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außen die Sonne verbrannt. Was 5. Sie wandeln auf Erden und

ihnen der König des Himmels gegeben, ist keinem, als ihnen nur felber, bekannt. Was niemand verspüret, was niemand berühret, hat ihre erleuchteten Sinne gezieret und sie zu der göttlichen Würde geführet.

2. Sie scheinen von außen oft arm und geringe, ein Schauspiel der Engel, ein Ekel der Welt; doch innerlich sind sie voll herr licher Dinge, der Zierat, die Krone, die Jesu gefällt; das Wunder der Zeiten, die hier sich bereiten, den König, der über die Himmel gegangen, mit brennenden Lampen dereinst zu empfangen.

3. Sonst sind sie noch Adams natürliche Kinder und tragen das Bildnis des Frdischen auch; sie leiden am Fleische wie andere Sünder, sie essen und trinken nach nötigem Brauch. In leiblichen Sachen, im Schlafen und Wachen sieht man sie vor andern nichts Sonderlichs machen, nur daß sie die Torheit der Weltlust verlachen.

4. Doch innerlich sind sie aus göttlichem Stamme, geboren aus Gott durch sein mächtiges Wort; es lodert in ihnen die himmlische Flamme, entzündet von oben, ge nähret von dort. Die Engel sind Brüder, die ihre Loblieder mit ihnen gar fröhlich und wonniglich singen; das muß dann ganz herrlich, ganz prächtig erklingen.

leben im Himmel, sie bleiben ohnmächtig und schützen die Welt; sie schmecken den Frieden bei allem Getümmel, sie kriegen, die Ärmsten, was ihnen gefällt; sie stehen in Leiden, sie bleiben in Freuden; sie scheinen ertötet den äußeren Sinnen, und führen das Leben des Glaubens von innen.

6. Wann Christus, ihr Leben, wird offenbar werden, wann er sich einst dar in der Herrlichkeit stellt, dann werden sie mit ihm als Herren der Erden auch herrlich erscheinen zum Wunder der Welt; sie werden regieren, mit ihm triumphieren, den Himmel als prächtige Lichter auszieren; da wird man die Freude gar offenbar spüren.

7. Frohlocke, du Erde, und jauchzet, ihr Hügel, dieweil du den göttlichen Samen geneußt! Denn das ist des Ewigen göttliches Siegel, zum Zeugnis, daß er dir noch Segen verheißt.` Du sollst noch mit ihnen aufs prächtigste grünen, wann einst ihr verborgenes Leben erscheinet, wonach sich dein Seufzen mit ihnen vereinet.

8. Jesu, verborgenes Leben der Seelen, du heimliche Zierde der inneren Welt, laß deinen verborgenen Weg uns erwählen, wenngleich das verachtete Kreuz uns entstellt! Hier wenig gekennet und übel genennet, hier

heimlich mit Christo im Vater gelebet, dort öffentlich mit ihm im Himmel geschwebet!

Christian Friedrich Richter. † 1711.

384.

Mel. 72: Herzlich lieb hab ich dich 20. Psalm 73, 23-26.

gericht; hab ich nur dich, so frag ich nicht nach Himmel und nach Erden. Denn wär der Himmel ohne dich, so könnte keine Lust für mich in tausend Himmeln werden. Wärst du nicht schon auf Erden mein, möcht ich auch nicht auf Erden sein; denn auch die ganze weite Welt hat nichts,

Herr Jesu Christ, mein höchstes das mir, wie du, gefällt. Herr

Gut, mein Seelenschak, mein Herzensmut und aller Sinnen Freude! ich bleibe dennoch stets an dir; so ist auch nichts, das dich von mir und unsre Liebe scheide. Du machst mir deinen Weg bekannt, hältst mich bei meiner rechten Hand, regierst und führst den Lebenslauf und hilfft auch meiner Schwachheit auf. Herr Jesu Christ, du bist mein Licht, du bist mein Licht, ich folge dir, so irr ich nicht.

2. Du leitest mich nach deinem Rat, der anders nichts beschlossen hat, als was mir Segen bringet. Gehts gleich zu Zeiten wunderlich, so weiß ich dennoch, daß durch dich der Ausgang wohl gelinget. Nach hartem Tritt auf rauher Bahn nimmst du mich dort mit Ehren an, wo mich vor deinem Thron erfreut die Krone der Gerechtigkeit. Herr Jesu Christ, ach voll Begier, ach voll Begier sehnt sich mein Herz, zu sein bei dir.

