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Bäumen an die Wurzel gelegt; darum welcher Baum wohl Blätter hat, aber nicht gute Frucht bringt, der wird abgehauen und ins Feuer geworfen.

Ihr aber, die ihr durch Gottes Gnade schon lebendige und thätige Reichsgenossen Christi seid und daher wohl mit dem Leibe auf Erden, mit dem Herzen aber im Himmel, d. i. nicht mehr euch selbst, sondern Christo und seinem Reiche, lebt: werdet im neuen Kirchenjahre immer eifriger! Euer ganzes noch hinterstelliges Leben laßt ein stetes Hosianna und Palmenstreuen sein auf dem Wege des in die Welt einziehenden Christus. Bleibet ihr in diesem Sinne bis zum Tode, wohl euch! An jenem schrecklichen Tage, wo die Bücher werden aufgethan werden, da werdet ihr mit Erstaunen finden, wie Er alles Gute, was ihr hier im Glauben für Christi Reich thatet, in das Buch ewiger Vergeltung eingetragen habe und wie auch eure geringsten Liebeswerke in eurer Rechnung stehen. O welche reiche Zinsen wird dann der himmlische Wucherer euch für das ihm Geliehene auszahlen! Und wenn dann Christus mit den Seinen endlich durch die Perlen - Thore des himmlischen Jerusalems einziehen wird, so werdet auch ihr unter dieser seligen Schaar sein und euer bittendes Hosianna in ewig jubelndes Halleluja verwandelt sein.

Darum:

Fahre fort, Zion!

Fahre fort im Licht,

Mache deinen Leuchter helle,

Laß die erste Liebe nicht,
Suche stets die Lebensquelle!

Zion, dringe durch die enge Pfort!
Fahre fort! Fahre fort! Amen.

Erste Predigt am heiligen Chrifttage.

HErr JEsu, Du Sohn des lebendigen Gottes, der Du einst in diese Welt gekommen und ein Kindlein geworden bist, um uns damit Deinen Himmel zu öffnen; der Du einst Sündern den Raum in der Herberge ließest und Dich in die Krippe im dunklen Stalle legtest, um uns damit den Eingang in die ewige Herberge Deines himmlischen Vaters zu bereiten: wir bitten Dich, laß uns doch das selige Geheimniß Deiner wunderbaren Geburt in diesen Tagen lebendig erkennen, desselben in unzweifelhaftem Glauben uns trösten und dadurch Bürger Deines Himmelreiches werden hier und

dort. D, führe uns in diesen Tagen nicht nur hin an die Pforten des Himmels, die Du durch Deine heilige Geburt geöffnet hast, sondern führe uns durch dieselben auch hinein, auf daß wir einst ewig bei Dir sein und Dich, unseren Heiland, loben und preisen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen!

In unserem neugeborenen Heilande herzlich geliebte Zuhörer!

Wir Menschen sollen in den Himmel kommen, so will es unser ewig gütiger Gott; wir sollen selig werden, wir sollen ewig leben; nachdem wir geschaffen worden sind, sollen wir nun nicht nur nie wieder vergehen, sondern in ewigem Schauen Gottes und in ewiger Gemeinschaft mit ihm und allen seligen Engeln ewig Gottes Liebe genießen, ewig glücklich sein, ewig uns freuen, ewig Ursache haben, Gottes Güte über uns zu preisen und zu frohlocken. Dazu allein hat uns Gott geschaffen, dazu hat er uns eine unsterbliche Seele gegeben und darum eine unaustilgbare Sehnsucht nach Freiheit von allem Uebel und nach vollkommener Erkenntniß und Seligkeit tief in unser Herz gesenkt. Darum hat auch Gott einst den neugeschaffenen Menschen in ein Paradies auf Erden gesezt. Dies sollte schon die Vorhalle eines ewigen Himmels und das kurze Leben in demselben schon das Vorspiel eines ewigen Lebens im Reiche der göttlichen Herrlichkeit sein.

Doch ach! wir Menschen sind gefallen, und wie wir daher aus dem irdischen Paradiese ausgewiesen sind, hinaus auf diese Erde voll Weh, Angst und Thränen, so war auch dies nur ein Schattenbild von dem, was zu gleicher Zeit droben vor Gottes Angesicht geschah. Denn auch der Himmel der Herrlichkeit ist uns nach unserem Falle verschlossen worden. Wie ein Cherub mit flammendem Schwerte einst den Eingang zum irdischen Paradiese und zum Baum des Lebens bewahrte, so bewahrte nun den Eingang zur ewigen Stadt Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit selbst mit dem drohenden Schwerte seines heiligen Gesezes, welches alle Uebertreter unwiderruflich davon ausschließt.

