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zugsweise den Ackerbau, später auch wissenschaftliche Arbeit treiben und leisteten durch beides der christlichen Kultur große Dienste. Gregor stiftete in der Begeisterung für das Mönchswesen nach dem Tode seines Vaters auf den ererbten Gütern 6 Klöster und in das siebente zu Rom zog er sich selbst zurück. Nach längerem Widerstreben bestieg er 590 den Stuhl Petri, der erste Mönch in dieser Würde.

Er war für seine Person bescheiden, nannte sich vilis homuncio, servus servorum Dei; doch duldete er auch nicht, daß der Patriarch von Constantinopel sich einen ökumenischen Patriarchen nannte; dergleichen störe die brüderliche Liebe. Er be gründete durch Klugheit und Festigkeit die Obergewalt des römischen Stuhles über Italien, Afrika, Spanien und das Frankenreich und betrieb die Aussendung von Missionaren zu den Angelsachsen (596) mit glücklichem Erfolg. Sein Sendling Augustin wurde schon 597 Erzbischof von Canterbury.

Seine kirchliche Gesetzgebung (epist. decretales) bezog sich auf den Cölibat, die Residenz der Geistlichen, das Klosterwesen. Er vereinfachte und dämpfte die Ambrosianische heitere und bewegliche Sangesweise der Kirche (cantus figuratus) durch den gemessen in unisono und in gleich langen Tönen einherschreitenden cantus firmus, der einem geschulten kirchlichen Chor (daher Choral) übertragen wurde.

Dies lettere hängt mit Gregors hierarchischen Ansichten zusammen. Der Gregorianische Kirchengesang, auch cantus Romanus genannt, ist seit= dem in der katholischen Kirche im ganzen in Geltung geblieben. Unter Gregors Hymnen ist das Passionslied Rex Christe, factor omnium, Redemptor et credentium, Placare votis supplicum Te laudibus colentium.

§. 107.

Muhammed. 571-632. 571-632. Seine Reisen in Handels-Angelegenheiten brachten ihn in mannigfachen Verkehr mit aufgeklärten Landsleuten, auch mit syrischen Mönchen. Seit 609 hing er religiösen Gedanken nach, er entdeckte in sich den Beruf zum Propheten und wollte den Glauben Abrahams (Monotheismus) Herstellen: „Abraham war nicht Jude und nicht Christ, er folgte

der wahren Religion, war nicht von denen, die Gotte Gefährten seßen." (Er meint die 3 Personen in Gott.) Bald erhielt er die erste Offenbarung in der Nacht der Herrlichkeit, nämlich eine der Suren (Stufen) des Koran (von „lesen“), eine Offenbarung, die ihn aufregte und erschütterte. 615 trat er öffentlich auf, hatte aber in seiner Vaterstadt Mekka nur geringen Erfolg. Man schob sein Unternehmen auf Neuerungssucht und Unruhe des Herzens. In diese erste Zeit fiel auch seine fabelhafte Reise in die 7 Himmel, wobei ihm die wichtige zweite Sure eingegeben sein. sollte; Fasten, Wallfahrt nach der Kaaba, Almosen, fünfmaliges Gebet war darin geboten. Mit der Zahl seiner Anhänger in Mekka mehrte sich der Haß seiner Feinde. Mordplan. Die Flucht (Hedschra 622) mit ihren Fabeln.

Muhammed in Medina. Der glückliche Prophet geht sittlich zurück, veranstaltet Raubzüge gegen Karawanen seiner Vaterstadt unter dem Titel: Kämpfe gegen die Ungläubigen. Zum Kriege ermuntert er durch neue Koransuren, die zugleich den Fatalismus einprägen:

„Wen sein Schicksal ereilt am Tage der Schlacht, der wäre ihm auch in des Weibes Armen nicht entgangen." "Saget nicht von denen, die für die Religion Gottes getötet werden, ste find tot, sondern, fie find lebendig; denn das versteht ihr nicht." Summe seiner Lehre: Allah ist groß und Muhammed sein Prophet.

