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Und er antwortete ihr kein Wort. Da traten zu ihm seine Jünger, baten ihn und sprachen: Laß sie doch von dir, denn sie schreiet uns nach.

Er antwortete aber und sprach: Ich bin nicht gesandt, denn nur zu den verlornen Schafen von dem Hause Israel. Sie kam aber und fiel vor ihm nieder, und sprach: Herr, hilf mir!

Aber er antwortete und sprach: Es ist nicht fein,, daß man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde. Sie aber sprach: Ja, Herr, aber doch essen die Hündlein von den Brosamen, die von ihrer Herren Tische fallen. Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: O Weib, dein Glaube ist groß! Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter ward gesund zu derselben Stunde. Der Vers 3 des 17. Kapitels bringt Jesus Christus wieder in nahe Verbindung mit Moses und Elias, immer also wird die Person des Heilands mit jüdischen Heiligen, mit jüdischen Größen in Verbindung gebracht.

Im Kapitel 19 geht Jesus Christus direkt auf die Gebote des Alten Testaments ein, er befiehlt in der Erzählung „Vom reichen Jüngling", die Gebote zu halten, also fest an das Alte Testament sich anzuklammern. Die bezugnehmende Stelle lautet:

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Und siehe, Einer trat zu ihm und sprach: Guter Meister, was soll ich Gutes thun, daß ich das ewige Leben möge haben? Er aber sprach zu ihm: Was heißest du mich gut? Niemand ist gut, denn der einige Gott. Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote.

Da sprach er zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis geben;

Ehre Vater und Mutter und du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst.

Da sprach der Jüngling zu ihm: Das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf; was fehlet mir noch? Jesus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe was du hast und gieb's den Armen, so wirst du einen Schaß im Himmel haben, und komm und folge mir nach.

Da der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt von ihm denn er hatte viele Güter.

Auch die Reinigung des Tempels, von welcher im 21. Kapitel die Rede ist, bringt uns einen hervorragenden Beweis von der jüdischen Denkweise Christi. Mit der Reinigung verbindet er auch zu gleicher Zeit eine Heiligung des Tempels. In den Versen 12-17 finden wir das hierauf Bezugnehmende.

Und Jesus ging zum Tempel Gottes hinein und trieb heraus alle Verkäufer und Käufer im Tempel, und stieß um der Wechsler Tische und die Stühle der Taubenkrämer und sprach zu ihnen: Es stehet geschrieben:

„Mein Haus soll ein Bethaus heißen";

Ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht.

Und es gingen zu ihm Blinde und Lahme im Tempel, und er heilete sie.

Da aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten sahen die Wunder, die er that, und die Kinder im Tempel schreien und sagen: Hosianna, dein Sohn Davids! wurden sie entrüstet und sprachen zu ihm: „Hörest du auch, was diese sagen? Jesus sprach zu ihnen: Ja! Habt ihr nie gelesen:

„Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge

Hast du Lob zugerichtet?"

Und er ließ sie da und ging zur Stadt hinaus gen Bethanien und blieb daselbst.

Wie käme Jesus Christus dazu, den jüdischen Tempel zu be= treten, ihn zu reinigen von Mißbräuchen und Unsitte und ihn zu heiligen, wenn er wirklich ein Abtrünniger, ein Verächter der jüdischen Religion gewesen wäre; nur ein Mensch, der ein treuer Anhänger seines Glaubens ist, kann sich bewogen fühlen, für seine Religion, für seine Glaubensbrüder derart energisch, ja, beinahe gewaltthätig, einzutreten.

Im Vers 32 findet man wiederum eine Anknüpfung an das Alte Testament.

"Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs." Gott aber ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen."

Ebenso in den Versen 34-40, welche „Vornehmstes Gebot“ betitelt sind:

„Da aber die Pharisäer höreten, daß er den Sadducäern das Maul gestopft hatte, versammelten sie sich.

Und einer unter ihnen, ein Schriftgelehrter, versuchte ihn und sprach:

"

Meister, welches ist das vornehmste Gebot im Geset?

Jesus aber sprach zu ihm: „Du sollst lieben Gott, deinen Herrn von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte.“ Dies ist das vornehmste und größte Gebot.

Das andere aber ist dem gleich: „Du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst."

In diesen zweien Geboten hanget das ganze Gesez und die Propheten.

