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298.

Mel. 155: Sieh, hier bin ich 2c.

Schweigt vom Glücke und Geschicke, die ihr Gottes Tun nicht wißt! Mir genüget, was Gott füget, welcher Erd und Himmel mißt, der lebendig, der beständig, der der rechte Vater ist.

2. Alle Schritte, alle Tritte sind dem Vater wohlbekannt; wenn ich falle, da ich walle, fall ich doch in seine Hand. Gehn die Gänge durchs Gedränge, gehn sie doch zum Vaterland.

3. Das ist feste: auf das beste führt mich Gott auf seiner Bahn; und ich fühle an dem Ziele, was er tut, sei wohlgetan. Ihm gehöre Dank und Ehre, weil er selig führen kann.

Philipp Friedrich Hiller. † 1769.

299.

Eigene Melodie. 157.

auf Gefeße bauen, wie sie Vernunft und Menschenmeinung stellt; du kannst den Knoten mit dem Schwert zerhauen und sanft auflösen, wie es dir gefällt. Du reißest wohl das stärkste Band entzwei; was sich entgegenseßt, muß sinken hin, ein Wort von dir bricht oft den härtsten Sinn; dann geht dein Fuß auch durch Unwege frei.

3. Was unsre Klugheit will zusammenfügen, teilt dein Verstand in Ost und Westen aus. Was imancher unter Joch und Last will biegen, setzt deine Hand frei an der Sterne Haus. Die Welt zerreißt, und du verknüpfst in Kraft; sie bricht, du baust; sie baut, du reißest ein; ihr Glanz muß dir ein dunkler Schatten sein; dein Geist bei Toten Kraft und Leben schafft.

4. Wen die Vernunft oft fromm und selig preiset, den hast du längst aus deinem Buch getan. Do führst du doch recht selig, Doch wem die Welt dies Zeugnis Herr, die Deinen, ja selig und nicht erweiset, den führst du in doch meistens wunderlich! wie der Stille himmelan. Den Tisch könntest du es böse mit uns mei- der Pharisäer läßt du stehn und nen, da deine Treu nicht kann speisest mit den Sündern, sprichst verleugnen sich? Die Wege sind sie frei. Wer weiß, was manchoft krumm und doch gerad, wor- mal deine Absicht sei? wer kann auf du läßt die Kinder zu dir der tiefsten Weisheit Abgrund gehn. Da pflegt es wunderfelt- sehn? sam auszusehn; doch triumphiert zulezt dein hoher Rat.

5. Was alles ist, gilt nichts in deinen Augen; was nichts ist, hast 2. Du willst dein Werk nicht du, großer Gott, recht lieb. Der

Worte Pracht und Ruhm kann dir nicht taugen, du gibst die Kraft durch deines Geistes Trieb. Die besten Werke bringen dir kein Lob, sie sind versteckt, der Blinde geht vorbei; wer Augen hat, sieht sie, doch nie so frei; die Sachen sind zu fein, der Sinn zu grob. 6. Herrscher, sei von uns gebenedeiet, der du uns tötest und lebendig machst. Wenn uns dein Geist der Weisheit Schat verleihet, so sehn wir erst, wie wohl du für uns wachst. Die Weisheit spielt bei uns, wir spielen mit; bei uns zu wohnen, ist dir lauter Lust, die reget sich in deiner Vater brust und gängelt uns im zarten Kinderschritt.

7. Bald scheinst du etwas hart uns anzugreifen, bald fährest du mit uns ganz säuberlich. Geschiehts, daß unser Sinn sucht auszuschweifen, so weist die Zucht uns wieder hin auf dich. Da gehn wir denn mit blöden Augen hin; du küssest uns, wir sagen Bessrung zu: drauf schenkt dein Geist dem Herzen wieder Ruh und hält im Zaum den ausgeschweiften Sinn.

8. Du kennst, o Vater, wohl das schwache Wesen, die Ohnmacht und der Sinne Unverstand; man kann es fast an unsrer Stirne lesen, wie es mit schwachen Kindern sei bewandt. Drum greifst du zu und hältst und trägest sie, brauchst Vaterrecht und zeigest

Muttertreu. Wo niemand meinet, daß es deine sei, da hegest du dein Schäflein, lässests nie.

