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lassen es Freyja erst, nachdem sie jeden von ihnen ihre Gunst gewährt hat (FASI 391). Loki schmäht Freyja, alle Asen und Elben mit ihrer Liebe beglückt zu haben (Lok. 30).

Wie nach blühenden Jünglingen und schönen Jungfrauen tragen die Elben Verlangen nach kleinen gesunden Kindern, die sie mit Gewalt oder List rauben, und an deren Stelle sie die eigenen unterschieben. Zeichen, die die elbische Abkunft des Wechselbalges lehren, sind, daß es wie ein Unhold anzusehen ist und nicht wie Menschen, bleich wie Bast, fahl wie Asche (Thidreks. S. 169).

Will man den Wechselbalg los werden, so braucht man ihn nur nach der Kirche zu tragen, dann stirbt er; oder man prügelt ihn und hält ihn hart, dann kommt die Elbin und tauscht ihr eignes Kind wieder gegen das fremde ein.

So häßlich der Wechselbalg ist, so schön sind die elfischen Eltern an Gestalt. Sie sind weit schöner als andere Menschengeschlechter in den Nordlanden (FAS. I387). Alfhild war die schönste von allen Frauen, wie ja überhaupt die Bewohner von Alfheim von hübscherem Aussehen waren als irgend ein anderes Volk zu jener Zeit (Herv. S. 1). Der Zwerg aber hat Kindesgestalt, ist alt und häßlich, langnasig, von erdbrauner Farbe. Weil ihn das Licht nicht bestrahlt, hat er das Gesicht eines Toten. Daher nennt Thor den Zwerg Alwis bleich um die Nase, wie wenn er bei Leichen die Nacht gelegen habe (Alv. 2).

Die Wohnung der Lichtelfen ist nach der Edda bei dem Wanengotte Frey. In den Elfen und Wanen sind ja die milden und wohltätigen Stimmungen der Luft und des Wetters persönlich geworden, beide gebieten über Sonnenschein und Wind. Die Volkssage weist ihnen ein ausgedehntes Reich in Bergen, wilden und unzugänglichen Schluchten, Hügeln und Klüften an, das mit Gold und Silber angefüllt ist.

Eine Jungfrau, die acht Jahre bei dem Bergkönig im Felsen geweilt hat, antwortet der Mutter auf ihre Frage, wo sie die lange Zeit gewesen sei:,,Ich war so lang auf der blumigen Heid" (S.). In den Elfengärten sind Bäume von herrlicherem Grün, als man je gesehen, und Früchte, die

nirgends ihresgleichen haben (S.). Des Elbenkönigs Gudmunds Reich,,Unsterblichkeitswiese" im Lande Glanzgefilde" ist ein nordisches Paradies. Oben auf der Erde haben die Elfen Lieblingsplätze, Wiesengründe, einsame, abgeschlossene Waldgegenden, auch besondere Bäume, unter denen sie sich gern aufhalten.

Ihre Lebensweise ahmt die menschlichen Einrichtungen nach. Sie leben manchmal frei, zumeist aber in grossen Genossenschaften unter einem Oberhaupte. Es gibt Elfen- und Bergkönige. Auf Island wird der von Hans Sachs bekannte Schwank, ,,die ungleichen Kinder Evä" von den Elfen erzählt. Nach der 1774 verfaßten isl. Kirchengeschichte des Finnus Johannaeus beherrschen sie zwei Vizekönige, die abwechselnd, jedes zweite Jahr, von einigen Untertanen begleitet nach Norwegen segeln, um sich dort dem Könige des ganzen Stammes vorzustellen und ihm einen genauen Bericht über das Betragen, die Treue und den Gehorsam seines Volkes abzustatten; die Begleiter sind dazu da, die Vizekönige anzuklagen, wenn diese die Grenzen der Gerechtigkeit oder Sittlichkeit überschritten haben.

Wie die Menschen beschäftigen sich die Elben mit Viehzucht.

