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Christum geradezu verleugnen, Christum nemlich für einen bloßen Menschen und sein Werk für ein bloß vorbildliches, nicht für ein mit Gott versöhnendes halten und erklären, sondern auch diejenigen, welche Christum zwar erst als den Grund des Heils aufstellen, aber denselben durch ihre Nebenlehren wieder aufheben.

Sehet da das erste Stück der zweiten Aufgabe, welche auch wir als Arbeiter am Bau des Hauses Gottes haben! Es besteht hiernach darin, daß wir die Mauern des Hauses Gottes auch auf dem gelegten Grunde und nicht neben und wider denselben aufbauen, das heißt, nur solche Lehren lehren, die dem gelegten Grunde nicht entgegen sind, sondern mit demselben wohl übereinstimmen. Es ist dies namentlich für unsere religionsmengerische, unionistische Zeit von besonders hoher Wichtigkeit. Denn wohl gestehen es in unseren Tagen noch viele zu, daß ja freilich Christus zum Grunde gelegt werden müsse, aber ob man dann auch allein auf diesem Grunde weiter baue, das achtet man für eine nicht eben so wichtige, wenn nicht gar für eine gleichgiltige Sache. Der heilige Apostel aber achtet diejenigen, welche nicht alles, was sie bauen, auf Christum bauen, so wenig für Arbeiter am Bau des Hauses Gottes, daß er solcher Arbeiter in unserem Terte gar nicht gedenkt, sondern nur spricht: „So aber jemand auf diesen Grund bauet." Laßt uns darum nie vergessen: haben wir Christum zum Grunde gelegt, wohl uns! so haben wir zwar damit das zuerst Nothwendige gethan; aber dann gilt es, daß wir nun auch allein darauf bauen. Thun wir dies nicht, predigen wir vielmehr nach gelegtem guten Grunde solche Lehren, die diesem Grunde auf irgend eine Weise widersprechen, so reißen wir selbst den von uns gelegten Grund wieder um und werden so, vielleicht ohne es selbst zu ahnen, nichts weiter, als des Hauses Gottes ärgste Feinde und Zerstörer.

Doch, ehrwürdige und geliebte Väter und Brüder in dem HErrn, selbst wenn ein Lehrer nicht nur den rechten Grund legt, sondern auch nur dar auf weiter baut, so hat er nach unserem Terte seine ganze Aufgabe damit noch immer nicht völlig erfüllt. Dazu fordert der Apostel in unserem Terte, wie wir gehört haben, vielmehr endlich auch noch dieses, daß dasjenige, was wirklich auf den Grund Christum gebaut wird, auch nicht Holz, Heu und Stoppeln, sondern Gold, Silber und Edelstein sei. Was will nun der Apostel wohl hiermit sagen? Er will sagen: Will ein Baumeister ein durchaus feuerfestes Haus bauen, so ist selbst das nicht genug, daß er nur auf den von ihm gelegten guten Grund baue, so ist es vielmehr auch nöthig, daß er zu diesem seinem Aufbau und Schmuck nicht vom Feuer verzehrbare Stoffe, wie Holz, Heu und Stoppeln, sondern selbst der zerstörenden Kraft des Feuers Widerstehendes, wie Gold, Silber und edles

Fünfte Predigt zur Eröffnung der Synode.

Der HErr, unser Gott, sei uns freundlich und fördere das Werk unserer Hände bei uns, ja das Werk unserer Hände wolle er fördern! Amen.

Ehrwürdige und geliebte Väter und Brüder in dem HErrn!

Wie Gott die gefallene Welt allein, ohne Mithelfer erlös't hat, so hätte er dieselbe ohne Zweifel auch allein, ohne Mithelfer, dieser Erlösung theilhaftig machen können. Während aber der Sohn Gottes von dem Werke der Erlösung schon im Propheten bezeugt: „Ich trete die Kelter allein und ist niemand unter den Völkern mit mir“, so hat er hingegen, nach Vollendung seines Erlösungswerkes zu seiner Herrlichkeit eingehend, hierauf das große Werk, die verlorne Welt der vollbrachten Erlösung theilhaftig zu machen, den Menschen aufgetragen und so Menschen zu seinen Mithelfern in der Seligmachung der Sünderwelt sich auserwählt. Und zwar hat dies Gott nicht nur in diesem und jenem Falle gethan, sondern, Menschen durch Menschen zu der von ihm allein bereiteten Seligkeit zu führen, sowohl im Alten, wie im Neuen Bunde zu seiner unverbrüchlichen Ordnung gemacht.

Obgleich daher Gott einst dem heilsbegierigen Cornelius erst einen Engel zusendete, so durfte doch dieser Engel keinesweges selbst ihm das Heil in Christo JEsu verkündigen, sondern mußte ihn vielmehr zu einem Menschen, nemlich zu Petrus, weisen, damit dieser ihm die Worte sage, dadurch er selig werde und sein ganzes Haus. Ja, nachdem Christus selbst dem schnaubenden Saulus erschienen war und ihn dadurch bereits sich zu seinen Füßen gelegt hatte, sendete er ihn doch noch zu Ananias, mit dem Bedeuten, der werde ihm sagen, was er thun solle.

