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Eine Ausbuchtung ist überhaupt nicht vorhanden, auch nicht auf dem Plan, abgesehen von kleinen Mulden nördlich und südlich der Bergnase. Dittberner hat wiederum das Zurücktreten der Schummerung, die nur den Fuss des Gebirges ungefähr andeuten soll, irrigerweise als solche angesehen, wenn er S. 145 sagt: „in weit ausholendem Bogen tritt der Amanus in Richtung seiner Tiefe zurück". Gerade im Gegensatz zur Ausbuchtung, die Arrian mit einer Meeresbucht vergleicht, ist eine Rückenbildung zwischen der Bergnase und dem Pajas vorhanden, die sich durch Vorspringen der Niveaulinien nach Westen kundgibt, also kann von einer Meeresbucht keine Rede sein, wie bei der von mir südlich von Odschaklü festgestellten Ausbuchtung, die ganz von Wasser ausgefüllt sein könnte. Dass Dittberner die Bergnase in südöstlicher Richtung vorspringen lässt, ist wohl nur auf einen Druckfehler zurückzuführen, da es , südwestlich" heissen muss. Die Bergnase liegt 11/2 km vom Oberlauf, 2 km vom Mittellauf des Pajas entfernt. Er hält diese Entfernung einer Flankensicherung für richtig, diejenige am Bergrücken von Odschaklü von 250 m für ungenügend. Ich bin entgegengesetzter Ansicht: eine Angriffsflanke, wie wir sie uns bei der persischen Aufstellung zu denken haben, muss Anschluss an die Hauptstellung haben, sonst schwebt sie in der Luft und ist der Isolierung ausgesetzt, wie Delbrück S. 195 richtig auseinandersetzt. Er lässt die Besatzung auf die Höhen der Berge", Dittberner „auf die Höhe des Gebirges" zurückweichen. Diese liegt 1750 m über dem Meere, kann also wohl von Arrian (II. 9, 4) nicht gemeint sein, wenn er sagt: , sie floh auf die Spitze (5 tò äzgov)“, sondern nur der Bergrücken bei Odschaklü; Gruhn erscheint dieser kurze Daumen am Gebirge trotz seiner Höhe von 30 m und seiner Länge von 800 m nicht gross genug, um überhaupt von Abhang und Gipfel zu reden, auch hätten die Quellen die beiden Abhänge nach Süden und nach Norden nicht erwähnt! Dittberner meint. die Besatzung des Bergrückens bei Odschaklü hätte es bequemer gehabt, wenn sie einfach über den Fluss zurückgegangen wäre und den linken Flügel der Hauptstellung verstärkt hätte. Am Pajas war ihr dieser Weg verschlossen und sie wäre völlig isoliert worden, wie Dittberner selbst zugibt. Man muss doch den Persern so viel zutrauen, dass sie sich nicht von vornherein in eine isolierte Stellung hineinbegeben werden!

Nun sprechen Dittberner und Delbrück von einer Flankenstellung des persischen Detachements auf den Bergen. Ihre Bergnase liegt aber gar nicht zu ihrer Linken, wie Arrian (II. 8, 7: tỷ ỗọεi tập iv àquστεoà) ausdrücklich betont, sondern genau südlich vor der Mitte der persischen Stellung am Pajas, zu deren Sicherung ausdrücklich 30000 Reiter und 20 000 Leichtbewaffnete ausser den 20000 M. der Besatzung des Bergrückens von Darius vorgeschickt werden. Trotz dieser Sicherungsmassregeln lässt Dittberner den ganzen Aufmarsch zwischen der Bergnase und dem Pajas vor sich gehen, im Rücken gefährdet durch die Besetzung des

Berges. Er betont namentlich und wiederholt, dass, wie Arrian berichtet, diese den Macedoniern in den Rücken gefallen sei und verwirft deshalb die Stellung bei Odschaklü. Die Tendenz einer Angriffsflanke geht allerdings dahin, aber erst wenn der Feind so weit vorgerückt ist, dass sie ihn im Rücken fassen kann. Von vornherein wird dies in den seltensten Fällen möglich sein; daher sind die Einwürfe gegen die Stellung am Bergrücken von Odschaklü unbegründet; sein Aufmarsch zur Schlacht, seine Darstellung der Kämpfe mit der feindlichen Besatzung im Rücken sind unmöglich. Er kämpft mit drei Fronten nach vorwärts, nach rechts seitwärts und nach rückwärts.

