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achtzehnten Jahre nicht noch zu früh sey. - Ei nige andere gehen nicht so weit. Sie geben zu, daß man mit Kindern etwas von der Religion reden möge. -Sie unterstüßen ihre Meynung durch Gründe, die scheinbar genug find, und durch solche hat sich selbst der Ver fasser oder Herausgeber des Katechismus der Sittenlehre für das Landvolk berech tigt gehalten, den Kindern ihre Pflicht bloß durch Vorhaltung der guten Folgen, die aus der Tugend, und der bösen, die aus den La. stern entstehen, einzuschärfen. Diese Vorschlä. ge aber sind nicht nur unzulänglich zur Erziehung, sondern auch schädlich; und es ist äußerst nothwendig, ja die heiligste Pflicht als ler christlichen Eltern, ihre Kinder frühzeitig, so bald sich nur irgend Begriffe entwickeln, und man nur einigermaßen bemerkt, daß sie schon einer Reflexion fähig sind, nicht nur mit Gott und der Ewigkeit, als dem Inhal te der Religion bekannt zu machen, sondern sie auch so zu üben, und dazu zu gewöhnen, daß sie aus Liebe und Vertrauen auf Gott, unfern Vater und Herrn im Himmel, nicht aber aus bloßen Gründen des Angenehmen, Nüß. lichen und Wohlanständigen handeln lernen. Dieß heißt Erziehung zur Gottseligkeit. Durch Unterricht lernen Kinder bloß mit dem Kopf, oder nur gar mit dem Gedächt

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hiß." Erziehung abet föll fles eigentlich ge. wöhnen, nach und nach so zu denken und zu handeln, wie sie es erkannt haben, nicht bloß mechanisch, sondern freywillig und aus innerm Triebe. Alle Eltern, welche die Verheißungen der Gottseligkeit auch für dieses Leben auf ihre Nachkommen fortgepflanzt wün. schen, werden an dieser gründlichen und mehr körnicht als fließend geschriebenen Abhandlung Antheil nehmen, um vor der Quelle aller Frr. thümer und Laster in den so unschuldigen, aber übelverstandenen und ausgearteten Maximes inconteftables beredter Sophisten auf ih rer Hut zu seyn. and

Versuch einer Sybille über die Ehe,

N. N.

Komm ich als ein Geist zu dir,
So erschrick nur nicht vor mir

1775. S. XVI, 8.

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Was der heil. Clemens von Alexandrien im 2ten Buche seines Paedagogi tapusina S Quatas gyanennt, behandelt, dieser Versuch zum Theil mit einer Art, die eben so nahe an den alamodischen profanöbscönen Geschmack und an die verjährte mystische Gnosin zu grånzen, als beiden zu widersprechen scheint. Die ver mummte Verfasserin; welche, wie wir von gu Hamann's Schriften. IV. Th. 29

ter Hand wissen, nicht Hartwig, sondern Adel gunde heißen soll, nennt ihr opufculum ein „Schaugericht gefischter Irrlichter, das sich nicht wie ein Galima free genießen und verdauen läßt." Wir erinnern uns hiesiges Orts vor vielen Jahren unter dem legteren Titel eine epithalamische Brochure gelesen zu haben, ohne deßhalb ben gegenwärtiger auf die Beziehung eines wirklichen Hochzeitgedichts zu schließen. Es ist eben so unwahr, daß dieser Bogen hie. selbst ausgekauen, als daß er einen namhaften Feind, des schönen Geschlechts oder einen heim. lichen Freund menschlicher Maculatur zum Verfasser haben, oder das halbe Mährchen die Allegorie irgend einer lebenden Autor. schaft in sich halten soll. Die Sibylle weiht zum Schluß ihr Medusenbild dem Busen einer Minerva, Aspasie, welche schwerlich unter unsern Töchtern des Landes zu suchen, seyn wird. An einer Fortseßung dieses Versuchs über die Mysterien überhaupt, sie mögen physio, logisch, oder réligíðs oder statistisch feyn, werden nur eingeweihte Leser Theil uehmen können,weil dem großen profanen Haufen alles lächerlich und abgeschmackt, ja gar amstdßig und ärgerlich klingen und klappen muß, wie von Rechtswegen :*

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Beylage zur Königsberger Zeitung. 1776. St. 6 — 10, Ueber den Styl.

