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fes. Wagspiel an „Körper durch Schatten, und Sachen durch Wörter anzuzeigen. ")

Ich konnte, wenn es der Mühe lohnte, den ganzen, aus lauter willkührlich angenom menen Heischesågen und falschen Axiomen über die Natur der Sprache verflochtenen, Beweis noch von mehr als von einer Seite auseinan. dersehen, und den Apologisten in einem gewis, sen Lichte erscheinen lassen, in dem er aber hier nicht erscheinen soll. Ich nehme also nur noch so viel heraus, daß in seiner Gesezgebung der Ursprung einer sich fortbildenden menschlichen Sprache, und einer sich fortbildenden menschlichen Seele durchaus verkannt, mißverstanden und vernebelt ist. **)

Eben so wenig berühre ich die poetischen Fragmente zur Archäologie der Sprach. geschichte. Wenn aber mit dem ersten Work die menschliche Sprache erfunden worden, so versteht vielleicht der Archäologist, nach einem den Morgenländern gewöhnlichen Idiotismus, unter Wort ein ganz ander Ding. Denn der Wachterschen concordia naturae et fcrip

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*) τόλμημα & μικρὸν, δια σκιῶν μὲν σώματα, δια ο ήματος πράγματα, ἅπερ ἀμήχανον ἦν, δεικνύναι. **) Eine Parodie auf Seite 162 der Herderischen Schrift.

turae gemåß, und da die alten Erfinder Alles auf einmal sagen wollen (S. 133.)“ wird wohl das erste Wort weder ein Nomen noch Verbum gewesen seyn, sondern wenig. stens ein ganzer Periode *) an Stärke und Intensität im umgekehrten Verhältniß mit un. fern authonischen Chrien von 111 Blåttern „und weiter laßt uns nicht mit Wo r= ten spielen."

Der Mensch mußte also freylich, wie unser lieber Plato nach der Weisheit, die ihm ge. geben ist, bis zum festesten prophetischen Wort, das da scheint an einem dunkeln Orte, bewie.

*) Gleich der chinesischen Schrift, von der Boulanger fagt: (in seinen Efsais fur la population d'Amerique, Amft. 1767 T. IV. p. 278.) Les Carac teres Chinois n'étant pas des lettres, mais des mots, des termes, ou des phrases - oder

gleich den atteften Bito{&ulen ὧν τέχνη ἐδόκει ἡ συσου in xai izvorns. Demetr, Phaler. de Elocut. §. 14. Um sich von der alleruråltesten Sprache einen Begriff machen zu können, und um sich zu überfüh ren, daß eine Sprache eben so möglich sey ohne unsere Grammatik, als ohne unsere 3 un ge und Oeffnung des Mundes, den neuesten Bauch, sprechern oder Engastrimythen u. s. w. zu fol ge, verweise ich lediglich auf meines Landsmanns Th, Sig. Baieri Museum Sinicum Petrop. 730.

fen hat, ein nicht an Stufen, sondern an Art über die Thiere stehendes Geschöpf seyn,

um seiner wahren Bestimmung zur, kritischen und archontischen Würde eines politi schen Thiers, wenn es unsern Lesern noch bey. wohnt, würdig zu werden.

In Critik und Politik besteht der ganzé Kas non menschlicher Vollkommenheit. Denn mein Freund Herder

Vielgeliebter. Lefer! ich heiße der Magus im Norden *) und mache es zum Abendfes fte und zur legten Pflicht meines Lebens, in dem gekrönten pythischen Sieger meinen Freund Herder, gegen den ich bisher mit verbun. denen Augen gefochten, eben so öffentlich als feyerlich zu erkennen, zu umarmen und zu seg. nen-Er hat niedergeknieet - wer will sich gegen ihn auflehnen? „Seine Augen sind rdthlicher denn Wein, und seine Zähne weißer denn =Milch!" Gen. 49, 9. 12.

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Leser fürchte dich nicht, ich bin kein Ge = spenst, so im Finstern schleicht, und dir den

"il n'y a point d'exorde plus beau que celui

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ci: „mes très chers freres, mon nom eft Macaire" Oeuvr. du Comte Algarotti,

Dulces ante omnia Mufae,

Trad, de l'Italien, Berlin, 1772. Vol, VII, p. 390.

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Mittag verdirbt *), noch auch der durch seinen Freund, Herrn Karl Renatus H--s-n nun mehr verflårte Schatten des weiland in genio Seculi herrlich und lustig lebenden königl. Preußischen Geheimen Raths und ordentlichen Professors der Weltweis heit und Beredsamkeit auf der Unis versität Halle u. f. w. Nein, ich bin nichts, als der Magus von Norden, und der will und muß ich sterben, eben so unschuldig, als ich es geworden bin. Sonne, Mond und Sterne sind mir bereits dunkel vor Wolken nach dem Regen, und meine. Zähne haben so manche Feyerstunde, als die Mühlenmågde des Predigers Salomo. Die heilige Inqui sition der politischen Rechenkunst me. lancholisch wiziger, als ein Auto da fe hat das leßte unmündige Kind **) jener Wei fen aus Morgenland in einen eisernen Ofen verdammt, wo es verhungern und ver frieren soll, weil das Holz unserer kostba ren durftigen Kanäle von Jahr zu Jahr theurer wird, so daß alle meine Mitbürger, ob. schon sie keine Magi im Norden sind, verfrie ren mußten, um diesen eisernen Öfen ägyptis

*) Un Démon du midi.

**) Non fiue Dîs animofus infans, Horat. Od.

3. 4.

fcher Meisterhand warm, geschweige glühend und siebenmal heißer zu machen (Dan. 3, 9.) als sonst Oefen von Leim im Norden zu werden pflegen. Warum soll ich nicht mit Fried und Freude meinen Våtern nachfahren, unter dem Schall der Posaunen, Trommeln, Har. fen, Geigen, Lauten und allerley Saitenspiel, auf welchen ja die schönen Geister dieses Jahr. hunderts Virtuosen sind, und durch die Cultur des mittlern Sinnes in der Sphäre der · Empfindseligkeit von aussen sich einen größern Namen gemacht haben, als der Gott der Juden durch die Priester, die wohl Städte einstürzen, aber keine bauen können, wie unse re heutigen Amphiones alles durch die bloße Kraft der Musik und ihres musikali schen Geschmaks, der „Gras wachsen“ hört.

Was red' ich aber noch viel? Es ist im Rath der Wächter durch die politische Rechen. kunst einmal beschlossen, daß kein Magus mehr brennen, sondern verfrieren und verhungern foll, geseht auch daß 7000 seiner Brüder im Lande wåren, deren Anzahl ich aber freylich ohne die höhere Offenbarung der politischen Rechen kunst nicht bestimmen kann, an die ich ohne die innigste Betrübniß meiner Einge weide eben so wenig denken mag, als ein geHamann's Schriften IV, Th.

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