Das 23. Kapitel gilt uns als Hauptstüße. Jesus bekennt sich in seiner Strafpredigt gegen die Schriftgelehrten selbst als Meister derselben, also als jüdischer Gelehrter; der Wortlaut dieses Kapitels ist für unsere Ausführungen zu wichtig, als daß es unerwähnt bleiben könnte. Aus ihm ersehen wir, wie treu Jesus Christus dem jüdischen Glauben anhing und mit welchem Fanatismus seine Predigten für denselben erfüllt waren. Das Kapitel lautet:

Da redete Jesus zu dem Volk und zu seinen Jüngern, und sprach: Auf Mose's Stuhl sizen die Schriftgelehrten und Pharisäer. Alles nun, was sie euch sagen, daß ihr halten sollet, das haltet und thut's; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht thun; sie sagen's wohl und thun's nicht.

Sie binden aber schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf den Hals; aber sie wollen dieselben nicht mit einem Finger regen.

Alle ihre Werke aber thun sie, daß sie von den Leuten ge= sehen werden. Sie machen ihre Denkzettel breit und die Säume an ihren Kleidern groß.

Sie sizen gerne obenan über Tisch in den Schulen und haben's gerne, daß sie gegrüßet werden auf dem Markt und von den Menschen Rabbi genannt werden. Aber ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn Einer ist euer Meister, Christus; ihr aber seid alle Brüder.

Und sollt niemand Vater heißen auf Erden; denn Einer ist euer Vater, der im Himmel ist.

Und ihr sollt euch nicht lassen Meister nennen; denn Einer ist euer Meister, Christus.

Der Größte unter euch soll euer Diener sein.

Denn wer sich selbst erhöhet, der wird erniedriget und wer sich selbst erniedriget, der wird erhöhet.

Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließet vor den Menschen! Ihr kommt nicht hinein und die hinein wollen, lasset ihr nicht hineingehen.

Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr der Witwen Häuser fresset und wendet lange Gebete vor! Dann werdet ihr desto mehr Verdammnis empfahen.

Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr Land und Wasser umziehet, daß ihr einen Judengenossen machet; und wenn er's worden ist, machet ihr aus ihm ein Kind der Hölle, zwiefältig mehr, denn ihr seid!

Wehe euch, verblendete Leiter, die ihr sagt: „Wer da schwöret bei dem Tempel, das ist nichts; wer aber schwöret bei dem Golde am Tempel, der ist's schuldig.

Ihr Narren und Blinden! was ist größer? das Gold oder der Tempel, der das Gold heiliget?

„Wer da schwöret bei dem Altar, das ist nichts; wer aber schwöret bet dem Opfer, was droben ist, der ist's schuldig."

Jhr Narren und Blinden! was ist größer, das Opfer oder der Altar, der das Opfer heiliget?

Darum, wer da schwöret bei dem Altar, der schwöret bet demselben und bei dem, der darinnen wohnet.

Und wer da schwöret bei dem Himmel, der schwöret bei dem Stuhl Gottes und bei dem, der darauf sizet.

Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr verzehntet die Münze, Till und Kümmel, und lasset dahinten das Schwerste im Geseze, nämlich das Gericht, die Barmherzigkeit und den Glauben! Dies sollte man thun, und jenes nicht lassen. Ihr verblendeten Leiter, die ihr Mücken zeihet und Kamele verschluckt!

Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die

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ihr die Becher und Schüsseln auswendig reinlich haltet, inwendig aber ist's voll Raubes und Fraßes!

Du blinder Pharisäer, reinige zum ersten das Inwendige an Becher und Schüssel, auf daß auch das Auswendige rein werde! Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr gleich seid wie die übertünchten Gräber, welche auswendig hübsch erscheinen aber inwendig sind sie voller Totenbeine und alles Unflats!

Also auch ihr; von außen scheinet ihr vor den Menschen fromm, aber inwendig seid ihr voller Heuchelei und Untugend.

Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr der Propheten Gräber bauet und schmücket der Gerechten Gräber und sprecht: Wären wir zu unserer Väter Zeiten gewesen, so wollten wir nicht teilhaftig sein mit ihnen an der Propheten Blut. So gebt ihr über euch selbst Zeugnis, daß ihr Kinder seid derer, die die Propheten getötet haben.

Wohlan, erfüllet auch ihr das Maß eurer Väter!

Ihr Schlangen, ihr Otterngezüchte! Wie wollt ihr der höllischen Verdammnis entrinnen?

