ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Erste Predigt am heiligen Pfingsttage.

HErr Gott Heiliger Geist, der Du einst in diesen heiligen Tagen Dich in die Herzen Deiner auserwählten Knechte ergossen, das dürre Land Deiner Kirche befeuchtet und es wieder grünend, blühend und fruchtbar gemacht hast, o siehe doch, auch jezt schmachtet Deine Kirche wieder gleich einem vertrockneten Felde und wartet dürstend Deines himmlischen Regens. Zwar erschallt noch immer unter uns der Donner Deines reinen Wortes; zwar fließen noch immer unter uns die Himmelsquellen Deiner unverfälschten Sacramente: aber ach, vergeblich ist alles unser Pflanzen, vergeblich alles unser Begießen, wo Du nicht selbst kommst und Dein Gedeihen gibst. Darum flehen wir heute zu Dir, HErr Gott Heiliger Geist, an diesem Deinem Feste, komm, o komm doch herab! Erhebe Dich, Du himmlischer Wind, ergieße Dich, Du himmlischer Regen, und bringe himmlisches Leben, himmlisches Licht, himmlischen Trost, himmlische Freude, himmlische Kraft und Stärke in unsere Herzen. Ein Pfingsten, HErr, ein neues Pfingsten, das ist es, was wir bedürfen. Wir sind es ja freilich nicht werth, daß Du uns in Gnaden heimsuchest; denn wie oft bist Du schon zu uns gekommen unter dem Schalle Deines Wortes und in der Stille unserer Kammer, und wir haben Dir nicht aufgethan! Aber es ist uns ja in Deinem Worte verheißen, daß Du in den lezten Tagen ausgegossen werden sollest über alles Fleisch, über Söhne und Töchter, über Jünglinge und Aelteste, über Knechte und Mägde; darum halten wir Dich bei dieser Deiner selbsteigenen Verheißung, die ja noch heute so fest stehet, als vor Jahrtausenden, und bitten Dich, gehe in diesen heiligen Tagen nicht an uns vorüber, laß unsere Herzen nicht leer bleiben, sondern komme zu uns. Du lässest ja Deine irdische Sonne Jahr aus Jahr ein nach kaltem Winter immer aufs neue wieder aufgehen und durch ihre belebenden und wärmenden Strahlen allenthalben den Frühling wieder hervorsprossen mit seinen Blüthen, Blumen und Früchten: o so gehe denn, Du Sonne unserer Seelen, auch über uns in diesen Tagen wieder auf, verscheuche aus unseren Herzen die Winterkälte des geistlichen Todes und laß es auch darin Frühling werden durch Schaffung eines neuen göttlichen Lebens in Glaube und Liebe. So wollen wir Dir auch dienen im heiligen Schmuck und Deinen Namen preisen hier zeitlich und dort ewiglich. Amen! Amen!

wie ein Schall aus der Posaune Gottes selbst alle Lande durchtönt und fortgetönt durch alle Jahrhunderte bis auf den heutigen Tag und sich als ein wahrhaftiges Wort durch die göttliche Kraft erwiesen, die es an Millionen Herzen geäußert hat und noch bis diese Stunde äußert, zu erwecken, zu beleben, zu erneuern, und den Himmelsfrieden zu geben, den sonst nichts in dieser Welt geben kann.

