1833.

Vorrede der Verfasserin.

Die Die bedeutende Anzahl schon vorhandener Erbauungsbücher macht, daß ich nur mit Schüchternheit meinen Freundinnen und Freunden diese anspruchlosen Ergießungen meiner Seele übergebe. Aber der Wunsch, diesen Theuren ein kleines Denkmal meiner Liebe, meiner Weltansicht und meines innersten Lebens zu hinterlassen, überwindet meine Schüchternheit.

Die mehresten dieser Lieder, Gebete und Betrachtungen wurden in einer traurigen, sturmbewegten Zeit niedergeschrieben. In schlaflosen Nächten, unter schmerzhaft drückenden Leiden des Körpers entwickelten

sich in mir die religiösen Gedanken, die ich dann in den stillen, geweihtesten Stunden meines Tages niederschrieb.

Der Geist der echten Christusreligion, der unser Gemüth freudig zu der kindlich vertrauensvollen Anbetung Gottes, unsers himmlischen Vaters erhebt, verbreitet über unser geistiges Leben eine sanfte, ununterbrochene Ruhe, und unterhält in der Seele das hohe Bedürfniß, welches seine Befriedigung in sich selbst findet.

Die Religion, diese unsre sicherste Führerin durch die Irrgånge des Lebens, soll aber nicht in einem bloßen Gewohnheitswerke bestehen, welches nur auf gewisse Stunden des Tages angewiesen ist; sie soll, wie ein stiller, heiterer Tag, ihr Licht über unser ganzes Dasein, über unser Thun und Lassen, über unsre Freuden und Leiden verbreiten. Ihr Mittelpunkt: der Gedanke an Gott, muß uns, bei allen Vorfällen des Lebens, gegenwärtig sein. Von da geht die Kraft aus, die uns aufrecht erhält, wenn trübe Stunden über uns kommen; wenn Störungen

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