Darum sieh, ich sende zu Euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; und derselbigen werdet ihr etliche töten und kreuzigen, und etliche werdet ihr geißeln in euren Schulen und werdet sie verfolgen von einer Stadt zu der andern;

Auf daß über euch komme all das gerechte Blut, das vergossen ist auf Erden, von dem Blut an des gerechten Abel bis auf's Blut Zacharias', des Sohnes Berechjas, welchen ihr getötet haben zwischen dem Tempel und Altar. Wahrlich, ich sage euch, daß solches alles wird über das Geschlecht kommen.

Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigest die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne versammelt ihre Küchlein unter ihre Flügel und ihr habt nicht gewollt.

Hier müssen wir erwähnen, daß in diesem Kapitel sich Jesus, wie wir sehen, gegen die Gelehrten ausläßt. Es ist überhaupt das einzige Kapitel im ganzen Neuen Testament, welches sich speziell gegen die Schriftgelehrten, gegen die Rabbiner wendet. Untersuchen wir aber genau die sündhaften Vergehen, deren die jüdischen Gelehrten von Christus beschuldigt werden, so müssen wir zu dem Schluß kommen, daß triftige Gründe für diese erzählende Thatsache gar nicht vorhanden sind. Ebenso finden wir im II. Buch der Chronica, Kapitel 24, Vers 20 und 21 eine Widerlegung für die Beschuldigung Christi, daß die Gelehrten den Propheten Zacharia im Tempel ermordet hätten. Der Prophet ist nach diesem Kapitel von dem König Joas, einem Ungläubigen, einem Gößendiener, ermordet worden. Die jüdischen Schriftgelehrten wie die Pharisäer sind an dem Morde vollkommen unschuldig. Auch dieses ist nur ein Schachzug, welcher später erkannt werden sollte. Der Widerspruch in sich selbst ist zu leicht erkennbar; erst befiehlt Jesus Christus, die Geseze zu halten und zu befolgen, welche die Schriftgelehrten verfaßten, weil dieselben den

Stuhl Mose besigen, und dann gleich darauf beschuldigt er sie der Sünde und der Verworfenheit. Jeder aufmerksame Leser wird gewiß mit unserer Behauptung übereinstimmen.

Im Vers 52 des 26. Kapitels verbittet Jesus einem seiner Jünger, von seinem Schwert Gebrauch zu machen, auch hier stellt er sich also auf den Boden des streng jüdischen Gesezes.

Die Schlußverse des Evangeliums Matthäi bringen die Ermahnung Christi an seine Jünger, hinauszugehen in die weite Welt und seine Lehre zu verbreiten, die heidnischen Völker zum Judentum zu bekehren:

Und Jesus trat zu ihnen, redete mit Ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.

Dann gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes; und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Mit diesen verschiedenen Auszügen aus dem Evangelium Matthäi dürften wir unserer Pflicht genügt haben; wir könnten noch unendlich viel solcher Stellen aus dem Evangelium als Beweise heranziehen, diese würden sich jedoch größtenteils mit den von uns schon zitierten decken, so daß wir uns die Abschweifung wohl sparen dürfen. Marcus, Lucas und Johannes geben die nämliche Auskunft wie Matthäus; ein Nachschlagen in den verschiedenen Büchern wird die Richtigkeit unserer Angabe bestätigen.

Wenden wir uns nun der Apostelgeschichte zu, so finden wir auch hier an allen Ecken und Enden in's Auge springende Beweise für unsere eingangs des Kapitels aufgestellte Behauptung. Gleich im 2. Kapitel stoßen wir in den Versen 17-21 wieder auf eine starke Anlehnung an das Alte Testament; der Prophet Joel muß als Stüße und zur Beglaubigung dienen:

Und es soll geschehen in den lezten Tagen, spricht Gott, ich will ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Aeltesten sollen Träume haben;

und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in denselbigen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen;

und ich will Wunder thun oben im Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf. Die Sonne soll sich verkehren in Finsternis und der Mond in Blut, ehe denn der große und offenbarliche Tag des Herrn kommt;

und soll geschehen, wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll selig werden.

Im Vers 34 und 35 wird auf David zurückgegriffen, also auch Hier findet eine Uebereinstimmung mit dem Alten Testament statt: Denn David ist nicht gen Himmel gefahren. Er spricht aber: „Der Herr hat gesagt zu meinem Herrn:

Seze dich zu meiner Rechten,

Bis daß ich deine Feinde lege

Zum Schemel deiner Füße."

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