Bei Odschaklü ist ein wirklicher Bergrücken, wie ich ihn auf den Abb. 12 und 13 meines Buchs dargestellt habe. Er überragt das umliegende Gelände um 20-30 m und ist bei seiner Ausdehnung von 800 m so bedeutend, dass er 20 000 M. ebensogut fassen kann, wie 200 M., wenn die erste Zahl herunterzusetzen ist. Eine idealere Stellung für eine Flankensicherung lässt sich gar nicht denken; ihr linker Flügel könnte sich bis an den hier noch gangbaren Fuss des Gebirges erstreckt haben, wodurch derselbe sehr früh in den Rücken Alexanders gekommen wäre. Arrian (II. 8, 7) sagt ausdrücklich: zai toútov čotiv oi xarà vátov ¿yένοντο τῆς ̓Αλεξάνδρου στρατιάς. Also nur ein Teil bedrohte den Rücken, die anderen waren πατὰ τὸ Ἀλεξάνδρου δεξιόν aufgestellt. Ich habe auf meinem Plan bei A die Stellung der vorgeschobenen Leichtbewaffneten angedeutet, welche auf dem ansteigenden Gelände zwischen Odschaklü und dem eigentlichen Gebirge den rechten Flügel Alexanders und auch seinen Rücken bedrohten, wenn er dieser Gefahr nicht durch einen Haken (ç лinɑμлýν, d. h. eine nach rückwärts gebogene Verteidigungsflanke) begegnet wäre. Dieses merklich von 80-100 m ansteigende Gelände ist sehr wohl als vлóqɛia, als die Gegend unten am Berge“ zu bezeichnen, wie sie in den von Arrian (II. 8 und 9) geschilderten Kämpfen eine Rolle spielt; sie ist keineswegs eben, wie Dittberner S. 163 Anm. behauptet. Mit leichter Mühe wurden die Perser aus ihrer Stellung daselbst geworfen und flohen auf die höchste Spitze (és tò angor). Die Stellen bei Curtius, der sich durch topographische Einzelheiten auszeichnet (III. 8, 26): alii in iugum montis eraserant, ut hostium agmen prospicerent. (27): iugum montis cum parte copiarum occupare statuit. (9,6): quidquid in illis augustiis adiri poterat, impleverant copiae, cornuaque hinc ab jugo, illinc a mari stabant. (9,6): qui praemissi ab Dareo iugum montis insederant können sich nur auf diesen Bergrücken, nicht auf Dittberners Bergnase und nicht auf den Hauptkamm des Amanus beziehen. Gruhn und Dittberner führen als Einwand gegen den Bergrücken die von mir S. 61 beschriebene Schlucht südlich davon an, die von den Schriftstellern nicht erwähnt wird, weil sie nicht bloss östlich und westlich, sondern überall mit Leichtigkeit zu passieren ist, denn sie hat keine senkrechten Wände.

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Daher ist sie auf dem Plan auch nur durch ganz schwache Steilstriche markiert, was wohl zu beachten ist, wenn man nach ihnen die Gangbarkeit des Geländes beurteilen will.

Dittberner bezeichnet es als Willkür, dass ich den linken Flügel der Perser bei Odschaklü annehme, während die Quellen angeben, dass er bis zum Gebirge reiche. Der bedeutende Bergrücken ist aber ein Teil des Gebirges und zieht sich bis in die Gegend von Odschaklü; hinter ihm brauchte er sich nicht weiter auszudehnen, daher bin ich berechtigt, ihn bei Odschaklü anzusetzen.

Dittberner bezeichnet meinen Hinweis auf die Schlacht bei Wörth als einen unglücklichen Vergleich, obgleich derselbe sehr nahe liegt, da ebenso wie der Pinarus bei Issus der Sauerbach zwischen den beiden Schlachtlinien liegt und auch die Franzosen eine Verteidigungsflanke nördlich von Fröschweiler gebildet haben, gegen welche die Bayern vorgingen. Ich habe keineswegs die Schlussfolgerung daraus ziehen wollen, weil bei Wörth von den Deutschen 10 M., von den Franzosen 6 bis 7 M. auf den Meter kommen, müsse auch die Sarissenphalanx bei Issus so gestanden haben. Er scheint Hinweise auf die moderne Kriegsgeschichte, wie sie z. B. Delbrück (Geschichte der Kriegskunst II. S. 7) bei Sphakteria im Vergleich zu Alsen und namentlich Kromayer macht, der in seinem Schlusswort Schlachtfeld und Schlacht (Antike Schlachtfelder I. S. 317 ff.) eine Reihe von neuen Schlachten zum Vergleich mit den antiken in Bezug auf ihre Ausdehnung heranzieht, nicht zu kennen.

