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V. 4010-25. Diese vier Strophen geißeln politische Tageserscheinungen: die Ohnesorge, Sanssouci, welche, wie Dünger sagt, bei der Ums kehr der Dinge sich gleichfalls umkehren, um oben zu bleiben; die Parasiten, welche zu unbehülflich waren, um wie die Vorigen Kopf zu stehen; dann Scheinlichter von unten, Scheinlichter von oben.

V. 4026-37. Zuletzt drei Strophen der Geister Oberon's von den Plumpsten an, in welchen die Materie überwiegt, auffteigend in Geistigkeit, von Caliban gleichsam bis zu Ariel. „Leicht und luftig wie Ariel", braucht Goethe von einem Geist im Briefe an Schiller vom 4. Februar 1797. Gegen die massiven Geister ist auch in den Xenien mancher Pfeil entsendet, gegen Nicolai: „Und du tappe denn auch, plumper Gefelle, so fort", gegen Reichardt: „Der du mit Grobheit glaubst Falschheit zu decken und List". Wären es wahre Geister, so gingen die Gräschen nicht ringsherum nieder; denn

Ungeknickt vom leichten Tritte
Birgt kein Rasen Spur der Schritte.

Goethe's Faust, I.

(Meyer's Königin Kobold).
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V. 4037. Nach Wieland's Oberon steht der Elfenpalast zwischen Rosenbüschen. Mythologischer Uebergang der Seelen in Blumen.

V. 4040. Parodie des Verses 3896: Frosch im Laub und Grill' im Gras. B. 4041. Der frische Morgenwind verscheucht die Nachtgespenster. Hiemit schließt nicht nur das Intermezzo, sondern auch die ganze Walpurgisnacht. Nach den Paralipomena zu Faust sollte jedoch „Nach dem Intermezzo" noch eine zum Theil schon ausgeführte Scene folgen, worin die Teufel und Heren Satan auf dem Gipfel des Brockens Huldigung leisten, dann um „Mitternacht" die „Erscheinung versinken“ und das Ganze mit vulkanartigem, „unordentlichem Auseinanderströmen, Brechen und -Stürmen" endigen.

Trüber Tag. Feld.

Saust. Mephistopheles.

Faust.

Im Elend! Verzweifelnd! Erbärmlich auf der Erde! Lange verirrt und nun gefangen! Als Missethäterin im Kerker zu entsetzlichen Qualen eingesperrt, das holde, unselige Geschöpf! Bis dahin! Dahin! Verrätherischer, nichtswürdiger Geist, und das hast du mir 5 verheimlicht! Steh nur, steh! Wälze die teuflischen Augen ingrimmend im Kopf herum! Steh und truße mir durch deine unerträgliche Gegenwart! Gefangen! Im unwiederbringlichen Elend! Bösen Geistern übergeben und der richtenden gefühllosen Menschheit! Und mich wiegst du indeß in abgeschmackten Zerstreuungen, verbirgst 10 mir ihren wachsenden Jammer und lässest sie hülflos verderben!

Mephistopheles.

Sie ist die Erste nicht.

Faust.

Hund! Abscheuliches Unthier! Wandle ihn, du unendlicher Geist, wandle den Wurm wieder in seine Hundsgestalt, wie er sich oft nächtlicher Weise gefiel, vor mir herzutrotten, dem harmlosen 15 Wandrer vor die Füße zu kollern und sich dem niederstürzenden auf die Schultern zu hängen! Wandl ihn wieder in seine Lieblingsbildung, daß er vor mir im Sand auf dem Bauch krieche, ich ihn mit Füßen trete, den Verworfnen! Die Erste nicht! Jammer! Jammer, von keiner Menschenseele zu fassen, daß mehr als ein 20 Geschöpf in die Tiefe dieses Elendes versank, daß nicht das erste genugthat für die Schuld aller übrigen in seiner windenden Todesnoth vor den Augen des ewig Verzeihenden! Mir wühlt es Mark und Leben durch, das Elend dieser Einzigen; du grinsest gelassen über das Schicksal von Tausenden hin!

3.11. Mephistopheles, der auch im Faustbuch (S. 125) sich gern sprichwörtlicher Redensarten bedient, antwortet hier mit einem alten Sprichworte. Es findet sich bei Simroď (Sprichw. 271): Einer Meze Trost ist, daß sie die Erste und Lezte nicht sei, auch benutzt in Wagner's Kindermörderin S. 22.

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Mephistopheles.

Nun sind wir schon wieder an der Grenze unsers Wizes, da, wo euch Menschen der Sinn überschnappt. Warum machst du Ge= meinschaft mit uns, wenn du sie nicht durchführen kannst? Willst fliegen und bist vorm Schwindel nicht sicher? Drangen wir uns dir auf, oder du dich uns?

Fauft.

Fletsche deine gefräßigen Zähne mir nicht so entgegen! Mir efelt's! Großer, herrlicher Geist, der du mir zu erscheinen würdigtest, der du mein Herz kennest und meine Seele, warum an den Schandgesellen mich schmieden, der sich am Schaden weidet und am Verderben sich letzt?

Endigst du?

Mephistopheles.

Fauft.

Rette fie, oder weh dir! Den gräßlichsten Fluch über dich auf Jahrtausende!

Mephistopheles.

Ich kann die Bande des Rächers nicht lösen, seine Riegel nicht öffnen. Rette fie! Wer war's, der sie ins Verderben stürzte?

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40 Jch oder du?

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(Faust blickt wild umher.)

Greifst du nach dem Donner? Wohl, daß er euch elenden Sterblichen nicht gegeben ward! Den unschuldig Entgegnenden zu zerschmettern, das ist so Tyrannenart, sich in Verlegenheiten Luft zu machen.

Fauft.

Bringe mich hin! Sie soll frei sein!

Mephistopheles.

Und die Gefahr, der du dich aussehest? Wisse, noch liegt auf der Stadt Blutschuld von deiner Hand. Ueber des Erschlagenen Stätte schweben rächende Geister und lauern auf den wiederkehrenden Mörder.

Fauft.

Noch das von dir? Mord und Tod einer Welt über dich Ungeheuer! Führe mich hin, sag' ich, und befrei fie!

3.41. Aehnlich Shakespeare in Maß für Maß: Could great men thunder, As Jove himself doth, Jove would ne'er be quiet etc.

3. 47. Vergl. 4. Moses 35, 33 und oben die Note zu V. 3358.

3. 50. Die Flüche, welche Faust hier und oben 3. 36 gegen seinen dia

Mephistopheles.

Ich führe dich, und was ich thun kann, höre! Habe ich alle Macht im Himmel und auf Erden? Des Thürners Sinne will ich umnebeln; bemächtige dich der Schlüffel und führe sie heraus mit 55 Menschenhand! Ich wache; die Zauberpferde find bereit, ich entführe euch. Das vermag ich!

Auf und davon!

Fauft.

bolischen Genossen schleudert, machen es wahrscheinlich, daß diese Scene diejenige ist, welche Wieland, nach einem Gespräche mit Böttiger vom 12. November 1796, im Fragment vermißt hatte. Er sagt von ihr, Fauft werde darin so wüthend, daß er selbst den Mephistopheles erschrecke. Freilich verlegte er sie in Gretchens Gefängniß. Wenn Einsiedel im Jahre 1776 von Goethe sagt: Parodirt sich drauf als Doktor Faust, daß 'm Teufel selber vor ihm graus't, so passen diese Worte auf obige Scene, und von den bekannten auf sie allein.

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