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rend der Amtsfunktion des Praetextatus in Griechenland weilte sie sicher bei ihm, da sie in den Kult der Priestertümer, die sie bekleidete, in Griechenland eingeweiht worden ist und ein anderer Termin für diese Einweihung nur wenig Wahrscheinlichkeit bietet 1). Sie scheint eine hohe Wertschätzung für ihren Gemahl gehabt zu haben 2). Die vierzigjährige Ehe 3) beider war nicht kinderlos geblieben 4).

Praetextatus scheint über bedeutenden Reichtum verfügt zu haben. Ueber sein Landgut in Baiae haben wir nur zwei Stellen in den Briefen des Symmachus"); auch über ein Besitztum in Etrurien, das Praetextatus möglicherweise hatte, wissen wir nichts näheres "). Sein Palast wurde 1591 auf dem Esquilin beim Bogen des Gallienus entdeckt), seine durch auf, jetzt, nach erfolgter Genesung, guten Mutes zu sein. Doch ist nicht ausgeschlossen, daß mit dieser im Brief erwähnten Paulina eine Tochter des Praetextatus und der Paulina gemeint sein kann: Paulina ergo cura communis extremum salutis accesserat; an vester pro illa tantus est metus, ut....

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.......

1) Unter dem Einfluß des Praetextatus übernahm Paulina mehrere Priestertümer. Vgl. CIL VI 1779 (in parte postica): tu me marite . . | . . . . . . | in templa ducis ac famulam diri dicas te teste cunctis imbuor mysteriis | Paulina wird genannt: CIL VI 1780: sacrata apud Eleusinam deo Iaccho Cereri et Corae; 1779: sacrata Cereri et Eleusiniis; 1780: sacrata apud Laernam die Lernaeischen Mysterien scheinen eine Nachahmung oder Abart der Eleusinischen gewesen zu sein; vgl. Preller, Demeter u. Persephone S. 210 ff.; vgl. Pausanias II, 36, 7; II, 37, 2; VIII, 15, 9: Libanius I p. 427 pro Aristophane: ὁ τὴν Λέρναν κατέχων "Ιακχος. Kaibel ep. Gr. 866 = CIG 1, 405 deo Libero et Cereri et Corae; 1780: sacrata apud Aeginam deabus; 1779: sacrata apud Aeginam Hecatae; 1780 u. 1779: tauroboliata; 1780: Isiaca; 1780: Hierophantria deae Hecatae; 1779: Hierophantria; 1780: Graecosacranea deae Cereris.

2) CIL VI 1179 (in parte postica): v. 4: Agori, qui . . \ patriam senatum coniugemq(ue) inluminas | probitate mentis moribus studiis simul | virtutis apicem quis supremum nanctus es. v. 30: te propter omnis me beatam me piam celebrant quod ipse me bonam disseminas | totum per orbem ... CIL VI 2145: . . . . . . . Praetextato. . omnia singulari dignoque etiam ab huiusmodi virginibus et sacerdotibus coli... Hieron. ep. XXIII, 3 nunc ... non in lacteo coeli palatio (sc. Praetextatus), ut uxor mentitur infelix... Hieron. ep. XXXIX, 3: ... Erubesce, Ethnicae compatione superaris . . . . . Illa (sc. Paulina) infidelem maritum trunslatum fingit in coelum.

3) CIL VI 1779 (in fronte baseos): hi coniuncti simul vixerunt ann. XL.

