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Musée Napoléon II Tafel 23 (Vase des Sosibios im Louvre).

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dem Nachtoffizium (officium nocturnum) angehören, nämlich das sogenannte Clompetorium (nach Sonnenuntergang), die Nokturn (um Mitternacht) und die Matutin (Frühmette). Zwei Gebetsstunden des Nachtoffiziums lassen sich nun ohne weiteres identifizieren mit den Zeitangaben, welche sich in dem vorherstehenden Textstücke b finden: denn die dort auftretenden Zeitbestimmungen foran-niht und middeniht entsprechen genau den Zeiten der Clomplet und der Nokturn. Die dritte Zeitangabe dieses Stückes, nämlich dæg, erregt Bedenken: es ist nicht recht ersichtlich, warum der Abenddämmerung und Mitternacht hier der ganze Tag schlechthin gegenübergestellt wird. Und erst recht wird dieses blofse dag auffallend, wenn wir uns erinnern, dafs die beiden ersten Angaben Gebetszeiten bedeuten, was bei Tag' natürlich in keiner Weise zutrifft. Durch eine nur kleine, verhältnismäfsig unbedeutende Änderung liefse sich nun aber aller Anstofs beseitigen: wenn wir nämlich noch etwas hinzufügen und statt deg das Kompositum dægræd Tagesanbruch' lesen, so erhalten wir eine Zeitangabe, welche trefflich in den Zusammenhang passt und nachweislich im Altenglischen für die Zeit des ersten Stundengebetes vor Sonnenaufgang, der sogenannten Matutin, gebraucht wird. Ich halte daher diese Lesung dægræd so gut wie gesichert.

Nehmen wir nun diese Texte b und d zusammen, so erhalten wir - unter Annahme der Lesart dægræd - ein vollständiges Gebetszeitenbrontolog, in welchem allerdings die erste Tageshore, die Prim, fehlt, Auch hierfür scheint uns der vorliegende Text eine Erklärungsmöglichkeit an die Hand zu geben. Wir erkannten eben das überlieferte dæg als verderbt aus dægræd. Wir dürfen jetzt weitergehen und den Grund der Korruptel darin sehen, dafs ein Schreiber von einem vorliegenden on dægræd in die nächste Zeile übersprang zu der ehemals folgenden Zeitangabe gif he at forman tide dages so hätte die fehlende Prognose für die Prim beginnen müssen. Das so entstehende grammatische Mifsverhältnis in on dæges konnte bei abermaliger Kopie leicht zu dem uns vorliegenden on dag geglättet werden. Und so möchte ich annehmen, dafs unser dritter Satz von b eigentlich aus zwei Prognosen, nämlich für die Matutin und die Prim, durch ein Schreibversehen zusammengeflossen ist, und dafs das verlorene Original ein komplettes Gebetszeiten brontolog für das achtstündige Tages- und Nachtoffizium enthielt.

1 Im altenglischen Benediktiner - Offizium heifst die Zeit des 'Completoriums' direkt on foran-niht' (Feiler S. 77 14).

Im altenglischen Benediktiner-Offizium sowie mehrmals in den altenglischen Versionen der Regula S. Benedicti wird die Zeit der Matutin ausdrücklich als 'on dægred' bezeichnet (Feiler 56 3; Schröer, Ags. Prosabearbeitungen der Benediktinerregel 40 13; Schröer, Wintney-Version 53 8). Und dægredsang bedeutet bekanntlich Frühmette'. S. auch F. Tupper, Anglo-Saxon Dagmal in Publ. Mod. Lang. Ass. X (1895) S. 154 ff.

Archiv f. n. Sprachen. CXX.

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[II]

on tide afen

hit Jetacnad acennednysse

tonitruauerit hora uespertina, significat natiuitatem

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Jif on forman nihte tide hit Jetacnad3 cwealm
Si prima noctis hora, significat mortalitatem.
Jif on tide priddan nihte

за yrre drihten odde dom 8 [II] Si hora tercia noctis, significat iram domini uel iudicium

his

on middanearde

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Jif on tide priddan3 midre nihte

hit J

sumne swej

12 [IV] Si hora quinta medię noctis, significat aliquem sonum ut Jan Jende of wurulde odde wrace on middan Jearde egredientem de seculo uel undictam 6 in mundo.

