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7. O du großer Gott, erhöre, gehäufte Missetat! Weil deine was dein Kind gebeten hat! Jesu, Vaterstimme mich selbst gerufen hat, so schrei ich: Herr, erbarme, erbarm dich über mich! ich fall dir in die Arme, ach schone gnädiglich!

des ich stets begehre, bleibe ja mein Schuß und Rat! Und mein Hort, du merter Geist, der du Freund und Tröster heißt, höre doch mein sehnlich Flehen! Amen, ja es soll geschehen!

Johann Rift. † 1667.

Am Schlusse der Woche.

493.

Mel. 79: Ich dank dir, lieber Herre.

5. Mein Glaube heißt mich hoffen, es sei durch Christi Blut ein neuer Bund getroffen und alles wieder gut. Drum will ich dir geloben, auf ewig treu zu sein; dein guter Geist von oben wird mir die Kraft verleihn.

6. Ich bin dein Kind aufs neue; drum gib, daß diese Nacht

Die Woche geht zu Ende, nicht mich auch dein Schuß erfreue, ie Woche geht zu Ende, nicht der alles sicher macht. Ich werde aber Gottes Treu, denn wo ich mich hinwende, da ist sie immer neu. Die Zeit kann wohl verschwinden, nur Gottes Güte nicht; sie läßt sich täglich finden und gibt mir Trost und Licht.

2. Die ganze Woche zeuget von deiner Gütigkeit, die du zu mir geneiget; ja meine Lebens zeit vom Anfang meiner Pfade bis diesen Augenblick rühmt deine Wundergnade im Unglück wie

im Glück.

3. Allein mein Herze bebet, wenn es zurücke denkt, wie übel ich gelebet und dich, mein Gott, gekränkt. Je mehr du mich geliebet und meiner hast verschont, je mehr ich dich betrübet, mit Undank dir gelohnt.

4. Ach strafe nicht im Grimme

gleichsam sterben, der Schlaf ist wie ein Tod; doch kann ich nicht verderben, du lebst in mir, mein

Gott.

7. Du wirst auch die versorgen, die mein sind und auch dein; so werden wir uns morgen in deiner Kraft erfreun. Wir werden Opfer bringen mit Herzen, Mund und Hand und dir ein Loblied singen, wie du uns bist bekannt.

8. Soll das in meinem Leben die letzte Woche sein, will ich nicht widerstreben und mich im Geiste freun auf einen Feierabend, den Christi Tod gemacht, und diese Hoffnung habend sprech ich nun: Gute Nacht!

Benjamin Schmold. † 1737.

D. Lieder

auf die vier Jahreszeiten.

1. Frühling.

494.

Mel. 164: Valet will ich dir geben.

Wie
Sie lieblich ist der Maien aus
lauter Gottes Güt, daß sich die
Menschen freuen, weil alles grünt
und blüht. Die Tier sieht man
jest springen mit Lust auf grü-
ner Weid, die Vöglein hört man
fingen, die loben Gott mit
Freud.

2. Herr, dir sei Lob und Ehre für solche Gaben dein, die Blüt zur Frucht vermehre, laß sie er sprießlich sein. Es steht in dei nen Händen, dein Macht und Güt ist groß; drum wollst du Segen spenden uns aus der Erde Schoß.

3. Herr, laß die Sonne blicken ins finstre Herze mein, damit fichs möge schicken, fröhlich im Geist zu sein, die größte Lust zu

haben allein an deinem Wort, das mich im Kreuz kann laben und weist des Himmels Pfort. 4. Mein Arbeit hilf verbringen zum Lob dem Namen dein, und laß mir wohl gelingen, im Geist fruchtbar zu sein. Die Blümlein laß aufgehen von Tugendmancher lei, damit ich mög bestehen und nicht verwerflich sei.

Martin Behm. † 1622.

2. Sommer.

495.

Mel. 101: Kommt her zu mir, spricht 2c.

Geh aus, mein Herz, und suche

Freud in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben; schau an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben.

2. Die Bäume stehen voller Laub, das Erdreich decket seinen Staub mit einem grünen Kleide. Narzissus und die Tulipan, die ziehen sich viel schöner an, als Salomonis Seide.

