Sie hob ihn bleichend auf sein Pferd: „Reit' heim nun zu deinem Fräulein wert." Und als er kam vor Hauses Tür, seine Mutter zitternd stand dafür. „Hör' an, mein Sohn, sag' an mir gleich, wie ist deine Farbe blaß und bleich?“ „Und soll sie nicht sein blaß und bleich, ich traf in Erlenkönigs Reich." „Hör' an, mein Sohn, so lieb und traut, was soll ich nun sagen deiner Braut?" Sagt ihr, ich sei im Wald zur Stund', zu proben da mein Pferd und Hund." Frühmorgen und als es Tag kaum war, da kam die Braut mit der Hochzeitschar. Sie schenkten Met, sie schenkten Wein; „Wo ist Herr Oluf, der Bräutigam mein ?" „Herr Oluf, er ritt in Wald zur Stund', er probt allda sein Pferd und Hund.“ Die Braut hob auf den Scharlach rot, da lag Herr Oluf, und er war tot. Edward Dein Schwert, wie ist's von Blut so rot? Edward, Edward! Dein Schwert, wie ist's von Blut so rot? Und gehst so traurig her?-D! ich habe geschlagen meinen Geyer tot, Mutter, Mutter! ich hab' geschlagen meinen Geyer tot, und feinen hab' ich wie er Dein's Geyers Blut ist nicht so rot, Dein's Geyers Blut ist nicht so rot, mein Sohn, bekenn' mir frei - D! ich hab' geschlagen mein Rotroß tot, Mutter, Mutter! ich hab' geschlagen mein Rotroß tot; und 's war so stolz und treu D! -- Dein Roß war alt und hast's nicht not, Edward, Edward! Dein Roß war alt und hast's nicht not, dich drückt ein andrer Schmerz D! ich hab' geschlagen meinen Vater tot, Mutter, Mutter! O ich hab' geschlagen meinen Vater tot, und weh, weh ist mein Herz D! Und was für Buße wilt du nun tun? Und was für Buße wilt du nun tun? Mein Sohn bekenn' mir mehr D! Auf Erden soll mein Fuß nicht ruhn, Mutter, Mutter! Auf Erden soll mein Fuß nicht ruh'n, will gehn fern übers Meer - D! 1* Und was soll werden dein Hof und Hall? Und was soll werden dein Hof und Hall? So herrlich sonst und schön 5! Ich laß es stehn, bis es sink und fall', Ich laß es stehn, bis es sink und fall', D! Und was soll werden dein Weib und Kind? Und was soll werden dein Weib und Kind, Die Welt ist groß, laß sie betteln drin, ich seh' sie nimmermehr D! Und was wilt du lassen deiner Mutter teu'r? Edward, Edward! Und was wilt du lassen deiner Mutter teu'r? Mein Sohn, das sage mir! Fluch will ich Euch lassen und höllisch Feu'r, Mutter, Mutter! Fluch will ich Euch lassen und höllisch Feu'r, denn Ihr, Ihr rietet's mir! - D! Lenore Lenore fuhr ums Morgenrot Er war mit König Friedrichs Macht Der König und die Kaiserin, des langen Haders múde, erweichten ihren harten Sinn und machten endlich Friede; und jedes Heer, mit Sing und Sang, mit Paukenschlag und Kling und Klang, geschmückt mit grünen Reisern, zog heim zu seinen Häusern. Und überall, allüberall, auf Wegen und auf Stegen, zog alt und jung dem Jubelschall der Kommenden entgegen. „Gottlob!" rief Kind und Gattin laut, ,,willkommen!" manche frohe Braut. Ach! aber für Lenoren war Gruß und Kuß verloren. Sie frug den Zug wohl auf und ab Als nun das Heer vorüber war, zerraufte sie ihr Rabenhaar und warf sich hin zur Erde mit wütiger Gebårde. Die Mutter lief wohl hin zu ihr: Du trautes Kind, was ist mit dir?" ,, Mutter, Mutter! hin ist hin! Nun fahre Welt und alles hin! Bei Gott ist kein Erbarmen. weh, o weh mir Armen!" „Hilf Gott, hilf! Sieh uns gnådig an! Kind, bet' ein Vaterunser! Was Gott tut, das ist wohlgetan. „Hilf Gott, hilf! Wer den Vater kennt, der weiß, er hilft den Kindern. Das hochgelobte Sakrament wird deinen Jammer lindern." „O Mutter, Mutter, was mich brennt, das lindert mir kein Sakrament! Kein Sakrament mag Leben den Toten wiedergeben.“ „Hör', Kind! Wie, wenn der falsche Mann im fernen Ungarlande sich seines Glaubens abgetan zum neuen Ehebande? |