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11; 12; 14. Sie vergleicht das Himmelreich mit dem schlechten Abbild desselben, das sich bei den Juden durch fleischlichen Sinn und langjährige Gesezesverdrehung festgesezt hatte.

Mt. 5, 1-16.

Die 8 Seligpreisungen denn die neunte hat die Form einer Anrede beziehen sich alle auf das Leben im Geist, in dem der Mensch sich mit Gott einigt. Die Armut im Geiste (πταɣоì τа пνεуuan), das Bewußtsein der geistigen und geistlichen Armut, dem reichen Gott gegenüber, ist die Bedingung zur Teilnahme am Messiasreiche. Dieses Gefühl wird nun weiter entwickelt und zwar einerseits, wie es sich gegen Gott, andererseits, wie es sich gegen die Mitmenschen kund giebt.

So erscheinen die Armen zunächst als nevdovvres, die ein heiliges Leid über ihre Armut empfinden, insbesondere über die Trennung von Gott, wenn auch dieses Gefühl noch nicht klar ist. In diesem Gefühl wird sich im Verhalten zu dem Nächsten Sanftmut fund geben. Die Sanftmütigen werden teil haben am messianischen Reich.

Bestimmter ist das Gefühl der Leidtragenden in dem Hunger und Durst nach Gerechtigkeit geworden, ein starkes Gefühl und durch den Gegenstand genauer bestimmt. Die Gerechtigkeit ist der befriedigende Zustand des innern Lebens. Ein solcher Mensch wird als ein Barmherziger sich der Not der Nächsten annehmen und selbst vom Erbarmen getragen werden. Mt. 7, 2.

Die Reinen nach dem Herzen, d. H. deren entschiedene Richtung auf das Reine geht, auf den Wandel im Geiste, werden mehr und mehr Gott schauen, wie er sich im Reiche Christi herrlich fundgiebt. Vergl. §. 118 die Predigt Bertholds. Solche Menschen sind auch Friedensstifter, signvonoloí, Friedensboten. Mt. 10, 13 ff. Sie werden Kinder Gottes heißen, weil sie dem Gott des Friedens innerlich verwandt find.

An die Erwähnung der um Christi willen Verfolgten schließen fich 2 Vergleichungen. Die Jünger find 1. das Salz der Erde; wenn Salz seinen Geschmack verliert, fade wird, wodurch kann es die Salzkraft wieder erhalten? Wie das Salz die Speisen

vor Fäulnis bewahrt, so haben die Jünger durch das Evangelium die Kraft,, die Menschen vor dem sittlichen Untergang zu bewahren. 2. Sie sind das Licht der Welt; wie das Licht leuchtet und belebt, so bringen die Jünger Erkenntnis und Heiligungskraft. Daher sollen sie sich nicht zurückziehen, sondern ihren Beruf mutig üben. Manche, die das Licht anfangs verfolgten, würden doch noch Gott preisen.

Erfüllung von Gesez und Propheten. 5, 17-48.

Der Herr will das ganze Gesez erfüllen (vollenden), er will auch nicht die kleinste Bestimmung ihrer Idee nach auflösen, sondern die alten Elemente fortbilden, wie ein Maler eine Skizze nicht auflöst (ov xaraλvei), sondern ávanλŋgoi. (Entfaltung einer Blumenknospe). Dies Erfüllen besteht darin, daß der Herr von der einzelnen Forderung überall auf die Grundforderung zurückgeht; es kann wohl ein Zerbrechen der alten Form sein. Mt. 9, 16-17. Aber an die Genossen des Himmelreichs werden nicht geringere, sondern höhere Anforderungen gestellt. Mt. 5, 20.

Es folgen nun 5 Beispiele von dem Erfüllen des Gesezes, gegen die äußerliche Auffassung des Gesezes gerichtet.

