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Die Funktionen des ἐπὶ τῆς πόλεως = στρατηγὸς τῆς πόλεως ') können wir im einzelnen nicht bestimmen 2); er wird die Befehle des Königs übermittelt und dafür gesorgt haben, dass in den städtischen Körperschaften nichts beschlossen wurde, was dem Könige nicht genehm war, und wird im Namen des Königs die rein königlichen Angelegenheiten, z. B. die Steuern, verwaltet haben 3).

Wenn auf der einen Seite die Stellung des Lykarion, der iлì tì≤ ãóλeos und nynig ist. der des zuvor genannten Kallimachos zu Ptolemais. ähnlich ist, so liegt doch ein nicht unwesentlicher Unterschied darin, dass Alexandrien einem besondern Stadthauptmann untersteht, während in Ptolemais der höchste Beamte der umliegenden Provinz zugleich das erste städtische Amt bekleidet. Mag auch die Grösse und Bedeutung Alexandriens es erklären, dass der König einen besonderen Aufsichtsbeamten einsetzt, so scheint doch Ptolemais wenigstens in der Form etwas weniger beschränkt gewesen zu sein als die Hauptstadt.

Im allgemeinen gewinnt man den Eindruck, dass die Selbständigkeit

die Gerusia der Juden ist nicht zu denken. Beachtenswert ist es, dass der Rang des Gerusiapräsidenten in Alexandrien offenbar der höchste städtische ist; wie der Rang des ovyyɛrig dem Dioiketen, so entspricht der des dopytoor dem Exegeten. Die alexandrinische Gerusia begegnet uns noch einmal in einer Inschrift, die spät ptolemäisch zu sein und aus Alexandrien zu stammen scheint Arch. III S. 138 Nr. 21. Otto, Priester I 184 (vgl. 155) fasst in der Lykarion-Inschrift yytic xai lai rūẹ nóλog als ein Amt zusammen, während der Herausgeber Néroutsos richtig beide getrennt hatte, und Lumbroso Arch. III 351/2 stimmt Otto bei, ebenso P. M. Meyer, Arch. III 71/2. Allein 1) ist die dem Exegeten zugeschriebene Exμékeiα tov tỷ пóka χρησίμων kein adaquater Ausdruck für das Amt ἐπὶ τῆς πόλεως, 2) ist auf die Ausdrücke ¿znysło9a, Exqueżeīõ9a (siehe Lumbroso 1. c.) nichts zu geben, weil sie allgemein sind, und ebenso auf einen städtischen Exegeten wie auf einen königlichen Stadthauptmann passen, 3) ist ¿ì ti nóisog als selbständiger Titel eines königlichen Beamten durch die obigen Beispiele erwiesen, und 4) liegt kein Grund vor, in der Lykarion-Inschrift, die die Aemter jedesmal durch zai trennt, an einer Stelle eine Ausnahme zu machen, da die Existenz eines kgl. Amtes in tig лóɛç keinen sachlichen Widerspruch enthält. Lykarion war also Dioiket und aì 19 nóλεog als königlicher, Exeget und Gymnasiarch als städtischer Beamter.

1) Die Gleichung richtig erkannt von Strack, Arch. III 135 und Preisigke, Städt. Beamtenwesen S. 5 Anm. 1.

2) Vgl. die Ausführungen von Preisigke, Städt. Beamtenwesen S. 22 über die Stellung des Strategen zu den autonom gewordenen ägypt. Städten, die vielleicht Analogien liefern kann. Der Stratege von Alexandrien in der Kaiserzeit steht im Range unter dem Archidikastes, ganz entsprechend der Sachlage in der Ptolemäerzeit, wo der Archidikastes als Zentralbeamter naturgemäss über dem lokalen Stadthauptmann rangieren musste. Mit dem viztegiòç orgatnyòg hat er nichts zu tun. Erwähnt sei noch der Titel doriuozos, der im vierten Jahrh. n. Chr. in Alexandrien vorkommt, BGU IV 1024 S.5, und der nokritúgynę Ory. IV 745 im ersten Jahrh. n. Chr., der nicht zu Oxyrhynchos gehört, möglicherweise aber nach Alexandrien. Ob diese Aemter Beziehung zum Strategen haben, ist mindestens fraglich.

