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in jambischen Trimetern abgefasst, liegen vor und entscheiden die in den Traditionen bei Ephoros und bei Philochoros vorliegenden Widersprüche endgültig in folgenden Punkten. Gegenstand der Anklage war nicht das Gold, sondern das Elfenbein; nach einer scharfsinnigen und einleuchtenden Ergänzung Nicole's war es mittels einer besonderen Expedition aus Adule in Nubien geholt worden '); Frgm. A 25: [u]a y' eis ('Αδούλην ἦλθον πόλιν. Phidias ist nicht zu Athen im Kerker gestorben, sondern hat sein Leben unbehelligt in Elis beschlossen. Das Bild des olympischen Zeus ist jünger als das der Athena Parthenos. Dass der Ankläger, wie Ephoros berichtet, Menon hiess, bestätigt der Papyrus (Z. 7). Als bedeutsame Nova ergeben sich neben einigen mehr nebensächlichen Einzelheiten folgende Hauptpunkte: Phidias ist, wie das Wernicke scharfsinnig vermutet hatte, selbst bestohlen worden, so dass die Anklage garnicht auf eine Veruntreuung seinerseits, sondern nur auf mangelhafte diligentia in custodiendo lauten konnte 2).

ὁ Φειδ[ί]ας οὖν τοτ ̓ ἦν οἰκῶν [ἐν πόλει]

[τή]ν ο[υ]ν αἰτίαν τὰς ἀπὸ τοῦ Φειδίου κλ[οπάς].

Das wichtigste aber ist, dass die Eleer in dem Prozess des Phidias intervenierten, indem sie durch Hinterlegung von 40 Talenten (u didóɑgiv Hhɛioi táavta) die Entlassung des Phidias aus dem Gefängnis erlangten und sich, wie Nicole sicher richtig folgert, dadurch die Ausführung des bereits bei Phidias in Auftrag gegebenen Bildes des olympischen Zeus sicherten. C. F. L.-H.

Borma.

Von Ernst Kornemann.

J. H. Holwerda jr. (Leiden) hat zu meinen Ausführungen in Klio IX S. 422 ff. an zwei Stellen das Wort ergriffen in den Vragen en Mededeelingen op het Gebied der Geschiedenis, Taal- en Letterkunde Deel I Serie I Nr. 8, 25. Februar 1910, S. 87 f. mit einem Nachtrag aus anderer Feder (D.) in Nr. 9, 4. März 1910, S. 99 und im Römisch-germanischen Korrespondenzblatt III, 1910, Nr. 2 (März und April) S. 29 f. Er erkennt an der letzteren Stelle zunächst den von mir mit trefflichen Gründen“ erbrachten Nachweis an, dass das in dem neuen Tiberiusbrief genannte Bononia in Boulogne-sur-mer zu suchen sei, wo es wahrscheinlich die alte Ortschaft gewesen ist, neben welcher Drusus schon den römischen Kriegshafen Gesoria cum gestiftet hat). Das ist aber auch das Einzige, was er von meinen Aufstellungen gelten lässt. In allem übrigen verhält er sich ablehnend. Namentlich passt ihm nicht meine Behandlung der Florusstelle II 30. 26 und mein Eintreten für J. Becker (S. 431 ff.). Ich bleibe aber dabei, dass Beckers Interpretation des Wortes pontibus im Sinn von pontes longi einen grossen Fortschritt bedeutet, und ich befinde mich beitung oder einem die Metrik bewusst oder unabsichtlich vernachlässigenden Zwischen- und Uebergangstadium zwischen der ursprünglichen Fassung und der Umgestaltung angehört. Auch in diesem Falle könnten Rekonstellationsversuche von Erfolg sein. Aber sie müssten nicht von der Voraussetzung des Schreiberversehens ausgehen. 1) Nicole p. 20 ff. möchte (Aliónov) nótiv ergänzen.

2) Worauf sich Nicoles Unterscheidung zwischen der Wohnung des Phidias auf der Burg und seinem Atelier stützt, ist mir nicht klar geworden, sie erscheint mir auch mehr als entbehrlich, da sie die gewonnene Klärung mehr erschwert als fördert. 3) Ich hebe das ausdrücklich deshalb hervor, weil der ausgezeichnete Kenner Galliens C. Jullian (vgl. Revue des études anciennes XII Nr. 2, April-Juni 1910, S. 200 f.) auch diesen Nachweis für nicht erbracht ansieht, vielmehr an Bononia in Gallia cisalpina (Bologna) denkt; vgl. dagegen meine Ausführungen a. a. O. S. 427 Anm. 3.