welch' einen guten, festen, unerschütterlichen Grund zu einem freudigen Bekenntniß unseres Glaubens, daß JEjus Gottes Sohn sei, haben daher wir Christen! Aus der Auferstehung JEsu Christi ersehen wir: Da, wo aller Menschen Macht zu Ende ist und wo auch der Mächtigste in der Welt ohnmächtig wird, im Tode, da ist doch JEsu Macht nicht zu Ende; ja, da hat sie sich erst in ihrer unüberwindlichen Größe geoffenbaret. Da, bis wohin keines Menschen Weisheit reicht; wo es bei allen Menschen plöglich aus ist mit allen ihren Plänen, Entwürfen, Anschlägen; wo es bei allen mitten in ihrem Laufe heißt: „Bis hieher, und nicht weiter!" im Tode, da ist's doch nicht aus mit JEsu Rathschlüssen; ja, da hat er eben, was er beschlossen hatte, herrlich ausgeführt. Da, wo es offenbar wird, daß auch der Höchste auf Erden, der von anderen vergöttert wurde oder sich selbst vergötterte, doch auch nur ein Mensch war, ein Sohn des Staubes, der wieder Staub wird, der sich nicht selbst helfen kann, im Tode, - da wird es bei JEsu offenbar, daß Er nicht nur eine menschliche Natur habe, vermöge welcher er sterben konnte, sondern daß in dieser sterblichen Menschennatur zugleich eine andere wohnte, welche das Leben in sich selbst hatte; die die Quelle des Lebens selbst war; die nicht auf Belebung warten mußte; welche daher kein Tod von der aufgelös'ten Menschennatur trennen fonnte; eine andere, welche vielmehr mächtig war, den zerbrochenen Tempel der Menschheit in dreien Tagen wieder aufzubauen. Aus der Auferstehung JEsu Christi sehen wir, daß er ein Herr ist auch über den König des Schreckens, den Tod; ein Herr dessen, der jede Creatur, die in sein Reich kommt, mit unzerreißbaren Banden bindet und sich zu Füßen legt. Aus der Auferstehung JEsu Christi sehen wir also, daß er der Herr des Todes und Fürst des Lebens - der wahrhaftige Gott und das ewige Leben selbst ist.

Hier wird jedoch vielleicht mancher in seinem Herzen denken: Aber vielleicht hat Gott der Vater Christum auferweckt, wie kann das aber Christi Gottheit erweisen? War der Sohn der Sunamitin darum Gottes Sohn, weil Elisa ihn von den Todten erweckt hat? Hierauf antworte ich: Gott der Vater hat JEsum nicht nur vielleicht“, sondern laut der Schrift gewißlich und wahrhaftig auferweckt, denn was der Sohn thut, das thut gleich auch der Vater. Aber weit entfernt, daß dies den in der Auferstehung Christi liegenden Beweis für seine Gottheit entkräften sollte, so

erhebt gerade dies diesen Beweis über allen Zweifel und Widerspruch auf die höchste Stufe der Gewißheit. Bedenket, wer nicht wahrer Gott ist, und doch spricht, es sollen ihn alle ehren, wie sie Gott den Vater ehren, der ist ein Gotteslästerer. Christus aber hat so gesprochen; Christus hat sich Gott gleich gemacht, und sein Recht hierzu durch seine Auferstehung am dritten Tage nach seinem Tode zu beweisen versprochen. Was würde nun Gott der Vater gethan haben, wäre Christus nicht gewesen, wofür er sich erklärt hatte? Würde er ihn auferweckt haben? — Nimmermehr!