3. Mein Alles ist auf dich

Jesu Christ, wo du nicht bist, wo du nicht bist, ist nichts, das mir erfreulich ist.

4. Und sollte mir durch Kreuz und Not, durch Marter, durch Gewalt und Tod auch Seel und Leib verschmachten; dies alles wird, wenns auch noch mehr, ja gar wie eine Hölle wär, mein Glaube doch nicht achten. Du bist und bleibest stets mein Heil und meines Herzens Trost und Teil; so wird und muß durch dich allein auch Leib und Seele selig sein. Herr Jesu Christ, ich hoffe fest, ich hoffe fest, daß deine Kraft mich nicht verläßt.

5. Wer von dir weicht und liebt die Welt, wer nicht beständig Glauben hält, muß freilich wohl verderben, und kann, weil er die Lust und Pracht des Fleisches hier zum Himmel macht, den Himmel dort nicht erben. Wer Satan folgt und ärgerlich in Sünden lebet wider dich, und denkt an wahre Buße nicht, den bringst du um durch dein Gericht,

Herr Jesu Christ, und bist dabei, und bist dabei dem, der dir treu ist, ewig treu.

3. Der Grund, da ich mich gründe, ist Christus und sein Blut; das machet, daß ich finde das ewge wahre Gut. An mir und meinem Leben ist nichts auf dieser Erd; was Christus mir gegeben, das ist der Liebe wert.

4. Mein Jesus ist mein Ehre, mein Glanz und helles Licht. Wenn der nicht in mir wäre, könnt ich bestehen nicht. In ihm

6. Drum halt ich mich getrost zu dir; du aber hältst dich auch zu mir, und das ist meine Freude. Ich sehe meine Zuver ficht auf dich, mein Fels, der nicht zerbricht, in Freud und auch im Leide. Dein Tun soll alles und allein in meinem Herz und Munde sein, bis ich dich kann kann ich mich freuen, hab einen mit Augen sehn. Ach möchte Heldenmut, darf kein Gericht solches bald geschehn! Herr mehr scheuen, wie sonst ein SünJesu Christ, ich warte drauf, ich der tut. warte drauf, komm, komm, mein Schatz, und nimm mich auf!

Erdmann Neumeister. † 1756.

385.

Mel. 164: Valet will ich dir geben.
Röm. 8, 31-39.

Jft Gott für mich, so trete

gleich alles wider mich. So oft ich ruf und bete, weicht alles hinter sich. Hab ich das Haupt zum Freunde und bin geliebt bei Gott, was kann mir tun der Feinde und Widersacher Rott?

2. Nun weiß und glaub ich feste, ich rühms auch ohne Scheu, daß Gott, der Höchst und Beste, mein Freund und Vater sei; und daß in allen Fällen er mir zur Rechten steh und dämpfe Sturm und Wellen und was mir bringet Weh.

5. Nichts, nichts kann mich verdammen, nichts nimmt mir meinen Mut; die Höll und ihre Flammen löscht meines Heilands Blut. Kein Urteil mich erschrecket, kein Unheil mich betrübt: weil mich mit Flügeln decket mein Heiland, der mich

liebt.

6. Sein Geist wohnt mir im Herzen, regieret meinen Sinn, vertreibt mir Sorg und Schmerzen, nimmt allen Kummer hin, gibt Segen und Gedeihen dem, was er in mir schafft, hilft mir das Abba schreien aus aller meiner Kraft.

7. Und wenn an meinem Orte sich Furcht und Schwachheit findt, so seufzt und spricht er Worte, die unaussprechlich sind zwar mir und meinem Munde, Gott aber wohl bewußt,

der an des Herzens Grunde er ist mein Herr Jesus Christ; das siehet seine Lust. was mich singen machet, ist, was im Himmel ist.

8. Sein Geist spricht meinem Geiste manch süßes Trostwort zu, wie Gott dem Hilfe leiste, der bei ihm suchet Ruh; und wie er hab erbauet ein edle neue Stadt, da Aug und Herze

Paul Gerhardt. † 1676.

386.

Mel. 95: Jesus, meine Zuversicht.

schauet, was es geglaubet hat. Meine Seele fentet sich hin

9. Da ist mein Teil und Erbe in Gottes Herz und Hände, und mir prächtig zugericht, wenn ich erwartet ruhiglich seiner Wege gleich fall und sterbe, fällt doch Ziel und Ende, legt sich still und mein Himmel nicht. Muß ich sorgenlos in des liebsten Vaters auch gleich hier feuchten mit Schoß. Tränen meine Zeit, mein Jesus und sein Leuchten durchsüßet alles Leid.

