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494 C. F. Lehmann-Haupt, Berossos' Chronologie u. d. keilinschriftl. Neufunde.

ruhe auf einem Lesefehler des Steinmetzen, wohl als unabweislich gelten 1). Damals also, im Jahre 1898, war die einzig mögliche Lösung die, das anscheinend besonders genaue und deshalb vorher nie angezweifelte BavianDatum als den alleinigen Störenfried zu erkennen und danach zu behandeln. Seither haben sich die Dinge geändert, es sind neue, chronologische Distanzangaben enthaltende Daten gefunden worden), die miteinander oder mit den bisher bekannten Daten im Widerspruch stehen, und dieser neuen Sachlage gegenüber haben sich unsere Wege getrennt. Meyer stützt auf Grund einer, wie hier nachgewiesen, falschen Rekonstruktion der Königsliste, das Datum von Bavian und verwirft, weil er an der mit allen übrigen Daten ganz unvereinbaren überlieferten Bemessung der Dynastien IV ff. des Berossos festhält, jegliche Verwertung des Berossos. Ich hingegen glaube aufs Neue gezeigt zu haben, dass die Verschiebung, in der uns Berossos Dynastien überliefert sein müssen (S. 487), heilbar ist und dass der hergestellte Berossos, und damit übereinstimmend die Königsliste in ihren von Knudtzon und mir festgestellten Raumverhältnissen, die Grundlage für die Herstellung der babylon.-assyrischen Chronologie ergeben, durch die wir jeder Entscheidung zwischen den einander widersprechenden chronologischen Distanzangaben der babylonischen und assyrischen Inschriften überhoben werden.

Die wichtigsten Aufgaben, von deren Lösung die volle Verwertung des echten Berossos für die babylonische Chronologie abhängt, sind: die Herstellung der Dyn. C der Königsliste (= Berossos Dyn. IV 1 und IV 2 Nr. 1-12), die zugleich eine Entscheidung über die zwischen den keilinschriftlichen chronologischen Distanzangaben herrschenden Differenzen, u. a. über den Grad der für das Datum von Bavian zu fordernde Reduktion zu bringen hätte, sowie ferner eine erneute Erörterung über die Haltbarkeit und die Bedeutung des Jahres 2232 als Ausgangspunkt der Rechnung des Berossos, in dem am Schluss unseres VIII. und zu Beginn des IX. Abschnittes formulierten Sinne. Ob diese Aufgaben zur Zeit lösbar sind, muss die weitere Betrachtung zeigen.

1) Aehnlich urteilte u. a. C. P. Tiele, Zeitschr. f. Assyr. XIV (1899) S. 390. Dies hat Lehmann luce clarius nachgewiesen“. „Ich schliesse mich diesem seinem Ergebnisse, wie Ed. Meyer Prášek u. a., unbedingt an“.

2) Vgl. Klio IV 113 f., 260 f. VIII 237 f.

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Mitteilungen und Nachrichten.

Neue Beiträge zur Inschriftenkunde Dakiens1).

Von Gabriel Téglás.

Im Folgenden stelle ich die neuen Inschriften zusammen, die ich seit 1892 bis 1907 teils selber für das Devaer Museum als dessen damaliger Leiter und Begründer sammelte, teils auf meinen Limesforschungsreisen in verschiedenen Sammlungen beobachtete. Das vor 1901 gesammelte Material teilte ich grösstenteils in den Museumsberichten zu Kolozsvár (Erdétyi Muzeum 1902 XIX p. 1–50) mit. Das Meiste erscheint aber hier zum erstenmal 2). Zunächst gebe ich die ins Dévaer Museum gekommenen Neufunde und nachher folgt, was ich bei anderen Sammlern abgeschrieben habe.

A. Déva im Vereinsmuseum.

I. Sarmizegetusa (Várhely.)

a. Inschriften.