Da nun aber der Vater ihn doch auferweckt hat, so hat Gott damit thatsächlich Christi eignes Zeugniß von seiner Gottheit bestätigt und versiegelt. Ja, durch die Auferweckung Christi hat Gott der Vater selbst lauter, als vormals am Jordan, vor aller Welt vom Himmel herabgerufen: „Siehe, das ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören." Durch die Auferweckung Christi hat Gott der Vater zu allem, was Christus von sich selbst gezeugt hat, sein ewig entscheidendes feierliches Jawort gegeben; damit hat Gott der Vater selbst gesagt: Ja, ihr Menschen, dieser JEsus ist nicht nur ein Mensch, sondern zugleich euer Gott; gleiches Wesens mit mir, mit mir gleich ewig, gleich groß und herrlich, von gleicher göttlicher Hoheit und Majestät, und ihm gebührt, wie mir, Preis, Ehre und Anbetung von Engeln und Menschen, im Himmel und auf Erden, von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Sehet, ihr Christen, getrost könnet ihr hiernach vor aller Welt bekennen, daß JEsus Christus Gottes Sohn sei. Es ist unmöglich, daß ihr euch hier irren könntet, denn Gott den Vater selbst habt ihr hier zum Zeugen. Getrost könnt ihr dem Spötter, der höhnend euch fragt: Wie? du betest einen Gecreuzigten an? antworten: Ja! denn er ist mein HErr und dein HErr; er ist mein Gott und dein Gott; darum bete ich ihn an und will ihn anbeten in alle Ewigkeit. Aber du, der du dich ihm nicht unterwerfen willst, zittere! Du willst dich dem nicht unterwerfen, der durch seine glorreiche Auferstehung, wie der große Heidenapostel schreibt, „kräftiglich erwiesen ist ein Sohn Gottes", der es dadurch selbst bewiesen hat, daß er habe die Schlüssel des Lebens und des Todes, die Schlüssel des Himmels und der Hölle, und daß er daher selig machen, aber auch Leib und Seele verderben kann in die Hölle. Du willst dich dem nicht unterwerfen, zu dem der Vater durch seine Auferweckung von den Todten thatsächlich vor Himmel und Erde gesprochen hat: „Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeuget. Seße dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße. So laßt euch nun weisen, ihr Könige, und laßt euch züchtigen, und freuet euch mit Zittern. Küsset den Sohn, daß er nicht zürne, und ihr umkommet auf dem Wege." Du willst dich dem nicht unterwerfen, den Gott

der Vater vor aller Welt durch die Auferweckung erhöhet und dem er einen Namen gegeben hat, der über alle Namen ist; daß in dem Namen JEsu sich beugen sollen aller derer Kniee, die im Himmel und auf Erden, und unter der Erde sind; und alle Zungen bekennen sollen, daß JEsus Christus der HErr sei, zur Ehre Gottes des Vaters. Ach, bedenke, der du JEsu die Ehre der Anbetung versagst, du streitest wider Gott selbst, du bist ein Feind des Allmächtigen, du bist ein Empörer wider den Allerhöchsten, den Herrn aller Herren, den König aller Könige; fährst du fort, den Stein, den die Bauleute einst verworfen haben und den Gott selbst zum Eckstein gemacht hat, zu verwerfen, wehe dir dann ewiglich: Dieser Stein, auf welchen du deine Seligkeit bauen solltest, wird dann auf dich fallen und dich zermalmen und du wirst einst unter ihm Ach und Wehe über deine Seele schreien von Ewigkeit zu Ewigkeit.

II.

Doch, meine Theuren, ich hoffe, ihr seid alle zur Genüge überzeugt, daß die Auferstehung JEsu Christi wirklich ein guter, fester Grund ist für uns Christen zu dem freudigen Bekenntniß, daß Christus Gottes Sohn und daß sein Wort Wahrheit ist. Der Welt ist aber nicht nur dieses Bekenntniß der Christen höchst anstößig, sondern auch das zweite, was die Christen thun: daß sie und nur sie bei Gott in Gnaden stehen. Ja, dies ist der Welt, wenn nicht noch ärgerlicher, doch eben so ärgerlich, als das erste.

Wie? spricht die Welt, ihr Christen wollt allein Gottes Kinder sein? allein Gottes Geliebte und Auserwählte, allein die Heiligen und Reinen? Wie? das ist eure viel gerühmte christliche Demuth? Pfui des häßlichen Pharisäismus! pfui des lächerlichen Stolzes! Was seid ihr Besseres, denn wir? Seid ihr nicht sowohl Sünder, wie wir? - Und ach, es gibt leider! so manchen Christen, der durch dergleichen Widerreden der glaublojen Welt sich einschüchtern läßt, daß er nicht fröhlich und getrost zu antworten wagt: Und wenn ihr euch noch so sehr darüber entseßet, so wollen und können wir dennoch nicht aufhören zu bekennen: Ja, wir sind bei Gott in Gnaden, wir find seine Geliebten, wir sind seine Auserwählten, troß Sünde und Welt, troy Tod und Hölle.