mit dieser Auffassung in recht guter Gesellschaft 1). Wie der Plural classibus bei Florus deutlich zeigt, handelt es sich um zwei neuerrichtete Flottenstationen. Bei der älteren Auffassung der Stelle. nach der pontes Brücke bedeutet, der sich Holwerda anschliesst, kämen die beiden Stationen ganz nahe bei einander zu liegen, ja man könnte am besten von einer Doppelstation reden, deren Zweck nicht recht ersichtlich ist. Dagegen bekommt die Neuschöpfung einen guten Sinn, wenn durch die Interpretation von pontes = Bohlenweg die beiden Stationen auseinandergerückt werden. Die eine Station, Gesoriacum, liegt zudem am Ende der Agrippastrasse, die von Lyon zum Ozean führt (S. 428 und 435): da ist die Annahme gegeben, dass die pontes longi des Drusus die Fortsetzung der Agrippastrasse am Meer entlang darstellen. Da weiter Tiberius seinen Feldzug vom Jahre 4 n. Chr. nach der neuen Inschrift kombiniert mit Vell. II 104, 3 und 105, 1 von Nordgallien aus gegen die Cannanefaten unternommen hat, so ist die Drususstrasse von Boulogne-sur-mer nordwärts führend anzunehmen und ebenso ist in dieser Richtung die zweite Seestation Borma zu suchen. Soweit ist alles in guter Ordnung. Streiten kann man dagegen das räume ich gern ein — über meinen Versuch Borma noch genauer und zwar im nördlichen Holland zu lokalisieren. Ich habe durch Kombination der Florusstelle mit Plinius H. N. IV 106 Borma ins Land der Marsacer verlegt und diese Völkerschaft nördlich oder östlich von den Cannanefaten angenommen. Es ist zuzugeben, dass die Verwendbarkeit der Pliniusstelle durch die schlechte Ueberlieferung sehr in Frage gestellt ist. Aber mit den Oromarsaci, die in Vragen a. a. O. S. 99 wieder hervorgeholt werden, ist wirklich nichts anzufangen. Schwerer wiegt der Einwand Holwerdas: die Worte Morini Marsacis iuncti bedeuten.. nicht, dass sie durch einen Weg mit einander verbunden waren, sondern iunctus ist hier, wie so oft, ,angrenzend". Mit dem Beispiel Italia Dalmatis iuncta meint er wohl die Velleiusstelle II 110, 3, wo es heisst, pars petere Italiam decreverat iunctam sibi (i. e. gentibus Dalmatiae) Nauporti ac Tergestis confinio und übersieht, weil er die Stelle nachzuschlagen unterlassen hat, dass hier erst durch den Zusatz Nauporti... confinio das „Angrenzen deutlich zum Ausdruck gebracht ist. Ich will jedoch hierauf keinen grossen Wert legen; denn Plinius selbst, von dessen Sprachgebrauch auszugehen wäre, hat iungere allein in der von Holwerda angegebenen Bedeutung mehrfach, vgl. H. N. III 127, 138, 146, 149 u. s. w. Aber unsere Stelle tritt aus dem üblichen Schema der Anwendung durch die Zufügung der Ablative ora und pago heraus. Wenn iuncti hier angrenzend bedeutete, müssten wir, da Plinius zunächst die Küstenstämme von der Scheldemündung ab nach Südwesten fortschreitend aufzählt, die Marsacer nicht nordöstlich, sondern südwestlich von den Morinern ansetzen 2). Damit wird aber niemand einverstanden sein. Folglich ist, vorausgesetzt, dass die Marsaci an der Pliniusstelle genannt waren, nur die Interpretation möglich, die ich mit Hülfe des Florus versucht habe und die durch die Verwendung desselben Verbums bei beiden Schriftstellern (iunxit — iuncti) nahegelegt wird. Gelingt also die genaue Lokalisierung der Marsacer für die augusteische Zeit, so haben wir damit auch die Gegend, in der der zweite Drusushafen gesucht werden muss 3).

1) Sowohl Mommsen (vgl. R. G. V3 S. 28 A. 2 und dazu Klio IX S. 430, 6) wie v. Domaszewski (a. a. O. S. 432) fassen pontes wie Becker auf.

2) Konsequent ist es daher unstreitig, wenn derjenige, welcher Oromarsaci bei Plinius liest (Vragen a. a. O. S. 99), dabei an die Aremorici denken will.