4) CIL VI 1779 (in parte postica): subolemque pulchram si tuae similis putant. Vielleicht ist (Seeck 1. 1. p. LXXXVI nimmt es als selbstverständlich an) CIL VI 1777 von einem Sohn des Praetextatus gesetzt (ein Name ist auf der Inschrift nicht erhalten). Die Gegenstellung parenti publice privatimque reverendo scheint mir anzudeuten, daß wir diesen Ausdruck in zweifachem Sinne zu deuten haben: als Vater und als Beamten, dem das Volkswohl am Herzen lag. Die Anrede parens gebührte übrigens Praetextatus als hohem Beamten. Vgl. z. B. Baron. ann. eccl. IV p. 208 rescriptum de pellendis ab urbe schismaticis, wo parens carissime als Anrede für den praef. urb. dient. Ebenso 1. 1. p. 225 rescript. d. redd. basil. Den CIL VI 32163 genannten Vettius Agorius möchte ich für einen Urenkel des Vettius Agorius Praetextatus halten. Vgl. die adnotatio zu dieser Inschrift im CIL.

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7) Seeck p. LXXXVI adn. 386 will auf Grund der am Aventin gefundenen Inschrift CIL VI 1777 auch dort eine Besitzung des Praetextatus annehmen.

Wasserleitungsrohre 1) bezeugten Gärten nicht weit davon im Jahre 18172). Die Inschrift CIL VI 1781 ist wahrscheinlich auch in der Nähe des Palastes oder der Gärten aufgefunden worden. Das Epigramm, das sich auf dem rechten Ende des Inschrift - Fragmentes befindet, scheint sich auf Vettius Agorius Praetextatus zu beziehen 3).

Wien.

1) CIL XV 7563: a) (ab una parte): Vet. Praetextati; (in parte aversa): Vet. Praetextat[i]. B) (ab una parte): et [P]aulinae; (in parte aversa): IIIXXXX et Paulinae.

2) Lanciani, the ruins & excavations p. 295: Remains of his gardens on the Esquiline we discovered in 1873/74 near the piazza Manfredo Fanti. The palace connected with the gardens had already been discovered in 1591 in the grounds of Federigo Cesi near the arch of Gallienus. It contained, like the gardens, a valuable set of works of art, among which was the statue of Coelia Concordia, a Vestalis maxima, so perfectly preserved that even the insignia of her order, of gilded metal, remained fastened around her neck.

3) CIL VI 1781: (links): Vetti | Agorii;

(rechts, der Stein ist abgebrochen):
simplex su..... |

casto.

atque fa.....|

nus....

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Berossos' Chronologie und die keilinschriftlichen Neufunde.

Von C. F. Lehmann-Haupt.

IX 1).

Die neuesten Versuche zur Rekonstruktion der babylonischen Königsliste.

Unsere bisherigen Betrachtungen führten zu dem Ergebnis, dass , wenn wir, wie es uns als das Gegebene erschien, King's Folgerungen aus dem Synchronismus Ilus umma - Sumu a bum und die ThureauDangins aus dem Synchronismus Kastilias' Anfang - Eagamil Ende kombinieren, das unkorrigierte Datum von Bavian allem Anschein nach unhaltbar ist“, „uns nur noch zu prüfen übrig blieb, ob für die spätere Zeit durch neugefundenes Material eine Veränderung herbeigeführt werde, die unseren Standpunkt gegenüber dem Datum von Bavian verschiebe, sei es dass wir dadurch zu einer Modifikation der Korrektur dieses Datums, sei es zu einer schliesslichen unerwarteten Anerkennung seines Bestandes" geführt würden 2).

Dabei sollte besonders der aus dem Archiv von Boghazköi gewonnene Synchronismus zwischen dem Hetiterkönig Hattusil und dem der Dynastie C angehörigen Kassitenkönig Kadas man-Turgu) ins Auge gefasst werden.

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War das erledigt, so konnte alsdann der Frage näher getreten werden, ob die Zahl 2232 v. Chr. - und zwar, vom Standpunkt der Anschauung, die uns als die wahrscheinlichste galt, nicht als in den Bereich der ersten babylonischen Dynastie fallend" - als Ausgangspunkt von Berossos' historischer Kunde aufrecht zu erhalten oder ob sie zu reduzieren sei, weil auch Berossos Dynastien, die ineinandergreifen, als einander glatt ablösend betrachtet hat".