Die norw. Huldern treiben Vieh vor sich her, das blau ist wie sie selbst. Die Meerfrau hütet schneeweißes Vieh auf Inseln und am Strande; Elbinnen versprechen als Lohn zwölf weiße Stiere (S.). Auf den Färöer glaubt man, daß große fette Kühe unsichtbar unter dem übrigen Vieh weiden, die dem Meere entsteigen, milchreicher als irdische Kühe und gern gesehen von den Bauern unverwandt blicken sie nach dem Wasser. Die Zwerge haben in den Bergen goldgehörnte Kühe (N.). Aus dem Wasser steigt ein mausfahler oder apfelgrauer Stier hervor, mischt sich unter die Herden der Menschen, zeugt mit den Kühen riesenstarke Kälber und kann sich auf wunderbare Art unsichtbar machen. Eine alte blinde Frau ruft aus, als sie das Kalb brüllen hört: „Das ist das Gebrüll eines Elfen und nicht eines lebendigen Wesens, ihr werdet wohltun, es sogleich zu töten!" Aber wegen der Schönheit des Tieres hört niemand auf sie. Das Kalb wächst gewaltig heran und durchbohrt mit den Hörnern im vierten Jahre seinen eigenen Herrn (Eyrb. 63). Dem Vieh der Meerfrau legte man Michaeli Futter aus (S.).

Auf Island haben die Geächteten, die Leute, die außer

halb des Gesetzes stehen, vielfach das Wesen der Elben angenommen sie haben ihren besonderen Haushalt, eigene Herden und holen sich Weiber von den Menschen, wie die elbischen Geister. Gretti ist das älteste Beispiel dafür, daß ein Verurteilter zu ihnen in Verbindung gesetzt wird (Grettis S. 61/2).

Besonderes Gefallen finden die Elfen am Tanz. Bei Sonnenuntergang kommen sie herangeschwebt, zart und fein gebaut, von unbeschreiblicher Schönheit und Lieblichkeit, zart wie die Lilie und weiß wie der Schnee. Die Zeit ihrer Spiele in duftiger Nacht auf tauigem Rasen dauert bis zum Hahnenschrei, und wenn sie nicht vor dem dritten Hahnkrat verschwunden sind, wie der wallende Nebel vor der aufgehenden Sonne, werden sie,,taggebannt" und müssen auf demselben Flecke stehen bleiben, auf dem der Hahnenruf ihr Ohr erreichte.

Herr Oluf macht sich auf vom Hause der Mutter zur Braut, die harrend im Brautgemache sitzt, um sie heimzuführen. Aber in den Hainen, wo er mit seinem Falken und Hunde zu jagen pflegte, hat ihn die Elfenfrau bemerkt und lanert ihm auf, um ihn in ihre Arme zu schließen und bei den verführerischen Tönen des Saitenspiels an seiner Hand über das Gras im Ringeltanze dahinzuschweben. Das Ohr des Bräutigams vernimmt wunderliebliche Musik, und die Tochter des Elfenkönigs tritt hervor und reicht ihm das Händchen weiß: Komm, junger Gesell, tanz' mit mir im Kreis! Läßt er sich fortreißen, so wird er in das Elfenreich entführt, und lassen ihn die Elfen wieder ziehen, so ist er lange Jahre abwesend gewesen, die ihm wie eine einzige Stunde dahingeschwunden sind; die Braut aber ist lange, lange gestorben. Antwortet er jedoch auf die Aufforderung der Elfenbraut zum Tanze:

Nicht tanzen will ich, noch tanzen ich mag,
Denn morgen ist mein Hochzeitstag

So tut sie einen Schlag ihm auf das Herz:
Noch nimmer fühlt er solchen Schmerz.

Willst du nicht treten zum Tanze mit mir,

Dann send ich Tod und Unheil dir."

Herr Oluf wendet den Rappen sein,

Seuche und Krankheit ziehn hinter ihm drein.

Als am Morgen die Sonne ihr Auge aufschlug,

Drei Leichen man aus dem Schlosse trug.

Das war Herr Oluf und seine Maid,

Und die Mutter, die starb vor Kummer und Leid (D. S.).

Eine Magd soll dem Kobold am Julabend Rahmgrütze bringen, setzt ihm aber Hafergrütze mit saurer Milch vor. Da schießt der Niss auf sie zu und beginnt mit ihr einen Tanz, der bis zum Morgen währt, wobei er singt:

Den Brei assest auf ganz dem Kobold du,

Ei, so tanz auch, so tanz mit dem Kobold du (N.).