10. Die Welt, die mag zerbrechen, du stehst mir ewiglich; kein Brennen, Hauen, Stechen soll trennen mich und dich; kein Hungern und kein Dürsten, kein Armut, keine Pein, kein Zorn des großen Fürsten soll mir ein Hindrung sein.

11. Kein Engel, keine Freuden, kein Thron, kein Herrlich feit, fein Lieben und kein Leiden, kein Angst, kein Herzeleid; was man nur kann erdenken, es sei flein oder groß, der keines soll mich lenken aus deinem Arm und Schoß.

12. Mein Herze geht in Sprüngen und kann nicht traurig sein, ist voller Freud und Singen, sieht lauter Sonnenschein; die Sonne, die mir lachet,

2. Meine Seele murret nicht, ist mit allem wohlzufrieden; was der eigne Wille spricht, ist zum Tode schon beschieden; was die Ungeduld erregt, ist in Christi Grab gelegt.

3. Meine Seele sorget nicht, will vielmehr an nichts gedenken, was gleich spigen Dornen sticht und den Frieden nur kann kränken. Sorgen kommt dem Schöpfer zu; meine Seele sucht nur Ruh.

4. Meine Seele grämt sich nicht, liebt hingegen Gott im Leiden. Kummer, der das Herze bricht, trifft und ängstet nur die Heiden; wer Gott in dem Schoße liegt, bleibt in aller Not vergnügt.

5. Meine Seele klaget nicht, denn sie weiß von keinen Nöten, hangt an Gottes Angesicht, auch noch dann, wenn er will töten.

Wo sich Fleisch und Blut beflagt, wird der Freudengeist verjagt.

Not verschlingt und unsern Geist zur sanften Ruhe bringt.

4. Wenn sich in mir des Herren Klarheit spiegelt und seines Angesichtes milder Schein, dann

6. Meine Seel ist still zu Gott, und die Zunge bleibt gebunden. Also hab ich allen wird das neue Leben recht ge= Spott, alle Marter überwunden, bin gleich wie ein stilles Meer, voll von Gottes Preis und Ehr. Johann Joseph Windler. † 1722.

387.

Mel. 118: Mein Salomo, dein 2c.

Mein
lein Friedefürst, dein freund-
liches Regieren stillt alles Weh,
das meinen Geist beschwert.
Wenn sich zu dir mein blödes
Herze kehrt, so läßt sich bald
dein Friedensgeist verspüren;
dein Gnadenblick zerschmelzet
meinen Sinn und nimmt die
Furcht und Unruh von mir hin.

deihn; der Weisheit Tiefen werden mir entsiegelt; es wird mein Herz in Gottes Bild verklärt, und alle Kraft der Sünde abgewehrt.

5. So ruh ich nun, mein Heil, in deinen Armen, du selbst sollst mir mein ewger Friede sein. Ich hülle mich in deine Gnade ein, mein Element ist einzig dein Erbarmen; und weil du selbst mir eins und alles bist, so ists genug, wenn dich mein Herz genießt.

Christian Friedrich Nichter. † 1711.

388.

Eigene Melodie (zehnzeilig). 184.

2. Gewiß, mein Freund gibt Wie wohl ist mir, o Freund solche edle Gaben, die alle Welt der Seelen, wenn ich in deiner mir nicht gewähren kann. Schau Liebe ruh. Ich steige aus der an die Welt, schau ihren Reich Schwermut Höhlen und eile deitum an; er kann ja nicht die nen Armen zu. Da muß die müden Seelen laben. Mein Nacht des Trauerns scheiden, Jesus kanns, er tuts im Über wenn mit so angenehmen Freufluß, wenn alle Welt zurücke den die Liebe strahlt aus deiner stehen muß. Brust. Hier ist mein Himmel schon auf Erden; wer wollte nicht vergnüget werden, der in dir suchet Ruh und Lust?

3. D Seelenfreund, wie wohl ist dem Gemüte, das im Gesetz sich so ermüdet hat, und nun zu dir, der Lebensquelle, naht und schmeckt in dir die wundersüße Güte, die alle Angst und alle

2. Die Welt mag schmähen oder preisen, es sei also, ich trau ihr nicht, wenn sie mir gleich will

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