3) Vgl. Wilcken, Ostr. I 624.

der politischen Gemeinden allmählich abgenommen hat. Die ersten Ptolemäer scheinen die autonomen Formen mehr als die späteren geachtet, die älteren Bürgergenerationen mehr politisches Bewusstsein als ihre Nachkommen gehabt zu haben. Wenn wir im Anfang als Quelle der im Königsrechte geltenden ψηφίσματα und πολιτικοὶ νόμοι politische Gemeinden vermuten mussten, so werden wir eine so weit gehende Wirkung der Autonomie nur für den Anfang der Ptolemäerzeit, etwa bis zu Euergetes I, annehmen dürfen, und auch für diese Zeit mit der Einschränkung, dass der König eine sehr wirksame Aufsicht über solche giouara ausübte; auch hier gilt, wie später in Antinoë: allem und jedem gehen die Verordnungen vor". Selbst in ganz unpolitischen, rein kommunalen Angelegenheiten vermochte der König seinem Willen Geltung zu verschaffen, besonders in Alexandrien; so ist ja heute auch Berlin von der Krone tatsächlich abhängiger als die meisten andern Städte.

Je länger die Griechen unter den Aegyptern wohnten, je mehr die Könige ägyptische Selbstherrscher wurden, desto mehr verwischten sich die Spuren der Autonomie, ohne jedoch ganz zu verschwinden. Der Ptolemäerstaat ist ihr nicht günstig gewesen, aber nicht in dem Sinne, als hätte er sie von vornherein abgelehnt, sondern nur insofern, als er sie nicht kräftig zu erhalten vermochte.

Es wird vielleicht Einspruch hervorrufen, wenn ich aus wenig zahlreichen Zeugnissen und Andeutungen Schlüsse gezogen habe, die der geläufigen Vorstellung von der ptolemäischen Monarchie als einer überall absoluten Regierungsgewalt widersprechen. Aber ich meine, man darf über all den προστάγματα und διατάγματα, den Eingaben und Berichten, den amtlichen Listen und Steuern nicht vergessen, dass es Griechen in Aegypten gab, die sich anders fühlten als ein Petosiris oder Stotoëtis, und dass es Könige gab, die hellenisch dachten und Wert darauf legten, sich als Hellenen zu zeigen.

Steglitz.

Mithradates, doch auf die Familienehre müsse er Rücksicht nehmen 1). Wenn daher die Römer einen Krieg wollten, so sei es ihm recht, er werde sich zu verteidigen wissen. In diesem Sinne schrieb er an den römischen Heerführer zurück, doch liess er den Titel Imperator fort, da Lukullus in seinem Schreiben ihn nur König und nicht König der Könige genannt hatte. Dadurch war sein Stolz zu sehr gekränkt worden, um so mehr als doch die Bezeichnung Baotlevs ßaoiléwv nicht, wie Reinach 2) will, ein blosser dünkelhafter Titel ist. Denn nur ein Fürst, der über zahlreiche Vasallen zu gebieten hatte, konnte und durfte diesen Titel annehmen. So war denn Tigranes durchaus berechtigt ihn zu führen, und dadurch, dass Lukullus ihn nicht anwendete, sprach er dem armenischen Könige die Oberhoheit über die Vasallen ab, behandelte ihn also nur wie einen kleinen Stammesfürsten. Doch hinderte den Tigranes diese Kränkung nicht daran, den Pflichten eines so mächtigen Herrschers nachzukommen und dem Gesandten beim Abschied reiche Geschenke anzubieten, die er noch vermehren liess, als der stolze Römer ihre Annahme verweigerte, da er glaubte, die Weigerung erfolge nur, weil er zu wenig geboten habe. Allein Appius begnügte sich mit einer einzigen Schale und schickte das andere zurück, worauf er sich schnell ins Hauptquartier zu seinem General begab. 3. Kriegsvorbereitungen und Stärke des Lukullus. So war denn der Würfel gefallen und der neue Krieg unvermeidlich. Doch Lukullus schlug noch nicht im Jahre 70 los. Erst wollte er auch den letzten Funken des Widerstandes in den von ihm eroberten Gebieten beseitigen, um dann von gesicherter Basis aus den Kampf zu beginnen. Ariobarzanes, der König von Kappadokien, der natürlich gegen die beiden grimmigen Feinde seines Thrones auf der Seite der Römer stand, erhielt den Auftrag alles vorzubereiten und für einen bequemen Uebergang über den Euphrat zu sorgen, da von diesem Nachbarlande Armeniens aus der Einmarsch beginnen sollte 3).