1. Fein polierte Marmortafel, deren vorderer Teil leider abgebrochen ist. H. 0.9, br. 0,75 m, dick 0.06 m, Schriftfläche 0.6 m. Seitwärts 0.35 m br. Raum mit doppeladlerförmig stilisierten Vogelköpfen. Im J. 1903 erhielt ich den Stein als Geschenk von der Pfarrerswitwe Sármássy aus Hosdat für das Vereinsmuseum zu Déva, welches bis dahin unter meiner Leitung stand. Provenienz unbedingt Várhely, woher die Edelleute in früheren Zeiten, gewiss nach dem Beispiele Johanns v. Hunyadi der schon im XV. Jahrhundert sein Schloss in Hunyad mit römischen Skulpturen und Inschriften schmückte, die Monumente bezogen. Die schönen Buchstaben 0.05 m h.

MOVA FVIT

retuSTATE CONLABSA
HERCVLANVS

coL AEDIL OMNI
impendIO SVO AMPLI
ato cuM PORTICIBVS
reSTITVIT

2. Fragment einer Marmorplatte mit schönen Buchstaben h. 0.22, br. 0.18; Buchstabenhöhe 0.08 Maros Nemeti im Privatmuseum des im J. 1905 verstorbenen Graf Géza v. Kuun de Osdola.!

VAL
ACT
I. PA

1) Seit dem Jahre 1892, in dem wir die Ausgrabung des Amphitheaters in Sarmizegetusa (Várhely) beendigten, kamen daselbst nur sporadische Funde zum Vorschein. Die Bauern suchen in den Trümmern meistens nach Marmor- und Quadersteinen, und weil die Eisenbahn- und Brücken-Bauunternehmer hier die Steine ebenfalls billiger bekommen, wurde das Castrum in den letzten Jahren ziemlich beschädigt, obwohl der ehemalige Vereinspräsident Herr Geheimrat Graf Géza Kuun von Osdola im Namen des historisch-archäologischen Vereins dagegen Protest bei den betreffenden Behörden wiederholt erhob.

2) Deswegen legte ich alles, was Professor J. Jung und die Herrrn J. Oehlenschläger und Münsterberg in den Oesterreich. Jahresheften aus meiner Sammlung publizierten, auf die Seite.

33*

3. Fragment eines Altars aus Bukovaer Marmor h. 0.35 m br. 0.3 m, Buchstaben 0.05 m

AVG SACrum
LIBE
FLAMen

ob Honorem
flAmonii

[Dianae]| Augustae) sac(rum) | Libe... | flam(en) [col. | Sarmiz.] | [ob] ho[norem] | [fl]a

[monii].

Vergl. CIL. III 1498 Sarmizegetusa 1434 Apulum, 13805 Viminacium und ob honorem flaminatus Mursa 3288.

4. Am unteren Rande eines Grabdenkmales

M LEG miles) leg(ionis XIII GE?) [fieri]

VSSIT [i]ussit. Erd. Muz. p. 8 n. 13

5. Marmorfragment: CAV

V Erd. Muz. p. 8 n. 14

6. An einem anderen Fragment: IA Erd. Muz. p. 8 n. 15

7. Marmorplatte h. 0.15 m br. 0.05 m:

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PRO SALute imp.?

AN VAL Antonius) Valentinus) [leg.]

AVG PR P Aug(usti) pr(o) p(raetore) [III Dacia]

RVM Erd. Muz. p. 6 n. 6.

9. Marmorfragment: MC. Erd. Muz. p. 6 n. 2.

10. Marmorfragment mit freier Hand eingekratzt:

VLT)( Erd. Muz. p. 6 n. 5.

11. Beim Wegweiser in Várhely gegenüber dem Amphitheater im J. 1896 sah ich ein Altarfragment:

NVMINi
GLAE
AEL Niger
MAGIster

collegii fabrum?

[f(aciendum)] C(uravit)

CIL III 7925 Aelius Nepos widmet eine Mithrastafel in Sarmizegetusa.

12. Im Jahre 1902, als ich am 2. Juli Herrn Professor Gl. Tocilescu und die Repräsentanten des rumänischen historischen Vereins nach Sarmizegetusa führte, fanden wir ein Marmorfragment mit diesem grossen Buchstaben: A

13. Marmorfragment oben abgebrochen h. 0.25 br. 0.2 mit schönen Buchstaben АВГ [Genio collegii] [f]abr[um]?

SA IVST ... centurio

LEGXIIIG

V. SALAM

14. Revidiert aus Arch. epigr. Mitt. XIII p. 193 n. 9

iuNONIi

et foRTV Nae

b. Ziegelstempel.

