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„Und das Leben war das Licht der Menschen." St. Johannes.

Das Leben ist das Licht der Menschen, sagt die Schrift. In diesem Ausspruch allein liegt eine ganze Philosophie. Wahres Licht, eine Erkenntnis, die zum Thun treibt, wird dem Menschen nur durch Erfahrung, und Erfahrung nur durch That", durch göttliche und menschliche That.

Das sind Worte einer edlen, nach dem höchsten Ziele ringenden, nun wohl lange es erreicht habenden Seele. Wir stellen sie dieser schriftlichen, wie unsrer ganzen Lebensarbeit, gerne voran.

Ein Wort nun, dessen Inhalt Leben oder Tod ist, je nachdem es in dem Leben dieser Zeit gebraucht oder misbraucht, bewahrheitet oder verunehrt wird, in das rechte Licht zu stellen, mit Liebe zu dem Leben, welches von Anbeginn das wahre Licht der Menschen war: das erschien als keine überflüssige, vielmehr als eine herzdringliche Aufgabe für diese lezte Zeit. Im Folgenden wird der Versuch ihrer tieferen und grundleglichen, doch ebendarum einfachen und einfältigen Lösung denen dargeboten, welche eines deutschen Herzens, guten Willens und gemein menschlichen Verstandes sind. Eine Laienphilosophie also, deren Gegenstand nicht

nur, auch deren Grundlage und Ziel die Freiheit ist. Und Philosophie, sagt ein frühvollendeter, dem Höch

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sten zugewandter Dichter, ist eigentlich Heimweh, ein hier also in der Freiheit

Trieb, überall
Hause zu sein."

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Keiner der so zahlreichen Schriften und Schrifttheile über diesen viel umstrittenen Gegenstand will dieser anspruchslose Versuch entgegentreten. Jedem das Seine gerne lassend wie gebend, gönnt und wünscht man Allen einen Erfolg bester Art, ohne sich mit Andern in Vergleich zu stellen. Nicht dem Streit, dem Wort und Meinungsstreite, sondern dem Frieden, doch auf gutem Grunde, möchte diese Schrift dienen. Auf der andern Seite aber auch nicht der Theorie, der bloßen Wissenschaft, sondern dem Leben, dem einzelnen und dem gemeinsamen, in welches Leben alles Denken und Reden doch wiederum münden muß, gleichwie darin gründen, soll es anders Werth haben und fruchtbar sein. Und wohl uns, daß es eine Wahrheit giebt, die zu ihrer Erfassung und Aneignung nicht des scharfen oder tiefen, schließlich doch allemal in einem Widerspruch mit sich selbst endenden" Denkens begabter Köpfe bedarf, sondern welche auf dem Wege des Thuns, der äußeren und inneren Erfahrung, von den Willensguten und Herzensaufrichtigen erworben und solchen ge= schenkt wird. Und diese Wahrheit ist es ja allein, welche zur Freiheit führt im umfassenden und höchsten Sinne, welche selbst frei macht.

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,,Was fruchtbar ist, allein ist wahr!" der große Dichter erkannte es. Aber nicht alles Fruchtbare ist Wahrheit für das Leben im Guten. An der Wirkung erkennt man am besten die Frucht, gleichwie an dieser den Baum. So auch ist es mit der Frucht der Rede. Es gibt nährende und gibt vergiftende Früchte für Seele und Geist des Menschen; es gibt auch, und zu allermeist solche Früchte, welche nur das Thier in ihm mit Wohlgefallen genießt. Dreierlei Wahrheit also, deren jede sich für die ächte gibt dort waren es ,,drei Ringe", aber nur eine ist das, wofür sie sich gibt, die beiden andern scheinen es höchstens zu sein. Und so trug und trägt der eine Baum die Frucht des Lebens, des ewigen schon in der Zeit; der andere die Frucht des Todes, in der Frucht des Scheinlebens verborgen. Dreifaches Leben also; aber nur eins ist seliger und ewigbleibender Art, das andere der Tod selbst und die Qual des nimmersterbenden Todes, das dritte, dieses Zeitleben der Vergänglichkeit, schwankt noch zwischen jenen beiden hin und her.

Wie die Wahrheit und das Leben, so ist die Freiheit eine dreifache. Wahrheit macht frei": das steht ob jeder ihrer Art geschrieben. Im Heiligtum ertönt es, die Gasse schreit es, der Abgrund heult es; gleichwie er es von Anfang lispelte durch Schlangenmund: „Ihr werdet sein wie Gott, und wissen ..." so ihr nämlich die Frucht von meinem Baum genießet, die Begierden

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