Als das Frühjahr des Jahres 69 anbrach, hatten die Römer alle feindlichen Plätze in Pontos in ihrer Gewalt. Auch ein Sohn des Mithradates, Machares, dem der Vater die Statthalterschaft über das bosporanische Reich übertragen hatte, schloss mit den Römern Frieden und Freundschaft) und schickte dem Lukullus einen Kranz im Werte von tausend Goldstücken. So war denn der erste Teil des Krieges beendet, und da auch die Vorbereitungen für den neuen armenischen Feldzug zum Abschluss gekommen waren, marschierte Lukullus gegen den neuen Feind,

1) Diese Worte bei Memnon c. 46. Alles andere bei Plutarch, Luc. c. 21. 2) A. a. O. S. 340.

3) Die Stellen bei Memnon c. 56 und Sallust, IV frgm. 59 lassen die Mithilfe des Ariobarzanes als wahrscheinlich erscheinen.

4) Plut. Luc. c. 24; Appian, Mithr. c. 83; Memnon c. 54 und Livius, Per. zu 98.

nachdem er in den eroberten Ländern eine angemessene Besatzung zurückgelassen hatte. In Eilmärschen durchzog er das befreundete Kappadokien und stand in kurzer Zeit am Euphrat, der Grenze zwischen Armenien und dem Reiche des Ariobarzanes.

Wenn wir nun die Stärke der römischen Angriffsarmee feststellen wollen, müssen wir von der Stärke des Lukullus zu Beginn des mithradatischen Krieges überhaupt ausgehen. Er hatte aus Italien eine Rekrutenlegion mitgebracht, zu der er in Asien vier weitere Legionen übernahm, die beiden valerianisch-fimbrianischen und zwei andere, so dass er im Ganzen fünf Legionen = 30000 Mann Fussvolk hatte 1).

Als Zahl der Reiter gibt Appian 1600, Plutarch 2500 Mann an. Da aber beide deutlich dieselbe Quelle wiedergeben, kann der Zahlenunterschied nur auf ein Versehen des Abschreibers zurückzuführen sein. Es entsteht nun die Frage, welche der beiden Zahlen die richtige ist oder wenigstens der richtigen am nächsten kommt. Dies ist aber wohl sicher die grössere Zahl des Plutarch, denn es ist klar, dass die Römer, wenn sie gegen asiatische Armeen ziehen wollten, deren Stärke von jeher die Reiterei gewesen ist, sich von dieser Truppengattung so viel wie möglich zu verschaffen gesucht haben. Aber auch diese höhere Zahl ist im Verhältnis zur feindlichen Reiterei eher zu niedrig als zu hoch bemessen. Wir können daher zweifellos annehmen, dass Lukullus zu Beginn des Krieges 2500 Reiter besessen hat. Die Gesamtstärke der Armee des Lukullus betrug also 30000 Fusssoldaten, die fünf Legionen zu je 6000 Mann bildeten, und 2500 Reiter, wozu natürlich noch leichtbewaffnete Hilfstruppen kamen, die sich aus Provinzialen und Verbündeten rekrutierten und die immer die Völker stellen mussten, die dem jeweiligen Kriegsschauplatze am nächsten wohnten. Ihre Zahl ist jedoch hier nicht überliefert.

Mit diesem Heere hatte der römische General fünf siegreiche Feldzüge ausgeführt, als er im sechsten Jahre gegen Tigranes zu ziehen beabsichtigte. Wir müssen daher für seine Stärke im Jahre 69 zahlreiche Verluste an Kranken, Ueberläufern und Toten in Abzug bringen. Besonders die Menge der Toten kann nicht klein gewesen sein, wenn Lukullus auch nach dem Beispiel seines Lehrmeisters Sulla nur wenige Mann in seinen Berichten angibt 2). Wenn man bedenkt, wie viele Schlachten zu Wasser und zu Lande und wie viele schwere Belagerungen sein Heer bestanden hat, so muss der Verlust ziemlich hoch angenommen werden. Dazu kommt noch der Abgang an Kranken und Verwundeten, der in jener Zeit im Verhältnis viel grösser war als heute, wenn man die schlechten sanitären Einrichtungen der damaligen Zeit in Betracht zieht.

