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ANDOVER HARVARD
THEOLOGICAL LIBRARY

NOV 16 1915

HARVARD

DIVINITY SCHOOL

H43,597

Uebersetzungsrecht vom Herausgeber vorbehalten.

Druck von H. Laupp in Tübingen.

Vorrede des Herausgebers.

Schon vor 28 Jahren wurde von meinem sel. Vater in seinen >Prolegomena zur Theologie des Alten Testaments auch die Herausgabe eines Handbuchs der alttestamentlichen Theologie in Aussicht gestellt. So begierig dem Erscheinen dieses Werks seitdem von vielen Seiten entgegengesehen wurde, so war es doch dem Entschlafenen nicht mehr vergönnt, den Plan zur Ausführung zu bringen, wie er denn auch in den letzten Jahren seines Lebens fast auf denselben verzichtet zu haben schien. Immer war es gehäufte Berufsarbeit, besonders seit seiner Berufung nach Tübingen im Jahr 1852 sein arbeitsvolles Doppelamt, was ihn die nöthige Musse nicht finden liess, und zugleich erlaubte ihm seine Gewissenhaftigkeit nicht, das Werk ohne die letzte gründliche Ueberarbeitung, die er ihm noch zugedacht hatte, aus den Händen zu geben. Nur einzelne, allerdings beträchtliche Partien seiner alttestamentlichen Theologie hat er, namentlich in Herzogs Realencyklopädie, veröffentlicht. So trägt denn allerdings das gegenwärtige Werk als ein opus posthumum ohne Zweifel auch die Mängel eines solchen an sich und wird für dieselben die Nachsicht der Beurtheilung in Anspruch nehmen müssen; auf der andern Seite aber darf wohl auch mit Recht vorausgesetzt werden, dass die vom Sommer 1839 bis zum Winter 1870 auf 71 so oft vorgetragene und mehrfach umgearbeitete Vorlesung in dieser langen Zeit eine Durcharbeitung

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und Vertiefung empfangen hat, die sie der Veröffentlichung werth macht. Ueber die Gesichtspunkte, die in der vorliegenden Behandlung der alttestamentlichen Theologie die leitenden gewesen sind, sowie über die Bedeutung dieser Wissenschaft überhaupt spricht sich der Verfasser in der dem Werke vorgedruckten Ansprache aus. Ueber das Leben und Wirken des Entschlafenen selbst verweise ich auf die Worte der Erinnerung an G. Fr. Oehler, Tübingen 1872, und auf die zahlreichen Nekrologe (z. B. in Luthardts Kirchenzeitung vom 8. März, in der Neuen evangelischen Kirchenzeitung vom 8. Juni 1872 u. s. w.), besonders auf den ausführlichsten derselben von Diakonus J. Knapp im württembergischen Kirchen- und Schulblatt, vom September 1872 an (noch nicht ganz vollendet). So erübrigt mir nur noch, über meine eigene Arbeit bei der Herausgabe kurz Rechenschaft abzulegen.

Das Manuskript meines Vaters, das nie wirklich ins Reine geschrieben wurde, war ebendesshalb ziemlich schwierig zu lesen; mit Hinzuziehung mehrerer Nachschriften jedoch wurde es möglich, den Text der Paragraphen richtigzustellen und möglichst genau wiederzugeben. Was dagegen die Erläuterungen zu den Paragraphen betrifft, so war ein grosser Theil derselben im Manuskript nur durch wenige Worte dem Inhalt nach angedeutet und pflegte sich der Verfasser dabei in der mündlichen Ausführung freier zu bewegen. Da zudem der Vortrag hier ein rascherer war, so konnten auch die Nachschriften, an die ich gewiesen war, mir jene Erläuterungen nicht überall in der wünschenswerthen Form an die Hand geben. Wo immer möglich, wurden dieselben in ihrer letzten Gestalt aufgenommen, nicht selten aber mussten auch ältere Nachschriften zu Rathe gezogen werden. Ein anderer Theil der Erläuterungen ist, so weit sie sich auf die Einleitung des Werkes beziehen, den oben genannten Prolegomena, im Uebrigen den bekannten zahlreichen Artikeln des Verfassers in Herzogs Realencyklopädie (aus Schmid's pädagogischer Encyklopädie hauptsächlich dem Artikel Pädagogik des Alten Testaments «) entnommen. Das Koncept dieser Artikel war vielfach geradezu dem Manuskript einverleibt

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und dabei waren die in der Vorlesung nur als Erläuterung zu gebenden näheren Ausführungen in Klammern gesetzt; ausserdem hat der Verfasser an den Stellen, wo ein einschlägiger Artikel vorhanden war, sich oft kürzer gefasst und auf die dort zu findende nähere Ausführung verwiesen. So war ich denn zu einer ausgedehnten Benützung jener Artikel für die Erläuterungen genöthigt und konnte auch hiedurch allein die Ungleichheit beseitigen, welche die Gestaltung des Werkes dadurch hätte bekommen müssen, dass der Verfasser an vielen Stellen der Vorlesung um der Zeitkürze willen ein specielleres Eingehen auf den Inhalt der Paragraphen sich versagen musste. Wo solche wörtliche Anführungen aus den Prolegomena oder den Artikeln vorkommen, ist dies ausdrücklich angegeben; nur in seltenen Fällen schien es mir wünschenswerth, einzelne Sätze aus jenen Artikeln auch den Paragraphen selbst, gewöhnlich in Klammern, einzufügen.

Der vorliegende Band enthält nun gegen zwei Drittel des ganzen Werkes; der zweite Band (Prophetismus und Chochma) ist von mir ebenfalls schon in Angriff genommen. Dem Ganzen werden ausführliche Namen-, Sach- und Stellenregister beigegeben werden.

Der Entschlafene wünschte seinen Vorlesungen vor Allem den Erfolg, in seinen Zuhörern einen Eindruck zu erwecken von der heiligen Grösse des Alten Testaments, die, wie er bezeugte, auf ihn selbst einst überwältigend gewirkt hatte, und einen Eindruck von dem grossartigen Zusammenhang beider Testamente, der ihm, bei den mancherlei unleugbaren, zur Knechtsgestalt der Offenbarung gehörigen Anstössen im Einzelnen, die stärkste Apologie derselben zu sein schien. Er pflegte desshalb an seine Zuhörer die Bitte zu richten, dass, wie auch der Einzelne bereits für oder wider Partei genommen habe, doch Alle mit dem Wahrheitssinn an das Alte Testament kommen mögen, der, weil es ihm nur um die Sache zu thun ist, jeder Erweiterung der Erkenntniss, die sich ihm darbietet, willig sich aufschliesst. Möge dem Werke unter Gottes Segen diese Aufahme und jener Erfolg bei Vielen zu Theil werden,

die sich auch nach dem Hingang des Entschlafenen noch seiner bewährten Führung bei ihrer Beschäftigung mit dem Alten Testament anvertrauen.

Tübingen, im Juli 1873.

Hermann Oehler,

Bibliothekar am evang. Seminar.

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