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eingefeßt. Vgl. §. 168. 2. Die Psalmen (§. 27), eine Samm= lung von 150 Liedern, unsern Gesangbüchern ähnlich, denen ja der Psalter Vorbild gewesen ist. 3. Die Sprüche Salomos. Salomo war als Spruchdichter berühmt. (1. Kön. 5, 12 ff.) Die „Sprüche“ sind eine Sammlung von Sprüchen verschiedener Verfaffer. In dem ältesten Teile Kap. 10, 1–22, 16 ist der Kern von Salomo selbst. Kap. 1-9 ist ein zusammenhängendes Ganze. Kap. 31, 10-31 ist ein alphabetisch geordnetes Lehrgedicht über das Lob des tugendsamen Weibes. 4. Das Hohelied (Lied der Lieder). 5. Prediger (Koheleth): Selbstgespräch eines Weisen über die Eitelkeit der menschlichen Dinge.

Die prophetischen Bücher umfassen Jesaia, Jeremia, Hesckiel und Daniel, sowie 12 fleine Propheten §. 33–43. Ein Prophet ist nicht ein bloßer Verkünder der Zukunft, sondern ein Vertrauter Gottes, dem Gott Offenbarungen an das Volk mitteilt, mögen sie die Vorzeit, oder die Gegenwart oder die Zukunft betreffen.

§. 45.

In den leßten 400 Jahren blieb das Volk frei von heidnischem Wesen; ja auch die in der Zerstreuung lebenden Juden hielten im ganzen fest an ihrem Gesez, zum Teil bloß an dem Buchstaben desselben. Die Erwartung des Messias war in den lezten Jahrhunderten und namentlich zur Zeit Jesu im Volke sehr lebendig, nahm aber zum Teil einen äußerlichen Charakter an.

Nach dem Tode Alexanders, der nach des Josephus Bericht selbst auch einmal in Jerusalem war, war Palästina hundert Jahre lang unter der Herrschaft der Ptolemäer. Vom Jahre 198 an war es unter der syrischen Herrschaft. Antiochus der Große war ein milder Herrscher, sehr feindselig aber war Antiochus IV Epiphanes, der das Heidenthum einführen wollte. Der heldenmüthige Priester Mattathias und seine fünf Söhne. Der tapferste derselben, Judas Makkabäus konnte nach mehreren Siegen über die Syrer den Tempel wieder dem Dienste Gottes weihen. Dies gab zu einem neuen Jahresfest

(vergl. Joh. 10, 22 tà ẻɣxaívia, im Dezember gefeiert) Veranlassung. Nachdem aber die Makkabäer mit den Römern ein Bündnis eingegangen waren, kamen sie immer mehr herunter, obwohl Johannes Hyrkanus die Idumäer unterjochen und den Tempel der Samariter zerstören konnte und Aristobul I sogar (106) die Königswürde annahm.

Unter Hyrkan II war es gerade ein Jdumäer: Antipater, der von Cäsar als Procurator an die Spiße der Verwaltung des Landes gestellt wurde. Diesem folgte im Jahre 37 (nach kurzer Zwischenherrschaft) sein Sohn Herodes als König von Judäa, ein blutdürftiger Tyrann. In seinen lezten Lebensjahren wurde der Herr geboren. (Der Bethlehemitische Kindermord.) Bald darauf starb Herodes an einer grauenvollen Krankheit. Sein Sohn Archelaus bekam den Titel Ethnarch und erhielt Judäa nebst Samaria und Jdumäa, doch wurde er 6 n. Chr. wegen Mißregierung von den Römern abgesezt. (Procuratoren.) (Herodes) Antipas erhielt die Tetrarchie von Galiläa und Peräa, Philippus die Tetrarchie Gaulonitis, Trachonitis 2c. Ein Enkel des Herodes war König Herodes Agrippa I, ein Günstling des Caligula und Claudius. Apostelgesch. 12. Über dessen Sohn Agrippa П siehe Apostelgesch. 26.