1. Der schönste Ziegelstempel nördlich vom Castrum aus dem grossen Bade gefunden im J. 1888 auf einem 0.45 × 0.45 m grossen Ziegel. Buchstaben 0.03 m gross mit Ausnahme des letzten Buchstabens der kleiner ist:

APONIAE (figlina) Aponiae

2. Fragment mit schönen eingepressten Buchstaben: {TRVFI = T. Rufi 3. Ebenso G(aius) I(ulius) Va(lerius?)

4. Ebenso eingepresst: AE(lius) RI...?

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11. Mit schönem Reliefdruck: FREA Erd. Muz. p. 21 n. 1.

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Nach dem ersten Fragment Arch. epigr. Mitt. VIII (1888)

p. 59 n. 6 und dem zweiten CIL III 8077.

Tertullo et Sacerdote consulibus] 158 n. Chr.
(Julius Alexander).

23. Fragment: MCC Erd. Muz. p. 23 n. 20. 24. Fragment: MI

25. Im Amphitheater ausgegraben: RAR

26. Ebenda LECHIгг

=

leg(io) IIII Fl(aria) F(elix)

27. Die ersten Exemplare mit schmalen feinen Buchstaben gewann ich mit meinen Söhnen Gabriel und Béla aus der Mauer des Amphitheaters noch im Juli 1885. In mehreren Exemplaren im Devaer Museum:

28. Fragment: 74SER.DD

LEGIIIIFF

29. Ebenda: CDD Erd. Muz. p. 23 n. 18.

30. QCC Erd. Muz. p. 23 n. 19.

31. Fragment auf einem Hypokaustenziegel AG

32. Fragment: AE

33. Eingepresst retrograd: Я9

34. Zajkany westlich vom Sarmizegetusa längs der Traianstrasse aus einem Gebäudefundament 1903 ABEL

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II. Micia (zwischen Maros nemeti und Veczel W. von Déva.) a. Inschriften.

1. Aus rötlichem Aranyer Augitandesit sehr roh gearbeitet mit eingekratzten Buchstaben

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D(is) M(anibus) | Aur. Augus(tinus) | vix(it) an(nis) III | G(aius) | Janu(ariu)s Valer ...

CIL III 1387.

2. Fragment eines primitiven Grabdenkmals, obere Hälfte abgebrochen

VITA VIX
AN L VLP PRV
NCIALIS CONI

B M P

vita vix(it)

an(nis) L. Ulp(ius) Pru
ncialis coni(ux)

bene) m(erenti) p(osuit)

3. Primitives Grabdenkmal aus Köboldogfalvaer Kalkmergel, mit primitiv eingekratzten Buchstaben:

I(ulio) Reuse no po\suit.

4. Oberer Teil eines Altars aus porösem Süsswasserkalk, seit 1862 als Torsessel vor dem Hause des Bezirkarztes Dr. Peter v. Dragits in Déva. H. 0.3, br. und dick 0.045 m, Buchstaben 0.045 m h. Im J. 1903 erhielt ich den Stein als Geschenk für das Dévaer Vereinsmuseum.

HERCVL = Hercul(i)

5. Aus demselben Hause in das Devaer Museum gebracht, Provenienz Micia, Material Gyertyánoser Kalk. Die Buchstaben sind einfach; unterer Teil fehlt.

Dis) Manibus | Veturu(s)

6. Altar aus Kalkmergel h. 1.2 m, br. 0.5 m, dick 0,35 m. Die Schriftfläche 0.65 m, br. 0.4, die Buchstaben 0.06-0.07 m. Schriftfläche sehr verwittert und abgerieben, deswegen die vierte und fünfte Zeile mit dem Namen des Präfekten unsicher.

IO M

DOLICHENO
ARA MICIA
M////
//// PRA
COH II FL
COMMAG

NORVM
BENE M
POSVIT

I(ovi) optimo) m(aximo) | Dolicheno | Ara Micia(e) | M.....|.... pra(efectus) | coh II

| |

Flaviae) Commag (e)norum | bene m(erenti) | posuit.

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