12. Gegen den Pajas als Pinarus.

Ich komme zum Schluss. Von den S. 72 und 73 meines Buches aufgeführten sachlichen Punkten, welche gegen den Pajas und für den Deli Tschai als Pinarus sprechen, ist kein einziger durch Dittberner widerlegt. Ich füge dieselben nochmals bei:

Die Punkte 1 und 2, wie ich sie auf S. 72 aufgestellt habe, ändern sich insofern, als ich nunmehr mit Lammert und Dittberner das Lager der Macedonier vor der Schlacht ebenfalls auf den Bergrücken am Eski Ras Pajas verlege. Da Dittberner ihre Vorposten am Nordrande desselben. annimmt, womit ich einverstanden bin, so würde der Marsch in der Kolonne, den Arrian (II. 8, 2) erwähnt, solange der Gegner noch in jeder Richtung eingeengt war, nur 1-2 km bis zur engsten Stelle. wo das Gebirge sich der Küste bis auf 1500 m nähert, fortgesetzt worden sein, was mir ebenso zu gering erscheint, um erwähnt zu werden, wie die 2 km, in denen die Entwicklung zur breiten Front bis zum Pajas erfolgt sein soll. Der Raum ist so gut von beiden Seiten zu übersehen und so nahe, dass sich Arrians (II. 10, 3) in der Ferne" (v dлóлto) nicht ganz damit in Einklang bringen lässt. Da nach Arrian (II. 8, 5) Darius 30000 R., 20000 Leichtbewaffnete zu Fuss über den Pinarus hinüberschickt, sobald Klio, Beiträge zur alten Geschichte X 2.

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er die Nachricht erhält, dass Alexander in Schlachtordnung heranrücke, so müssten doch beide Parteien, die nur eine halbe Stunde von einander entfernt sind, in Berührung gekommen sein und die Perser würden den Aufmarsch in dem engen Raum sicher gestört haben. Inzwischen hatte. Darius seine Aufstellung vollendet, wozu doch wohl Stunden gehört haben werden, und gab jetzt der Reiterabteilung, welche er über den Fluss hinübergeschickt hatte, um sein Heer ungestört ordnen zu können, das Zeichen zum Rückzuge. Die auch von Curtius (III. 8, 28) erwähnten 20 000 Leichtbewaffneten zu Fuss blieben also auf dem linken Pajas-Ufer und sollten sich nicht gerührt haben, um Alexanders Aufmarsch unmittelbar vor ihnen zu stören?

Alles dies ist am Pajas unmöglich, während es am Deli Tschai natürlich verläuft, denn Darius hat Zeit genug, ungestört sich aufzustellen und seine Reiterei zurückzunehmen, als sie noch nicht Fühlung mit dem Feinde. hatte.

3. Der Pajas ist an sich unbedeutend, nur ein Gebirgsbach, wird aber in seinem Oberlauf (Abb. 4), sobald er in die Ebene tritt, von 10 m hohen senkrechten Felsufern eingeschlossen, sodass man ihn dort gar nicht, im Mittellauf (Abb. 3) schwer, namentlich mit Truppen im Gefecht, im Unterlauf (Abb. 5) überall passieren kann. Ich füge hinzu: es wäre seltsam, wenn sämtliche Schriftsteller den Pinarus als лоtаuós bezeichnen und hiermit den unbedeutendsten Gebirgsbach der Gegend im Sinne gehabt haben sollten, während der Deli Tschai (Abb. 6) der bedeutendste, die anderen Rabat Tschai, Mersin Su, Merkes- oder Sarisaki Su bedeutender sind als der Pajas; es sind wirkliche Flüsse, während dieser, selbst an seiner Mündung, nur ein Bach ist und nirgends als Tschai (Strom), wie Dittberner und Delbrück ihn irriger Weise nennen, und nicht einmal als Su (Fluss) bezeichnet wird.

