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Da der Glaube zu den natúrs lichen Bedingungen unserer Erkenntnißkräfte und zu den Grundtrieben unserer Seele gehört, jeder allgemeine Sak auf gutem Glauben beruht, und alle Abstractionen willkührlich find und seyn müssen: so berauben sich die bes rühmtesten Speculanten unserer Zeit über die Religion selbst ihrer Vordersäße und Mittelbegriffe, die zur Erzeugung vernünftiger Schlußfolgen unentbehrlich find, schamen sich ihrer eigenen Werkzeuge oder machen ein Geheimniß daraus, wo kein Geheimniß statt finden kann, und decken die natürliche Schande ihrer Lieblingsfünde wie Adam.

Unterdessen sie die Geheimnisse einer allgemeinen Natur, wo gleichwohl Geheimnisfe wegen der Allgemeinheit widersprechend find, ohne Noth häufen, anstatt selbi ge zu vermindern, bleibt ihnen zur Wirksamkeit ihrer Freyheit zu denken, nach dem Lege continui verkehrter Begriffe, nichts übrig als der seuchtige und verdüsterte Muthwille, alle Geheimnisse einer höhern, einzelnen, unbekannten, aber zur Mittheilung Ihrer Selbst höchst aufdringlichen Natur, durch Fragen und Wortkriege zu leugnen, zu verdrehen und zu lästern

Weil fie aber den natürlichen Brauch der Bernunft verlassen: so empfangen sie den Lohn ihres Irrthums (wie es denn nicht anders seyn kann) an sich selbst;

And weil sie die Religion aus den Romanen und Legenden selbstverklärter Menschennatur studiren, sind sie in ihrem Tichten eitel worden und ihr unverständiges Herz ist verfinstert, und da sie sich für Weise hielten, wurden sie fahrende Ritter oder ihre Schildknappen, und lucubriren *) sich die Nächte des Heidenthums heller und heller, die Tage des Heils hingegen trüber und trüber statt des Lichts, Kälte und Frost Tag noch Nacht

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weder

Daher kommt es, daß sie eine wirkliche, in jedem Verstand allgemeine, der geheimen Geschichte und Natur des menschlichen Geschlechts völlig entsprechende Religion verwerwerfen, deren Geist und Wahrheit jene mannigfaltige Weisheit in sich schließt, welche von ihnen gesucht wird ohne erkannt zu werden, und daß sie ein aus dem Schul

el fe enfrafco tanto en fu letura, que fe le paffavan los noches leyendo de claro en claro, y los diàs de turbio en turbio. Vida y Hechos del ingeniofo Hidalgo Don Quixote de la Mancha, Compuefta par Miguel de Cervantes Saavedra. En Haya 1744. Tom. I. p. 4.

und Modestaube ihres Wintertags neugeba÷ cenes Gdhenbild aufzurichten suchen, das keine einzige Eigenschaft ihrer abergläubischen und schwärmerischen Einbildungkraft an sich hat- daß sie eine Bundesreligion, die aus einer der Ribben ihres eigenen Ideals und nach dem Ebenbilde desselben ausdrücklich scheint gemodelt zu seyn, gegen antisokratische Galanterie - Schreine vertauschen, welche einen Schemen der Vernunft zwar auswendig, aber inwendig den Fluch ihrer Verwesung darstellen

So wie alle Arten der Unvernunft das Daseyn der Vernunft und ihren Mißbrauch vorausseßen: so müssen alle Religionen eine Beziehung auf den Glauben einer einzigen, selbstständigen und lebendigen Wahrheit haben, die, gleich unserer Erißenz, alter als unsere Vernunft seyn muß, und daher nicht durch die Genesin der lekteren, sondern durch eine unmittelbare Of= fenbarung der ersteren erkannt werden kann. Weil unsere Vernunft bloß aus den äußeren Verhältnißen sichtbarer, sinnlicher, unftätiger Dinge den Stoff ihrer Begriffe schöpft, um selbige nach der Form ihrer innern Natur selbst zu bilden, und zu ihrem Genuß oder Gebrauch anzuwenden: so liegt der Grund der Religion in unserer ganzen Eristenz und außer der Sphäre unserer Erkenntnißkräfte, welche alle zusammenge

nommen, den zufälligsten und abstractesten modum unserer Eristenz ausmachen. Daher jene mythische und poetische Ader aller Religionen, ihre Thorheit und års gerliche Gestalt in den Augen einer heterogenen, incompetenten, eiskalten, hundemagern Philosophie, die ihrer Erziehungskunft *) die höhere Bestimmung unserer Herrschaft über die Erde unverschämt andichtet.

Unter allen Offenbarungen, deren die menschliche Seele oft mehr im Traum als bey wachendem Muthe fähig ist, hat keine einzige eine so innige anschauende, fruchtbare Beziehung auf alle unbestimmte Fähige keiten, unerschöpfliche Begierden, unendliche Bedürfnisse und Leidenschaften unserer Natur, deren physischer Zusammenhang mit Hims mel und Erde eben so abhängig als das fleischliche Band des Lebens, des Ges schlechts und der Gesellschaft zu seyn scheint Ja, fein einziger Plan als der durch Christum, das Haupt, und durch den L'e ib Seiner Gemeine offenbart worden, erklärt die Geheimnisse der höch

*) Le premier art de l'homme a été l'education du chien et le fruit de cet art la conquête et la poffeffion paifible de la terre. Buffon Tom. VI. p. 313. Man vergleiche hiemit des Helvetius hinterlassenes Werk über die Hun Dezucht.

und

ften, einzigsten, verborgensten und zur Mittheilung Ihrer Selbst aufdringlichsten_M_ajestát, dem ganzen System der Natur menschlicher Geselligkeit analogischer den will k ů hr lichsten Gefeßen gesunder Vernunft und den nothwendigsten Schluß folgen lebendiger Erfahrung gemäßer. Das im Herzen und Munde aller Religios nen verborgene Senfforn der Anthropo morphose und Apotheose erscheint hier in der Grdße eines Baums des Erkenntnisses und des Lebens mitten im Garten aller philosophische Widerspruch und das ganze historisce Räthsel unserer Exist en z, die undurchdringliche Nacht ihres Termini a quo und Termini ad quem sind durch die Urkunde des Fleisch gewordnen Worts aufgelöset. Dieses Zeugniß ist der Geist der Weissagung, und der Lohn seiner Verheißung ein neuer Name, welchen niemand kennt, denn der ihn empfäht.“

Wenn es den Speculanten am Geist fehlt, die Grundlehren des Christenthums von der Verklärung der Menschheit in der Gottheit und der Gottheit in der Menschheit durch die Vaterschaft und Sohnschaft zu glauben, und mit unserer lutherischen Kirche zu fingen:

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