16 [V]

Jif on angræde

hit J Jefeoht 7

Jete

blodes

Si gallicantu, significat bellum & effusionem sanguinis.

Jif on tide dægrædR [VI] Si hora matutina, significat Jif 20 [VII] Si

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Der Sammelkodex Tiberius A. III ist in seinem Hauptteile (fol. 1-116) um die Mitte oder noch in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts geschrieben, und zwar mutmasslich in dem Kollegiatstifte der Kathedrale zu Canterbury. Für letzteres spricht der mehrfach durch die westsächsische Schulorthographie hindurchschimmernde kentische Einschlag der Sprache (W. Logeman, Rule of St. Benet S. XLIV-LXIII) sowie die Inhaltsangabe eines Battaschen Kodex in dem alten Christ-Church-Kataloge von 1315, welche wie mir scheint, mit Recht auf unser Manuskript bezogen wird (M. R. James, The Ancient Libraries of Canterbury and Dover, Cambridge 1903, S. 50 und 508).

Der Glossator meinte offenbar das Kompositum on æfentide.

' d ohne Strich; doch lies Jetacnad, wie sonst überall, wo das Wort ausgeschrieben ist (1; 55).

D. i. hier, wie im folgenden, Jetacnađ.

5 So statt fiftan.

• Lies uindictam (so schreibt auch tatsächlich Titus D. XXVI fol. 9b).

7 D. i. han-græde 'Hahnschrei'; vgl. S. 51 Anm. 5.

Der Schreiber meinte zusammen mit dem Vorhergehenden wohl ein

Kompositum on dægrædtide.

Lies cyninges oder cynizes.

10 D. i. Jedwildu.

middanerde1 7

ehtnysse

cristenra fram gode Christianorum 8 deo

mundo & persecutionem

Jepafod. permissam.

Jif on tide seofođan

punrac

[IX] Si hora .VII. tonitruauerit de

[X]

parte J

28

of Jewyloum dale quacumque heofonas3 westm 7 Jenihtsumnysse micele towerde1 cęli, fructum & ubertatem magnam futuram significat. 32 Jif on tide pære ehtopa punrad fram dæle mid-dajes J Si hora VIII. tonitruauerit a parte meridiane, significat Jenihtsumnysse lafs 7 eles 7 cwyld on heordum 7 habundantiam panis & olei & cladem in armentis & 36 fyperfetum quadrupedibus.

Jif on tide non® punrad fram nord-dale' awenduces peoda [XI] Si hora .IX. tonitruauerit ab aquilone, mutationes gentium 40 7 wæpna Jeruxlu9 7 niwe torynas [fol. 37] & armorum strepidus [!] & nouos concursus

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Jif on midre nihte punor-rad Jedon bid unzor 13 micelne [XIV] Si media nocte tonitruum factum fuerit, famem magnam

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Jetacnađ

significat.

So mit e für ea in schwachtoniger Silbe, wie mehrmals towerd 31. 2 Siehe Anm. 5.

4 Lies meridiana.

3 So!

D. i. hlaf (eigentlich hlafes). Das h fehlt auch in Jeruxlu 41, reohnysse 49, ryras 45, Jewylcum 29, ebenso in angræde 15 und unjor 53. Der Schreiber meinte jedenfalls ein Kompositum on nontide.

7 l aus n (?) korrigiert.

Lies awendincze. Der Schreiber hatte einen Grundstrich zu wenig gemacht, wie vorher bei dem lat. undictam für uindictam 14. (Man könnte allerdings auch an Fortlassung des n-Balkens denken und awenduncz lesen.) D. i. Jehruxlu.

10 D. i. hryras, vgl. Anm. 5.

"Lies ruinas. Der Schreiber vergafs wohl den n-Balken über dem i. 12 D. i. hreohnysse; vgl. Anm. 5. 13 D. i. hunjor; vgl. Anm. 5.

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