Nachstehender Auszug eines Discours prononcé dans l'Académie Françoife par Mr. de BUFFON, le Samedi 25. Aout 1753. welcher dem fünften Theil seiner Hiftoire Naturelle générale et particuliere à Paris 1769. ange. hångt ist, rührt, so wie er ist, von einem Jung. linge her, der vielleicht noch mehr Jahre zum innigen Verstande der Urkunde nöthig haben wird, als ihn die Ueberseßung derselben Ta. ge oder auch Stunden gekostet haben mag. Die Ideen in dieser kleinen Abhandlung haben alle das Gepräge eines eben so großen Schrift. stellers als Beobachters, werden da her den meisten Lefèrn, obschön weit gefehlt, gar zu metaphysisch vorkommen, weil sie nämlich das Heiligthum der wahren Schreib, art und den Styl im höheren Verstände betreffen, nach dem wohlbekannten Spruch: Scribendi #recte SAPERE eft et principium et fons.

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Es haben sich zu allen Zeiten Menschen gefunden, wels che durch die Macht der Sprache andere zu regieren ge= wußt: aber nur in aufgeklärten Jahrhunderten giebt es gute Redner und gute Schriftsteller. Die ächte Beredsamkeit seht ein geübtes Genie und einen geschliffenen Vers stand zum voraus. Sie unterscheidet sich weit von der natürlichen Fertigkeit im Reden, die ein bloßes Talent und Eigenthum starker Leidenschaften, geschmeidiger Werkzeuge und schneller Einbildungskraft ist. Solche Leute haben lebhafte Empfindungen und Rührungen; daher theilen sie die Begeisterung ihrer Gemüthsbewegungen Undern mit, durch den bloß mechanischen Eindruck höchst sinnlicher Aeußerungen. Der Leib redet zum Leibe; alle Züge und Zeichen leisten sich zu einer Wechselwirkung gemeinschaftliche Hülfe. Denn worauf kommt es an, für den großen Haufen rührend und anzüglich zu seyn? Worauf

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kommt es bey den Meisten an, um gereist und überführt zu werden? Auf eine heftige und pathetische Stimme, auf nachdrückliche und vielfältige Gebärden, auf fortstromen de und rauschende Worte! Für die kleine Anzahl derjeni gen aber, die ein festeres Gehirn, einen verfeinerten Geschmack und einen geprüften Sinn besißen, gehören Sas chen, Gedanken, Gründe, nebst der Kunst selbige darzus stellen, zu schattiren und anzuordnen. Hier ist es nicht genug die Ohren zu füllen und die Augen zu unterhaltens fondern man muß auf die Seele wirken, das Herz rüh, ren und für den Verstand reden.

Der Styl ist also nichts als die Ordnung und Bewes gung, welche man seinen Gedanken mitzutheilen weiß. Wenn man felbige fest ineinander kettet und gleichsam zus fammen drängt, so wird der Styl männlich, nervig und kräftig. Läßt man sie langsam aufeinander folgen und geschieht die Verbindung vermittelst bloßer Worte, fie mogen noch so zierlich seyn; so wird der Styl weits fchweifig, schleppend und schaal.

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Diefer Ordnung, in welche man seine Gedanken zus stellen sucht, muß eine noch allgemeinere Unordnung (*) der Grundideen und Hauptbegriffe vorhergehen, und durch ihre Stellung in dieser ursprünglichen Anlage wird der Gegenstand, nach seinem wahren umfange, mit allen feinen Grenzen bestimmt. Durch eine unermüdete Aufs merksamkeit auf diese ersten Züge müssen die richtigen Zwis fchenräume zur Absonderung der vornehmsten Freen, und die zur Ausfüllung nöthigen Mittel- und Hülfsbegriffe ges funden werden; durch die Kraft des Genies lassen sich fämmtliche allgemeine und besondere Begriffe unter ihren

(*) Man denke hier an fein Spinugewebe von Dispositionen, welches alles auf einen gro ben Mechanismum und leidigen Materia. lismum des Schulz und Modewißes hinaus. läuft; sondern hier ist eigentlich die Rede von demjenigen, was nach der Analogie der ganzen Natur und ihrer Organisation zum Leben, das punctum faliens und die prima ftamia des Embryons in der Seele eines Autors vorstellt.

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