1. Nicht das Töten als äußerliche That, sondern als Wirkung einer bösen Gesinnung (Haß 1. Joh. 3, 15) kommt in betracht. Der Mord selbst darf in seinem Reiche nicht erst zur Sprache kommen. Der Zorn ist ihm schon so strafbar, wie den Alten die That des Mordes, noch mehr der Mensch, der ihn auch in einem Worte wie Raka (hohler Kopf), oder gar in einem Worte wie heilloser Bösewicht ausspricht. Die Gehenna (Thal Hinnom) ist der Ort der alten Molochsgreuel und der Strafort der Verderbtesten. Religiöse Leistungen (Opfer) können sittliche Mängel nicht zudecken; vielmehr soll man in dem Verhältnis zu seinem Nächsten seinen Gottesdienst bethätigen. Im Heiligtum kommen die ungefühnten Beleidigungen mehr zum Bewußtsein, als im Geräusch des Tages. Die Sitte in christlichen Familien, sich vor der Feier des heiligen Abendmahls gegenseitig zu vergeben.

2. Der Ehebruch. Unbedingtes Aufgeben auch des Schönen (rechtes Auge) und Erfreuenden (Freundschaft) ist geboten, wenn dadurch böse Lust in uns entstand. Der Scheidebrief sollte den Juden die Entlassung des Weibes erschweren, aber die Spätern machten: das Gegenteil daraus. Nur Ehebruch, лogveía, berechtigt zur Trennung der Ehe.

3. Die Pharisäer machten feine Unterschiede zwischen verbindlichen Eiden (bei Jehova) und nicht verbindenden; der Herr verbietet alles Schwören. Die Christenheit soll gar keinen Eid kennen; aber durch das Verhältnis der Christen zur übrigen Welt ist der Eid notwendig geworden und Christus hat selbst geschworen. Mt. 26, 63. Vgl. Röm. 9, 1; 2. Kor. 11, 10; Hebr. 6, 13, 16; Jak. 5,

12,

4. Auge um Auge (2. Mos. 21, 24; 3. Mos. 24, 19) ist ein Ausdruck für das Recht der Vergeltung seitens der Obrigkeit. Vgl. das römische si membrum rupit, ni cum eo pacit, talio esto. Die Pharisäer wollten dies Recht dem Einzelnen zusprechen. Der Christ soll dem Beleidiger die Ruhe und Kraft des Duldens entgegenseßen, so daß er von demselben noch mehr leiden könnte (άyraqɛvεiv ist: zu einer Frohnfahrt zwingen, nach persischer Einrichtung).

5. Feindesliebe. Dem Pharisäer war der Nichtjude ein Feind. Vgl. Cic. de officiis I. 12, 37. Der Herr fordert die ganze Liebe in Gesinnung, Wort, That, Fürbitte, wenigstens das ảɣanav (werthalten), wenn auch nicht das pikɛîv (amare). Die Werke ohne den Geist. 6, 1-18.

Almosengeben, Beten und Fasten, die sogenannten guten Werke, werden vom Herrn nicht verworfen, aber sie haben nur Wert, wenn sie aus reiner, frommer Gesinnung hervorgehen. 1. Almosengeben. 6, 2-4.

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2. Beten. 6, 5-15. Die Pharisäer richteten es wohl so ein, daß sie sich zur Gebetsstunde gerade an einer Straßenecke befanden. Mit dem Beten im obern Gemach ist der Beter nach innen gewiesen von dem Scheinen weg. Übrigens: ó róлos ov βλάπτει, ἀλλ' ὁ τρόπος καὶ ὁ σκοπός (Theophylatt).

Das Unservater (siehe den Katech.). Die Anrede. Die 7 Bitten, von denen die 3 ersten sich auf Gottes Reichssache beziehen (Name Wesen Gottes, Reich Gottes, Wille Gottes), die 4 andern auf die menschlichen Anliegen (Nahrung, émiovoios, von ἡ ἐπιοῦσα, dies crastinus, ober im Gegentia aut περιούσιος das Brot, das zur Notdurft gehört. Vergebung der Schulden, wobei das „wie auch wir“ weder Maß noch Grund von Gottes Vergebung bedeutet, Behütung vor Versuchung, d. i. versuchlicher äußerer Lage (Mt. 26, 41; 1. Kor. 10, 13), Erlösung von dem novygós, oder neutrum novηgóv, „Übeľ“. Die Dorologie.