Nun ist es freilich wahr: gründeten wir Christen diesen unseren Ruhm auf unsere Werke, auf unsere Frömmigkeit und Gerechtigkeit, auf unser Verdienst und unsere Würdigkeit, so müßten wir, so oft wir dies Bekenntniß thun wollten, schamroth werden; denn wir müssen es allerdings der Welt eingestehen wir Christen sind von Natur kein Haar besser und würdiger, als der ärgfte unter den Sündern; wir müssen es ihr eingestehen: in uns selbst außer Christo sind wir auch jezt noch ebensowohl, wie alle Menschen

kinder, arme, elende, verlorene Sünder, die mit ihren Sünden nichts als die Hölle und Verdammniß verdient haben und keiner Liebe Gottes, sondern allein seines ganzen Zornes und seines ewigen Hasses würdig sind. Daß wir aber so fröhlich und getrost, so kühn und trozig vor alle Welt hintreten und, ohne zu erröthen, bekennen können: wir sind dennoch Gottes auserwählte Kinder und stehen bei ihm in ewigen Gnaden, dazu liegt der Grund, der gute, feste, ewig unwandelbare Grund nirgends anders, als in der Auferstehung JEsu Christi, deren wir heute gedenken.

Zwar scheint bei dem ersten Anblick unsere Versöhnung mit Gott und unsere Begnadigung gerade mit der Auferstehung Christi am wenigsten zusammenzuhängen; aber betrachtet man dieselbe genauer, so erhellet alsbald, daß gerade diese glorreiche Thatsache der rechte diamantene Grund nicht nur unseres Glaubens an Christi Gottheit, sondern auch alles unseres Trostes, aller unserer Hoffnungen, unseres ganzen Heiles sei. Der Zusammenhang aber ist dieser: Als Christus auf Erden auftrat, da ließ er von sich seinen Vorläufer predigen: „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt"; und er selbst erklärte nicht nur, daß er gekommen sei, zu suchen und selig zu machen, das verloren ist, sondern verkündigte auch, auf welche Weise er dies vollbringen wolle; er erklärte nemlich, er wolle als der gute Hirt aller Schafe sein Leben für die Schafe lassen, er wolle seinen Leib für sie in den Tod dahin geben und sein Blut zur Vergebung ihrer Sünden vergießen. Dies sprach er noch in der lezten Nacht vor seinem Tode, als er das Mahl des Gedächtnisses seines Todes einsette. Und als er endlich am Creuze hing und nach unaussprechlichen Leiden sich ihm die Pforten des Todes bereits öffneten, rief er laut: „Es ist vollbracht!"

Nun entstand aber die Frage: Ist's wirklich vollbracht? Wohl ist JEsus todt; das große schwere Opfer, er hat es dargebracht; aber ist das Werk, das er damit vollbringen wollte, wirklich vollendet? Was spricht Gott der Vater hierzu? ist er wirklich versöhnt? ist die Sünde wirklich getilgt? ist dem göttlichen Gesez wirklich genug gethan? ist die Schuld wirklich bezahlt? ist die göttliche Gerechtigkeit wirklich befriedigt? - Und was geschah? Nach dreien Tagen kam die Antwort auf alle diese Fragen vom Himmel selbst herab. Gott der Vater erweckte nemlich den, den unsere Sündenlast hinabgedrückt hatte in die Behausung der Verwesung und der um unserer Schuld willen in den Schuldthurm des Todes geworfen worden war, wieder von den Todten auf; und hiermit hat denn Gott der Vater vor der ganzen Sünderwelt und vor allen Himmeln es bezeugt: Ja, es ist vollbracht, das Werk der Erlösung der Sünder; ich bin versöhnt; mein Geseß ist erfüllt, die Schuld ist bezahlt; darum freuet euch, ihr

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »