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unsre besten Absichten vereiteln; die Kraft, die selbst über die Schmerzen des Siechthums erhebt; von da geht die Heiligung aus, die dem Genusse der Freude Würdigkeit giebt, daß ihm keine Reue nachfolgt. Soll aber der Keim der Religion feste Wurzel fassen in dem Gemüthe, daß er zu einem Baume des Paradieses erwachse: so muß der Saame früh gelegt werden. Dem zarten Kinde, das nach einer Blume greift, nach den Sternen hinweiset, kann und muß auf seine kindliche Frage schon eine Antwort gegeben werden, die auf den großen Vater hindeutet, von dem herab alles Gute kommt. Ein kurzes angemessenes Gebet zu dem Vater, dessen Kinder alle Menschen sind, kann und muß in den frühern Jahren der zarten Kinderfeele eingeflößt werden. Man säume nicht zu lange, das Kind auf den Heiland hinzuweisen; auf den heiligen Gesandten Gottes, der das Licht der höheren Weisheit vom Himmel herab zu den Menschen brachte. Man führe das junge Gemüth, nach Maßgabe der mehr und mehr sich entwickelnden geistigen Kråfte, immer tiefer ein in

das Heiligthum der Religion. So wird das der menschlichen Natur angeborne höchste Bedürfniß fester begründet, geschårft und verwächst gleichsam auf das innigste tief mit der ganzen geistigen Organisation.

Es war eine gute Sitte der frühern Zeit, daß man in jedem Familienkreise sich zu Morgen- und Abend - Andachten versammelte. O! ich weiß es,

welche Beseligungen ich in der Folge meines Lebens diesem Hausgottesdienst zu danken habe. Wie fühlte ich, als sechsjähriges Kind, mich erhoben, wenn ich das Lied nachsingen konnte: „Mein erst Gefühl sei Preis und Dank!" u. s. w. - Wie lebhaft hielt mir die Erinnerung meine kindischen Unarten vor, wenn das Lied angestimmt wurde: - „Der Tag ist wieder hin, und diesen Theil des Lebens, wie hab' ich ihn vollbracht?" — Und wie tief,

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gleichsam mit einem Schauer der Heiligung durchdrang es mich, wenn meine schwache, zitternde Stimme in das Lied einstimmte: ,,Lebe, wie du, wenn du stirbst, wünschen wirst, gelebt zu haben!" So entstand in meinem Gemüthe eine Grundstimmung, die mich in

den spåteren Jahren, und in allen Verhältnissen nicht

verließ. Höchst mißbilligen muß ich daher den Grundsag, nach welchem manche Erzieher wollen, daß erst, wie sie sagen, bei reiferem Verstande zu den jungen Seelen von Gott und göttlichen Dingen gesprochen werden soll. Dann müssen sich religiöse Ideen erst Raum in der Seele schaffen, die mit allerlei nüzlichen und unnüßen Kenntnissen angefüllt ist.

! möchten die guten Mütter auf meine Stimme hören, die hier aus einer beseligenden Erfahrung meines ganzen Lebens zu ihnen spricht.

Dresden, den 5. Mai 1826.

Geistliche Lieder.

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