Eroberung Mekkas 630 an einem Freitag, Zerstörung der dortigen Götterbilder. Abschaffung der Warenheirat. Duldung der Vielweiberei, der Blutrache. Aufnahme des nationalen Aberglaubens (Kaaba). Die sinnliche Darstellung des Paradieses; die Wertheiligkeit: Der Glaube führt auf halbem Wege dem Herrn entgegen, Fasten bis an die Thür seines Hauses, Almosen öffnet die Pforten.“

Aus dem Koran: Es ist kein Gott, als er, der Amebendige und Albeständige. Ihn befällt weder Schlummer noch Schlaf. Wer wagt es, bei ihm fürzusprechen, ohne mit seiner Erlaubnis? Er weiß, was vor ihnen und was hinter ihnen. Sie fassen nichts von seiner Wissenschaft, als was er will. Er ist der Höchste, der Größte.

„Die klopfende Stunde“. Die klopfende Stunde, und wer giebt dir Kunde, was da sei die klopfende Stunde? Der Tag, an welchem die Menschen wie Heuschrecken zerstreut vom Wind, die Berge gleich zerrissener Baumwolle sind; und wessen Schale sinkt, dem wirds im ewgen Leben gut, und wessen Schale steigt, sinkt in die Flammenwut. Was macht dir begreiflich, was da sei die Flammenwut? Es ist der Hölle brennendste Glut.

Die Ausbreitung des Islam (Hingebung) geschah in durchaus weltlicher, gewaltsamer Weise. Der Prophet selbst hatte schon Arabien bezwungen und hochmütige Bekehrungsbriefe an den persischen König, wie an den griechischen Kaiser geschickt. Seine Nachfolger, die Chalifen (Omar besonders) seßten dies fort: Syrien, Palästina, Persien, Ägypten, Nordafrika, Spanien (711) wurden erobert. Der Sieg Karl Martells bei Poitiers (732) Hemmte auf dieser Seite die Fortschritte des Islam.

§. 108. Bonifatius.

Anmerkung. Frühere Missionare bei den Deutschen und Franken: CoIumban (Vogesen, Schweiz), Gallus (Kloster St. Gallen 614), Kilian 660 (Würzburg), Willibrord 690 in Friesland (Utrecht), Suidbert am Niederrhein (Kaiserswerth).

Bonifatius (Winfried, geb. um 675 zu Kirton in Wesser) wollte das Missionswerk nicht mehr so langsam und gründlich betreiben, daß er die Einzelnen durch das evangelische Wort zu gewinnen suchte. Es sollte vielmehr christliche Pracht und die imponierende Macht chriftlicher, einheitlich geordneter Gemeinschaft die Deutschen halb gewaltsam herzuführen im Anschluß an den römischen Stuhl, den B. für die rechte Auktorität hielt. Er wandte sich also zuerst (719) nach Rom an Gregor II, der ihn förmlich und eidlich in Pflicht nahm und ihm Empfehlungsschreiben mitgab; und als B. sich auch den mächtigen Karl Martell geneigt gemacht hatte, konnte er von 723 an noch kräftiger auftreten. Er lenkte seine Missionsreise nach Hessen und Thüringen. Der Fall der Donnerseiche bei Geismar erschütterte den Glauben unsrer heidnischen Vorfahren. - Abseßung

verheirateter Geistlichen. Ermahnung zur Unterwürfigkeit unter Rom. Die Bekehrungen mehrten sich. Auch wurden durch ihn und seine Mönche aus Wüsteneien blühende Fluren.

Bonifatius gründete im Laufe der Zeit viele Klöster, unter welchen besonders Fulda (744) berühmt geworden ist, und stiftete mehrere Bistümer: Salzburg, Freising, Regensburg, Passau u. a. Auch hielt er die ersten deutschen Kirchen-Versammlungen, auf welchen man unter anderm den Geistlichen Jagd und Krieg verbot und die Unveräußerlichkeit des Kirchengutes durchseßte. Im Jahre 748 nahm er in Mainz seinen festen Siß; doch erlaubte ihm der Papst später, seine Missionsreisen wieder aufzunehmen. 755 wurde er mit 52 Gefährten bei Dokkum von heidnischen Friesen erschlagen.

