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frommer Familien aus, welche die Erkenntnis des wahren Gottes fortpflanzten. Unter ihnen war Enos, Gen. 4, 26; Henoch, Gen. 5, 24: dieweil er ein göttlich Leben führte, nahm ihn Gott hinweg und ward nicht mehr gesehn.

§. 4.

Die große Flut, Sin- oder Sindflut, später Sündflut genannt. Gen. 6, 1—8, 9—22; 7, 1—24; 8, 1—22; 9, 1—17.

Es reuete Gott, daß er die Menschen gemacht hatte, denn ihre Bosheit war groß auf Erden, und er sprach: Ich will sie verderben mit der Erde. Noah aber war fromm und fand Gnade vor dem Herrn. Er baute auf des Herrn Befehl die Arche, Hebr. 11, 7; aber die Menschen ließen sich dadurch nicht warnen, Mt. 24, 37-39; Noah ging in die Arche mit seinem Weibe, seinen drei Söhnen: Sem, Japhet, Ham und deren Weibern, mit allerlei Tieren und Nahrung. Da brachen die Schleusen der Flut auf, und die Fenster des Himmels öffneten sich, es regnete 40 Tage und Nächte. Da nahm das Wasser überhand, und alles, was im Trocknen sein Leben hatte, starb. Die Arche ließ sich nieder an dem Gebirge Ararats (Armenien).

Darnach ging Noah aus der Arche und opferte, und Gott sprach: (8, 21.) Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten (Gebilde) des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. Es soll forthin, so lange die Erde steht, nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hiße, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Der Regenbogen ward ein Zeichen des Bundes.

Damit beginnt also eine Zeit der Geduld und Lang= mut Gottes mit der Sünde des Geschlechts (Röm. 3, 25). Denn die Verschonung des Noah seßte der Sünde kein Ziel, wenn auch die geschwächte Natur des Menschen und seine kürzere Lebenszeit (120 Jahre, 1. Mos. 6, 3) es zu einer so gewaltigen Entwickelung des Bösen nicht kommen ließen.

§. 5.

Gen. 9, 18-20.

Die fromme Scheu der beiden älteren Söhne Noahs, Sem und Japhet und der Frevel Hams gab dem Vater Anlaß, das Geschick der drei Stämme zu verkünden: Gelobet sei der Herr, der Gott Sems, und Kanaan (der Sohn Hams) sei sein Knecht. Gott breite Japhet aus u. s. w.

Zusas. Der Segen ruht zunächst auf Sem, doch erhielt Japhet an demselben teil (Apostelgesch. 16, 6—10). Von Hams Zukunft schaut Noah nur die traurige Seite; aber einst soll auch seinen Nachkommen Heil widerfahren, Ps. 68, 32: Die Fürsten aus Ägypten werden kommen; Mohrenland wird seine Hände ausstrecken zu Gott.

§. 6.
Gen. 11, 1-9.

Als die Menschen bei ihrer wachsenden Verbreitung ahnen, daß sie vielleicht zerstreut werden in alle Länder, nehmen sie sich trogig vor, eine Stadt und einen Turm zu bauen, der bis an den Himmel reiche, auf daß sie sich einen Namen machen. Der Herr zerstört ihr Beginnen durch die babylonische Sprachverwirrung. So trennen sich die Menschen, gruppieren sich zu Einzelvölkern und gehen ihre eigenen Wege. Das Heidentum entwickelt sich in seinen mannigfaltigen Weisen (vgl. §. 46). Anmerk. 1. Wie eine innere Zerfallenheit der Grund der äußeren Trennung ward, so wird eine innere Einigung einst die Grenzscheide der Nationalitäten überwinden. Dem Wesen nach ist uns diese Einigung schon in dem Pfingstfest gezeigt. Das Werk der Bibelverbreitung gehört hierhin.