3. Die Lerche schwingt sich in die Luft, das Täublein fleugt aus seiner Kluft und macht sich in die Wälder, die hochbegabte Nachtigall ergößt und füllt mit ihrem Schall Berg, Hügel, Tal und Felder.

4. Die Glucke führt ihr Völklein aus, der Storch baut und lein speist die Jungen, der schnelle bewohnt sein Haus, das SchwälbHirsch, das leichte Reh ist froh und kommt aus seiner Höh ins tiefe Gras gesprungen.

5. Die Bächlein rauschen in dem Sand und malen sich und ihren Rand mit schattenreichen Myrten, die Wiesen liegen hart dabei und klingen ganz von Lustgeschrei der Schaf und ihrer Hirten. 6. Die unverdroßne Bienen

schar zeucht hin und her, sucht hier und dar die edle Honigspeise, des füßen Weinstocks starker Saft kriegt täglich neue Stärk und Kraft in seinem schwachen Reise.

7. Der Weizen wächset mit Gewalt, darüber jauchzet jung und alt, und rühmt die große Güte des, der so überflüssig labt und mit so manchem Gut begabt das menschliche Gemüte.

8. Ich selber kann und mag nicht ruhn, des großen Gottes großes Tun erweckt mir alle Sinnen; ich singe mit, wenn alles singt, und lasse, was dem Höchsten klingt, aus meinem Herzen rinnen.

weil ich noch hier trage dieses Leibes Joch, auch nicht gar stille schweigen; mein Herze soll sich fort und fort an diesem und an allem Ort zu deinem Lobe neigen.

13. Hilf nur und segne meinen Geist mit Segen, der vom Himmel fleußt, daß ich dir stetig blühe. Gib, daß der Sommer deiner Gnad in meiner Seelen früh und spat viel Glaubensfrucht erziehe.

14. Mach in mir deinem Geiste Raum, daß ich dir werd ein guter Baum, und laß mich Wurzel treiben. Verleihe, daß zu deinem Ruhm ich deines Gartens schöne Blum und Pflanze möge bleiben.

9. Ach, denk ich, bist du hie so schön, und läßt dus uns so lieb- 15. Erwähle mich zum Paralich gehn auf dieser armen Erden, deis und laß mich bis zur leßten was will doch wohl nach dieser Reis an Leib und Seele grünen; Welt dort in dem reichen Him- so will ich dir und deiner Ehr melszelt und güldnen Schlosse allein, und sonsten keinem mehr, werden? hier und dort ewig dienen.

10. Welch hohe Lust, welch heller Schein wird wohl in Christi Garten sein? wie muß es da wohl klingen, da so viel tausend Seraphim mit eingestimmtem Mund und Stimm ihr Halleluja singen?

11. O wär ich da! o stünd ich schon, liebreicher Gott, vor deinem Thron und trüge meine Palmen! So wollt ich nach der Engel Weis erhöhen deines Namens Preis mit tausend schönen Psalmen.

12. Doch will ich gleichwohl,

Paul Gerhardt. † 1676.

3. Herbst.

496.

Mel. 101: Kommt her zu mir, spricht 2c.

Des Jahres schöner Schmuck entweicht, die Flur wird kahl, der Wald erbleicht, der Vöglein Lieder schweigen. Ihr Gotteskinder, schweiget nicht und laßt hinauf zum ewgen Licht des Herzens Opfer steigen!

2. Gott ließ der Erde Frucht ter in die Erd, davon du bist gedeihn, wir greifen zu, wir holen genommen! ein, wir sammeln seinen Segen. Herr Jesu, laß uns gleichen Fleiß an deiner Liebe Ruhm und Preis mit Herzensfreude legen!

3. Der Weinstock gibt die süße Kost, aus voller Kelter fließt der Most, die Herzen zu erfreuen. Du rechter Weinstock, höchstes Gut, laß deine Reben durch dein Blut sich freudiglich erneuen!

4. Was Gottes Hand für uns gemacht, das ist nun alles heimgebracht, hat Dach und Raum gefunden. So sammle dir zur Gnadenzeit, o Seele, was dein Herr dir beut für deine Kreuzesstunden!

8. Doch wie der Landmann seine Saat ausstreuet, eh der Winter naht, um künftig Frucht zu sehen, so, treuer Vater, deckest du auch unsern Leib mit Erde zu, daß er soll auferstehen.