4. Das Gelände nördlich vom Pajas ist für die Besetzung insofern sehr ungünstig, als der rechte persische Flügel, wie Dittberner S. 165 selbst zugibt, in das Meer geworfen werden konnte, da die Skala vom Pajas eine wenn auch nicht gerade starke Einbuchtung der Küste nach Osten bildet. Es bleibt nur ein rechtwinkliges Dreieck übrig, dessen Grundlinie am unteren Flusslauf entlang vom Meere bis zum Ort, ebenso wie seine Höhe von diesem Ort bis zum Meere nur 1 km beträgt. Es leuchtet ein, dass dieser Raum, zumal er Sümpfe enthält, weder für den rechten Flügel noch für die hinter ihm anzunehmenden Lagerplätze, welche nach Curtius (III. 8, 18) ziemlich weitläufig (maxime laxius) waren, ausgereicht haben würde. Da ausserdem am ganzen Oberlauf ungangbares Gelände sich vorfindet, so bleibt eigentlich nur der Mittellauf mit c. 11/2 km Breite übrig und an ihm sollen nach Arrian (II. 8, 6) von seinem schweren Fussvolk an 30 000 M. griechische Mietstruppen (auch Kallisthenes bestätigt diese Zahl) und auf beiden Seiten von diesen gegen 60 000 M. so

genannte Kardaker Platz haben. Denn soviel konnte der Raum, wo sie aufgestellt waren, in einfacher Schlachtordnung (ni páλayyos åл2îs) fassen. Die Angaben über die Stärke des persischen Heeres weichen bekanntlich sehr von einander ab; nach Arrian und Plutarch: 600 000. Diodor und Justinus: 500 000, Orosius: 400 000. Curtius: 311200. Bauer: 200 000, Yorck v. Wartenburg: 160 000, Kallisthenes: 60 000, Dittberner: 40 000, Delbrück (1. Auflage): 30 000-40000. (zweite Auflage): 20 000 bis 25000 M. Ob eine so bedeutende Herabsetzung, wie bei den letzten Zahlen, geboten ist, wage ich nicht zu entscheiden.

5. Die von Arrian auf dem linken persischen Flügel erwähnte Ausbuchtung und der vorspringende Bergrücken sind am Pajas nicht vorhanden.

13. Für den Pajas als Pinarus.

Dittberner führt auf S. 175 Colonel Sir Charles W. Wilson an, der sich wie ich schon auf S. 52 meines Buchs, Anm. 142 vermerkt habe für den Pajas als Pinarus erklärt hat. Er war Generalkonsul für Anatolien. Aus seinem Bericht 1) über einen Vortrag vom 24. März 1884 geht nicht hervor, ob er sich längere Zeit am Deli Tschai und am Pajas behufs genauer Erforschung des Schlachtfeldes von Issus aufgehalten und ob er Aufnahmen von den beiden Flüssen gemacht hat. Die seinem Aufsatz beigefügte Skizze des Golfs von Seanderûn von Capt. Bennet ist unzureichend. Ihm gegenüber verteidigte Ainsworth in einem Briefe vom 11. Juni 1884 (the identification of the Pinarus with the river Piyas in denselben Proceedings S. 468) die Ansicht, dass die Schlacht am Deli Tschai stattgefunden hat. Er sagt richtig: the Piyas was a mere rivulet, whilst the Deli Tschai or mad river becomes a really small river. Er war früher auch der Ansicht gewesen, dass der Pajas dem Pinarus entspräche, hatte aber bei genauer Prüfung seine Ansicht berichtigen müssen. Ihm schliesst sich Bunbury an (die Proceedings nennen ihn the great authority on all questions of classical geography). Nur macht er sehr richtig auf einen Irrtum bei Ainsworth aufmerksam, der die weite Ebene, von der Arrian (II. 6, 3: πεδιόν πάντη ἀναπεπταμένον und 7, 3: ἐκ τῆς εὐρυχωgías) im Gegensatz zu der engen Ebene bei Issus (rà στevóлoga) spricht, in die Ebene von Gösene oder Erzin statt nach Syrien verlegt.

Darauf antwortete Wilson in einem Briefe vom 11. August 1884 über die Identification of the Pinarus with the River Piyas (S. 540 desselben Bandes):

1. Die Front von Alexanders Heer war ungefähr 1/2 miles (= 2,41 km), was mit der Breite der Ebene am Pajas und mit der Angabe des Kallisthenes von 14 Stadien (= 2,5 km) übereinstimmt, während die Ebene

1) Vgl. Notes on the geography of Asia Minor, made during journeys in 1879–82 in Proceedings of the Royal Geographical Society VI S. 320. London 1884.

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