Anmerk. 2. Sems Geschlecht blieb in den ursprünglichen Wohnsißen und breitete fich nur wenig nach Osten und Westen aus. Vergl. die Völlertafel Gen. 10: Elam, Assur, Aram u. A. - Japhets Geschlecht zog nach Nordwestasien und Europa. Hams Geschlecht ging nach Süd

asien und Afrita.

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§. 7.

Die Eriväter.

Gen. 11, 27-32; 12, 1-20; 13, 1–18; 14, 1-3, 10-24.

In

Während Gott die Heiden ihre eigenen Wege gehen läßt (Apoftg. 14, 16; 17, 27), erwählt er sich aus dem semitischen Geschlecht ein Volk, das er auf besondere Weise erziehen und zum Träger des Heils machen will. Der Stammvater desselben ist Abraham. Er stammte aus Ur in Chaldäa, wo sein Vater den Gößen diente; Josua 24, 2. 14. Gott befahl dem Abraham daher: Gehe aus deinem Vaterlande und von deiner Freundschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen und sollst ein Segen sein. dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden. Abraham gehorchte und zog mit Lot nach dem Hain More (Terebinthe des Lehrers) bei Sichem, später nach Bethel. Eine Teuerung bringt ihn nach Ägypten, wo ihn die Furcht veranlaßt, die Sarai (Sarah) für seine Schwester auszugeben (vgl. Gen. 20, 12). Nach der Rückkehr trennt sich Lot friedlich von Abraham und zieht in die Jordanau, nach Sodom. Doch bald kommt er dort in Not, denn Kedorlaomer von Elam und 3 verbündete Könige schlugen den König von Sodom mit seinen Verbündeten, und unter den Bewohnern Sodoms ward auch Lot fortgeführt. Abraham bewaffnete seine 318 Knechte und brachte auch Lot zurück. Auf der Heimkehr kam dem Siegreichen Melchisedek, König von Salem und Priester Gottes des Höchsten, entgegen. Vgl. Ps. 110, 4; Hebr. 7, 1 u. ff. Er segnet Abraham und empfängt von ihm den Zehnten von allem.

Zusat. So pflegt Gott zu erziehen, daß er einzelne Menschen begabt und beruft, auf daß sie für ganze Kreise, Völker 2c. Führer seien, Träger neuer Entwickelungen. Darin liegt für diese Auserwählten kein Grund zum Hochmut, sondern zur Wachsamkeit: „Wem viel gegeben ist, von dem wird man viel fordern." (Luk. 12, 48.)

Eine ähnliche Auswahl wie die eines einzelnen Menschen ist die eines Volkes. Jedes Volk hat seine Mission, seinen Beruf für die andern Völker. So kommt von den Juden das Heil, Joh. 4, 22, während die Entwickelung von Kunst und Wissenschaft andern Völkern zugefallen ist. (§. 170.)

Anmerk. Das heilige Land (Kanaan, Palästina), der Wohnplaß des auserwählten Volks und der Schauplaß der großen Thaten Gottes ist auch in geographischer Beziehung merkwürdig. Vermöge der Art seiner Begrenzung (mittelländisches Meer, Libanon, syrische Wüste, arabische Wüste) und der gebirgigen Natur des Landes selbst hat es etwas Abgeschlossenes, Inselartiges, aber es lag im Mittelpunkt der alten Kulturmelt und hat daher nicht einsam bleiben können; denn je mehr der Handel zwischen den großen asiatischen Reichen Phönizien, Ägypten 2c. betrieben wurde, desto mehr mußte Palästina in Berührung mit den Heidenvölkern kommen. Auch dies war eine weise Veranstaltung Gottes.

Kein Land vereint solche Gegensäße in sich als Palästina, die herrlichsten Gegenden wechseln mit schauerlichen Öden, die blühenden Gärten bei Jericho mit der Felsenwüste (der Versuchung), die Alpenwelt des Libanon und Antilibanon (Hermon) mit tropischen heißen Niederungen, wo die herrliche Palme prangt. Frühregen im Oktober, Spätregen im Frühling.