Die größten Schwierigkeiten fand die Mission in der Folge bei den Sachsen; doch fand das Wort allmählich bei ihnen Eingang, troß der Gewaltmaßregeln, mit denen Karl der Große gegen die Heiden verfuhr. Wie innig die Aneignung des Christentums gerade bei den Sachsen war, zeigt das alte allitterierende Epos Heliand, eine Evangelienharmonie aus dem 9. Jahrhundert. Anmerkung. Wenn man diese Erscheinung erklären will, muß man vor allem die Thätigkeit jener Glaubensboten bedenken, welche sich als Apostel des Friedens neben die Kriegsheere Karls stellten. So war besonders Liudger, der Apostel Westfalens (Münster, Monasterium), ein Mann von rastloser Thätigkeit und seltener Geduld. Willehad wurde von Karl in die Gegend des nachherigen Bistums Bremen gesandt († 789). Später Ansgar (seit 826) in Schleswig und Schweden.

Die mittlere Kirchengeschichte.

§. 109.

Griechische und lateinische Kirche. Nicht bloß waren es andere Fragen (§. 103 am Ende), welche das christliche Denken in den beiden Abteilungen der Kirche vorzugsweise beschäftigten, sondern auch die Art der Behandlung war verschieden; die griechische Kirche war spekulativ, geistreich, beweglich;

die lateinische praktisch, ernst, fest an den alten Überlieferungen Hangend. Ein neues Leben kam in die lateinische Kirche durch die germanischen Völker; aber der Zustand des griechischen Staates wurde immer trostloser. Man sieht den Verfall des innern christlichen Lebens besonders in dem Fanatismus des Bilderstreits (von 726—842).

Doch finden sich auch wirkliche Lehrverschiedenheiten, insbesondere in der Lehre vom heiligen Geist. Daß er vom Vater ausgehe, war alte Lehre; die Griechen blieben dabei. Sie citierten (ohne Erfolg) den Spruch Joh. 15, 26: & nagáκλητος ὃν ἐγὼ πέμψω ὑμῖν παρὰ τοῦ πατρός, τὸ πνεῦμα τῆς ἀληθείας ἃ παρὰ τοῦ πατρὸς ἐκπορεύεται κτλ. (gl. 305. 16, 14.) Im Abendlande lehrte man besonders feit Augustin, ex patre filioque procedit. (Siehe VII, 2 B.)

Die Feindseligkeit zwischen beiden Kirchen kam 867 zum Ausbruch, mit noch größerer Heftigkeit entbrannte sie 1043. Der Patriarch Michael bezeichnete es als kezerisch, daß die Abend= länder (seit dem 9. Jahrhundert) beim Sakrament ungesäuertes Brot gebrauchten, und nannte sie daher Azymiten. Er wurde immer heftiger, so daß 1054 der römische Papst ihm in der Sophienkirche die Erkommunikation aushändigen ließ.

§. 110.

Über die Entwickelung des Papsttums. Rückblick; vgl. §§. 66; 93, 4; 97; 98; 105, 3; 106; 108; (133; 188). Erst erstrebten die Päpste die Herrschaft über die ganze Kirche, sodann seit Gregor VII die Herrschaft der Kirche über den orbis terrarum. Der Staat mußte in den Hintergrund treten. — Mo= mente des Wachstums waren besonders:

1. Die sog. Schenkung Constantins (seit 775 erwähnt). 2. Die Pfeudo - Isidorischen Dekretalen, dazu bestimmt, dem schon bestehenden Gebrauch eine Rechtsgrundlage zu geben. Dionysius Exiguus (536) hatte eine Sammlung von alten Kirchengesezen (decretales) veranstaltet und Isidor von Sevilla (630) dieselbe noch einmal und mit Geschick heraus

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