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Ach, meine Lieben, wenn wir nun keinen Heiland hätten, der uns die verschlossene Himmelsthür wieder öffnete, so wäre es uns besser, wir wären nie geboren, wir hätten das Licht dieser Welt nie erblickt, besser, Gott hätte nie den Rathschluß gefaßt und ausgeführt, uns zu erschaffen, besser, wir wären ewig in unserem Nichts verschlossen geblieben. So dachte auch David. Denn als einst Gefahr war, daß sein Geschlecht ausgerottet würde, welchem ja allein der Heiland der Welt verheißen war, da seufzte er, Gott seine Verheißung vorhaltend, im 89. Psalm: „Warum willst du alle Menschen umsonst geschaffen haben?"

Ja, ohne einen Heiland wären alle Menschen umsonst geschaffen. Denn welcher Mensch kann die diamantenen Riegel der göttlichen Gerech

tigkeit und Heiligkeit zerbrechen, damit die Thür des Himmels allen unreinen Sündern verschlossen ist? Oder welcher Mensch kann zu ihnen jagen: Thut euch auf, ihr goldenen Pforten, ihr Thore der Gerechtigkeit! und dadurch sie öffnen? So gewiß Gott nicht aufhören kann, gerecht und heilig zu sein, so gewiß kann er auch nur Heiligen und Gerechten die Thore seiner heiligen Gottesstadt aufthun. Dies sagt uns allen unser Gewissen. Selbst der Ungläubigste leugnet das nicht; denn warum sucht er sich den Glauben an ein ewiges Leben auszureden und dafür das flüchtige Leben hienieden in einen Himmel auf Erden zu verwandeln? - Weil er an einem jenseitigen Himmel verzweifelt.

Doch, meine Lieben, so vergeblich auch alles Werk des Menschen ist, sich damit selbst die Thüre des Himmels aufzuthun, so haben wir doch daran, daß sie sich uns öffne, nicht zu verzagen. Denn also stehet geschrieben in Gottes heiliger Offenbarung von der ewigen Gottesstadt: Ihre Thore werden nicht verschlossen." Und fragt ihr: Wer ist es, der die Thore der Gerechtigkeit uns aufgethan hat? so rufe ich euch zu: Kommt, kommt, meine Brüder und Schwestern, laßt mich euch heute hinführen an die offene Himmelsthür selbst. Laßt uns nach Bethlehem gehen, da werdet ihr nicht nur den schauen, der den Himmel uns aufgethan hat, sondern, damit euch kein Zweifel übrig bleibe, in den geöffneten Himmel selbst hinein schauen.

Doch, meine Lieben, ehe wir diese allerheiligste und allerseligste Stätte auf Erden betreten, laßt uns erst unsere Herzen zu Gott erheben in stillem Gebete, wenn wir zuvor gesungen haben werden: Ein Kindelein so löbelich 2c.

Text: Luc. 2, 1-14.

Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschäßt würde. Und diese Schahung war die allererste, und geschah zu der Zeit, da Cyrenius Landpfleger in Syrien war. Und jedermann ging, daß er sich schäßen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auch auf Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land, zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum, daß er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf daß er sich schäßen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln, und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren Hirten in derselbigen Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihrer Heerde. Und siehe, des HErrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des HErrn leuchtete um sie, und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht; siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der HErr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen, ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt, und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerschaaren, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen.

So laßt mich denn auf Grund dieser Geschichte aller Geschichten euch die fröhliche Weihnachtsbotschaft bringen:

Freuet euch! der Heiland ist geboren: der Himmel steht euch offen !

Zweierlei höret daher jezt:

1. daß durch die Geburt des Heilandes der Himmel wirklich und wahrhaftig geöffnet worden ist, und

2. daß wir daher nichts zu thun haben, als in den Himmel fröhlich einzugehen.

I.