Wunderbare göttliche Haushaltung! Gott hat damit ebenso seine wunderbare Macht, wie seine überschwängliche Liebe zu uns Menschen geoffenbart.

Denn wer ist erstlich untüchtiger, den unter der Obrigkeit der Finsterniß stehenden Menschen dieser furchtbaren Macht zu entreißen und in das Reich des Sohnes Gottes zu verseßen, als der Mensch selbst? Und doch stellt der Sohn Gottes, nachdem er den Fürsten der Finsterniß durch sein. Leben, Leiden und Sterben, sowie durch seine Auferstehung, Höllen- und Himmelfahrt überwunden hat, nun den schwachen Menschen diesem stolzen,

mels Glanz und wie die Sterne Gottes immer und ewiglich, sondern nur selig werden und zwar so als durchs Feuer, das ist, er wird gerettet werden, wie ein Brand aus dem Feuer gerettet wird, wie der Bewohner eines im Feuer aufgehenden Hauses und wie ein Schiffbrüchiger, der alle seine Habe in das Meer versinken sieht und nichts rettet, als das nackte Leben.

Wohlan denn, ehrwürdige und geliebte Väter und Brüder in dem HErrn, laßt uns daher vor allem darauf bedacht sein, Christum zum Grunde zu legen, sodann aber nicht nur alle grundstürzenden Nebenlehren wie Pest und Hölle fliehen, sondern auch alle eigenen, wenn auch noch so schönen, menschlichen Opinionen selbst in das Feuer werfen, damit wir nicht im Feuer der Anfechtung oder Todesnoth mit dem heiligen Bernhard aus rufen müssen: Perdite vixi! das ist, mein Leben und meine Arbeit ist verloren! Nein, laßt uns auf dem ewigen Grund eine marmorne Mauer mit silbernem Dach und goldener Kuppel göttlicher Schriftlehren aufrichten, so werden auch wir einst aus Gnaden vollen Lohn empfangen. Amen!

Sechste Predigt zur Eröffnung der Synode.

Gnade sei mit euch, und Friede von dem, der da ist, und der da war, und der da kommt; und von den sieben Geistern, die da sind vor seinem Stuhl; und von JEsu Christo, welcher ist der treue Zeuge, und Erstgeborne von den Todten, und ein Fürst der Könige auf Erden; der uns geliebet hat, und gewaschen von den Sünden mit seinem Blut, und hat uns zu Königen und Priestern gemacht vor Gott und seinem Vater; demselbigen sei Ehre und Gewalt, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen!

Ehrwürdige und geliebte Väter und Brüder in dem HErrn!

Unser Leben ist in eine furchtbare Zeit gefallen; in die Zeit eines doppelten Abfalls; eines auf der einen Seite herrschenden grauenhaften völligen Unglaubens, und eines auf der anderen Seite herrschenden ver fälschten und bloßen Schein-Glaubens.

Eine so erschreckliche Sache aber der offenbare Unglaube unserer Tage ist; er hält ungezählte Schaaren schon von der Kirche fern und verschlingt seine Kinder wie ein gefräßiges Ungeheuer: so ist doch der jezt herrschende falsche Glaube und Scheinglaube in manchen Beziehungen etwas noch Erschrecklicheres. Dieser ist nemlich ein im Inneren der Kirche selbst um sich fressendes Krebsgeschwür, erfüllt selbst inmitten der Kirche Tausende und

Frieden der Weltreiche berathen wird, gegen eine kirchliche Synode, in welcher es sich um den ewigen Frieden der Menschen mit Gott, dem Könige aller Könige, und um den Krieg wider den Fürsten der Finsterniß und alle Mächte der Hölle handelt? um Seligkeit und Verdammniß, um ewiges Leben und ewigen Tod unsterblicher, durch Gottes Blut erkaufter Seelen? - Doch, ihr Väter und Brüder, ferne sei es von uns, uns heute nur an der Ehre zu weiden, die wir als Glieder einer kirchlichen Synode tragen; laßt uns vielmehr in diesen wichtigen Tagen vor allem an die heilige Pflicht denken, die daher uns als Arbeitern im Reiche Gottes, als Bauleuten am heiligen Hause der Kirche obliegt.

Daran uns zu erinnern, dies sei denn daher auch der Zweck unserer gegenwärtigen weiteren gemeinschaftlichen Betrachtung. Wir legen hierbei zu Grunde, was der heilige Apostel Paulus schreibt

(Text:) 1 Kor. 3, 11-15.