9. Jndes, wie über Land und Meer der Störche Zug, der Schwalben Heer der Sonn entgegenstreben, so laß zu dir die Seelen fliehn, zu deinem Paradieseziehn, an deiner Sonne leben! Viktor von Strauß. † 1899.

4. Winter.

497.

Mel. 89: Jesu, komm doch selbst 2c.

5. Denn wie die Felder öde stehn, die Nebel kalt darüberwehn, und Reif entfärbt die In der stillen Einsamkeit findest Matten; so endet alle Lust der du dein Lob bereit; großer Gott, Welt, des Lebens Glanz und erhöre mich, meine Seele fuchet Kraft zerfällt, schnell wachsen seine dich!

Schatten.

6. Es braust der Sturm, der Wald erkracht, der Wandrer eilt, um noch vor Nacht zu flüchten aus den Wettern. O Jesu, sei uns Dach und Turm, wenn nun des Lebens rauher Sturm uns will zu Boden schmettern!

7. Es fällt der höchsten Bäume Laub und mischt sich wieder mit dem Staub, von dannen es gekommen. Ach Mensch, sei noch so hoch und wert, du mußt hinun

2. Der du alle Sterne führst und der Jahre Lauf regierst, unveränderlich bist du, nimmer still und doch in Ruh.

3. Diese talte Winterluft kräftig in die Herzen ruft: Seht, wo ist der Sommer hin? nur der Herr erwecket ihn!

4. Reif, wie Asche, nah und fern streuet aus die Hand des Herrn; wer kann bleiben vor dem Frost, wenn es weht von Nord und Ost?

5. Gleich wie Wolle fällt der zu deines Namens Ehr allein,

Schnee und bedecket Land und See; wehet aber Gottes Wind, so zerfließet er geschwind.

6. O Beherrscher der Natur, allen zeigst du Zeit und Spur; Frühling, Sommer, Herbst und Eis nahn und fliehn auf dein Geheiß.

7. Folgte deines Worts Befehl auch so willig meine Seel! O daß, Jesu, deine Lieb in mir lenkte jeden Trieb!

8. Friert da draußen alles ein, soll mein Herz doch brennend sein; leuchte, o mein Heil, in mir, o so glüht und lebt es dir!

Joachim Neander. † 1680.

E. Witterungslieder.

Herr, unser Gott und Tröster!

3. Gedenke, Herr, an deinen Bund um deines Namens willen; wir bitten dich von Herzensgrund, doch unsre Not zu stillen. O kehre doch mit Regen ein; denn du bist ja der Herr allein, bei dir steht unsre Hilfe.

4. Verschmäh doch unser Flehen nicht, laß deine Gnade walten; das Weltall hast du zugericht, als Herrscher drin zu schalten. Allmächtig ist der Name dein; nichts, nichts kann dir unmöglich sein, Herr unser Gott und Tröster!

499.

1592.

Mel. 45: Es ist das Heil uns kommen 2c.

a) Bei dürrer Zeit und nach Gelobet seist du, treuer Gott,

geschenktem Regen.

498.

Mel. 2: Ach Gott, vom Himmel 2c.

Ach Herr, Herr, du gerechter Gott, wir habens wohl verdienet mit unsrer Sünd und Missetat, daß unser Feld nicht grünet und Mensch und Vieh in Trauer gehn; läßt du nicht deine Hilfe sehn, so müssen wir verschmachten.

2. Herr, unsre Sünd bekennen wir, du wollst sie uns verzeihen; all unsre Hoffnung steht zu dir, wollst Hilf und Trost verleihen. Gib Regen und den Segen dein

von Herzen und Gemüte, daß du gewendet unsre Not und zeigst uns deine Güte. Wir sehen, daß du uns erhört, weil du uns gibst, was wir begehrt, den längst erwünschten Regen.

2. Ach Vater, das bleibt dennoch wahr: wenn Christen zu dir schreien, so hilfst du frei und offenbar, daß sie sich wieder freuen. Wir riefen dich um Regen an, und sieh, er tröstet jedermann, er kömmt mit reichem Segen.

3. Du tränkest nun mit reichem Naß die Gärten, Wiesen, Felder, erfrischest alles Laub und Gras

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