Der Jordan, ein nicht schiffbarer Fluß, der viele Wasserfälle und Strudel hat, entspringt am Antilibanon, fließt durch den See Merom; dann durch den See Genezareth oder das galiläische Meer (See Tiberias), an dessen schönen Ufern viele Städte lagen, gelangt durch ein tief eingeschnittenes Thal endlich in das tote Meer, eine Erdsenkung, 394 m unter dem Spiegel des Mittelmeeres mit schauerlichem Charakter.

In den Jordan fließen der Jarmut und der Jabbok, in das tote Meer der Arnon im Osten, der Bach Kidron im Westen. Die schmale Ebene am mittelländischen Meere (Sephela, Saron) wird vom Vorgebirge Karmel unterbrochen, in dessen Nähe der Kison mündet. Der Kison entspringt auf einem Hochlande, dessen Züge den Jordan entlang sich erstrecken, und fließt durch die Ebene Jefreel. Nördlich von dieser Ebene liegt das Hochland von Galiläa (Sunem, Nain, Nazareth, Kana, Kapernaum, Bethsaida), südlich das Gebirge Ephraim (Samaria) und das Gebirge Juda (Judäa). In Samaria: Sichem (Berge Ebal und Garizim), Silo, Megiddo; in Judäa: Jerusalem (Jebus), Bethlehem, Hebron, Jericho, Bethel, Gilgal. Grenzpunkte: Dan, beim Hermon im Norden, Bersaba im Süden. Die Südgrenze bewohnten die Amalekiter und Amoriter; ihnen schlossen sich an (gegen Nordosten) die Edomiter, Moabiter und Ammoniter. Das Land im Osten des Jordan bietet

wenig Abwechselung, es heißt im Norden Basan; südlich vom Jarmut liegt das Gebirge Gilead; nahe am toten Meere das Gebirge Pisga mit dem Berge Nebo und die Bergfeste Machärus.

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Gen. 15, 1-6; 16, 1–16; 17, 1-22; 18, 1-33.

Abraham ging noch immer dahin ohne Kinder: der Herr verhieß ihm eine Nachkommenschaft, zahllos wie die Sterne am Himmel; und Abraham glaubte dem Herrn und das ward ihm zur Gerechtigkeit gerechnet (Röm. 4, 3. 18 ff.). Das Weib Abrahams aber war schwach im Glauben und gab Abraham ihre Magd Hagar zum Weibe, welche den Ismael gebar. Als nun Abraham 99 Jahre alt war, erschien ihm der Herr wieder, erneuerte die Verheißung, wobei auch die Namensänderung geordnet ward, und als Bundeszeichen ward die Beschneidung eingeseßt (Röm. 4, 11 ff.). Abraham wünscht, daß Ismael leben möchte vor Gott, aber der Herr verheißt ihm nun bestimmt den Isaak von der Sarah.

Darnach erscheinen dem Abraham im Hain Mamre drei Männer, unter denen einer als der Engel des Herrn (vergl. V. 13, 17) kenntlich ist. Er wiederholt die Verheißung besonders für Sarah und fragt zu ihrer Beschämung: Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein? Dann wenden sich die beiden Begleiter nach Sodom und verderben die ruchlosen Städte, in denen auch nicht zehn Gerechte waren. Lot wurde allein gerettet mit seinen Töchtern.

§. 9.

Gen. 21, 1-21; 22, 1–19.

Isaat wird endlich geboren, der Spötter Ismael aber vertrieben. Danach prüfte Gott Abraham und sprach: Nimm deinen Sohn, den einzigen, ihn, den du lieb hast, den Isaak, gehe ins Land Moria und opfere ihn daselbst zum Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir sagen werde. Am dritten Tage sieht er die Stätte von ferne. Isaak ist gehorsam und trägt selbst das

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