Zu diesen Truppen. die er von Anfang an kommandierte, kommen

1) Plut. Luc. 7/8; Appian, Mithr. c. 72. Photius, Auszug aus Phlegon v. Tralles, frgm. 12 (Müller FHG. III).

2) Z. B. Plut. Luc. c. 28.

noch im Jahre 70 die römischen Soldaten und die Reiter seines Kollegen Kotta, die dieser, bevor er nach der Eroberung von Heraklea nach Italien zurückkehrte, dem Lukullus schickte, während er die Bundesgenossen zu Fuss entliess1). Diese Truppen jedoch werden wohl kaum für den Krieg in Armenien in Frage gekommen sein, da sie wohl als Besatzung der eroberten Städte Verwendung finden mussten und daher aus der Feldarmee ausschieden. So war denn Lukullus für einen Einfall in Armenien nur auf seine fünf Legionen angewiesen, die jedoch hinter ihrem ursprünglichen Bestande von je 6000 Mann bedeutend zurückgeblieben sein werden. Von diesen Truppen musste er selbstverständlich in dem von ihm eroberten Pontos eine starke Bedeckung zurücklassen, um dem Mithradates die Möglichkeit zu nehmen, hinter seinem Rücken sein Erbland von Armenien aus wieder zu erobern. Die Aufgabe das pontische Reich zu schützen fiel dem Sornatius zu, der zu diesem Zwecke 6000 Mann erhielt. Mit dem Rest seiner Truppen zog Lukullus gegen Tigranes. Plutarch gibt uns nun als Zahlen dieser Einmarscharmee 12000 Mann zu Fuss und etwas weniger als 3000 Reiter an2).

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Hierbei läuft ihm aber augenscheinlich ein bedeutender Irrtum unter. Denn bei der Schlacht von Tigranokerta3) gibt er folgende Zahlen an: Murena 6000 Mann, Lukullus 24 Kohorten 10000 Legionssoldaten (= dлirα) und alle Reiter (= 3000), sowie 1000 Leichtbewaffnete. Schon jetzt würde sein Heer, wenn wir die Zahl der Reiter aus Kapitel 24 einsetzen, 20 000 Mann betragen gegen 15000 Mann beim Ausmarsch. Aber ich gehe noch weiter als Reinach), der schon auf diesen Irrtum aufmerksam gemacht hat, jedoch bei seiner Berechnung auf 20000 Mann stehen geblieben ist. Dazu müssen wir uns die Situation vergegenwärtigen, in der die Schlacht stattfand.

Lukullus hat nach einem Siege Tigranokerta eingeschlossen. Die Stadt wird tapfer verteidigt, und es erfolgt sogar auf die Römer ein Nachtangriff armenischer Reiter, die Tigranes zum Entsatz schickte, um seine Frauen und Kostbarkeiten zu retten. Dies gelingt ihnen trotz grosser Tapferkeit der Römer durch einen Pfeilhagel, der die Römer von allem zurückhält. Alle diese Kämpfe haben selbstverständlich dem Lukullus grosse Verluste an Toten, hauptsächlich aber an Verwundeten gebracht. so dass zur Schlacht nicht mehr die gleiche Zahl zur Verfügung steht, wie zum Beginn des Jahres. Nun hat aber Lukullus in der Schlacht noch 10 000 Legionare, nachdem er 6000 Mann unter Murena zurückgelassen hat zur Fortsetzung der Belagerung von Tigranokerta. Nehmen wir nun die Verluste an Toten und Verwundeten in den Kämpfen und Stürmen vor der Schlacht auf 2000 Legionare an, dann würde sich für die Einmarscharmee eine Stärke von 12000 Mann ergeben, wenn wir von dem

1) Memnon, e. 52.

2) Luc. c. 24.

3) Luc. c. 27.

4) A. a. O. S. 355.

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