Zusak. Was man aus dieser Zeit vom Volke Israel weiß, steht meist in dem jüdischen Geschichtschreiber Josephus und in den Apokryphen, denjenigen jüdischen Schriften, welche uns nur in griechischer Sprache (LXX) erhalten sind. Luther nennt sie „Bücher, so der heiligen Schrift nicht gleichgeachtet, und doch nüßlich und gut zu lesen sind.“

Lesestücke aus den Apokryphen:

Weisheit Salomonis K. 3, 1-10; 6, 1-25.
Buch Tobiä K. 4, 1-22; 13, 1–22.

Jesus Sirach K. 1, 2, 3; 17, 28—18, 14, 44; 47, 48..

1. Buch der Makkabäer K. 2, 3, 4, 8.

2. Buch der Maktabäer K. 6, 7, 9, 10.

§. 46.

Das Harren der Völker.

Während Gott sich des Volkes Israel angenommen und ihm seine Rechte und Gebote kundgegeben hatte, war die übrige Menge der Völker ihre eigenen Wege gegangen. Doch hatte sich Gott ihnen nicht unbezeugt gelassen (Apostelgesch. 14, 14—17), hatte ihnen viel Gutes gethan und ihnen sowohl durch die Natur (Röm. 1, 19—20) sein unsichtbares Wesen, seine Kraft und Gottheit, zu erkennen gegeben, als auch ihnen ein stellvertretendes Gesez in der Stimme des Gewissens geschenkt (Röm. 2, 14—15).

Aber je mehr die Sünde sich mehrte, desto weniger konnten diese beiden Offenbarungsweisen Gottes hinreichen. Weil die Menschen den Gott, den sie kannten, nicht priesen und ihm nicht dankten (Röm. 1, 21), verloren fie auch nach und nach die Kunde von ihm, verwandelten die Wahrheit Gottes in die Lüge und ehrten und dienten dem Geschöpf mehr als dem Schöpfer. Sie fanden in höheren und niederen Wesen und in allerlei Naturkräften das Göttliche.

So glaubten die heidnischen Völker an viele Götter, die denn manchmal in Streit gerieten. Die Weiseren und Frömmeren unter den Heiden, namentlich unter den Griechen und Römern hatten noch wohl eine Ahnung von der einen Gottheit und wiesen die thōrichten Fabeln von den Göttern zurück. Aber sie konnten das Verderben nicht aufhalten. Viele, die bei ihren Göttern keine Hülfe fanden, wandten sich fremden, unbekannten Gottheiten zu, auch dem sonst verachteten Judentum, entweder als Proselyten, „Judengenossen“, Apostelgesch. 2, 10 oder als yoßovμεvoi Tov Jeóv, Apostelgesch. 10, 2, σeßóuevo Apostelgesch. 13, 43: gottesfürchtige Männer. Überall regte sich das Verlangen nach Erlösung und nach Erneuerung des Lebens (sibyllinische Sprüche jüdischen Ursprungs, Zahlenspielereien), und im Zeitalter des Augustus erwartete man den Ablauf eines Weltalters und den Anbruch einer bessern Zeit. Virgil. Ecl. IV. 4 sq. (36 v. Chr. G.)

Vom Orient erwartete man einen neuen König Suet. Vesp. 4: Percrebuerat oriente toto vetus et constans opinio, esse in fatis, ut eo tempore Judaea profecti rerum potirentur. Tac.. hist. V., 13: ut valesceret Oriens profectique Judaea rerum potirentur.

Dazu kam, daß durch die allgemeine Verbreitung der griechischen Sprache das ganze römische Reich ein Ganzes darstellte und so neuen Heilsgedanken eine weite Wirksamkeit eröffnet war.