Von vornherein hatte ich nämlich dabei betont und näher begründet 3), dass wir, als gegenwärtiges Endziel der chronologischen Betrachtungen eventuell nur die höhere Wahrscheinlichkeit zwischen verschiedenen Möglichkeiten, nicht die absolute Sicherheit ins Auge zu fassen" hatten.

Das war um so notwendiger, als schon damals namhafte Forscher wie Ungnad und Thureau-Dangin an der Ansicht festhielten, dass das

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aus Berossos und Kallisthenes gewonnene Epochenjahr 2232 v. Chr. mit dem Beginn der Dynastie A der Königsliste gleich zu setzen sei. Ihnen hat sich inzwischen P. Schnabel zugesellt 1). In der Tat steht und fällt diejenige Anschauung, zu der wir uns oben als zu der wahrscheinlichsten bekannt haben, mit der Voraussetzung, dass der Ilušumma von Assyrien, mit dem nach der King'schen Chronik Suabum, der mit dem Babylonierkönig Sumuabum, dem 1. König der Dynastie A. identisch sein wird, die gleiche Persönlichkeit ist wie Ilušumma, der Vater des patesi Erišum von Assur 2).

Das kann aber niemand mit voller Bestimmtheit behaupten, denn, wie in obigem Zusammenhange bereits betont, gerade die neuesten Funde, namentlich die aus den Ausgrabungen in Assur, haben uns gezeigt, dass die in alter Zeit einmal gebräuchlichen Herrschernamen weit häufiger und regelmässiger wiederkehren, als man es früher ahnen konnte. Jetzt kennen wir 5 Salmanassar 3), 4 Tiglatpileser, 4 Adadnirari. Und wenn auch Ilušumma keiner von den in späterer Zeit beliebten Herrschernamen ist, so kann die Annahme, dass er nur einmal vertreten war, immer nur als wahrscheinlich, keineswegs als sicher gelten.

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Im Gegensatz dazu hatte, worauf ich bereits in einem Korrekturzusatz4) hinwies, Ed. Meyer die babylonische Chronologie" 5) als seines Erachtens jetzt völlig feststehend behandelt, und worauf diese seine Auffassung beruht, ist seither in der grossartigen zweiten Hälfte der zweiten Auflage des ersten Bandes seiner Geschichte des Altertums") dargelegt worden. Ed. Meyer bietet eine neue Rekonstruktion der babylonischen Königsliste, die, wenn sie zutreffend wäre, die ärgste von allen den Schwierigkeiten lösen würde, die mich in meinem Buche Zwei Hauptprobleme der altorientalischen Chronologie und ihre Lösung dazu geführt hatten, in der Angabe von Bavian den Störenfried und den damals einzigen Träger der Widersprüche, die der einheitlichen Gestaltung der babylonisch-assyrischen und damit der altorientalischen Chronologie im Wege standen, zu erblicken.

Diese Hauptschwierigkeit beruhte in dem Befund der baylonischen Königsliste, wie er von mir) im Einklang mit Knudtzon) durch Untersuchung des Originals festgestellt war. Kolumne IV der Königsliste beginnt nämlich, wie ich nachwies- und darin stimmt Eduard Meyer mir bei -- mit dem ersten Könige der Dynastie J) im Jahre 754 v. Chr. Am Schlusse der Kolumne III der Königsliste ist dagegen ein bedeutendes 1) Die babylonische Chronologie in Berossos' Babyloniaka. Mitteil. der Vorderas. Ges. 13 (1908) Nr. 5 bes. S. 263 (33). 2) Klio VIII S. 236 f. 3) Klio VIII 234.