Einen andern Grund kann zwar niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist JEsus Christ. So aber jemand auf diesen Grund bauet Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stoppeln; so wird eines jeglichen Werk offenbar werden; der Tag wirds klar machen. Denn es wird durchs Feuer offenbar werden, und welcherlei eines jeglichen Werk sei, wird das Feuer bewähren. Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebauet hat; so wird er Lohn empfahen. Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er deß Schaden leiden; er selbst aber wird selig werden, so doch, als durchs Feuer.

Nachdem Paulus in den diesem verlesenen Terte unmittelbar vorhergehenden Worten erklärt hatte, daß sie, die Apostel, Gottes Mitarbeiter am Hause Gottes seien und daß er selbst von Gottes Gnade, die ihm gegeben sei, als ein weiser Baumeister den Grund gelegt habe, so gibt er nun in unserem Terte denjenigen einen Unterricht, welche das Amt der Mitarbeiter Gottes nach ihm haben würden.

Dieser Unterricht geht daher auch uns an, ehrwürdige und in dem HErrn geliebte Synodalgenossen, und zwar nicht nur uns öffentliche Lehrer in Kirche und Schule, sondern auch euch, die ihr zwar nicht mit dem öffentlichen Predigt- oder Lehr-Amt betraut, doch von unseren theuren Gemeinden hieher gesendet worden seid, als deren Vertreter uns zu dem heiligen Werke, das wir hier zu treiben haben, die so nöthige Handreichung zu thun. Wir find hier alle in keiner anderen Eigenschaft, als der von Mitarbeitern des großen Gottes, versammelt. So laßt mich denn daher euch jezt auf Grund unseres Tertes vorstellen:

Die Aufgabe, welche wir als Mitarbeiter am Bau des Hauses Gottes

haben.

Wir werden hierbei sehen, daß diese Aufgabe laut unseres Tertes eine doppelte ist, nemlich

unter dem Dienstamt der Kirchendiener einen besonderen privilegirten Stand; unter dem königlichen Priesterthum der Christen die Freiheit derselben zu gottseligen Uebungen; unter den Hoffnungen der Kirche eine einstige tausendjährige sichtbare Herrlichkeit derselben auf Erden; unter der freien Gnadengabe des Glaubens ein freies sich selbst Entscheiden des Menschen; unter dem Sterben ein Dahinfahren in ein Zwischenreich. Die Lehre von der Rechtfertigung allein aus Gnaden durch den Glauben sieht man nicht mehr für das A und O, für das Herz und die Seele aller Lehre an; vielmehr achtet man gerade das jezt fortwährend in den Predigten herrschende Treiben und Drängen auf Heiligung und gute Werke für einen Beweis, daß jezt mehr lebendiges Christenthum gepflanzt und gepflegt werde, als in den sogenannten guten alten Zeiten; während man so unter dem Deckmantel des Heiligungseifers das Evangelium seines vollen Trostes entleert, beraubt man zugleich unter dem Deckmantel der Freiheit vom alttestamentlichen Gesezesjoch das ewige Gesetz der Liebe seines tiefen und reichen geistlichen Sinnes.

Das Erschrecklichste aber hierbei und die wahre eigentliche Wurzel dieser völligen Umgestaltung des ganzen christlichen Glaubens in unserer Zeit von Seiten der vorgeblich gläubigen Lehrer ist der völlige Abfall derselben von dem obersten Grundsag des ganzen Christenthums; von dem Grundsaß nemlich, daß die ganze heilige Schrift das Wort des großen Gottes sei. Fast ohne Ausnahme erklären selbst die für gläubig gelten wollenden Theologen unserer Zeit, der Glaube, daß jedes Wort der heiligen. Schrift vom Heiligen Geiste eingegeben sei, sei nicht mehr haltbar, ein durchaus überwundener Standpunct; Gottes Work sei wohl in der heiligen Schrift, aber Gottes Wort und heilige Schrift seien nicht eins und dasselbe, sondern zwei ganz verschiedene Dinge; daher denn die rechte Christus-Lehre nicht aus einzelnen Sprüchen der Schrift, wie man früher wollte, sondern nur aus dem Schriftganzen entnommen und damit begründet werden könne. Diese rechte Lehre heraus zu finden, sei daher Sache der Gelehrten oder der Kirche. So gilt denn, was David im 11. Psalm von den offenbaren Feinden schreibt, jezt selbst von den vorgeblich Gläubigen: „Sie reißen den Grund um."

Dürfen wir es daher, ehrwürdige und geliebte Väter und Brüder, achten, daß man uns von allen Seiten mit Vorwürfen überhäuft, weil wir von solcher Scheingläubigkeit nichts wissen, ihr die Bruderhand nicht reichen und mit ihr nicht an Einem Joche ziehen wollen? Nein, wahrlich nicht! Wir theilen hierin nur das Loos aller treuen Kinder und Knechte Gottes im Alten wie im Neuen Bunde. Wie getrost wir daher hierbei sein können, das laßt uns jest von David lernen. Derselbe schreibt nemlich also

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