Daß, meine Lieben, durch Christi Geburt allen Menschen der Himmel offen steht, darüber kann kein Zweifel sein. Denn was hören, was sehen wir heute! Kaum ist Christus im Stalle zu Bethlehem geboren, da erscheint draußen auf den bethlehemitischen Feldern des HErrn Engel, strahlend von der Klarheit des HErrn, und ruft den vor dem himmlischen Glanze erschrockenen Hirten zu: „Fürchtet euch nicht, siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird, denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der HErr, in der Stadt David." Und noch mehr! Der Himmel öffnet sich, die ganze Menge der himmlischen Heerschaaren kommt herab und singt vor den Ohren der erstaunten Hirten in himmlischen Wechselchören: „Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen." Sehet da, in Bethlehem und seinen Umgebungen erblicken wir alles, was nur zum Himmel gehört: der HErr des Himmels selbst ist da, als ein freundliches Kind in der Krippe liegend; die Klarheit des HErrn umleuchtet die Hirten und erhellt die Nacht mit himmlischem Lichte; die himmlischen Heerschaaren sind versammelt und mischen sich unter vor Entzücken sprachlose Menschen, und Himmelsmusik durchtönt die Lüfte. Ist's doch, als wäre nicht nur die Himmelsthür aufgegangen, sondern als sei der Himmel selbst auf die Erde gekommen und habe die Erde in seinen Umkreis bereits mit aufgenommen und eingeschlossen.

Sprechet nun aber nicht, meine Zuhörer: „Wohl hat sich einst über jenen bethlehemitischen Hirten der Himmel aufgethan, ja, ist selbst schon über sie herabgekommen, aber was hilft das uns? Sind nicht hingegen wir noch immer auf der Erde, und hält nicht Gottes Gerechtigkeit und Heiligkeit noch immer uns Sündern den Himmel fest verschlossen?“ sprechet nicht also! Die lieben Hirten waren ja Sünder, wie wir; sonst würden sie nicht bei dem Anblick der Klarheit des HErrn, wie der Tert sagt, sich so sehr gefürchtet haben. Wäre daher damals der Himmel den Sündern noch

verschlossen gewesen, so würde er auch für unsre Mitsünder, die lieben Hirten, verschlossen geblieben sein; da er aber ihnen einst heute in der Stunde der Geburt unsers Heilandes ohne ihr Bitten aufgethan wurde, ja, kam er da sogar selbst zu ihnen herab, so muß er nun auch allen Sündern aufgethan und zu ihnen herabgekommen sein.

Oder wollt ihr doch noch daran zweifeln, so frage ich euch: Sagt, wer ist das neugeborne Kind, das dort in der Krippe liegt? Es ist, wie der Engel des HErrn selbst es laut verkündigt hat, Christus, der HErr", der Jehova, es ist der ein Menschenkind, wie wir, gewordene Sohn des lebendigen Gottes selbst. In Bethlehem hat also einst heute Gott nicht nur einmal einige Menschen in menschlicher Gestalt besucht, dessen wir uns freilich nicht trösten könnten, nein, Gottes Sohn ist da selbst ein Mensch geworden, wie wir, ein Abkömmling unseres gefallenen Stammvaters Adam, wie wir, ein Glied unserer ganzen menschlichen Familie, wie wir, ein Blutsverwandter aller gefallenen Menschen, wie wir, ein Bruder aller Sünder! Was daher einst in Bethlehem geschah, geht nicht nur die Bethlehemiten, sondern alle, deren Natur Gottes Sohn an= genommen, also alles, was Mensch, alles, was Sünder heißt, an; daher denn auch der Engel des HErrn es laut ausruft: „Ich verkündige euch große Freude, die allem Volk", hört es wohl, die allem Volk widerfahren wird."

Hier liegt nemlich ein unaussprechlich großes, unerforschliches göttliches Geheimniß zu Grunde. Als Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit uns Sündern den Himmel verschließen mußte, und Gott wohl wußte, daß weder wir selbst, noch irgend eine Creatur im Himmel und auf Erden ihn uns wieder öffnen könne: da hatte er schon längst, ja, da hatte er schon von Ewigkeit den allerseligsten Rathschluß gefaßt, was wir nicht könnten, selbst zu thun, und zwar in einer Weise, daß dadurch zu seinem ewigen Lob und Ehren allen Creaturen kund und offenbar würde, wie göttlich groß, wie wunderbar, wie unbegreiflich, wie unermeßlich seine Liebe sei. Gott hatte nemlich den Rathschluß gefaßt, seinen lieben eingebornen Sohn selbst in die Welt zu senden, ihn einen Menschen werden zu lassen, alle unsere Sünden auf ihn zu legen, sie ihn tragen, durch die tiefste Erniedrigung bis zum Creuzestode ihn dafür genugthun, und so alle unsere Sünden vollkommen und auf ewig vertilgen zu lassen. Und das, was wir heute in Bethlehem mit unseren Augen sehen, das ist die endliche Ausführung jenes ewigen Rathschlusses Gottes, des himmlischen Vaters. Sobald Gottes Sohn ein Mensch geworden war, da war auch schon allen Menschen die unerträgliche Last ihrer Sünden abgenommen und auf Christum gelegt, da büßte schon das heilige Gotteskind, in dunklem Stall auf harter Krippe liegend, als

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