τὸν

Πάτερ ἡμῶν ὁ ἐν τοῖς οὐρανοῖς, ἁγιασθήτω τὸ ὄνομά σου, ἐλθέτω ἡ βασιλεία σου, γενηθήτω τὸ θέλημά σου ὡς ἐν οὐρανῷ καὶ ἐπὶ τῆς γῆς ἄρτον ἡμῶν τὸν ἐπιούσιον δὸς ἡμῖν σήμερον, καὶ ἄφες ἡμῖν τὰ ὀφειλήματα ἡμῶν ὡς καὶ ἡμεῖς ἀφίεμεν ἀφήκαμεν) τοῖς ὀφειλέταις ἡμῶν, καὶ μὴ εἰσενέγκῃς ἡμᾶς εἰς πειρασμόν, ἀλλὰ ῥῦσαι ἡμᾶς ἀπὸ τοῦ πονηροῦ. [ὅτι σοῦ ἐστιν ἡ βασιλεία καὶ ἡ δύναμις καὶ ἡ δόξα εἰς τοὺς αἰῶνας, ἀμήν.] Cine kürzere Form des Gebets bei Lucas 11, 2-4 im Grundtext.

3. Fasten. Anstatt zu scheinen mit Trauerkleidern, soll man sich lieber bereiten, wie wenn man zu einen Mahl gehe; natürlich uneigentlich zu nehmen.

Die Sorge ums Irdische. 6, 19–34.

Durch Trachten nach irdischen Schäßen würde der Mensch sich der himmlischen Heimat entfremden. Darum rät der Herr, unvergängliche Schäße zu sammeln; um das zu können, sollen die Christen ihr inneres Licht gesund erhalten. Die Doppelsichtigkeit des Auges findet im Herzen, das Gott und dem Mammon dienen will, ein Gegenbild. Sorget darum nicht, wie der heidnische Unglaube es thut, weder a) für die Verlängerung des Lebens (lxía) noch b) für die Kleidung des Körpers.

Die Bergrede warnt vor dem unbefugten Richten, wenn in lieblosem Sinn, mit übersehen der eigenen größeren Fehler, ein Mensch über den andern urteilt, warnt auch vor dem Bro= fanieren des Heiligen. 7, 1-6.

Der rechte Weg. 7, 7-29.

Bitten, suchen, anklopfen, als Ausdruck des demütigen, unermüdeten, anhaltenden Gebets, Beschränkung des Gebets auf das „Gute“, oder den heiligen Geist" Luk. 11,13; Arg" seid, ñovngoì õvres, ist Gott gegenüber zu verstehen. Alles, was ihr wollet: nicht jedes Wollen ist gemeint, und es heißt nicht: Das thut, sondern so thut ihr ihnen. Die Regel ist schon vorher als eine sittliche Maxime bekannt gewesen, aber in negativer Form: was du nicht willst 2c.

Eng und weit (Erinnerung an bildliche Darstellungen der Reise durch das Leben, Bunyan 2c.). Die falschen Lehrer V. 15. Dann spricht er von denen, die bloß bekennen ohne die rechte Gesinnung. Die bleiben dem Herrn unbekannt, wenn sie auch selbst in seinem Namen gewirkt hätten. Der kluge und thōrichte Mann.

§. 57.

Mt. 8, 1-4, 5-18; Luf. 7, 1-10.

Bei der Rückkehr vom Berge heilte Jesus einen Aussäßigen und den Knecht des Hauptmanns zu Kapernaum. Dieser heidnische Mann traute ihm eine hohe Gewalt im Reiche der wunderbaren Lebensmächte zu, und der Herr verwunderte sich über seinen demütigen und doch felsenfesten Glauben, wie er ihn im Volke Israel nicht gefunden. Darum sollten viele Heiden einst in das Reich eingehen, während die Kinder des Reichs ausgestoßen würden. Das Volk Israel begann schon, den von Gott ihm gesezten Beruf zu vergessen und untreu zu werden.

Mt. 8, 16—27; Lul. 9, 57—62; Mart. 4, 35—41; Luf. 8, 22—26.

Der Herr wandte sich nun nach der Dekapolis, einem Landstriche, in welchem Judentum und Heidentum sehr gemischt war. Einige wollen ihm nachfolgen. Dem ersten von ihnen sagt er: Die Füchse haben ihre Gruben u. s. w.; dem zweiten: Laß die Toten u. s. w. Einen dritten, der erst einen Abschied machen will, mahnt er zur sofortigen Nachfolge und fährt dann über

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