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Leise, leise! muß ich bitten;
was wir hier für Handel treiben,
mag von unberufnen Dritten
füglich unbelauschet bleiben.
Wollt Ihr Uhren nebst Gehenken
wohl verkaufen? nicht verschenken;
nehmt drei Bazen Ihr dafür?

Nimmer richtig

Mit Vergnügen!
ist die Dorfuhr noch gegangen;
tut der Küster auch so wichtig,
weiß er's doch nicht anzufangen;
jeder weiß in unsern Tagen,
was die Glocke hat geschlagen;
gottlob! nun erfahr' ich's auch.

Sagt mir ferner, könnt Ihr missen,
was da blinkt an Euren Fingern?
Meine Hausfrau, sollt Ihr wissen,
ist gar arg nach solchen Dingern;
solche Ringe, solche Sterne,
wie Ihr da habt, kauf' ich gerne;
nehmt drei Baßen Ihr dafür?

Mit Vergnügen!

Habt Ihr künftig

mehr zu handeln, laßt mich holen;

edel seid Ihr und vernünftig, und ich lob' Euch unverhohlen. Gleich mich dankbar Euch zu zeigen, laß ich jede Rücksicht schweigen und verkauf Euch, was Ihr wollt.

Seht den Ring da, den ich habe;
nur von Messing, schlecht, unscheinsam,
aber meiner Liebsten Gabe;

ach, sie starb und ließ mich einsam!
Nicht um einen Goldeshaufen ...!
Aber Ihr, wollt Ihr ihn kaufen,
gebt mir zehn Dukaten nur.

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Mit Vergnügen! Ei! was seh' ich?!
Schöner Beutel, goldgeschwollen,
du gefållst mir, das gesteh' ich;
die Pistole für den vollen!
Sie ist von dem besten Meister,
Kuchenreuter, glaub' ich, heißt er,
nehmt sie für den Beutel hin!

Mit Vergnügen! Nun, Geselle,
ist die Reih' an mich gekommen!
Her den Beutel auf der Stelle!
Her, was du mir abgenommen!
Gib mir das Geraubte wieder,
gleich! Ich schieße sonst dich nieder,
wie man einen Hund erschießt!

Schießt nur, schießt nur! Wahrlich, Schaden

wårt Ihr fähig anzurichten,

wåre nur das Ding geladen.

Ihr gefallt mir so mit nichten.

Unfein dürft' ich wohl Euch schelten;

abgeschloßne Håndel gelten,

merkt es Euch und

Deutsches Balladenbuch

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gute Nacht!

11

Ihn verlachend unumwunden,
langgebeint, mit leichten Säßen,
war er in dem Busch verschwunden
mit den eingetauschten Schäßen.
Jener, mit dem Kuchenreuter
in der Hand, sah nicht gescheiter
aus, als augenblicks zuvor.

*

Der rechte Barbier

Und soll ich nach Philisterart
mir Kinn und Wange pußen,
so will ich meinen langen Bart
den letzten Tag noch nußen.
Ja, årgerlich, wie ich nun bin,
vor meinem Groll, vor meinem Kinn
soll mancher noch erzittern!

Holla! Herr Wirt, mein Pferd! macht fort!
Ihm wird der Hafer frommen.
Habt Ihr Barbierer hier im Ort?
Laßt gleich den rechten kommen.
Waldaus, waldein, verfluchtes Land!
Ich ritt die Kreuz und Quer und fand
doch nirgends noch den rechten.
Tritt her, Bartpußer, aufgeschaut!
Du sollst den Bart mir kragen;

doch figlich sehr ist meine Haut,
ich biete hundert Bazen;

nur, machst du nicht die Sache gut, und fließt ein einz'ges Tröpflein Blut, fährt dir mein Dolch ins Herze.

Das spike, kalte Eisen sah man auf dem Tische blißen, und dem verwünschten Ding gar nah auf seinem Schemel sißen

den grimm'gen, schwarzbehaarten Mann im schwarzen, kurzen Wams, woran noch schwärz're Troddeln hingen.

Dem Meister wird's zu grausig fast; er will die Messer weßen;

er sieht den Dolch; er sieht den Gast; es packt ihn das Entseßen;

er zittert wie das Espenlaub,

er macht sich plößlich aus dem Staub und sendet den Gesellen.

Einhundert Bazen mein Gebot,
falls du die Kunst besißest;
doch, merk' es dir, dich stech' ich tot,
so du die Haut mir rigest.
Und der Gesell: den Teufel auch!
das ist des Landes nicht der Brauch.
Er läuft und schickt den Jungen.

Bist du der Rechte, kleiner Molch? Frisch auf, fang an zu schaben; hier ist das Geld, hier ist der Dolch, das beides ist zu haben!

Und schneidest, rigest du mich bloß,
so geb' ich dir den Gnadenstoß;
du wärest nicht der erste.

11*

Der Junge denkt der Baßen, druckst -
nicht lang' und ruft verwegen:
Nur still gesessen! nicht gemuckst!
Gott geb' Euch seinen Segen!
Er seift ihn ein ganz unverdußt,
er wegt, er stußt, er kraßt, er pußt:
Gottlob! nun seid Ihr fertig.

Nimm, kleiner Knirps, dein Geld nur hin;
du bist ein wahrer Teufel!
Kein andrer mochte den Gewinn,

du hegtest keinen Zweifel; es kam das Zittern dich nicht an, und wenn ein Tröpflein Blutes rann, so stach ich dich doch nieder.

Ei! guter Herr, so stand es nicht, ich hielt Euch an der Kehle; verzucktet Ihr nur das Gesicht

und ging der Schnitt mir fehle,
so ließ ich Euch dazu nicht Zeit;
entschlossen war ich und bereit,
die Kehl' Euch abzuschneiden.

So, so! ein ganz verwünschter Spaß!
Dem Herrn ward's unbehåglich;
er wurd' auf einmal leichenblaß

und zitterte nachträglich:

So, so! das hatt' ich nicht bedacht, doch hat es Gott noch gut gemacht; ich will's mir aber merken.

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