3) Im Anschluss an die von mir (Klio IX S. 434) schon erörterte Möglichkeit, dass die Marsacer östlich von den Cannanefaten gesessen haben, sei hier noch nachträglich die Frage aufgeworfen: Sollte etwa Borma in der Nähe von Fectio zu suchen oder gar mit dieser Station identisch sein? Bei der letzteren Annahme würden zwei Dinge mit einem Schlage klar: einmal

Wenn endlich Holwerda fragt: „wie denkt K. sich Boulogne-sur-mer und die Nordspitze Hollands durch eine ,Brückendammstrasse oder Brücken mit einander verbunden, quer durch oder über die breiten und grossen Ströme Hollands, von deren einem Ufer man das andere kaum sehen kann?", so antworte ich, dass ich zu der Ansicht neige, dass wahrscheinlich die Strasse das Rheindelta, das, wie der spätere Bau des Corbulokanals beweist (über ihn vgl. S. 447 und 448 Anm. 1), für den Schiffsverkehr, nicht aber für den Landverkehr in Betracht kam, wohl durch Einbiegen landeinwärts umgangen hat.

Personalien.

Maurice Holle aux ist für weitere sechs Jahre zum Direktor der École française in Athen ernannt worden.

Im Dezember 1909 ist in Wien Regierungsrat Dr. Matthäus Much, 78 Jahre alt, gestorben.

Am 19. Januar ist August Meitzen gestorben.

Am 1. Februar starb Professor B. Niese, Ordinarius der alten Geschichte in Halle, im Alter von 61 Jahren. N. war sehr produktiv und vielseitig. Ursprünglich, wie Th. Noeldeke bezeugt, orientalistischen Studien geneigt, hat er das Gesamtgebiet der alten Geschichte durch seine ertragreichen Forschungen befruchtet und dabei den Berührungen der klassischen Völker und ihrer Kultur mit denen des Orients eine gewisse Vorliebe bewahrt. Seine mustergültige Ausgabe des Josephus sowie seiner Epitome und die bedeutungsvolle Untersuchung Kritik der beiden Makkabäerbücher nebst Beiträgen zur Geschichte der makkabäischen Erhebung gehören ganz, sein Hauptwerk, die dreibändige Geschichte der griechischen und ma kedonischen Staaten seit der Schlacht bei Chäronea gutenteils hierher. Seit Droysens schöpferischem und schwungvollem Werke die erste Behandlung der hellenistischen Geschichte auf Grund des inzwischen so bedeutend angewachsenen Materiales und mannigfach veränderter Anschauungen, wird dieses schlicht geschriebene Handbuch seinen Wert neben den ganz anders gearteten Darstellungen von Beloch und Kaerst behalten. Kurz vor Niese's Tode ist sein nützlicher Grundriss der Römischen Geschichte nebst Quellenkunde, wiederum erweitert, in vierter Auflage (München 1910) erschienen. Niese war ein ungemein sympathischer Mensch, dessen Andenken allen, die ihm näher getreten sind, teuer bleiben wird.

Am 24. Februar starb Hamdi Bey, seit 1882 Generaldirektor der türkischen Museen zu Konstantinopel, die die von ihm zu Sidon geborgenen herrlichen Sarkophage hellenistischer Zeit aufnahmen und die erst durch ihn auf ihre wissenschaftliche Höhe gebracht wurden, zugleich der Organisator archäologischer Forschung in der Türkei. Am 26. Februar starb zu Paris H. d'Arbois de Jubainville, Professor der keltischen Sprache und Geschichte.

die Masse augusteischer Keramik, die gerade in Vechten gefunden worden ist (a. a. O. S. 436 A. 2) und dann die Fassung der Florusstelle, an der dem Satz Bormam et Gesoriacum etc. der andere vorausgeht, wonach Drusus am Rheine mehr als 50 Kastelle errichtet hat. Borma, das an der Spitze des zweiten Satzes steht, war dann eines der neuen Rheinkastelle und zwar das wichtigste, weil es zugleich Flottenstation wurde und südwärts durch pontes longi mit dem Ozean bei Gesoriacum, nordwärts durch einen Kanal (nach Ritterling die Vechte) mit dem lacus Flero in Verbindung gesetzt wurde, weshalb noch im 2. Jahrh. von seiten des Legaten von Germania inferior Weihungen an den Oceanus und den Rhenus hier erfolgen. Es bleibt dann nur die Schwierigkeit, die Namensänderung Borma Fectio zu erklären, die nicht so leicht wie diejenige von Gesoriacum in Bononia (darüber S. 429 f.) zu lösen ist.

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Frauen auf antiken Münzen1).

Von Ulrich Kahrstedt.

Das erste Vorkommen von Frauen auf antiken Münzen fällt in die Zeit, in der Bilder von Sterblichen überhaupt in grösserem Umfange in der Prägung zu erscheinen beginnen. Man kann, von dieser Zeit - dem Ende des 4. Jahrhunderts ausgehend, nun entweder ganz chronologisch verfahren, oder das Münzrecht der einzelnen Staaten gesondert betrachten. Ich wähle der Uebersichtlichkeit halber den letzteren Weg.