Als nun die Fülle der Zeiten gekommen war, die Juden auf den Messias, den Trost Israels, warteten, die Heiden einen Helfer aus allerlei Elend und Irrtum herbeisehnten, da kam er, der aller Welt Tröster ist; ein Licht zu erleuchten die Heiden und zum Preis des Volkes Israel, wie der alte Simeon ausrief: Luk. 2, 32.

Anhang für Prima.
§. 46.

Von dem religiösen Leben der alten Babylonier und Afsyrer, Ägypter und Chinesen ist vieles Einzelne bekannt; eine sichere Gesamtansicht aber läßt sich noch nicht gewinnen.

Etwas mehr wissen wir von dem Glauben der alten (iranischen) Perser. Zarathustra (Zoroaster) 2500 v. Chr. erscheint bei ihnen als Reformator eines noch älteren Feuerkultus. Er lehrte in dem Leben der Natur, das schon längst mythologisch gedeutet wurde, einen geistigen Dualismus erkennen.

„Es giebt von Anbeginn ein Zwillingspaar,
Zwei Geister sind's, von eigner Thätigkeit;
Das Gute und das Böse heißen sie
Und dringen in Gedanken, Wort und That.
Zu wählen habt ihr zwischen beiden Geistern.
Folget dem Guten!"

Der gute Geist heißt Ormazd, der böse Geist Ahriman, ihr Gegensaß wird dem zwischen Licht und Finsternis ähnlich

gedacht. Ormazd kennt als Allwissender die Kraft seines Gegners, sein Sieg war ungewiß. Aber er pflegt erst zu denken und darnach zu handeln, Ahriman aber ist unbesonnen und geht einen Vertrag mit Drmazd ein, erst am Ende der Welt mit dem Guten zu kämpfen. In der Zwischenzeit schafft Ormazd den Himmel, das Wasser, die Bäume, das Vieh und die Menschen Als endlich Ahriman doch kämpft, bleiben die Menschen dem Ormazd nicht ganz treu, es gelingt dem Bösen sie zu verführen, wodurch Hunger, Schlaf, Alter, Krankheit und Tod über sie kommt und forterbt. Die Erde ist somit der eigentliche Kampfplaz der Gegenfäße. Aber das Böse nimmt ab und wird endlich so schwach werden, daß Ormazds Sieg nicht mehr zweifelhaft ist. (Parsis giebt es jezt noch etwa 50 000 im westlichen Indien.) Die indischen Arier (Hindus) gehen auch von dem Dienste der Naturmächte, namentlich der Gewitterwolke aus (Varuna, Agni Feuer Indra, Vagra), aber sie verwandeln das Geschehene in ein geistiges Handeln. Durch Opfer halten sie das Band mit ihren Vorfahren und mit der Gottheit fest. Sie verkommen mehr und mehr zum Pantheismus; das Brahma, das Göttliche, nicht der Gott beherrscht sie. In dies Göttliche sich zu versenken, das Sinnenleben aufzugeben, ist ein Ziel des Brahmanen, er verzweifelt damit an der Wirklichkeit des Guten auf der Erde. Es fehlt aber bei einzelnen Weisen und Reformatoren, wie Buddha, dem jezt noch 300 Millionen Menschen anhangen, nicht an schönen, auch sittlich wertvollen Gedanken: Sich selber zu besiegen ist ein schönrer Sieg als Schlachtensieg,

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Der Sieg des, der sich selbst bezähmt, der stets sich zu beherrschen weiß. Nichts übles thun, nichts Gutes unterlassen, der Gedanken Gang

Rein halten unablässig, fteh, Gebot den Buddhen dieses ist.

Die beste Andacht ist Geduld, die milde stets;

Nirvana (Auslöschen) heißt den Buddhen das, was gut allein. Der beide Ufer hat erkannt, das Diesseits und das Jenseits auch, Dem fallen ab die Bande all, die seinen Geist gefesselt einst.

Dem beides ist nicht Diesseits dies, nicht Jenseits das,

Den nichts erschreckt, der frei von allem, diesen nenn ich Brahmana.

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