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4) Klio VIII S. 234 Anm. 1. 5) Sitzungsberichte Berl. Ak. d. W. 1908 S. 115 Anm. 1. 6) § 325 ff. S. 333 ff. nebst Tabelle bei S. 334. 7) Zwei Hauptprobleme, S. 21-29, bes. S. 25 f. 8) Anhang zu seinen Assyrischen Gebeten an den Sonnengott für Staat und königliches Haus (1895) Bd. I S. 60. Bd. II S. 277.

9) Da I und

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römisch 1, was Verwirrung stiften könnte, so wähle ich J als Bezeichnung der vorletzten Dynastie der babylonischen Königsliste. Klio, Beiträge zur alten Geschichte X 4.

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Stück weggebrochen und mit ihm mindestens eine Dynastie-Summierung, so dass dadurch die Verknüpfung mit der älteren Zeit, den Dynastien A bis G aufgehoben ist, die nun nur mittelbar, eben durch das Datum von Bavian und durch weitere von diesem abhängige Angaben, hergestellt werden kann. Hier ergab nun die Prüfung des Originals der Königsliste die Tatsache, dass in die Lücke zu Ende der Kolumne III als Mitglieder der Dynastie H unmöglich so viele Könige untergebracht werden konnten, wie es das Datum von Bavian erfordert hätte. Dieses musste daher zu hoch sein und einer Reduktion bedürfen. Hieran musste festgehalten werden, auch wenn sich das Urteil über andere Erscheinungen, die mir als Stützen dieser Ermittelung erschienen waren, geändert hatte. Es konnten nämlich nach den Untersuchungen am Original der Königsliste zu Ende der Kolumne III nur zwölf Zeilen, d. h. 11 Könige (von 934-754, also ca. 180 Jahre herrschend) und eine Summierung ergänzt, allerhöchstens und unwahrscheinlicherweise konnte eine weitere Zeile in Betracht gezogen werden. Eduard Meyer gibt nun eine Wiederherstellung der Königsliste, nach welcher am Ende der dritten Kolumne 14 Zeilen ergänzbar sein sollen, wonach also die Dynastie H 13 Könige umfasst habe, die 251 Jahre (1004-754) geherrscht hätten. Er hält diese Anschauung deshalb für gesichert, weil nach der Chronologie, die er auf dieser Voraussetzung aufbaut, Burnaburias, König von Babylonien, tatsächlich Zeitgenosse Amenophis' IV. von Aegypten wird, mit dem er, wie der Fund von Tell el Amarna gezeigt hat, korrespondierte und dessen Zeit bis auf ein Jahrzehnt feststeht.

Dass diese Argumentation keineswegs bündig ist, beweist schon die Tatsache, dass natürlich auch ich den Synchronismus zwischen Burnaburias und Amenophis IV meinen Berechnungen mitzugrundegelegt hatte1). Dass Amenophis IV durch Meyers Korrektur meiner Berechnung der Regierungszeit Thutmosis' III [ob. Bd. VIII S. 215] um zwölf Jahre (Regierungsbeginn nicht „1392" sondern 1380) herunterrückt, fällt dabei nicht wesentlich ins Gewicht. Was Eduard Meyer als Beweis für die Sicherheit seiner Ermittelungen betrachtet, zeigt in Wahrheit nur, dass sie ihren Ergebnissen nach nicht unmöglich ist, ohne jedoch andere Möglichkeiten auszuschliessen.

Und so ist denn auch Eduard Meyers Rekonstruktion der Königsliste erweislich falsch.

Um Knudtzons und meine Ermittelungen am Original der Königsliste sowie Eduard Meyers diesen widersprechende Aufstellungen und was den letzteren entgegenzuhalten ist, nach Möglichkeit zu verdeutlichen, wiederhole ich hier (S. 479) von Tafel II meiner Zwei Hauptprobleme die freilich nicht allzu klaren photographischen Autotypien der Vorder- und der Rückseite der Königsliste.

"

1) Zwei Hauptprobleme, Kap. XIII (S. 147-160) Aegyptisch-babylonische Synchronismen".

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