9. So gehest du nicht die gemeinen Wege, dein Fuß wird selten öffentlich gesehn, damit du sehst, was sich im Herzen rege, wenn du in Dunkelheit mit uns willst gehn. Das Widerspiel legt sich vor Augen dar von dem, was du in deinem Sinne hast; wer meint, er hab die Absicht recht erfaßt, der wird am End ein andres oft gewahr.

10. Auge, das nicht Trug noch Heucheln leidet, gib mir des scharfen Blickes Sicherheit, der die Natur von Gnade unterscheidet, das eigne Licht von deiner Herrlichkeit. Laß doch mein töricht Herz dich meistern nicht, brich ganz den Willen, der sich selber liebt; erweck die Lust, die sich nur dir ergibt und tadelt nie dein heimliches Gericht!

11. Will etwa die Vernunft dir widersprechen und schüttelt ihren Kopf zu deinem Weg, so wollst du ihre Festung niederbrechen, daß ihre Höhe sich beizeiten leg. Kein fremdes Feuer sich in mir entzünd, das ich vor dich in Torheit bringen möcht, womit ich gar dir zu gefallen dächt! Ach selig, wer dein Licht ergreift und findt.

12. So zieh mich gänzlich denn nach deinem Willen und trag und

heb und führ dein armes Kind! Dein innres Zeugnis soll den Zweifel stillen; dein Geist die Furcht und Lüste überwind. Du bist mein Alles, denn dein Sohn ist mein, dein Geist regt sich ganz fräftiglich in mir. Ich brenne nur nach dir in Heilsbegier; wie oft erquickt mich deiner Wahrheit Schein.

auch hin und wieder mich des Höchsten Arm gedeckt; mich geschützt mit Vatertreue, seit er mir mein Wesen gab und das Leben, das ich hab und des ich mich jezt noch freue. Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit.

3. Sein Sohn ist ihm nicht zu teuer, nein, er gibt ihn für mich hin, daß er mich vom ewgen Feuer durch sein teures Blut gewinn. O du unergründter

13. Drum muß die Kreatur mir immer dienen, kein Engel schämt nun der Gemeinschaft sich; die Geister, die vor dir vollendet Brunnen, wie will doch mein grünen, sind meine Brüder und schwacher Geist, ob er sich gleich erwarten mich. Wie oft erquicket meinen Geist ein Herz, das dich und mich und alle Christen liebt! Ists möglich, daß mich etwas noch betrübt? Komm, Freuden quell! weich ewig, aller Schmerz! Gottfried Arnold. † 1714.

300.

Eigene Melodie. 159.

Sollt ich meinem Gott nicht singen? sollt ich ihm nicht fröhlich sein? Denn ich seh in allen Dingen, wie so gut ers mit mir mein. Ist doch nichts als lauter Lieben, das sein treues Herze regt, das ohn Ende hebt und trägt, die in seinem Dienst sich üben. Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit.

2. Wie ein Adler sein Gefieder über seine Jungen streckt, also hat

hoch befleißt, deine Tief ergründen können! Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit.

4. Seinen Geist, den edlen Führer gibt er mir in seinem Wort, daß er werde mein Regierer durch die Welt zur Himmelspfort, daß er mir mein Herz erfülle mit dem hellen Glaubenslicht, das des Todes Reich zerbricht und die Hölle selbst macht stille. Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit.

5. Meiner Seelen Wohlergehen hat er ja recht wohl bedacht; will dem Leibe Not entstehen, nimmt ers gleichfalls wohl in acht. Wenn mein Können, mein Vermögen nichts vermag, nichts helfen kann, kommt mein Gott und hebt mir an sein Vermögen beizulegen. Alles Ding

währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit.

6. Himmel, Erd und ihre Heere hat er mir zum Dienst bestellt. Wo ich nur mein Aug hinkehre, find ich, was mich nährt und hält, Tier und Kräuter und Getreide in den Gründen, in der Höh, in den Büschen, in der See, überall ist meine Weide. Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit.

gefangen hält, durch das Kreuze zu ihm lenke. Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit.

10. Das weiß ich fürwahr und lasse mirs nicht aus dem Sinne gehn, Christenkreuz hat seine Maße und muß endlich stille stehn. Wenn der Winter ausgeschneiet, tritt der schöne Sommer ein; also wird auch nach der Pein, wers erwarten kann, erfreuet. Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit.

