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führet, die Welt hat sich zur Ruh gemacht, tu, Seel, was dir gebühret: tritt an die Himmelstür

und bring ein Lied herfür, laß deine Augen, Herz und Sinn auf Jesum sein gerichtet hin.

2. Ihr hellen Sterne leuchtet wohl und glänzt mit euren Strah len, ihr macht die Nacht des Lichtes voll, doch noch zu tausendmalen scheint heller in mein Herz die ewge Himmelskerz, mein Jesus, meiner Seele Ruhm, mein Schuß, mein Schat, mein Eigentum.

475.

Mel. 148: Welt, ich muß dich lassen.

Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen am Himmel hell und klar. Der Wald steht schwarz und schweiget, und aus den Wiesen steiget der weiße Nebel wunderbar.

2. Wie ist die Welt so stille und in der Dämmrung Hülle so traulich und so hold, als eine stille Kammer, wo ihr des Tages Jammer verschlafen und vergessen sollt.

3. Seht ihr den Mond dort stehen? Er ist nur halb zu sehen und ist doch rund und schön. So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen

3. Verschmähe nicht dies arme Lied, das ich dir, Jesu, singe; in meinem Herzen ist kein Fried, bis ich es zu dir bringe. Ich bringe, was ich kann, ach nimm es gnädig an; es ist doch herzlich gut gemeint, sie nicht sehn. o Jesu, meiner Seelen Freund.

4. Wir stolzen Menschenkinder

4. Mit dir will ich zur Ruhe sind eitel arme Sünder und wisgehn, dir will ich mich befehlen, sen gar nicht viel. Wir spinnen du wirst, mein Hüter, auf mich Luftgespinste und suchen viele sehn zum Besten meiner Seelen. Künste und kommen weiter von Ich fürchte keine Not, auch selber dem Ziel. nicht den Tod, denn wer mit Jesu schlafen geht, mit Freuden wieder aufersteht.

5. Nun, matter Leib, gib dich zur Ruh und schlaf fein sanft und stille; ihr müden Augen, schließt euch zu, denn das ist Gottes Wille; schließt aber dies mit ein: Herr Jesu, ich bin dein! so ist der Schluß recht wohl gemacht. Nun, Liebster Jesu, gute Nacht.

Christian Scriver. † 1698.

5. Gott, laß dein Heil uns schauen, auf nichts Vergänglichs bauen, nicht Eitelkeit uns freun. Laß uns voll Einfalt werden und vor dir hier auf Erden wie Kinder fromm und fröhlich sein.

6. Wollst endlich sonder Grämen aus dieser Welt uns nehmen durch einen sanften Tod. Laß, wenn du uns genommen, uns in den Himmel kommen, du, unser Herr und unser Gott!

7. So legt euch denn, ihr Brüder, in Gottes Namen nieder; kalt ist der Abendhauch. Verschon uns, Gott, mit Strafen und laß uns ruhig schlafen und unsern kranken Nachbar auch.

Matthias Claudius. † 1815.

476.

Mel. 146: O Traurigkeit, o Herzeleid.

Der er Tag ist hin. Mein Geist und Sinn sehnt sich nach jenem Tage, der uns völlig machen wird frei von aller Plage.

2. Die Nacht ist da. Sei du mir nah, Jesu, mit hellen Kerzen, treib der Sünden Dunkelheit weg aus meinem Herzen.

3. Der Sonne Licht uns jezt gebricht. O unerschaffne Sonne, brich mit deinem Licht hervor mir zur Freud und Wonne.

4. Was sich geregt, was sich

Wann der Tag anbrechen wird, dem kein Tag zu gleichen.

8. Wann diese Welt in Trümmer fällt und du heimführst die Deinen, sollen heller siebenmal Mond und Sterne scheinen.

9. Alsdann wird nicht der Sonne Licht Jerusalem verlieren; denn das Lamm ist selbst das Licht, das die Stadt wird zieren.

10. Halleluja! ei wär ich da, wo alles lieblich klinget, da man ohne Unterlaß Heilig, heilig! singet.

11. O Jesu du, mein Hilf und Ruh, laß mich dahin gelangen, daß ich mög in deinem Glanz vor dir ewig prangen.

Johann Anastasius Freylinghausen.
† 1739.

477.

Eigene Melodie. 29.

bewegt, ruht jetzt von seinen Der Tag ist hin; mein Jesu,

Werken. Laß mich, Herr, in stiller Ruh dein Werk in mir merken.