Verbunden mit der Liebe zum Tanz ist die Lust zur Musik. Unbeschreiblich ist der Zauber, den der Gesang der Elfen auf die ganze Natur ausübt, alles horcht auf und scheint gleichsam zu erstarren. Wenn die Zwergtochter Ulfa den Runenschlag auf der Goldharfe schlägt, vergessen die Tiere des Waldes, wohin sie springen, die Fische der Flut, wohin sie schwimmen wollen, der Falk auf dem Zweige breitet die Flügel aus, die Wiese blüht, und alles belaubt sich. Wenn die Jungfrau des Elfenhügels ihr Lied anhebt, hält der gewaltige Strom inne, die Fische spielen mit ihren Flossen, die Vögel im Walde beginnen zu zwitschern. Umgekehrt, wenn der Bräutigam die vom Neck hinabgezogene Braut durch Harfenschlag zurückheischt, so spielt er die Vögel vom Zweige, die Rinde von der Birke, das Horn von der Stirne des Stieres, den Turm von der Kirche und zuletzt die Braut aus den Wellen auf sein Knie. Eine solche süße Musik heißt in Schweden Elbenspiel, in Norwegen Schlag, Spiel des Huldrevolkes, in Island Weise, Schlag der Lieblinge.

Die Tochter eines Bauern hat von einem Elben ein Kind. Des Abends singt der elbische Vater draußen vor dem Fenster seinem Kinde ein wunderbar schönes Lied, das das Kind zum Schlafen bringt, ihm Glück und Segen wünscht, gute Ratschläge erteilt und kluge Sprüche beifügt (Isl.). Der Huldrenschlag geht in Molltönen und hat einen einförmigen, klagenden Ton. Die Bergbewohner haben sie von den Unterirdischen gelernt, indem sie ihnen zwischen Hügeln und Felsen horchten. Es gibt im südlichen Schweden eine Melodie, die Elfenkönigs-Weise genannt, die viele von den guten Spielern wohl kennen, aber nie zu spielen wagen. Denn sobald sie beginnt, werden Jung und Alt, ja sogar leblose Wesen gezwungen, zu tanzen, und der Spieler kann nicht aufhören, bis er im stande ist, die Arie rückwärts zu spielen, oder bis jemand hinter ihn tritt und die Saiten der Violine durchschneidet (E. M. Arndt, Reise durch Schweden). Für ein graues Schaf unterrichtet der Niss die Leute im Geigenspiele (N.). Vor allem sind die Wassergeister musikliebend (s. u.).

Die Elfen sind anstellig, geschickt, schaffenslustig und

kunstreich; bei steigender Kultur wurden sie die besten. Handarbeiter, die Techniker der Götter. Sie verfertigen Odins Speer Gungni und Ring Draupni, Sifs goldenes Haar, Freyjas Halsschmuck, Freys Schiff und Eber, und die Kette, mit der der Wolf Fenri gefesselt wird. Die an. Literatur ist reich an Erzählungen von der Geschicklichkeit der Zwerge in künstlicher Schmiedearbeit, von ihnen stammen meist die berühmten Waffen, Rüstungen und Schwerter, in unterirdischen Schmieden gehämmert. Der Isländer nennt einen kunstfertigen Arbeiter geschickt wie ein Zwerg" und kunstreiche Arbeit,,Zwergenarbeit". Zwergarbeit" heißt der glänzende Bergkristall, weil die Zwerge im Innern der Berge die edlen Metalle und Steine bereiten (N.). Die Spinne und das Spinnengewebe heißen Zwerg und Zwergnetz.

Große Weisheit ist ihr Teil. Alwis, der vollkommen Weise, geht mit Tor eine Weisheitswette ein; er hat die neun Welten alle durchwandert und acht gegeben auf alles. Zwei Zwerge stellen den Dichtermet her, in dessen Besitz dann Odin kommt. Ritter Oluf versprechen die Elbinnen starke Runen, sie wollen ihn lehren, Runen schneiden, schreiben und lesen (D.). Ihre zauberischen Gesänge wurden Runen genannt; das bezaubernde Harfenspiel der Zwergtochter Ulfa, die Ritter Tynne in ihr Reich lockt, heißt Runenschlag, und der Ritter wird aus den Runen, in die er durch dasselbe gebunden ist, durch Hilfe von Runenbüchern wieder gelöst (S.).

Sie weissagen und verkündigen bevorstehendes Unglück, besonders den Wassergeistern ist der Blick in die Zukunft geöffnet.

Wie sie Schaden und Krankheiten anrichten, so können sie diese auch heilen. Thorward bringt den Alfen ein Opfer aus Stierblut und wird von einer schweren Wunde geheilt (Kormaks. S. 22).

Als verschlagen und listig werden sie überall geschildert. Alberich-Alfrik ,,Alfenkönig" wird der grosse Stehler genannt (Thidreks. S. 16), andere Zwerge heißen Althjof (Erzdieb), Hlethjof (Hügeldieb), Fundin (Findig), (Vol. 11, 13, 15).

Sinnesart und Neigungen der Elfen zeigen eine eigen

Herrmann, Nordische Mythologie.

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