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Faust (erwachend`.

Bin ich denn abermals betrogen?

Verschwindet so der geisterreiche Drang, Daß mir ein Traum den Teufel vorgelogen, 1175 Und daß ein Pudel mir entsprang?

Studirzimmer.

Saust. Mephistopheles.

Faust.

Es flopft? Herein! Wer will mich wieder plagen?

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der Gelehrten entsprechend, heißt Faust im ältesten Faustbuche,,Doktor Faustus“, und er wird hier und im Puppenspiel angeredet „mein Herr Fauste"; das lateinische faustus, der Glückliche, übernahm die Funktion dieses Namens; s. Grimm III, 1381 u. V. 2 der in Th. II, Akt 4 eingelegten Belehnungsscene.

V. 1173. Der geisterreiche Drang, das Gedränge der Geister und des Teufels selbst, nicht etwa das Streben Faust's nach einer Verbindung mit den Geistern.

B. 1177. Die Drei als zauberische Zahl, zur Profanirung ihrer heiligen Bedeutung (s. V. 3084 fg.).

V. 1181. Der Kobold erschien als Hausgeist in rothem Kleide (Kuhn); als Junker Teufel kennt ihn Luther; er wurde der Junker Satan, auf dem Hexensabbath wohl mit grünen Kleidern und rothen oder blauen Federn angethan (Grimm IV, 2402, Junker Nr. 9).

1185 Mit einem langen, spißen Degen,
Und rathe nun dir kurz und gut,
Dergleichen gleichfalls anzulegen,
Damit du losgebunden, frei
Erfahrest, was das Leben sei.

Faust.

1190 In jedem Kleide werd' ich wohl die Pein Des engen Erdelebens fühlen.

Ich bin zu alt, um nur zu spielen,

Zu jung, um ohne Wunsch zu sein.
Was kann die Welt mir wohl gewähren?
1195 Entbehren sollst du! Sollst entbehren!
Das ist der ewige Gesang,

Der Jedem an die Ohren klingt,
Den unser ganzes Leben lang

Uns heiser jede Stunde singt.

1200 Nur mit Entsetzen wach' ich Morgens auf,
Ich möchte bittre Thränen weinen,

Den Tag zu sehn, der mir in seinem Lauf
Nicht einen Wunsch erfüllen wird, nicht einen,
Der selbst die Ahnung jeder Luft

1205 Mit eigensinn'gem Krittel mindert,
Die Schöpfung meiner regen Brust
Mit tausend Lebensfragen hindert.

Auch muß ich, wenn die Nacht sich niedersenkt,
Mich ängstlich auf das Lager strecken;
1210 Auch da wird keine Rast geschenkt,
Mich werden wilde Träume schrecken.
Der Gott, der mir im Busen wohnt,
Kann tief mein Innerstes erregen,
Der über allen meinen Kräften thront,
1215 Er fann nach außen nichts bewegen;
Und so ist mir das Dasein eine Last,

Der Tod erwünscht, das Leben mir verhaßt.

V. 1202. Nicht denjenigen Tag zu sehn, sondern den Tag, jeden Tag.
V. 1205 u. 1207. Krittel und Lebensfraßen, beides die von außen

kommenden täglichen Störungen (Vischer S. 288).

V. 1211. Bayard Taylor citirt zu diesem Verse Hiob 7, 14.

Mephistopheles.

Und doch ist nie der Tod ein ganz willkommner Gast.

Faust.

selig der, dem er im Siegesglanze

1220 Die blut'gen Lorbeern um die Schläfe windet,
Den er nach rasch durchras'tem Tanze
In eines Mädchens Armen findet!

, wär' ich vor des hohen Geistes Kraft
Entzückt, entseelt dahingesunken!

Mephistopheles.

1225 Und doch hat Jemand einen braunen Saft In jener Nacht nicht ausgetrunken.

Faust.

Das Spioniren, scheint's, ist deine Lust.

Mephistopheles.

Allwissend bin ich nicht, doch viel ist mir bewußt.

Fauft.

Wenn aus dem schrecklichen Gewühle

1230 Ein süß bekannter Ton mich zog,

Den Rest von kindlichem Gefühle
Mit Anklang froher Zeit betrog:
So fluch' ich Allem, was die Seele
Mit Lock- und Gaukelwerk umspannt

1235 Und fie in diese Trauerhöhle

Mit Blend- und Schmeichelkräften bannt!
Verflucht voraus die hohe Meinung,
Womit der Geist sich selbst umfängt!
Verflucht das Blenden der Erscheinung,
1240 Die fich an unsre Sinne drängt!

Verflucht, was uns in Träumen heuchelt,
Des Ruhms, der Namensdauer Trug!
Verflucht, was als Besih uns schmeichelt,
Als Weib und Kind, als Knecht und Pflug!
1245 Verflucht sei Mammon, wenn mit Schäßen

Er uns zu fühnen Thaten regt,

V. 1235. Trauerhöhle, der Leib, in den die Seele gebannt ist. So im Divan (IX, 6):

Du weißt, daß der Leib ein Kerker ist,

Die Seele hat man hinein betrogen.

Wenn er zu müßigem Ergeßen

Die Polster uns zurechte legt!

Fluch sei dem Balsamsaft der Trauben!

1250 Fluch jener höchsten Liebeshuld!

1255

1260

1265

1270

Fluch sei der Hoffnung! Fluch dem Glauben!
Und Fluch vor allen der Geduld!

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1275 Höre, wie zu Lust und Thaten

Altklug fie rathen!

In die Welt weit

Aus der Einsamkeit,

dem

V. 1253 fgg. Den Chor bilden, was angezweifelt worden, böse, Mephistopheles untergebne Geister, da sie in dessen Sinne zu neuem Leben rathen, nicht etwa warnende Geister, Schutzengel, noch Faust's eigne Lebensgeister.

Wo Sinnen und Säfte stocken,

1280 Wollen, fie dich locken.

Hör auf mit deinem Gram zu spielen,
Der wie ein Geier dir am Leben frißt;
Die schlechteste Gesellschaft läßt dich fühlen,
Daß du ein Mensch mit Menschen bist.
1285 Doch so ist's nicht gemeint,

Dich unter das Pack zu stoßen.
Ich bin Keiner von den Großen;
Doch willst du mit mir vereint
Deine Schritte durchs Leben nehmen,
1290 So will ich mich gern bequemen,
Dein zu sein auf der Stelle.

Ich bin dein Gefelle,

Und mach' ich dir's recht,

Bin ich dein Diener, bin dein Knecht!

Faust.

1295 Und was soll ich dagegen dir erfüllen? Mephistopheles. Dazu hast du noch eine lange Frist.

Faust.

Nein, nein! Der Teufel ist ein Egoist
Und thut nicht leicht um Gottes willen,
Was einem Andern nüglich ist.

1300 Sprich die Bedingung deutlich aus;

Ein solcher Diener bringt Gefahr ins Haus.

Mephistopheles.

Ich will mich hier zu deinem Dienst verbinden,
Auf deinen Wink nicht rasten und nicht ruhn;
Wenn wir uns drüben wiederfinden,

1305 So sollst du mir das Gleiche thun.

Fauft.

Das Drüben kann mich wenig kümmern;
Schlägst du erst diese Welt zu Trümmern,
Die andre mag darnach entstehn.

Aus dieser Erde quillen meine Freuden, 1310 Und diese Sonne scheinet meinen Leiden; Kann ich mich erst von ihnen scheiden,

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