5. Ein jeder will bei solcher Still der süßen Ruhe pflegen. Laß die Unruh dieser Zeit, Jesu, bald sich legen.

6. Halt du die Wach, damit kein Ach und Schmerz den Geist berühre; sende deiner Engel Schar, die mein Bettlein ziere.

7. Wann aber soll der Wechsel wohl der Tag und Nächte weichen?

bei mir bleibe. D Seelenlicht, der Sünden Nacht vertreibe; geh auf in mir, Glanz der Gerechtigkeit, erleuchte mich, ach Herr, denn es ist Zeit.

2. Lob, Preis und Dank sei dir, mein Gott, gesungen! Dir sei die Ehr, daß alles wohlgelungen nach deinem Rat, ob ichs gleich nicht versteh; du bist gerecht, es gehe, wie es geh.

3. Nur Eines ist, das mich empfindlich quälet: Beständigkeit

im Guten mir noch fehlet. Das weißt du wohl, du Herzenskündiger, ich strauchle noch wie ein Unmündiger.

4. Vergib es, Herr! Mir sagt es mein Gewissen, der Sünde Lust hat mich von dir gerissen. Es ist mir leid, ich stell mich wieder ein; da ist die Hand: du mein, und ich bin dein.

5. Israels Schuh, mein Hüter und mein Hirte, zu meinem Trost dein sieghaft Schwert umgürte. Bewahre mich durch deine große Macht, wenn mir der Feind nach meiner Seele tracht.

6. Du schlummerst nicht, wenn matte Glieder schlafen, ach laß die Seel im Schlaf auch Gutes schaffen. Lebenssonn, erquicke meinen Sinn. Dich laß ich nicht, mein Fels; der Tag ist hin.

Joachim Neander. † 1680.

478.

Mel. 108: Lobet den Herren alle, die 2c. Die Die Nacht ist kommen, drin wir ruhen sollen. Gott walts zu Frommen nach seinem Gefallen, daß wir uns legen, unter seinem Segen der Ruh zu pflegen.

2. Treib, Herr, von uns fern die unreinen Geister, halt die Nachtwache, sei selbst unser Schußherr; schirm beid, Leib und Seel, unter deine Flügel, send uns dein Engel!

3. Laß uns einschlafen mit guten Gedanken, fröhlich aufwachen und von dir nicht manken; laß uns in Züchten unser Tun und Dichten zu dein'm Preis richten.

1. Pfleg auch der Kranken als deiner Geliebten, hilf den Gefangnen, tröste die Betrübten; pfleg auch der Kinder, sei selbst ihr Vormünder, des Feinds Neid hinder.

5. Vater, dein'm Namen sei Lob in der Höhe, dein Reich zukomme, dein Will, der geschehe, gib Brot, vergib, und die Versuchung wende, erlös am Ende Petrus Herbert. † 1571.

479.

Mel. 148: D Welt, ich muß dich lassen.

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s ist die Nacht gekommen, in Dunkel ist verglommen der Sonne lichter Schein. Herr, Gut und Leib und Seele ich deiner Hut befehle; denn was ich hab, ist alles dein.

2. Wenn sich die Augen schließen, so laß mich dein genießen im Herzen unverwehrt. Wenn schlummern alle Hüter, so wahre du die Güter, die deine Gnade mir beschert.

3. Sei du mein Stab und Stecken, so kann mich nicht erschrecken des Todes finstres Tal; ja in der Nächte längsten kann

ich mich nimmer ängsten, ich steh was ich vermag bis diesen Tag, im Lichte allzumal. ist alles deine Güte.

4. Du hast ja, die da faßen in Todesschatten, laffen, o Herr, dein Licht erschaun; wie könnten gehn verloren, die du zum Licht erkoren und führst auf deinen Friedensaun!

5. Hast du mit hellem Sterne das Morgenland, das ferne, nach Bethlehem geführt, so gib, wenn mir es dunkelt, daß mir der Stern dann funkelt, der mit der Gnade Strahl mich rührt.

6. Nun Herr, dir seis befohlen, was, meinem Aug verhohlen, die dunkle Nacht deckt zu. Herr, es will Abend werden; so gib der bangen Erden im Schatten deiner Flügel Ruh!

Adolf Harleß. † 1879.

480.

Mel. 88: Ich weiß, mein Gott, daß 2c.

