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,,Der Brunn des Lebens thut aus Ibm entspringen

Gar hoch vom Himmel her aus Seinem.
Herzen "

wenn sich die Nicolaiten der göttlichen Kraft und göttlichen Weisheit im Worte vom Kreuze schämen und sich daran stoBen: so ist es doch höchst unvernünftig, Wahrheiten, die vermöge ihrer Bestimmung dem natürlichen Menschen Thorheit und Aergerniß seyn sollen, deßhalb freventlich zu leugnen oder durchzustreichen, und es ist eben so unsittlich und unverantwortlich, selbige Andern zu entziehen, wenn ihre Verkündigung zum Gelübde eines bürgerlichen Berufs, Amtes und Standes gehört.

„Unsere Heiligkeit," sagt Luther ift „im Himmel, da Christus ist, und nicht ,,in der Welt vor Augen, wie ein Kram auf ,,dem Markte." Der Eifer für die Ausbreitung der Moral ist daher eine eben so gros be Lüge und freche Heuchelen, als der Selbstruhm gesunder Vernunft.

Obschon die Freygeifterey immer ihren Religionshaß unter dem Deckmantel einer pharisäischen Moralität getrieben hat, so fängt selbige doch gegenwärtig an, die BldBe der Moral selbst und die Nothwendigkeit, ihre wahren Grundsäße erst noch zu erfinden, Laut genug zu bekennen, und mit eben der Frechheit, womit sie die Religion schon meynɛ

aufgelöst zu haben, auch die Regierungsart der Fürsten zu zergliedern und zu verleumden. Weil aber Gottesdienst und weltliches Regiment Ordnungen Eines und desselben höchsten Willens sind und ihr beiderseitiges Ansehen aus einer einzigen Ürquelle fließt: so ist man umsonst bemüht, den Mangel des Geistes in beiden durch Menschensaßungen zu erseßen.

Sollten aber unsere Speculanten, zum neuen Beweise ihrer rohen Unwissenheit vom Lege continui etwan einem zu ƒ å l ligen Ohngefähr ihre mit den offenbarsten Religions sø åttern und Menschenfeinden harmonischen Grundsaße zuschreiben so läßt sich doch ein eben so gemeinschaftliches Interesse bald absehen, den Krebs einer Philosophie, welche leider! die Vernunft und Sittlichkeit der großen Welt mehr als zu sehr angesteckt, auch unter dem gemeinen Volk auszubreiten und selbiges durch ein Ge schwak los zu machen, nach der Weise Aarons, *) der durch den güldnen Kälberdienst das Volk fein wollte anrichten, daß der noch zu erwartende Gesetzgeber einer neuen Moral mit seinen zwo oder zwdlf Tafeln, oder mit sei

*) 2. Bud) Mose. XXXII, 25.

nenin 60 dividirt und mit der Zahl 666 multiplicirten Verboten und Geboten zu späť kommen wird; weil der Gehorsam gefunder Vernunft, den man aufzurichten sucht, eine Predigt offenbarer Rebellion ist, wodurch das Band aller Subordination *) aufgeldset wird,

*) Gemäß einer Stelle des Aulus Gellius (Noct, Attic. Lib. 1. Cap. XIII.) sagt der ehrliche und kluge Montaigne: On corrompt l'office du commander, quand on y obéit par difcrétion, non par Jubjection -

La Religion chrétienne a toutes les marques d'extreme juftice et utilité : mais nulle plus apparente que l'exacte recommen dation de l'obéiffance du Magiftrat et manutention des polices. Quel merveilleux exemple nous en a laiffé la fapience divine, qui pour establir le falut du genre humain et conduire cette fienne glorieuse victoire contre la mort et le peché, ne l'a voulu faire qu'à la mercy de notre ordre politique et a foumis fon progrez et la conduite d'un fi haut effet fi falutaire, à l'aveuglement et injuftice de nos obfervations et ufances: y laiffant courir le fang innocent de tant d'esléus fes favoris et fouffrant une longue perte d'années à murir ce fruit ineftimable? Il y a grand à dire entre la caufe de celui qui fuit les formes et les. loix de fon pays et celui qui entreprend de les regenter et changer Car qui fe mesle

welche ohne Verleugnung und Un terwerfung der Vernunft unmöglich ist, und wahre Vernunft die Ge fundheit ihrer Stärke in Ausübung

de choisir et de changer, ufurpe l'autho rité de juger et fe doit faire fort de voir la faute de ce qu'il chaffe et le bien de ce qu'il introduit. Cette fi vulgaire confide ration m'a fermy en mon fiege: et tenu ma jeuneffe mesme, plus temeraire, en bride de ne charger mes espaules d'un fi lourd faix que de me rendre refpondant d'une Jcience de telle importance ; et ofer en cette cy ce qu'en fain jugement je ne pourrois ofer en la plus facilè de celles, ausquel les on m'avoit inftruit, et ausquelles la temerité de juger eft de nul prejudice: me femblant très-inique, de vouloir fousmettre les conftitutions et obfervances publiques et immobiles, à l'inftabilité d'une privie fantafie (la RAISON PRIVÉE N'A QU'UNE JU RISDICTION PRIVÉE) et ENTREPRENDRE SUR LES LOIX DIVINES, ce que nulle police ne fupporteroit aux civiles: Ausquel les, encore que l'humaine raifon ayt beaucoup plus de commerce, li font- elles fou verainement juges de leurs juges et L'EX TREME SUFFISANCE fert à expliquer et eftendre l'ufage, qui en eft receu, non à le detourner et innover. Siehe Effays de Montaigne à Londres 1769. Tom. I. Liv. I. Chap. XVI. et XXII. p. 245 - 249.

und Erfülung der Gefeße zeigen muß, ohne über die Schicklichkeit der Urtheilest du

selben zu klügeln

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aber das Gefeß, so bist du nicht ein Thåter (noch Lehrer) des Gez fezes, sondern ein Richter *)

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Thut man das am grünen Holz, was willam dürren werden! **)

Es mußte also durch eine Art von Wuns der zugehen, wenn unsere Speculanten einer gänzlichen Untüchtigkeit überführt würden, über irdische Kleinigkeiten der Orhographie zusammenhängend und praktisch zu denken, und gleichwohl mit Recht, Fug und AnStand fortfahren könnten, sich an dem priviles girten Kleinod des kleinen Katechismus, unserer Kinder- und Layenbibel, auf eine zaums und gebißlose Art zu vergreifen, und wenn ein öffentlicher Meineid und Hochverräth des ehrwürdigsten Berufes, Amtes und Standes zur Empfehlung, Ausbreitung und Fortpflan= zung moralischer Gesinnungen, bürgerlicher Treue und Ehrlichkeit, des allgemeinen Cre

*) Jac. IV. 11.

**) Luc. XXIII, 31.

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