1. Ptolemaier.

Die erste Frau, die auf Münzen erscheint, ist die Lieblingsgattin Ptolemaios I, Berenike, die Mutter der 9ɛoi adɛλqoí.

Wir besitzen eine Anzahl Münzen von Kos, auf denen Svoronos (Ptol. Nr. 83-90) ihr Bild mit grosser Wahrscheinlichkeit vermutet 2). Es handelt sich um Silber- wie Kupferstücke, von denen die ersteren ihren Kopf im Peplos auf der Rückseite, die letzteren auf der Vorderseite tragen. Daneben erscheinen lokale Embleme und öfters der Name KQION, sowie die abgekürzten Namen der Prägebeamten. Die Stücke fallen dann nach 310 (Okkupation von Kos durch Ptolemaios), wahrscheinlich erst nach 309, denn damals gab Berenike auf der Insel dem Thronfolger das Leben und dieses Ereignis dürfte die Ausprägung der Münzen veranlasst haben.

Ferner gibt es Kupfermünzen von Rhodos, auf denen Svoronos (IV 34 f.) ebenfalls Berenike I wiederzufinden glaubt (bei ihm Nr. 91-92). Vs: Berenike mit Stephane und Schleier; Rs: Schiffsvorderteil und Blüte. PO. Diese Münzen fallen dann nach 304, denn damals wurde hier Ptole

1) Die nachstehende Untersuchung wurde veranlasst durch eine in den numismatischen Uebungen von Dr. Regling gestellte Aufgabe. Die damals entstandene Arbeit, revidiert und erweitert durch das bei der Besprechung herbeigezogene Material und die Beobachtungen Dr. Reglings, die er liebenswürdigerweise mit mir durchsprach, liegt hier vor.

2) B. M. Cat. Caria and islands S. 196 denkt an Demeter. Es fehlen aber Aehren oder ähnliche Andeutungen. Six hatte an Artemisia gedacht (cf. Svor. Ptol. A' лð.) aber die Technik ist zu spät und die Prägung zu reichlich für die kurze Zeit der autonomen Regierung Artemisias.

Klio, Beiträge zur alten Geschichte X 3.

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lemaios I als Zorg, Zeus-Heiland, gefeiert, ein Ptolemaion erbaut und ein Paian zu seinen Ehren aufgeführt1), wozu sich die Verherrlichung seiner Gattin sehr gut fügt.

Ferner finden wir bei Svoronos die grosse Reihe von Gold-), Silberund Kupfermünzen, die nach seiner Meinung Berenike I als Königin von Kyrene darstellen (Svor. Nr. 314—321).

314: A. Vs: Berenike mit Diadem und Himation, jung.

Rs: ΒΑΣΙΛΙΣΣΗΣ ΒΕΡΕΝΙΚΗΣ. Steuer, Horn. Μ.

315: A. Vs: wie 314, dazu Kugelkranz.

[blocks in formation]

Alle Reverse werden von verschiedenartigen Kränzen umschlossen, die hier gleichgültig sind.

Diese Münzen, die man bis auf Svoronos allgemein der zweiten Berenike zuwies, der Gattin des Euergetes (z. B. B. M. Cat. Ptol. 59 f.), hält dieser deshalb für solche der Berenike I, weil das Monogramm Μ, M, M sich in kleinen Variationen auf fast allen wiederholt und Berenikes Sohn Magas Vizekönig von Kyrene war (seit 296).

Zunächst fällt auf, dass so plötzlich und unvermittelt neben den sich eben erst schüchtern auf die Münzen wagenden Frauenbildern der autonomen Inselstaaten, die keinerlei Beischrift haben, hier in Gold (?) und Silber mit Namen und Titel der Königin geprägt werden sollte. Und wie käme denn Berenike I auf kyrenäische Münzen?

Ptolemaios selbst fängt eben erst an, seinen Kopf neben dem Alexanders zu verwenden, im Hauptlande Aegypten ist das Bild des Herrschers selbst noch nicht einmal als Münztypus in vollem Gebrauch, und da sollte in Kyrene seine Gattin, die Mutter des Vizekönigs, mit Titel und kgl. Emblemen prägen? Kyrene in der Welt voran? Kyrene, wo Berenike

1) Athen. XV. 969.

2) Echtheit zweifelhaft, vgl. Svor. A' p19 und Regling bei Svoronos IV 463. Ich führe sie im folgenden mit auf; das Ergebnis wird durch die Frage nach der Echtheit von Nr. 314 f. nicht berührt.

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