Für alle Güte sei gepreift, Gott

Vater, Sohn und heilger Geist! Ihr bin ich zu geringe. Vernimm den Dank, den Lobgesang, den ich dir kindlich bringe.

2. Du nahmst dich meiner herzlich an, hast Großes heut an mir getan, mir mein Gebet gewähret; hast väterlich mein Haus und mich beschüßet und genähret.

4. Sei auch nach deiner Lieb und Macht mein Schutz und Schirm in dieser Nacht, vergib mir meine Sünden; und kommt mein Tod, Herr Zebaoth, so laß mich Gnade finden.

Christian Fürchtegott Gellert. † 1769.

481.

Mel. 148: Welt, ich muß bich lassen.

Herr, der du mir das Leben bis diesen Tag gegeben, dich bet ich kindlich an. Ich bin viel zu geringe der Treue, die ich singe, und die du heut an mir getan.

2. Mit dankendem Gemüte freu ich mich deiner Güte, ich freue mich in dir. Du gibst mir Kraft und Stärke, Gedeihn zu meinem Werke, und schaffst ein reines Herz in mir.

3. Gott, welche Ruh der Seelen:

nach deines Worts Befehlen ein

her im Leben gehn, auf deine Güte hoffen, im Geist den Himmel offen und dort den Preis des Glaubens sehn!

4. Ich weiß, an wen ich glaube, und nahe mich im Staube zu dir, o Gott, mein Heil. Ich bin der Schuld entladen, ich bin bei dir in Gnaden, und in dem Himmel ist mein Teil.

3. Herr, was ich bin, ist dein Geschenk; der Geist, mit dem ich 5. Bedeckt mit deinem Segen dein gedenk, ein ruhiges Gemüte, eil ich der Ruh entgegen, dein

Name sei gepreist; mein Leben morgen mit den Meinen nicht
und mein Ende ist dein, in deine im Unglück dürfe weinen.
Hände befehl ich, Vater, meinen
Geist!

Christian Fürchtegott Gellert. † 1769.

482.

Mel. 179: Werde munter, mein 2c.

Herr,

err, es ist von meinem Leben wiederum ein Tag dahin. Lehre mich nun Achtung geben, ob ich fromm gewesen bin; zeige mir auch selber an, so ich was nicht recht getan, und hilf jezt in allen Sachen guten Feierabend machen.

2. Freilich wirst du manches finden, was dir nicht gefallen hat; denn ich bin noch voller Sünden, in Gedanken, Wort und Tat, und zu jeder Tagesstund pfleget Herz und Hand und Mund ach, so schnell und oft zu fehlen, daß ichs selber nicht kann zählen.

3. Aber, o du Gott der Gnaden, habe noch einmal Geduld; ich bin freilich schwer beladen, doch vergib mir alle Schuld! Deine große Vatertreu werde diesen Abend neu; so will ich auch deinen Willen künftig mehr als heut erfüllen.

4. Heilige mir das Gemüte, daß der Schlaf nicht fündlich sei; decke mich mit deiner Güte, und dein Engel steh mir bei. Lösche Feur und Lichter aus und be wahre sonst das Haus, daß ich

5. Steure den gottlosen Leuten,

die im Finstern Böses tun. Sollte man etwas bereiten, uns zu schaden, wenn wir ruhn, so zerstöre du den Rat und verhindere die Tat; wend auch allen andern Schrecken, den die Bosheit kann erwecken.

6. Herr, dein Auge geht nicht unter, wenn es bei uns Abend wird; denn du bleibest ewig munter und bist wie ein guter Hirt, der auch in der finstern Nacht über seine Herde wacht. Darum hilf uns, deinen Schafen, daß wir alle sicher schlafen.

7. Laß mich denn gesund erwachen, wenn es rechte Zeit wird sein, daß ich ferner meine Sachen richte dir zu Ehren ein; oder hast du, lieber Gott, heut bestimmet meinen Tod, so befehl ich dir am Ende Leib und Seel in deine Hände.

Kaspar Neumann. † 1715.

483.

Mel. 40: Erhalt uns, Herr, bei 2c.

inunter ist der Sonne Schein, die finstre Nacht bricht stark herein: leucht uns, Herr Christ, du wahres Licht, laß uns im Finstern wandeln nicht.

2. Dir sei Dank, daß du uns den Tag vor Not, Gefahr und mancher Plag durch deine Engel

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