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Die

chriftliche Myst i k

in ihrer

Entwickelung und in ihren Denkmalen,

von

Adolph Helfferich.

In zwei Sheilen.

Erster Theil:

Entwickelungsgeschichte der christlichen Mystik.

Gotha, 1842.

Bei Friedrich Perthes.

3V 5081 •145

1842

Vorwort.

Nachstehende Bogen haben zum Zwecke, einer umfassen= den Geschichte der deutschen Mystik als begründende Einleitung zu dienen.

Zu diesem Behufe war es vor Allem unerläßlich, den Begriff und das Wesen der Mystik einer gewissenhaften und unpartheiischen Prüfung zu unterstellen; um so mehr da dieselbe in der gegenwärtigen Entwickelung der Wissen= schaft sich noch nicht die ihr gebührende Stelle hat errin= gen können.

Eben so hat der Verfasser die Geschichte der Mystik unter einem neuen Gesichtspunkte aufgefaßt. Die christliche Kirche beurkundet in allen ihren Erscheinungen und ge= schichtlichen Momenten organische Bewegung und lebendigen Fortschritt: sollte ihre Wissenschaft nicht unter demselben Entwickelungsgesetze stehen? Alles was sich als eine geistige Schöpfung auszuweisen im Stande ist, trågt zu seiner eigenen und zu der Andern Orientirung das Januszeichen auf der Stirne, eben so sehr in die Vergangenheit als nach der Zukunft weisend, und eine unbefangene Beurtheilung hat daher die Aufgabe, diese Wechselbeziehung in ihren geheimsten Fåden aufzusuchen, und in dem der Zeit und dem Raume nach Berstreuten einen organischen Zusammenhang nachzuweisen. Da das Denken immer nur das Allgemeine

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zum Gegenstand hat, besteht nothwendig auch eine Solidaritåt der Gedanken unter sich. Nur darf man deßhalb nicht glauben, mit der objectiven Wahrheit des Princips habe man auch schon den specifischen Charakter der einzelnen Entwickelungsphasen gewonnen. Ueber dem innern Zusammenhang soll der åußere nicht vergessen werden, und der Geschichtschreiber, der den philosophischen Boden betritt, wird daher sein Augenmerk hauptsächlich darauf zu richten haben, wenn er die geistige Verwandtschaft zweier Erscheinungen sich zum Bewußtseyn gebracht hat, auch den geschichtlichen Vermittlungen nachzuspüren, wodurch dieselben in dieses Ver= håltniß zu einander traten. Man kann diese Aufforderung nicht eindringlich genug machen zu einer Zeit, die in ihrem Kampfe mit den frühern Mißbräuchen des historischen Buchstabens nur zu sehr geneigt ist, diesem alle und jede Gerechtsame abzusprechen, um sich desto ungebundener und rücksichtsloser dem beliebten Spiele der Kategorien hinzugeben.

Von solchen Grundsätzen geleitet, hofft der Verfasser besonders in der bis jezt noch so wenig aufgehellten Geschichte der deutschen Mystik manche Lücke auszufüllen und Zweifeln und Räthseln verschiedener Art mit den Waffen einer sorgfältigen Prüfung zu begegnen. Durch die wohl= wollende Beihülfe ihm freundlich gesinnter Månner wird es ihm zugleich gelingen, manche seither unbekannt gebliebenen Denkmale der christlichen Mystik aus ihrer Verborgenheit hervorzuziehen und für seinen Zweck zu benügen.

Paris, den 10. December 1841.

Der Verfasser.

Die objective Form der christlichen

Mystik.

Si talía in eos, qui promptlores sunt ad reprehendendum quam ad compatiendum incurrent, non magnopere cum eis colluctandum. Unusquisque in suo sensu abundet, donec veniat illa lux, quae de luce falso philosophantium facit tenebras, et tenebras recognoscentium convertit in lucem.

Joa. Scot. Erigena de divisione Naturae, V, 40.

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