7. Wenn ich schlafe, wacht sein 11. Weil denn weder Ziel noch Sorgen und ermuntert mein Ge- Ende sich in Gottes Liebe findt, müt, daß ich alle liebe Morgen ei, so heb ich meine Hände zu dir, schaue neue Lieb und Güt. Wäre Vater, als dein Kind; bitte, mein Gott nicht gewesen, hätte wollst mir Gnade geben, dich mich sein Angesicht nicht geleitet, aus aller meiner Macht zu umwär ich nicht aus so mancher fangen Tag und Nacht hier in Angst genesen. Alles Ding währt meinem ganzen Leben, bis ich seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit. dich nach dieser Zeit lob und lieb 8. Wie ein Vater seinem Kinde in Ewigkeit. sein Herz niemals ganz entzeucht, ob es gleich bisweilen Sünde tut und aus der Bahne weicht, also hält auch mein Verbrechen mir mein frommer Gott zugut, will

Paul Gerhardt. † 1676.

301.

Mel. 10: Alles ist an Gottes Segen.

mein Fehlen mit der Rut und Wunderanfang, herrlich Ende, nicht mit dem Schwerte rächen. wo die wunderweisen Hände Alles Ding währt seine Zeit, Gottes führen ein und aus! Gottes Lieb in Ewigkeit. Wunderweislich ist sein Raten,

9. Seine Strafen, seine wunderherrlich seine Taten, und Schläge, ob es mir auch bitter du sprichst: Wo wills hinaus? scheint, dennoch, wenn ichs recht 2. Denke doch: es muß so erwäge, sind es Zeichen, daß gehen, was Gott weislich heißt mein Freund, der mich liebet, geschehen, ihm und dir zur Herrmein gedenke und mich von der lichkeit. Ob der Anfang seltsam schnöden Welt, die mich hart scheinet, ist das End doch gut

gemeinet, Friede folget nach dem Streit.

3. Gottes Weg ist in den Flüssen und in großen Wassergüssen, und du spürst nicht seinen Fuß. So auch in dem Meer der Sorgen hält Gott seinen Pfad verborgen, daß man nach ihm suchen muß.

4. Weil der Herr im Dunkeln wohnet und sein Reich im Trauen thronet, da man glaubt, ob man nicht sieht: bleibet unnüt unser Sorgen; wer nicht trauen will auf morgen, dem auch keine Hilfe blüht.

5. Gott muß man in allen Sachen, weil er alles wohl kann

machen, End und Anfang geben frei. Er wird, was er angefangen, lassen so ein End erlangen, daß es wunderherrlich sei.

6. laß dir doch nimmer grauen, lerne deinem Gott vertrauen, sei getrost und guten Muts. Er fürwahr, er wird es führen, daß du wirst am Ende spüren, wie er dir tut lauter Guts.

7. Du wirst seinen Ruhm erzählen und nicht vor der Welt verhehlen, was die blinde Welt nicht kennt. Er wird dir dein Kreuz versüßen, daß du wirst bekennen müssen: Wunderanfang, herrlich End!

Heinrich Arnold Stockfleth. † 1708.

3. Der zweite Artikel: Gott der Sohn.

A. Die Erlösung.

302.

Mel. 41: Ermuntre dich, mein 2c.
Joh. 3, 16.

Also hat Gott die Welt geliebt, das merke, wer es höret! Die Welt, die Gott so hoch betrübt, hat Gott so hoch geehret, daß er den eingebornen Sohn, den ein gen Schat, die einge Kron, das einge Herz und Leben, mit Willen hingegeben.

aus deinem Kerker gehen. Du warst in Fluch und Tod versenkt, sollst nun durch den, den Gott geschenkt, Erlösung, Trost und Gaben des emgen Lebens haben.

3. Ich freue mich, so oft und viel ich dieses Sohns gedenke; dies ist mein Lied und Saitenspiel, wenn ich mich heimlich kränke; wenn meine Sünd und Missetat will größer sein, als Gottes Gnad, und wenn mir meinen Glauben mein eigen Herz will rauben.

2. Warum doch das? Daß du, 4. Ei, sprech ich, war mir Gott o Welt, frei wieder möchtest stehen geneigt, da wir noch Feinde waren, und durch ein teures Lösegeld so wird er ja, der kein Recht beugt,

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